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Hecke pflanzen – Anleitung und Abstand zu Zaun/Nachbarn

Die Auswahl der passenden Heckenbepflanzung ist getroffen. Jetzt sind Liefer- oder Kaufzeitpunkt, gegebenenfalls eine korrekte Zwischenlagerung, ebenso wichtig, wie die beste Pflanzzeit. Rechtskundige, regionale Vorschriften zu den Grundstücksgrenzen mit den Nachbarn müssen beachtet werden. Auch die Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen sind für eine blickdichte Hecke maßgeblich. Eine gute Bodenvorbereitung und Behandlung der frisch gesetzten Pflanzen sorgen für einen guten Start. Schließlich möchte man sich möglichst schnell an seiner neuen, gesunden Hecke erfreuen.     

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Kauf, Lagerung

Heckenpflanzen gibt es als Containerpflanzen, Ballenpflanzen oder wurzelnackte Pflanzen zu kaufen:

  • Containerpflanzen: sehr gut durchwurzelt. fast jederzeit einsetzbar; etwas teurer
  • Ballenpflanzen: kompakte Wurzeln mit Erde; Schutzbefestigung vor dem Eingraben lösen, aber nicht entfernen; erhältlich September bis Mai
  • Wurzelnackte Pflanzen: kaum Erdanhaftungen; preisgünstig; vor dem Einsetzen, schräger Anschnitt der Hauptwurzeln für bessere Wasseraufnahme; erhältlich Oktober bis April

Vor dem Einpflanzen stellt man die Wurzelware über Nacht ins Wasser. Die Ballenpflanze wird vor dem Einpflanzen solange unter Wasser getaucht, bis keine Luftbläschen mehr auftauchen. Muss man die gekaufte Ware über eine längere Zeit lagern, so gibt man sie zusammen in ein großes Erdloch. Dieses muss mit Erde verschlossen und gut gewässert werden. Bei Frost können die Pflanzen in Eimern mit Erde gelagert werden. Feucht halten, aber ohne Staunässe, frostfrei und, je nach Sorte hell (immergrüne) oder dunkel (laubabwerfend) lagern.

Grundstücksgrenzen

In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigenen Bestimmungen bezüglich der Abstände, die es für Grenzbepflanzungen einzuhalten gilt. Um spätere Streitigkeiten zu vermeiden, ist es wichtig, sich darüber vorab genau zu erkundigen. Ganz grob lässt sich sagen, dass der Abstand zur Grenze bei einem Meter und darüber liegt (je nach Pflanze). Die Heckenhöhe darf in der Regel 3 Meter nicht überschreiten.

Der Abstand richtet sich in einigen Bundesländern nach der Pflanzenart. In anderen Regionen ist die Höhe der Pflanzen maßgeblich. Bei den Streitigkeiten mit Nachbarn geht es fast immer um unerwünschte Beschattung, Laubabwurf auf dem Grundstück oder überhängende Äste. Auf der sicheren Seite ist man auch, wenn man mit dem Nachbarn eine Vereinbarung für die Bepflanzung der gemeinsamen Grenze trifft. Damit kann man sich auch gleich Kosten und Arbeit teilen.

Pflanzzeit

Im Spätherbst ist die beste Pflanzzeit. Noch bevor der Frost kommt, können die die Pflanzen einwurzeln und im Frühjahr zeitgemäß austreiben. Natürlich ist auch eine Pflanzung im Frühjahr möglich. In diesem Fall muss danach sorgfältig und häufig gegossen werden, besonders wenn der Sommer sehr trocken ausfällt. Wer sich für Containerpflanzen entschieden hat, kann zu jeder frostfreien Jahreszeit pflanzen.

Bodenvorbereitung, Pflanzabstand

Bei größeren Pflanzen ist es nicht nötig, einen durchgehenden Graben auszuheben. Es reicht, im jeweiligen Pflanzabstand jeweils ein passendes tiefes Loch auszugraben. Als Hilfe, damit die Abstände zueinander und zur Grenze eingehalten werden, kann man sich auf einem Bambusstab die entsprechenden Pflanzabstände markieren. Diesen legt man dann längs einer Richtschnur, die im korrekten Abstand zur Grenze gespannt wurde. Danach werden die Löcher ausgehoben. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, die Sohle gründlich aufzulockern, besonders wenn es um tief wurzelnde Heckenpflanzen geht.

Den Aushub mischt man dann, quasi als Starthilfe, mit reifem Kompost. Je nach Bodenbeschaffenheit und Anforderung der unterschiedlichen Sorten kann auch noch Sand untergemischt werden. Die Tiefe und Breite des Aushubes richten sich nach der Ballengröße und sollte gut ein Drittel größer als diese sein.     

Bei den Pflanzabständen untereinander unterscheidet man für eine Hecke:

  • locker wachsende Naturhecken (Ziersträucher, Laubgehölze): 1 bis 2 Pflanzen pro Meter
  • strenge Hecken (Koniferen, Nadelgehölze): 2 bis 3 Pflanzen pro Meter
  • strenge Hecken (Buchsbaum, Liguster, Berberritze): 3 bis 5 Pflanzen pro Meter

Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Höhe der einzusetzenden Pflanzen, je kleiner, desto dichter. Bei einer Pflanzengröße von 40 cm rechnet man vier Pflanzen pro Meter, bei einer Pflanzgröße von 1,50 m ein bis zwei Pflanzen pro Meter.

Einpflanzen, erste Pflege

Versenkt werden die Pflanzen dann letztendlich so tief, wie sie zuvor auch in der Baumschule oder im Container eingepflanzt waren. Erkennbar ist das an der dunklen Verfärbung des  Wurzelhalses. Auch bei den wurzelnackten Pflanzen ist ein Farbunterschied erkennbar. Aber wie bei fast allen Pflanzungen gilt, im Zweifelsfall lieber zu flach als zu tief pflanzen.

Der mit Nährstoffen angereicherte, lockere Aushub wird nun rund um die Pflanze eingefüllt. Diese dabei vorsichtig hoch und runter bewegen, damit sich die Erde gleichmäßig zwischen den Wurzeln verteilt. Zum Schluss leicht antreten und mit viel Wasser einschlämmen. Auch dabei die Pflanze leicht rüttelnd bewegen, damit keine Luftlöcher an den Wurzeln zurückbleiben. Zuvor eventuell einen Gießrand formen, damit sich das Wasser keine anderen Wege suchen kann. Ist das Wasser eingesickert, lockert man die Erdoberfläche noch mal auf. Nun kann mit Rindenmulch oder Häcksel gemulcht werden. Dadurch trocknet der Boden nicht so schnell aus, die Wurzeln haben es schön warm und gleichzeitig wird das Unkraut unterdrückt.

Kirschlorbeer

Wurde die wurzelnackte Ware an den Wurzeln beschnitten, so muss auch der obere Teil der Pflanze dementsprechend eingekürzt werden. Der erste Schnitt an den Pflanzen erfolgt dann, bei der Herbstpflanzung, im nächsten Frühjahr. Das ist wichtig, auch wenn man meint, man lässt die Hecke lieber erst mal höher werden. Doch gerade der zeitige, erste Schnitt lässt die Pflanzen doppelt kräftig austreiben.

Tipp:

Oft ist es nicht der Frost gewesen, der die eine oder andere Pflanze im Frühjahr schlapp oder gar tot aussehen lässt. Meistens wurden die jungen Pflanzen den Winter über nicht ausreichend mit Wasser versorgt. In frostfreien und besonders in trockenen Perioden im Winter, das Gießen nicht vergessen!

Pflanzabstand bei Kirschlorbeer und Thuja

Kirschlorbeerpflanzen kann man in verschiedenen Größen kaufen. Um Geld zu sparen, kann man ruhig kleinere Pflanzen auswählen, sie wachsen sehr schnell. Außerdem bewurzeln kleinere Pflanzen in der Regel besser und wachsen schneller los. Wichtig ist, auf die Endhöhe  zu achten. Es gibt durchaus Kirschlorbeer, der über vier Meter hoch werden kann. Die meisten Sorten erreichen aber nur Höhen von zwei bis drei Meter. Kleinere Arten werden nur bis zu 50 Zentimeter groß, maximal einen Meter. Beim Kauf also auf die Endhöhe achten!

Im Normalfall, bei den mittelgroßen Exemplaren, rechnet man mit zwei bis drei Pflanzen pro laufendem Meter. Natürlich muss man auch genügend Platz lassen, wenn man ihn beispielsweise vor eine Mauer, einen Zaun oder ein Wand stellt. Irgendwie muss man zum Beschneiden ja noch hinter die Pflanze kommen. Das muss von Anfang an bedacht werden.

ThujaAuch bei Thujen ist die Sortenauswahl groß. Von der klein bleibenden Kugelform bis zum 15 Meter hohen Baum sind viele Sorten im Angebot. Viele eignen sich als Heckenpflanzen. Sie sind in der Regel frosthart, pflegeleicht und anspruchslos. Allerdings benötigen sie regelmäßig Wasser und zwar reichlich. Bedenken sollte man, dass auch Thujen regelmäßig beschnitten werden müssen, vor allem, wenn sie als Heckenpflanzen genutzt werden.

Auch bei Thujen reichen in der Regel zwei bis drei Pflanzen pro laufendem Meter. Auch hier kann man ruhig kleinere Pflanzen kaufen, da sie besser bewurzeln und schneller mit dem Wachstum beginnen. So holen sie die Zentimeter die zu den Großen fehlen meist in zwei bis drei Jahren auf. In etwa vier bis fünf Jahren ist eine Thujahecke etwa 1,5 bis 2 Meter hoch und bietet einen guten Sichtschutz.

Fazit

Fast alle Heckenpflanzen sind in der Regel recht pflegeleicht und anspruchslos. Aber in diesen Genuss kommt nur, wer sich zu Beginn etwas Mühe gibt. Es lohnt sich, den Pflanzen die besten Startbedingungen mit auf dem Weg zu gegeben. Dazu gehören ein passender Standort, gut vorbereiteter Boden und der richtige Pflanzabstand. Wichtig ist auch die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zur Grenze. Etwas mehr Arbeit macht dann in den Folgejahren nur noch der regelmäßige Formschnitt, falls gewünscht, die Auslichtungsarbeiten sowie der Verjüngungs- und Rückschnitt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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