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Herbstgemüse im Garten pflanzen – Liste beliebter Sorten

Im Herbst dominieren andere Gemüsesorten die heimische Speisekarte als im Sommer. Jetzt favorisieren Jung und Alt einen herzhafteren Genuss, wie deftigen Grünkohl oder aromatischen Porree. Damit die Lieblingssorten rechtzeitig geerntet werden können, sollten die optimalen Termine für Aussaat und Anzucht nicht verpasst werden. Wann und wie Sie Herbstgemüse gekonnt im Garten pflanzen, finden Sie hier heraus. Die folgende Liste beliebter Sorten zeigt auf, was Sie auf keinen Fall versäumen sollten.

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Standortwahl und Vorbereitungsarbeiten

Um eine reiche Ernte an leckerem Herbstgemüse einzufahren, erfordert der Anbau die Beachtung einiger fundamentaler Prämissen. Die Lage des Gemüsebeetes ist dabei von ebenso großer Bedeutung, wie die Bodenbeschaffenheit. Wo das Erdreich den Anforderungen nicht entspricht, sind gezielte Maßnahmen zur Optimierung erforderlich. Das gilt unabhängig davon, ob die favorisierten Sorten per Direktaussaat angebaut oder zuvor im Mistbeet, Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen werden. Auf die folgenden Faktoren kommt es an:

  • Eine sonnige, warme und geschützte Lage
  • Humoses, nährstoffreiches Erdreich
  • Mit feinkrümeliger, lockerer Konsistenz
  • Gut durchlässig, ohne die Gefahr von Staunässe
  • Ein pH-Wert zwischen 6 und 7

Erweist sich das Erdreich am gewählten Standort als nicht vollkommen zufriedenstellend, wissen geübte Hobbygärtner, wie mit einfachen Mitteln für Abhilfe zu sorgen ist. Ein zu sandiger Boden wird angereichert mit reifem, gesiebtem Kompost. Neigt eine lehmhaltige Erde zur Verdichtung, lockert eine Schaufel feinkörniger, gewaschener Sand die Krume auf. Mit einem unkomplizierten Test-Set aus dem Baumarkt ist der pH-Wert des Gemüsebeetes kein Geheimnis mehr. Erweist sich das Ergebnis mit einem Wert unter 5,5 als zu niedrig, ist das Problem durch die Zugabe von Azet-Vitalkalk, Algenkalk oder Gesteinsmehl im Handumdrehen gelöst.

Direktaussaat von Herbstgemüse

Etliche klassische Herbstgemüse sollten bereits im Mai ausgesät werden, wie beispielsweise Weißkohl oder Brokkoli. Andere Sorten werden während des Sommers oder erst im September/Oktober gesät. Unabhängig vom genauen Zeitplan, verläuft die Aussaat idealerweise nach folgender Methode:

  • Das Beet gründlich jäten und feinkrümelig bearbeiten
  • Mit dem Stiel der Grabegabel oder einem Stock Furchen ziehen
  • Darin die Samen in geeignetem Abstand verteilen
  • Sehr feines Saatgut zuvor mit ein wenig Sand vermischen

Lichtkeimer werden nur angedrückt und maximal 0,5 Zentimeter mit Sand oder Vermiculute übersiebt. Über Dunkelkeimern wird die Saatfurche mit Substrat verschlossen, um anschließend das Saatbeet mit feiner Brause zu wässern. Zum Schutz vor gefräßigen Schädlingen die Aussaat mit einem Netz oder Gartenvlies schützen. In den folgenden Wochen wird das Beet regelmäßig gegossen und alle paar Tage von Unkraut befreit. Gedeihen die Keimlinge zu eng, werden die schwächsten Exemplare aussortiert. Wichtig zu beachten ist ein luftiger Abstand der Gemüsepflanzen zueinander als Prophylaxe gegen Pilzinfektionen.

Tipp:

Ein Gemüsebeet vor der Aussaat oder Bepflanzung mit Schachtelhalmbrühe zu überbrausen, reduziert die Gefahr von Infektionen durch Bodenpilze.

Gemüse fachgerecht pflanzen

Im Treibhaus oder auf der Fensterbank vorgezogene Pflanzen starten mit einem robusten Wachstumsvorsprung im Beet. Sie sind damit weniger anfällig für Schneckenfraß, den Befall mit Blattläusen oder Pilzinfektionen. Um diese Jungpflanzen gekonnt im Garten zu pflanzen, gehen Sie so vor:

  • Im Vorlauf die jungen Gemüsepflanzen über 14 Tage im Halbschatten abhärten
  • Am Pflanztag selbst die noch eingetopften Wurzelballen in Wasser tränken, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • In der Zwischenzeit kleine Gruben anlegen mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • Auf einen angemessenen Abstand der Pflanzlöcher achten, insbesondere bei raumgreifenden Sorten
  • Die Jungpflanzen austopfen, mittig einsetzen, die Erde andrücken und angießen

Die Pflanztiefe im Beet sollte nicht tiefer erfolgen, als bislang im Anzuchttopf. Von Windwurf bedrohte Gemüsesorten, wie Blumenkohl, erhalten eine Stütze, bis sie sich im Boden fest verwurzelt haben. Mächtiges Herbstgemüse, wie Wirsing wird absichtlich in einem engen Pflanzabstand in die Erde gesetzt, um viele kleine Köpfe statt weniger großer Exemplare zu ernten. Bei Herbstsalaten, wie Römersalat, dürfen die Herzen bei der Pflanzung nicht unter die Erde geraten.

Liste beliebter Sorten

Die Auswahl an schmackhaften Gemüsesorten für den Herbst ist riesengroß. Die folgende Liste stellt Sorten vor, die auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangieren. (In alphabetischer Reihenfolge)

Brokkoli (Brassica oleracea)

Gehaltvoller als Blumenkohl und weniger anspruchsvoll in der Pflege.

  • Aussaat ab Mitte Mai
  • Pflanzzeit ab Juni
  • Ernte ab Oktober

Grünkohl (Brassica oleraceae var. sabellica.)

Schmeckt am besten frisch geerntet nach einer frostigen Nacht. Eines der gesündesten Herbstgemüse überhaupt.

  • Vorziehen Mitte Mai in Töpfchen
  • Auspflanzen Anfang Juli
  • Ernten vom ersten Frost bis März

Kohlrabi (Brassica oleraceae var. gongylodes)

Kinder lieben das zarte Gemüse besonders gern.

  • Direktaussaat der späten Sorten im Juni
  • Erste Ernte nach 10 Wochen
Kürbis

Kürbis (Cucurbita)

Mindestens ein mächtiges Exemplar gehört in jedes Gemüsebeet. Vorsicht bei der Sortenwahl, denn einige Züchtungen sind giftig und dienen einzig der Dekoration.

  • Rechtzeitig vorziehen ab März auf der Fensterbank
  • Auspflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai
  • Unbedingt vor dem ersten Frost ernten

Möhren (Daucus carota)

Für jede Jahreszeit stehen leckere Möhrensorten zur Auswahl bereit. Ein unverzichtbarer Bestandteil im vielseitig sortierten Gemüsegarten.

  • Direktaussaat als Herbstgemüse Ende Mai/Anfang Juni
  • Erntereif nach 16 Wochen

Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia)

Der appetitliche Salat mit der festeren Struktur als Kopfsalat und den extra zarten Herzen.

  • Direktaussaat von Mai bis Juli möglich
  • Erntereif nach 6-8 Wochen

Rosenkohl (Brassica oleraceae var. gemmifera)

Ein herzhafter Klassiker, der eine der längsten Reifezeiten im Garten in Anspruch nimmt.

  • Vorziehen ab Mitte Mai
  • Pflanzzeit beginnt Anfang Juli
  • Ernten vorzugsweise nach dem ersten Frost

Rote Beete (Beta vulgaris)

Das Fuchsschwanzgewächs mit den aromatischen Knollen und einer langen Lagerfähigkeit. Je länger Rote Beete aufbewahrt werden, desto reicher ist ihr Vitamin-C-Gehalt.

  • Aussaat im Mistbeet ab April
  • Erntereif nach 14-16 Wochen

Sellerie (Apium graveolens var. rapaceum)

Knollensellerie darf auf dieser Liste nicht fehlen. Das beliebte Gemüse schmeckt besonders gut im Herbst und schmeckt auch als Salat delikat.

  • Im März hinter Glas heranziehen
  • Mitte Mai ins Freiland pflanzen
  • Ernten im Spätherbst bis zum ersten Frost

Steckrüben (Brassica napus)

Ein traditionsreiches Herbstgemüse, nicht nur für den Bauerngarten. Wenngleich Steckrüben frosthart beschaffen sind, sollten sie möglichst jung geerntet werden, um sie zart zu genießen.

  • Mitte Mai vorziehen in kleinen Töpfchen
  • Auspflanzen im Juli
  • Ernten von September bis November

Tomaten (Solanum lycopersicum)

Der Anbau des empfindlichen Gemüses ist für jeden Hobbygärtner eine Herausforderung und mündet in tiefe Zufriedenheit, wenn die Pflanze bis in den Herbst hinein eine üppige Ernte hervorbringt. Ein eigenhändig gebautes Tomatenhaus oder die Kultivierung im  überdachten Warmbeet erhöhen die Erfolgsaussichten deutlich. Wildtomaten sind weniger anfällig für die gefürchtete Braun- und Krautfäule.

  • Aussaat vom 25. bis 30. März hinter Glas
  • Auspflanzen ab Mitte Mai unter einem Regenschutz
  • Durchgängige Ernte möglich bis zum ersten Frost

Topinambur (Helianthus tuberosus)

Eine alte Gemüsesorte erobert die Herzen der Hobbygärtner aufs Neue. Die Indianerknolle ist nicht nur sehr gesund, sondern auch äußerst pflegeleicht.

  • Pflanzzeit der späten Sorten im Mai
  • Blütezeit ist im September
  • Ernte im Herbst und Winter, wenn der Boden nicht gefroren ist

Winterlauch (Allium ampeloprasum)

Das unschlagbare Lieblingsgemüse für Groß und Klein mit einem einzigartigen Aroma.

  • Anzucht ab Anfang April
  • Auspflanzen bis Ende Mai für extra dicke Stangen
  • Erntereif nach 16 Wochen

Wirsing (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda)

Ein wunderbar zartes Herbstgemüse, reicht an Vitaminen und zugleich arm an Kalorien.

  • Aussaat hinter Glas im März
  • Auspflanzen im Mai
  • Erntereif nach 24 Wochen

Zucchini (Cucurbita pepo ssp. pepo convar. giromontiina)

Eine populäre Unterart des Kürbis mit einem individuellen Charakter. Bringt schmackhafte Leichtigkeit in die herbstliche Küche.

  • Vorgezogene Pflanzen im Mai ins Freiland setzen
  • Erste Ernte nach 8 Wochen möglich bis in den Herbst

Fazit

Mit dem Ende des Sommers übernehmen Gemüsesorten im Garten das Regiment, die ausgestattet sind mit herzhaftem Aroma und einer geballten Ladung an Vitaminen. Damit die Pflanzen ihr volles Potenzial entfalten, bedarf es bereits bei der Aussaat und Pflanzung der Beachtung verschiedener fundamentaler Aspekte. Die Wahl eines sonnigen, warmen Standortes zählt ebenso dazu, wie eine nährstoffreiche, gut durchlässige Beschaffenheit des Bodens, mit einem austarierten pH-Wert von 6-7. Nicht zuletzt die beliebten Sorten der hier aufgeführten Liste geben unter diesen Voraussetzungen ihr Bestes.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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