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Koniferen – Krankheiten und Schädlinge

Koniferen

Besonders Fichten und Lebensbäume werden von Pilzen und Schädlingen heimgesucht. Bei einer frühzeitigen Erkennung kann das Gehölz in den meisten Fällen gerettet werden. Ein optimaler Standort und die passende Pflege des Gehölzes wirken vorbeugend gegen einen Befall oder halten diesen zumindest in Grenzen. Meist fallen bei einer Erkrankung zunächst welkende Triebe mit späterer Braunfärbung am Gehölz auf. In diesen Fällen sollte schnell gehandelt werden. Welche Ursache dieses Verwelken hat, ist jedoch nicht immer so ganz einfach herauszufinden.

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Ursachen von Schäden an Koniferen

Am Anfang des Herbstes werfen viele Nadelhölzer größere Mengen alter Nadeln ab. Das ist ein ganz natürliches Phänomen und kein Grund zur Beunruhigung. Erst wenn ganze Triebe braun werden – vor allem die jungen Triebe – sollte die Pflanze genau untersucht werden. Die Ursachen hierfür können sehr unterschiedlich sein.

Koniferen braun

Ungünstige Standortbedingungen

In den allermeisten Fällen sind gelbe oder braune Zweige sowie das Abfallen der Nadeln bei Koniferen nicht auf Schädlinge zurückzuführen. Viele Arten von Nadelgehölzen kommen in der Natur in feuchteren Gebieten vor. In unseren Gärten leiden diese Koniferen dann oft unter starkem Wassermangel. Hinzu kommen weitere Standortprobleme:

  • längere, trockene Frostperioden (Frosttrocknis)
  • Staunässe
  • Bodenverdichtung
Tipp:

Nadelbäume oder Koniferen benötigen eine relativ gleichmäßige Bodenfeuchte. Auch im Winter. Deshalb in frostfreien, trockenen Perioden häufig kleinere Mengen gießen!

Nährstoffmangel

Auch ein Nährstoffmangel kann zu Nadelfall und Absterben von einzelnen Trieben führen. Allerdings ist diese Ursache recht selten. Viel häufiger führt der Einsatz großer Mengen Streusalz, Bittersalz sowie Koniferendünger zu Schäden (Überdüngung).

Thuja

Krankheiten

Neben einem standortbedingten Problem können auch verschiedene Viren, Bakterien oder Pilze Nadeln und Gehölz infizieren. Während Schadpilze im Wald oder im Kulturanbau manchmal ganze Areale zerstören, trifft man sie in Gärten oder Parkanlagen nur vereinzelt. Treten Sturm- oder Hagelschäden auf, sollten die betroffenen Äste zeitnah geschnitten werden. Die Wunden bilden Eintrittsöffnungen für Krankheitserreger.

  • Rostpilze: Vom Kiefernblasenrost werden hauptsächlich fünfnadelige Kiefernarten befallen. Der Pilz behindert den Wassertransport in der Pflanze. Betroffene Teile werden braun und sterben ab. Im Herbst zeigen sich spindelförmige Anschwellungen im Stamm- und Astbereich, die ein wenig an Zapfen erinnern. Oft ist auch Harzfluss erkennbar. Das gilt auch für den Wacholderrost, der beim Birnbaum den Birnengitterrost hervorruft.
  • Kiefernschütte: Bis auf die jungen Triebe fallen alle Nadeln ab. Bei feuchter Witterung geht der Pilz auch auf gesunde Triebe über. Im Extremfall führt dies zum kompletten Absterben der Pflanze.
  • Thujaschuppenbräune: Die Pilzerkrankung befällt verschiedene Lebensbaumarten. Zunächst äußert sich die Pilzerkrankung durch einzelne vergilbte Blattschuppen auf der Zweigunterseite. Später fallen die Triebe dann ab. Gefährdet sind vor allem Jungpflanzen.
  • Nadelbräune (Schuppenbräune): Eine weitere Pilzerkrankung ruft ein Trieb- und Zweigsterben hervor. Vor allem im Frühjahr verbräunen einzelne Triebspitzen und sterben ab. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich kleine schwarze Sporenlager.
  • Wurzel- und Stängelfäule: Ein Befall mit dem auf dem Boden brütenden Pilz Phytophthora cinnamomi kommt vor allem auf staunassen Böden vor und löst zunächst eine Wurzelfäule, später Stammfäule hervor. Im unteren Stammbereich sind violett verfärbte, schwammige Faulstellen erkennbar.
  • Pestalotia-Zweigsterben: Andere Pilze sind keine Schadpilze im eigentlichen Sinne. Der Pilz Pestalotia funerea verursacht keine direkten Schäden, sondern ist ein sogenannter Schwächeparasit, der an vorgeschädigten Gehölzen vorkommt. Die Triebspitzen der Pflanzen färben sich grau.
  • Hallimasch-Befall: Wenn der ganze Baum abstirbt, kann das auf einen Hallimasch-Befall hindeuten. Der Pilz Armillaria mellea breitet sich über Sporen im Boden aus und dringt in die Wurzeln geschwächter Gehölze ein. Dort breitet er sich in einem weißen Geflecht zwischen Rinde und Holz aus.
  • Grauschimmelpilz: Botrytis cinerea kann im feuchten und kalten Frühjahr dazu führen, dass die weichen, jungen Triebe von Nadelgehölzen braun werden. Boden gut durchlüften.
zuckerhutfichte

Tierische Schaderreger

Die überwiegende Anzahl tierischer Schädlinge an Koniferen gehören zu den Gliederfüßern wie die Insekten und Spinnentiere. Einige Insekten verbringen ihr Larvenstadium im Gehölz und schädigen dies dabei nachhaltig.

  • Miniermotten: Die Thujaminiermotte ist ein nur etwa 4 Millimeter langer, grau-weißer Nachtfalter (Argyresthia thuiella). Er legt im Juni seine Eier zwischen die Schuppen der Triebe von Lebensbäumen ab. Die Raupen bohren sich ins Innere der Pflanze. Zu erkennen ist der Befall an kleinen Löchern in der Rinde.
  • Spinnentiere: Zu den Spinnentieren gehört beispielsweise die Nadelholzspinnmilbe, die zahlreiche Nadelgehölze schädigt, vor allem die Zuckerhutfichte. Häufig ist ein weißes Gespinst auf den Trieben erkennbar. Ein starker Befall führt zu Nadelbräune und anschießendem Abfall.
  • Pflanzengallen: So werden andauernde Formveränderungen genannt, die nach einem Schädlingsbefall entstehen können. Hervorgerufen werden diese durch einen Befall mit Gallmilben, Gallläusen, Gallmücken oder Gallwespen. Die Eibenknospengallmilbe deformiert Triebe und Nadeln derart, dass sie wie Stacheldraht aussehen. Betroffene Triebe herausschneiden.
  • Läuse: Die unterschiedlichen Läusearten, wie die Fichtenröhrenlaus (Sitkalaus) saugen an der Unterseite der alten Nadeln vor, wodurch diese zunächst gelb, dann braun werden.
  • Käfer: Nach einigen Jahren mit anhaltender Trockenheit treten vermehrt Borkenkäfer auf. Abgestorbene und abgeknickte Zweige zwischen Herbst und Frühjahr mit kleineren Verdickungen an der Basis weisen auf einen Befall mit Borkenkäfern hin. Zudem finden sich zahlreiche kleine Bohrlöcher an den Bäumen. Rüsselkäfer und ihre Larven fressen an Nadeln, Rinde und Wurzeln. Eine Bekämpfung ist wegen der versteckten Lebensweise schwierig.

Bekämpfung der Schädlinge

Koniferen

Voraussetzung für eine Vermeidung und die richtige Bekämpfung der Parasiten ist die Erkennung der Ursache. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle der Gehölze unabdingbar. Treten braune Stellen in der Konifere auf, muss die gesamte Pflanze auf einen Befall untersucht werden. Auf Schädlinge können hindeuten:

  • weiße Gespinste
  • verdrehte Nadeln und Zweige
  • Bohrlöcher
  • Bohrspäne am Stamm und Boden
  • schwammige gelbbraune (zapfenartige) Auswucherungen an den Zweigen
  • Stammverfärbungen
  • Ablösen der Rinde

Zunächst sollten die erkrankten Triebe bis ins gesunde Holz abgeschnitten werden. Das dämmt den Befall in den meisten Fällen schon sehr stark ein. Kleinere Gehölze können in der Regel noch gut mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Pilze oder bohrenden Insekten lassen sich kaum bekämpfen. Im Ernstfall können die Beratungsstellen der zuständigen Gemeinde oder Pflanzenschutzdienste weiterhelfen. Wenn die Konifere nicht mehr zu retten ist, muss sie so schnell wie möglich aus dem Garten entfernt werden, häufig mitsamt der Wurzel.

Tipp:

Geschnittene Triebe niemals auf den Kompost werfen! Dort breitet sich der Schädling weiter aus. Am besten in den Hausmüll werfen oder verbrennen.

Welche Koniferen sind anfällig?

  • Eibe: Pilzbefall, Gallmilben, Woll- und Schildläuse, Rüsselkäfer
  • Fichte: Blattläuse, Spinnmilben, Pilzbefall, Miniermotten, Käfer
  • Kiefer: Pilzbefall, Schildläuse, Wollläuse, Blattwespen
  • Lebensbaum (Thuja): Miniermotten
  • Wacholder: Rost, Spinnmilben, Wollläuse, Miniermotten

Fazit

Kiefer

Vor allem geschwächte Pflanzen, die an keinem optimalen Standort stehen, deren Boden zu trocken oder zu feucht ist, werden anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Besonders betroffen sind Fichten, Kiefern und Lebensbäume. Neben verschiedenen Pilzen kommen auch eine Reihe saugender oder bohrender Insekten, Käfer oder Spinnentiere vor wie Läuse, Milben oder Motten. Die Bekämpfung sollte so schnell wie möglich durch einen Schnitt der befallenen Pflanzenteile erfolgen, dann ist das Gehölz in vielen Fällen noch zu retten.

Wissenswertes & Tipps

  • An frisch gesetzten Koniferen siedeln sich gern verschiedene Borkenkäfer an, aber auch Bockkäfer wie der Thujenbock. Da die Käfer je nach Witterung und Temperatur mehrere Generationen pro Jahr entwickeln können, sind sie besonders schädlich.
  • Besonders Fichten werden gern von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht. Die Kiefernschütte lässt die Nadeln braun werden. Sie fallen ab und infizieren bei Feuchtigkeit die noch gesunden Nadeln.
  • ieferblasenrost ist ein Pilz, der an den Verzweigungen sitzt und die Wasserleitung erschwert. Nach einigen Jahren führt das zum Absterben des befallenen Triebes. Die Sitkafichtlaus befällt vor allem Sitka- und Blaufichten. Die Läuse saugen an den Nadeln, die später abfallen. Die Wolllaus dagegen befällt viele Koniferen und Nadelgehölze, wie Kiefern, Fichten, Douglasien, Zedern und Lärchen. Besonders bei mehrjährigem Befall werden die Pflanzen stark geschwächt.
  • Die Gelbe Fichtengallenlaus befällt viele Fichtenarten und dort vor allem die Basis für die einjährigen jungen Triebe. Diese knicken leicht und trocknen ein.
  • Thujen leiden unter der Thujaschuppenbräune und der Thujaminiermotte. Die Motte legt Fraßgänge in den Schuppenzweigen an. Sie trocknen von innen her aus und werden braun.  Die Schuppenbräune zeigt sich durch einzelne vergilbte Blattschuppen unter den Zweigen. Die befallenen Triebe fallen ab. Schuld ist ein Pilz.
  • Des weiteren kann es zu Trieb- und Zweigsterben, Rinden- und Holzkrankheiten und Wurzel- und Stammfäule kommen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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