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Lebensbaum ‚Thuja‘ – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Lebensbaum (Thuja)

Der Lebensbaum (botanisch: Thuja), der in seiner ursprünglichen Heimat in Nordamerika und Ostasien eine Höhe von 20 m erreichen kann wird weltweit als Zier- und Kulturpflanze verwendet, obwohl er giftig ist. In Deutschland ist er eine beliebte Heckenpflanze, die oftmals als blickdichte Grundstücksbegrenzung angepflanzt wird. Einige Sorten werden aber auch gern in Einzelstellung verwendet. Selbst wenn die Thuja als eine pflegeleichte Pflanze gilt, so hat der Baum doch einen immensen Wasserbedarf, der häufig vernachlässigt wird.

Video-Tipp

Pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Thujen ist im Frühjahr oder Herbst, wobei der Frühling von Experten bevorzugt wird, da sich in dieser Zeit schneller neue Wurzeln bilden. Sobald der Boden erwärmt ist, in den Monaten April und Mai, können Sie die Lebensbäume auspflanzen. Der Boden sollte mäßig feucht und nicht völlig durchnässt sein.

Wässern Sie den Wurzelballen in einem Eimer Wasser. Lassen Sie ihn so lange mit Wasser vollsaugen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Heben Sie anschließend ein Pflanzloch aus. Seine Tiefe und Breite richtet sich nach der Größe des Wurzelballens. Und zwar sollte das Loch die doppelte Breite und doppelte Tiefe des Wurzelballens haben. Bevor Sie die Thuja in das Pflanzloch setzen, geben Sie eine dünne Schicht Kies als Drainage hinein und füllen anschließend mit einem Gartenerde-Kompostgemisch auf. Verschließen Sie das Pflanzloch so, dass eine kleine Gießmulde entsteht. So kann das Gießwasser nicht weglaufen. Gießen Sie die Thuja gut an und vergessen das Gießen in den nächsten Tagen nicht.

Tipp:

Halten Sie bei Heckenpflanzung einen Abstand von 40 bis 50 cm zwischen den Thuja-Pflanzen ein. Damit ist gewährleistet, dass alle Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben und dennoch schön dicht beieinander stehen.

Standort

Die Thuja mag einen hellen Standort, toleriert im Allgemeinen aber auch halbschattige Plätze. Allerdings verblassen dann die Farben der weißbunten und gelben Thuja-Sorten etwas. An zu schattigen Plätzen wird auch die Wuchsform in Mitleidenschaft gezogen. Die Thuja wächst dann nicht so kompakt und bietet keinen guten Sichtschutz. Ebenso wichtig ist ein windgeschützter Platz, vor allem bei frisch gepflanzten Thujen, die keine trockenen Winde vertragen.

Tipp:

Achten Sie darauf, dass der Standort nicht zu nass ist. Sonst muss für den besseren Wasserabfluss der Boden hügelförmig aufgeschüttet werden, sollte keine Drainage im Boden möglich sein.

Boden

Die Thuja gedeiht in unterschiedlich sauren oder neutralen Böden und passt sich eigentlich jedem Untergrund an, ausgenommen schlecht entwässernde oder zu trockene Böden. Ein pH-Wert des Bodens zwischen 6 und 8 wird am besten von der beliebten immergrünen Heckenpflanze angenommen. Für den Fall, dass der Boden schnell austrocknet, hilft eine Schicht Rindenmulch um die Pflanze. Damit wird die Feuchtigkeit gut im Boden gehalten.

Tipp:

Manchmal gibt es eine braunschwarze Verfärbung der Nadeln, wenn die Thujen auf zu saurem Boden. Dann ist zu viel Mangan im Boden, dem Sie mit kohlesaurem Kalk entgegen wirken können. Nach ca. 2 bis 3 Monaten geben Sie der Thuja etwas Kompost, damit sie wieder zu Kräften kommt.

Gießen

  • regelmäßig gießen
  • Boden feucht halten
  • Staunässe unbedingt vermeiden

Düngen

Zum Düngen der Thuja eignen sich spezielle Koniferendünger aus dem Handel. Diese enthalten eine ausgewogene Kombination aus Phosphat, Kaliumoxid und Stickstoff. Wer organischen Dünger verwenden möchte, der nutzt am besten Hornspäne. Die beste Zeit zum Düngen ist der Herbst und das Frühjahr. Im Sommer sind Düngergaben ebenso möglich. Im Winter sollten Sie aber nicht düngen.  

  • junge Pflanzen nicht zu viel düngen
  • Kompost bei der Anpflanzung reicht für ein Jahr aus

Der Boden muss zum Zeitpunkt des Düngens feucht sein, damit sich der Dünger gut verteilen kann und es nicht zu sogenannten Verbrennungen kommt. Diese Verbrennungen entstehen übrigens auch häufig an Lebensbäumen, die zu dicht an Straßen oder Wegen stehen, die im Winter mit Streusalz behandelt werden.

Tipp:

Sollten Sie die Thuja versehentlich mit Thuja-Dünger überdüngt haben, so geben Sie ihr reichlich Wasser und spülen den Dünger aus.

Schneiden

Normalerweise müssen Sie Lebensbäume nicht schneiden. Jedoch hilft korrektes Schneiden dabei, eine Hecke mit starkem Wachstum und dichten Bewuchs hervorzubringen. Dafür wird das in einer Vegetationsperiode gebildete Holz um ein Drittel eingekürzt. Frisch angepflanzte Thujen sollten Sie jedoch noch nicht schneiden, höchstens falls zu lange Triebe vorhanden sind. Die beste Zeit zum Schneiden ist von Anfang April bis Ende September. Im Herbst und Winter wird die Thuja nicht geschnitten, damit die Neutriebe richtig ausreifen können.

Bei einem Schnitt im Jahr nehmen Sie das Schneiden im Juni vor, da sich dann die Triebe schon neu entwickelt haben. Falls Sie Ihre Thuja-Hecke dreimal im Jahr schneiden, so führen Sie den ersten Schnitt am besten nach dem letzten Frost im zeitigen Frühjahr durch. Schneiden Sie niemals bei zu starker Sonneneinstrahlung, da es dann zu Verbrennungen kommen kann. Tragen Sie geeignete Handschuhe beim Schneiden der Thuja, da die Pflanze giftige Öle ausscheidet, die zu Hautirritationen führen können!

Überwintern

Der Lebensbaum ist winterhart und sollte auch sehr kalte Winter problemlos überstehen können. Jedoch sind die jungen Pflanzen noch etwas empfindlich und können gerade durch sehr kalte und trockene Winde gefährdet sein. Gießen Sie die Lebensbäume vor dem aufkommenden Winter reichlich, damit sie nicht austrocknen. Achten Sie aber sehr darauf, dass keine Staunässe entsteht. Geben Sie anschließend einen Windschutz aus Sackleinen, perforierter Kunststofffolie oder Holzlamellen um die Bäumchen und lassen sie einige Stellen dazwischen offen, damit sie Luft bekommen. Die Lebensbäume können sich in sehr kalten Wintern braun verfärben. Das ist völlig normal. Das kommt von den Gerbstoffen, die von den Thujen gebildet werden, um sich gegen Frost zu schützen. Die Zweige nehmen im Frühjahr ihre grüne Farbe wieder an.

Vermehren

Der Lebensbaum lässt sich durch Stecklinge oder Aussaat vermehren. Allerdings ist die Aussaat sehr aufwendig und bleibt meist erfolglos.

Stecklinge

Der günstigste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung der Thuja ist Dezember bis März. Dazu schneiden Sie ca. 10 bis 15 cm lange, verholzte Triebe zurecht und schneiden ihre Spitzen sowie die Blätter bis zur Hälfte ab. Trennen Sie anschließend die unteren Blätter ab, sodass die Stecklinge nur in der oberen Hälfte belaubt sind. Stecken Sie anschließend je drei Stecklinge in ein lockeres Pflanzsubstrat in einen Anzuchttopf, gießen gut an und geben eine Folientüte darüber, die Sie in der Folgezeit regelmäßig lüften sollten.

Krankheiten und Schädlinge

Die Thuja-Pflanze kann von Pilzerkrankungen heimgesucht werden, die je nach Pilzart zu Kabatina-Triebsterben, Pestalotia-Triebsterben, Thuja-Wurzelfäule oder Nadel- oder Schuppenbräune führen können. Bei starkem Befall ist ein konsequenter Rückschnitt erforderlich. Häufig kann aber auch ein Fungizid eingesetzt werden. Wer mit biologischen Mitteln vorbeugen möchte, nutzt einen Schachtelhalm-Spitzwegerich-Aufguss zum Sprühen und Gießen, der die Pflanzen gegen Pilzbefall aller Art stärkt.

Fazit der Redaktion

Lebensbäume werden gern als Sichtschutzhecken angepflanzt, die gleichzeitig einen guten Lärmschutz bieten. Die Pflege der Thuja ist eigentlich nicht anspruchsvoll, wenn sie regelmäßig gegossen und geschnitten wird. Allerdings ist sie sehr giftig, sodass Sie sehr vorsichtig mit ihr umgehen sollten, besonders wenn Kinder in der Nähe sind!

Wissenswertes zum Lebensbaum ‚Thuja‘ in Kürze

Pflanzen

  • Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr oder Spätsommer bis Herbst.
  • Im Frühjahr wartet man mit dem Einpflanzen, bis der Boden frostfrei ist, je nach Region März bis April.
  • Wichtig ist, dass die Thuja noch einwurzeln und somit genug Wasser in der heißen Sommerzeit aufnehmen kann.
  • Im Herbst wird günstigerweise im September gepflanzt, um den Gehölzen vor dem Winter genug Zeit zum Wurzeln zu geben.
  • Auch wenn der Lebensbaum ein Flachwurzler ist, sollte der Boden tiefgründig gelockert werden, um spätere Staunässe zu vermeiden.
  • Das Pflanzloch wird 2-3 Mal so groß wie der Wurzelballen ausgehoben und die Erde mit abgelagertem Humus aufgearbeitet.
  • Vor allem frisch gesetzte Pflanzen benötigen viel Wasser, der Boden darf nicht austrocknen.
  • Für einen besseren Verdunstungsschutz macht eine Abdeckung mit Rindenmulch Sinn.
  • Der Lebensbaum liebt einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten.
  • Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und stets leicht feucht sein, mit Trockenheit kommt er nicht gut zurecht.

Aussaat

  • Bei Aussaat sollte das Frühjahr gewählt werden. Die gut und tiefgründig gelockerte Erde wird idealerweise mit abgelagertem Kompost aufgearbeitet.
  • Das Saatgut wird dann in Reihen, jedoch nicht zu dicht ausgebracht, damit die Bodenbearbeitung später einfacher ist.
  • Je nach Dicke der Saatkörner beträgt die Saattiefe 2-5 cm; die Faustregel besagt, dass die Saattiefe das 2- bis 3-fache der Saatdicke beträgt.
  • 2 cm Tiefe sollten jedoch mindestens eingehalten werden, da das Gut sonst zu schnell austrocknet.
  • Möglich ist es auch, die Samen nur in die oberste Bodenschicht einzuarbeiten und das Ganze dann mit mittelfeinem Sand abzudecken.
  • Das Saatgut kann auch im Topf vorgezogen und später ins Freiland ausgepflanzt werden.
  • Beim Aussäen sollte man bedenken, dass der Lebensbaum durchschnittlich 30 cm pro Jahr wächst.
Lebensbaum 'Thuja' gedeiht am besten an halbschattigen bis sonnigen Plätzen

Schneiden

  • Die Thuja ist äußerst schnittverträglich, solange man nicht ins alte Holz schneidet.
  • Bei strahlendem Sonnenschein sollten Schnittmaßnahmen nicht durchgeführt werden, da die Pflanzen dann an den Schnittstellen verbrennen können.
  • Thujen benötigen allerdings keinen Rückschnitt, um kompakt zu wachsen und in Form zu bleiben.
  • Damit kann man lediglich die Höhe und die Breite der Pflanzen regulieren und auf ein gewünschtes Maß halten.
  • Der Lebensbaum kann durch steten Rückschnitt auf fast jeder beliebigen Höhe gehalten werden.
  • Als Sichtschutz werden meist 2 Meter hohe Hecken gewählt. Diese Höhe lässt sich durch einmaliges Zurückschneiden pro Jahr im Mai/Juni gut erreichen.
  • Im August kann bei Bedarf noch einmal ein Korrekturschnitt erfolgen. Man sollte die Hecke vor dem Winter jedoch nicht allzu sehr schwächen.

Krankheiten

Im Winter verbräunen die immergrünen Nadeln häufig, dies ist kein Grund für einen radikalen Rückschnitt, sondern ein normaler Prozess. Es sind Pigmentänderungen, welche durch die plötzlich auftretenden Temperatursenkungen auftreten. Regelmäßige Stickstoffgaben können die Braunverfärbung eindämmen. Auch Nadelfall ist kein Grund für einen Rückschnitt, erst wenn ganze Zweige verbräunen und abfallen ist wahrscheinlich eine Pilzerkrankung Schuld und die Pflanze sollte stark bis in die gesunden Triebe zurückgeschnitten werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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