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Liebesblume, Agapanthus – Anleitung zu Pflege und Überwinterung

Liebesblume - Schmucklilie - Agapanthus

Über 1.000 Sorten werden heute von der Liebesblume kultiviert. Ihr Namen leitet sich von ihrem botanischen Namen Agapanthus, agape = Liebe und anthos = Blume, ab. Oft wird sie auch Schmucklilie genannt. An die Pflege stellt die Solitärpflanze keine großen Ansprüche. Von Anfang April bis in den Herbst braucht sie ein sonniges Plätzchen im Freien, im Winter ein nicht zu warmes Winterquartier. Eine üppige Blütenpracht ist der Dank.

Video-Tipp

Standort & Pflanzsubstrat

Die Heimat der Schmucklilie ist der Süden Afrikas, daher kann sie gar nicht genügend Sonne kriegen. Beim Standort ist sie anspruchslos. Als Kübelpflanze ist sie an fast jedem Plätzchen zufrieden.

  • Sonnig bis vollsonnig
  • Halbschatten bis Schatten: Ein paar Sonnenstunden täglich
  • Handelsübliche Kübelpflanzenerde
  • Dauerdünger, Sand- und Lehmerde zugeben
  • Kies, Blähton oder Lavasplit am Topfboden als Drainageschicht anlegen

Die Blüten der Liebesblume vertragen Regen gut. Regnet es sehr viel und intensiv, ist es von Vorteil, wenn verblühte Einzelblüten abgezupft werden. Dies beugt der Fäulnis vor. Immergrüne Sorten gelten als windfest, andere brauchen einen windgeschützten Standort, damit die Blütenstiele bei Wind nicht abknicken. Wird die Schmucklilie an einem Standort zu groß, oder man braucht den Platz für eine andere Pflanze – das ist kein Problem für die Liebesblume. Stellen Sie die Kübelpflanze dann einfach um.

Tipp:

Stellen Sie die Pflanze eher in die Sonne als in den Schatten. An schattigen Standorten suchen ihre Blütenstiele die Sonne, d.h., sie wachsen Richtung Sonne, was nicht immer schön aussieht. Außerdem verblassen an schattigen Standorten auch die Farben der Blüten schnell.

Solitär oder in Gruppen?

Optisch wirkt die die Liebesblume mit ihren langen Blütenstielen am besten als Solitärpflanze. Reizvoll ist auch eine kleine Gruppe der Pflanzen.

Pflanzen

Die Schmucklilie ist eine sehr beliebte Kübelpflanze, weil sie sehr robust und pflegeleicht ist. Ein jährliches Umtopfen ist nicht notwendig. Sollte sich der Wurzelballen allerdings leicht über den Topfrand schieben, ist der Zeitpunkt zum Umtopfen gekommen. Zwar blüht Agapanthus am üppigsten, wenn das Pflanzgefäß vollständig durchwurzelt ist, wird es der Pflanze jedoch zu eng, kann sie nicht mehr genügend Wasser aufnehmen. Dann beginnt sie zu kümmern und wächst nicht mehr weiter. Der neue Kübel sollte ein wenig größer sein als der alte. So kann ihn die Schmucklilie schneller durchwurzeln. In der Regel braucht die Pflanze ein Umtopf-Jahr, um sich an ihre neue Heimat zu gewöhnen. Ihre volle Blüte zeigt sie erst wieder in der Saison nach dem Umtopfen.

  • Umtopfen im Frühjahr vor dem Ausrieb
  • Wurzelballen in ein größeres Gefäß setzen

Substrat: normale Blumen- oder Kübepflanzenerde

  • Guter Wasserabfluss am Topfboden mit oder ohne Untersetzer
  • Drainangeschicht nicht vergessen
Tipp:

Die Schmucklilie blüht am schönsten, wenn sie ungestört wachsen kann. Topfen Sie die Pflanze nur um, wenn der Kübel wirklich zu klein geworden ist. Verwenden Sie keine Töpfe aus Keramik. Oftmals muss der Topf zerstört werden, um die Pflanzen heraus zu bekommen.

Auspflanzen im Garten

Das Auspflanzen im Garten ist nicht empfehlenswert, da die Schmucklilie nicht winterhart ist. Zudem macht ihr nasser Boden zu schaffen: Staunässe ist der größte Feind der Liebesblume. Führt nasser Boden dazu, dass der Wurzelballen gefriert, ist die Pflanze nicht mehr zu retten. In Einzelfällen können aber sommergrüne Liebesblumen mildere deutsche Winter ausgepflanzt überstehen. Voraussetzungen sind ein sehr guter Wasserabzug, also ein äußerst durchlässiger Boden, eine Winterabdeckung mit Mulch und ein Nässeschutz.

Auspflanzen mit Kübel

Liebesblume - Schmucklilie - Agapanthus

Schmucklilien können natürlich im Kübel ausgepflanzt werden, allerdings nur solange sie nicht in einem Holzkübel kultiviert werden. Vor dem ersten Frost sollten die Pflanzen wieder ausgegraben und ins Winterquartier gestellt werden.

Gießen & Düngen

Der Wasserbedarf der Liebesblume ist eher bescheiden. So kommt sie auch einmal zwei Wochen ganz ohne Wasser aus. Das geht zwar nicht spurlos an der Pflanze vorüber, sie verliert einen Teil ihrer Blätter, aber sie erholt sich nach der Trockenperiode schnell. Zu viel Wasser schadet der Pflanze. Kübel, Töpfe, aber auch Untersetzer sollten grundsätzlich Abzugslöcher haben.

Beim Gießen und Düngen sollte Folgendes beachtet werden:

  • Geringer Wasserbedarf, aber regelmäßig ab April gießen
  • Staunässe ist tödlich für die Pflanze
  • Beim Umtopfen Langzeitdünger zugeben oder von April bis Anfang August alle vier Wochen düngen
  • Normaler Flüssigdünger ist ausreichend
Tipp:

Warten Sie bis zur nächsten Wassergabe, bis die oberste Erdschicht gut angetrocknet ist.

Blätter, Blüten & Wuchs

Agapanthus gibt es als sommer- und immergrüne Pflanze, wobei immergrüne Sorten etwas größere Blätter und Blüten entwickeln. Die Blütezeit ist kurz, aber intensiv. Ihre Blütenfarbe reicht von weiß über blau bis dunkelviolett. Je nach Sorte können die Blätter vollkommen grün, weiß gerandet oder gestreift sein.

  • Lange, schmale Blätter, zwischen 20 und 100 Zentimeter
  • Zierlauchähnliche, kugelige Blüte
  • Blüten gefüllt oder ungefüllt
  • Blütenfarbe: weiß, lila, blau oder dunkelviolett – in allen Zwischentönen
  • Blütezeit von Juli bis Mitte August
  • Fast kein Duft
  • Höhe: von 20 Zentimetern für Balkonkasten bis zu Formen mit 2 Meter langen Blütenstielen
Tipp:

Damit die „richtige“ Schmucklilie in ihrem Garten blüht, kaufen Sie sie am besten blühend.

Schneiden

Einen Rück- oder Formschnitt braucht die Schmucklilie nicht. Einzig Verblühtes sollte abgeschnitten werden, möglichst vor der Samenbildung. So steckt die Pflanze ihre Kraft in die Bildung neuer Blüten. Vertrocknete Blätter werden nicht abgeschnitten, sondern abgerissen. Bei sommergrünen Pflanzen sollten nicht alle abgestorbenen Blätter im Herbst entfernt werden. Die alten Blätter sind ein Schutz für die neuen Triebe im Frühling.

Tipp:

Die Blüten machen sich auch hübsch in der Vase. Schneiden Sie die langen Blütenstiele vorsichtig ab, ihr Pflanzensaft kann hartnäckige Flecken auf Textilien verursachen.

Überwintern

Agapanthus ist nicht frostbeständig. Beim Überwintern der Schmucklilie muss zwischen sommer- und immergrünen Pflanzen unterschieden werden. Immergrüne Schmucklilien vertragen überhaupt keinen Frost. Das Winterquartier muss trocken und hell sein. Die Temperatur sollte sieben Grad Celsius nicht überschreiten. Ist das Winterquartier zu warm, blüht Agapanthus nach dem Auswintern nicht so üppig.

Sommergrüne Liebesblumen verlieren im Winter ihre Blätter. Sie können daher auch im Dunkeln überwintern. Mit dem beginnenden Frühjahr, wenn die Austriebszeit der Pflanze gekommen ist, braucht sie jedoch Licht. Das Winterquartier sollte trocken und kühl sein wie bei den immergrünen Pflanzen.
Für sommer- und immergrüne Liebesblumen gilt:

  • Wurzelballen trocken halten
  • Von November bis März wenig bis gar nicht gießen

Während der Winterruhe nicht düngen

  • Ab April wieder regelmäßig gießen

Auch wenn die Liebesblume nicht sehr frostbeständig ist, sollte sie nach dem Winter bald wieder ins Freie kommen. Sind keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten, kann die Freiluftsaison beginnen. Sollten wider erwarten doch noch Frost auftreten, die Pflanze gleich wieder ins Haus holen oder mit einem Vlies schützen. Unter diesen Bedingungen kann die Schmucklilie bereits Anfang April ins Freie gestellt werden.

Liebesblume - Schmucklilie - Agapanthus

Um das Verbrennen der Blätter durch UV-Licht zu vermeiden, stellen Sie die Liebesblume nach dem Auswintern am besten erst einmal an ein schattiges Plätzchen. Hat sich die Pflanze dann nach einer Woche, je nach Witterung, an die Sonne gewöhnt, kann sie an ihren Sommerstandort umziehen.

Vermehren

Als Staude wird Agapanthus durch Teilung oder Aussaat von Samen vermehrt. Wird eine Pflanze geteilt, haben die Teilstücke die gleichen Eigenschaften wie die ursprüngliche Pflanze. Werden auch die Teilstücke nach ein paar Jahren geteilt, haben sie die gleichen Eigenschaften wie die Ursprungsteile. Kurzum, bei der Teilung gehen die Eigenschaften immer auf die erste, ungeteilte, erworbene Pflanze zurück.

Sämlinge werden aus dem Samen der Liebesblume gezogen. Sie sind eigenständige Pflanzen und haben ihre ganz individuellen Eigenschaften. Sie sind quasi „Kinder“, die mehr oder weniger die Eigenschaften der „Eltern“ übernommen haben.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Samen ist unproblematisch, braucht aber Geduld, da die Blüte sommergrüner Schmucklilien frühestens nach zwei, in der Regel aber erst nach drei bis vier Jahren einsetzt. Immergrüne Pflanzen blühen erst nach erst nach fünf Jahren und einige großblütige Arten sogar erst nach sechs oder sieben. Sind blaue und weiße Sorten beisammen gestanden, ist das Aussehen nicht zu prognostizieren, da nicht einmal die Farbe kann voraus gesagt werden.

  • Reife Samen im Herbst ernten
  • Trocken und kühl bis zum Frühjahr lagern
  • Aussaat bei 15 Grad
  • Geringfügig abdecken
  • Keimung nach 2 bis 4 Wochen
  • Nach weiteren 2 Monaten Sämlinge in Einzeltöpfe setzen
  • Für trockene und frostfreie Überwinterung sorgen
  • Jungpflanzen jedes Jahr umtopfen

Vermehrung durch Teilung

Bei der Vermehrung durch Teilung werden, was die Blüte betrifft, schnellere Erfolge erzielt. Alte, große Pflanze sollten unbedingt geteilt werden, da dies ihren Wuchs anregt. Außerdem wirkt das Teilen wie eine Verjüngungskur für die Pflanzen.

  • Wurzelballen mit einem scharfen Messer zerschneiden
  • Größere Pflanzen mit Axt oder Spaten teilen
  • Zeitpunkt: März bis April
  • Einzelne Teile in passende Kübel setzen
  • In den ersten Wochen vorsichtig gießen

Ein Auswildern der Schmucklilie ist nicht bekannt. Sollte es zur Samenbildung kommen, treiben sie im Garten nicht aus. Dafür sind unsere Winter zu kalt.

Tipp:

Kaufen Sie einen Sämling, wenn er blüht, damit das Aussehen der Pflanze Ihren Vorstellungen entspricht. Wollen sie den exakt-gleichen Agapanthus wie Freunde oder Nachbarn haben, dann sollte die Pflanze geteilt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Schädlingsbefall ist bei der Schmucklilie nicht bekannt. Ihr scharfer Pflanzensaft hält auch Schnecken oder Mäuse fern. Sehr empfindlich reagiert sie auf Staunässe, sie kann die robuste Pflanze sogar „umbringen“.

Giftigkeit

Agapanthus ist nicht zum Verzehr gedacht, obwohl die Pflanze in geringen Mengen nicht giftig ist. Besonders Aufpassen sollte man, wenn die Pflanze Verletzungen hat, beispielsweisen beim Abschneiden der Blütenstiele. Die Pflanze sondert dann eine schleimartige, saponinhaltige Flüssigkeit ab. Dieser kann beim Menschen zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen. Direkter Augen oder Mundkontakt sollte vermieden werden. Der Pflanzensaft macht auf der Kleidung Flecken, die schwer bis gar nicht zu entfernbar sind. Achten Sie daher bei der Arbeit mit der Liebesblume auf die richtige Kleidung.

Wissenswertes über die Liebesblume

Liebesblume - Schmucklilie - Agapanthus

Agapanthus ziert die Gärten schon seit Jahrhunderten. Besonders im Barock durfte die Pflanze in keinem Garten von Schlössern oder Residenzen fehlen. Heute ist die Insel Madeira für die Agapanthus-Blüte bekannt. An der Blüte der Schmucklilie erfreuen sich viele Insekten, vor allem Hummeln lieben diese Pflanze.

Fazit

Mit ihren langen Blütenstielen macht die Liebesblume einen prachtvollen Eindruck auf Balkon oder Terrasse. Je nach Sorte trägt sie Doldenblüten mit vielen Einzelblüten in den unterschiedlichsten Farbtönen von weiß bis dunkelviolett. Die Liebesblume entwickelt starke, fleischige Wurzeln, sodass sie auch längere Trockenperioden überstehen kann. Staunässe verträgt sie allerdings überhaupt nicht. So müssen Töpfe oder Kübel bzw. deren Untersetzer mit Abzugslöchern versehen sein. Ein Auspflanzen im Garten ist nicht empfehlenswert, weil die Schmucklilie nicht winterhart oder gar frostbeständig ist. Je nach Sorte überwintert sie hell oder dunkel, auf alle Fälle trocken und nicht zu warm. Agapanthus wächst am liebsten ungestört, deshalb muss die Pflanze nicht jedes Jahr umgetopft werden. Die Schmucklilie ist ungiftig, sollte aber nicht verzehrt werden. Beim Arbeiten mit der Pflanze sollte man vorsichtig sein. Ihr Pflanzensaft kann nicht nur Haut, Augen oder Mund reizen, er macht auch Flecken in die Kleidung, die nicht entfernbar sind. Ökologisch gesehen, ist sie ein Tummelplatz für viele nützliche Insekten, vor allem Hummeln lieben die Schmucklilie.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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