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Lilientraube, Traubenlilie – Standort und Pflege von Liriope muscari

Traubenlilie - Lilientraube - Liriope muscari
KENPEI, Liriope muscari2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Lilientraube oder Traubenlilie, wie diese immergrüne Pflanze auch genannt wird, verschönert den Garten auch ohne Blüte ganzjährig. Ein besonderer Blickfang ist Liriope muscari allerdings im Herbst, wenn sich die ungewöhnlichen Blütenstände zeigen. An sich anspruchslos benötigt die Lilientraube dafür allerdings den richtigen Standort und die passende Pflege.

Ob im Garten, auf dem Balkon oder im Wohnzimmer – die Lilientraube ist an jedem Ort ein vielseitiges Gewächs von ganzjähriger Schönheit. Viel Pflege benötigt die Traubenlilie dafür nicht. Bei Standortwahl und Kultur muss aber dennoch auf einige Faktoren geachtet werden, damit Liriope muscari nicht nur prächtig gedeiht, sondern im Herbst auch mit exotischen Blüten zum Blickfang wird. Die folgenden Tipps und Anleitungen zeigen, wie selbst Anfänger ohne Erfahrung und grünen Daumen lange Zeit Freude an der Lilientraube haben können.

Video-Tipp

Standort

Die Lilientraube möchte alles in Maßen und etwas Schutz. Bei der Wahl des Standortes sollten daher Pflanzplätze bevorzugt werden, die wenige Stunden direkte Sonne oder durchgängig lichten Schatten bieten. Günstig für die Traubenlilie sind Standorte gen Osten und Westen.

Kalter Wind und starker Regen bekommt Liriope muscari nicht. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Gewächse nahe höherer und dicht wachsender Pflanzen, an Mauern oder Zäune zu pflanzen.

Wird die Lilientraube als Zimmerpflanze kultiviert, ist die Standortwahl recht einfach, da Schutz hier ohnehin geboten ist. Selbst im Südfenster darf die Immergrüne stehen, wenn hier während der Mittagsstunden für Schatten gesorgt wird.

Tipp:

Es gibt mittlerweile zahlreiche Sorten und Züchtungen der Liriope muscari, die ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen können. Die Größe sollte beim Pflanzplatz daher ebenfalls berücksichtigt werden.

Substrat

Frisch, durchlässig und mit mäßiger Wasserspeicherkraft – so sollte das passende Substrat für die Traubenlilie aussehen. Zudem muss es neutral bis leicht sauer, auf jeden Fall aber kalkarm, sein. Wer sich mit der Beschaffenheit und Zusammensetzung der Erde nicht auskennt, die Lilientraube aber dennoch in den Gartenpflanzen möchte, sollte einen Bodentest zumindest für den pH-Wert des Bodens in Betracht ziehen. Die Kultur in Kübel oder im Zimmer in Blumentöpfen ist etwas einfacher, hier wird schlicht Pflanzenerde mit einem pH-Wert von 7 eingesetzt.

Tipp:

Für das Pflanzen der Liriope muscari im Garten empfiehlt es sich hingegen, frische Gartenerde mit etwas Kompost und Rindenmulch zu vermischen. Neigt das Substrat zur Verdichtung, beispielsweise weil es lehmig ist, können zusätzlich Sand oder Kokosfasern zur Auflockerung verwendet werden.

Pflanzen und Aussäen

Die Lilientraube kann als Jungpflanze gesetzt oder direkt an den gewünschten Standort ausgesät werden. Dabei gibt es jeweils nur wenig zu beachten:

  • Idealer Zeitpunkt ist nach dem letzten Spätfrost, frühestens also im April
  • Vor dem Einpflanzen die Erde auflockern und nach dem Einsetzen nur leicht anklopfen
  • Bei der Aussaat nur locker mit wenig Erde bedecken, da es sich um Lichtkeimer handelt
  • In den ersten Wochen nach Aussaat oder Einpflanzen, die Erde stetig feucht halten
  • Auf ausreichend große Abstände achten, die je nach Sorte der Liriope muscari stark variieren können                     

Gießen

Auch beim Gießen möchte die Lilientraube Mäßigung, hat hierbei jedoch die größten Anforderungen. Sowohl Staunässe als auch Trockenheit werden nur schwer vertragen. Gerade in der ersten Zeit nach Aussaat und Einpflanzen muss auf regelmäßige Wassergaben geachtet werden, damit der Boden nicht austrocknet. Nach der Ausbildung von etwa zehn Zentimeter hohen Keimen oder neuer Blätter an den Jungpflanzen darf allmählich dazu übergegangen werden, das Substrat zwischen dem Gießen oberflächlich antrocknen zu lassen. Selbst dann ist es während der ersten ein bis drei Jahren allerdings entscheidend, häufiger zur Gießkanne zu greifen. Erst danach können sich die Liriope muscari weitestgehend und über längere Zeit selbst versorgen.

Beim Gießen der Traubenlilie ist wiederum zu beachten, dass die asiatischen Gewächse keinen Kalk und damit auch kein hartes Wasser vertragen. Ob das eigene Leitungswasser hart oder weich ist, kann bei dem zuständigen Wasserwerk in Erfahrung gebracht oder durch entsprechende Teststreifen festgestellt werden. Ist diese Quelle zum direkten Gießen der Lilientraube nicht geeignet, können Regenwasser, Teichwasser, gefiltertes oder abgestandenes Leitungswasser verwendet werden. Zu beachten ist dabei das Folgende:

  • Hartes Leitungswasser für mindestens eine Woche abstehen lassen und beim Gießen den letzten Rest in der Kanne belassen
  • Teichwasser nur verwenden, wenn das Gewässer nicht mit chemischen Zusätzen behandelt wurde
  • Die Lilientraube nicht in der prallen Sonne sondern lieber früh morgens oder spät abends gießen
  • Im Kübel darauf achten, dass die Erde vollständig durchfeuchtet wird – beispielsweise durch das Tauchen des Pflanzgefäßes in einen Wassereimer
  • Zur Reduzierung des Gießaufwands eine Schicht Rindenmulch aufbringen

Düngen

Bei der Düngung der Lilientraube gibt es wiederum einen Unterschied zwischen der Kultur im Kübel und dem Einpflanzen im Garten. Wurde die Traubenlilie in den Garten gepflanzt, ist durch die frische Erde während des ersten Standjahres keine zusätzliche Düngung nötig. Erst im zweiten Jahr sollte damit begonnen werden. Verwendet wird idealerweise ein Flüssigdünger für Blühpflanzen, der aller sechs bis acht Wochen verabreicht wird.

Im Kübel stehen der Liriope muscari keine allzu großen Reserven zur Verfügung. Hier sollte daher bereits von Anfang an eine Versorgung mit Dünger erfolgen und zwar einmal monatlich.

Gedüngt wird von April bis September. Eine Ausnahme stellen dabei Lilientrauben dar, die nicht verschnitten werden. Diese benötigen erst aber Mai oder gar Juni eine Düngung.

Schneiden

Die Lilientraube zählt zu den immergrünen Gewächsen und erreicht recht schnell ihre maximale Größe und bleibende Form. Ein Formschnitt ist daher nicht nötig. Es kann aber durchaus vorkommen, dass einige beschädigte Blätter vertrocknen  und dann ebenso wie die Blütenstände nach dem Abblühen optisch stören. Diese dürfen entfernt werden.

Aber: Selbst vertrocknete Teile der Traubenlilie werden schnell von neuen Austrieben überdeckt, zerfallen und gehen dann als natürlicher Nährstofflieferant in die Erde über. Daher kann bei der unverschnittenen Liriope muscari auf die zusätzliche Düngung im Frühjahr verzichtet werden. Wer dennoch zur Schere greift, sollte sich also bewusst sein, dass nicht nur der Verschnitt der Lilientraube einen unnötigen Mehraufwand bedeutet, sondern hierzu auch mehr Arbeit in Form des Düngens kommt.

Überwintern

Die meisten Sorten der immergrünen Lilientraube überstehen Temperaturen von bis zu -10 °C problemlos. Voraussetzungen hierfür sind allerdings, dass die Gewächse frei in den Garten gepflanzt wurden und hier vor Wind geschützt stehen. In vielen Regionen ist es daher nötig, die Traubenlilie vor Frost zu schützen, indem rundum die Pflanze Reisig und Strohe angehäufelt und sie mit Gartenvlies umwickelt wird.
Anders im Kübel. Hier würden die Wurzeln sehr schnell erfrieren. Wird die Liriope muscari im Pflanzgefäß kultiviert, ist sie bereits vor dem ersten Frost nach drinnen zu verbringen. Überwintert wird sie an einem hellen und durchgängig frostfreien Ort, beispielsweise im Hausflur, einer beheizten Garage oder fensternah im Keller. Auch während der kalten Monate ist darauf zu achten, dass die Erde niemals austrocknet.

Vermehren

Die Lilientraube lässt sich durch Samen und Teilung sehr einfach und schnell vermehren.

Aussaat

Die Vermehrung der Traubenlilie durch Aussaat gestaltet sich wie folgt:

  1. Im Herbst, nach dem Abblühen der Blüten werden diese entfernt und in einen Plastikbeutel gesteckt. Durch Leichtes Aufschlagen des Beutels werden die Samen aus den Blüten gelöst.
  2. Die Liriope muscari Samen werden an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort über den Winter gelagert.
  3. Im Frühjahr nach dem letzten Frost erfolgt die Aussaat direkt an dem gewünschten Standort.

Teilung

Hat die Lilientraube große Ausmaße angenommen, kann sie wiederum im Frühjahr nach dem letzten Frost geteilt und auf diese Weise vermehrt werden. Diese Anleitung zeigt, wie es geht:

  1. Die Traubenlilie wird ausgegraben und vollständig vom alten Substrat befreit.
  2. Mit einem scharfen, sauberen Spaten wird der Wurzelballen der Länge nach geteilt.
  3. Nach einem kurzen Abtrocknen der Schnittstellen können die so entstandenen Teilpflanzen an die gewünschten Standorte verbracht und wie bereits beim ersten Einsetzen eingegraben werden.

Vorsicht: Giftig

Die Lilientraube ist giftig und daher für Gärten und Haushalte mit kleinen Kindern und verspielten Haustieren nicht geeignet. Zudem sollten beim Verschnitt und der Teilung Handschuhe getragen und im Anschluss alle Schnittwerkzeuge gereinigt werden.

Fazit

Die Lilientraube ist eine dekorative Pflanze mit kleinen Ansprüchen, die mit dem richtigen Wissen zur Pflege auch von Anfängern problemlos kultiviert werden kann. Im Garten oder Zimmer – von ihrer Giftigkeit abgesehen sind die Traubenlilien ausgesprochen vielseitige und pflegeleichte Gewächse.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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