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Fensterblatt, Monstera: Pflege von A bis Z

Die Monstera wird auch Fensterblatt genannt, was sie ihren durchbrochenen Blättern zu verdanken hat, die entfernt an Fenster erinnern. Ursprünglich kommt die Pflanze aus den tropischen Regionen von Südamerika. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche eignet sie sich gut für Menschen, die bisher noch wenig Erfahrung mit Zimmerpflanzen haben oder nicht viel Zeit vorhanden ist, um sich um eine Pflanze zu kümmern.

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Sortenauswahl

Im Handel wird hauptsächlich die Wildform Monstera deliciosa angeboten. Sie ist die Urform dieser Art, doch daneben gibt es noch weitere Zuchtformen, die sich in Wuchs und Blattfarben unterscheiden.Folgende Sorten stehen zur Auswahl:

  • Borsigiana: kompakt wachsend
  • Albovariegata: buntlaubig
  • Variegata: cremeweiße Blattmuster

In Bezug auf die Pflege sind alle Sorten gleichermaßen zu behandeln.

Standort

Das Fensterblatt wächst in den Tropen auf Bäumen. Unter dem Blätterdach ist sie geschützt vor der Sonne. Ähnliche Bedingungen sollten ihr auch in Innenräumen geboten werden. Besonders wichtig ist, dass sie keine direkte Sonne abbekommt, denn diese kann ihren Blättern bzw. ihrer Entwicklung schaden. Dadurch eignet sie sich zur Begrünung von Räumen, in denen kein bzw. kaum Tageslicht einfällt, wie Vorräume oder Badezimmer.Der ideale Standort sollte folgendermaßen aussehen:

  • heller Standort
  • keine direkte Sonne
  • Temperatur: ~ 20°C
  • hohe Luftfeuchtigkeit
Tipp:

Steht das Fensterblatt auf einem kalten Fliesenboden, sollte zumindest ein Untersetzer genutzt werden. Alternativ kann auch ein Holzbrett als Isolierschicht verwendet werden.

Der richtige Standort ist vor allem bei Jungpflanzen besonders wichtig. Sie reagieren sehr empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung. Ältere Pflanzen sind etwas robuster und vertragen für eine begrenzte Zeit auch die direkte Sonne. Allerdings sollten auch sie keinen dauerhaften Platz an der Sonne haben. Im Sommer können die Pflanzen aber ohne Problem ins Freie gestellt werden. Ideal ist ein schattiger Balkon oder die Nordseite eines Hauses.

Substrat

Das Fensterblatt hat ein starkes Wachstum und kann beachtliche Ausmaße annehmen. Die Entwicklung wird durch das richtige Substrat begünstigt. Das setzt sich zusammen aus:

  • 1/3 Lauberde
  • 2/3 Komposterde
  • etwas Perlit oder Kokohum

Monstera - FensterblattPerlit oder Kokohum dienen dazu das Substrat locker und luftdurchlässig zu halten. Zudem hat Perlit die Fähigkeit auch Wasser begrenzt zu speichern. Das Fensterblatt eignet sich auch für die Hydrokultur. Dazu können folgende Materialien als Substrat verwendet werden:

  • Blähton
  • Quarzkies
  • Vermiculite

Wird Kies verwendet, muss drauf geachtet werden, dass es tatsächlich Quarzkies ist. Enthält der Kies beispielsweise Kalk, kann dies der Pflanze schaden, da sie keinen kalkhaltigen Boden mag.

Pflanzung

Das Fensterblatt hat ein starkes Wachstum, weshalb bereits bei der Pflanzung ein deutlich größeres Gefäß gewählt werden sollte. In das Gefäß wird als unterste Schicht eine Drainage angelegt. Diese kann aus Tonscherben kaputter Töpfe bestehen oder es wird Kies bzw. Blähton verwendet.Anschließend wird etwas Substrat eingefüllt und die Pflanze eingesetzt. Bis zum Gießrand wird der Topf mit dem restlichen Substrat befüllt. Wichtig ist allerdings, dass die Luftwurzeln nicht versehentlich eingepflanzt werden.

Hinweis:

Bei der Hydrokultur entfällt die Drainageschicht. Allerdings kann unterschiedlich grobes Material verwendet werden, wobei grobkörniges Substrat die unteren Schichten bilden und nach oben hin immer feineres Substrat aufgefüllt wird.

Gießen

Das Fensterblatt benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher sollte nicht nur das Substrat feucht sein, sondern auch in regelmäßigen Abständen die Blätter befeuchtet werden. Dazu können sie mit einem Schwamm abgewischt oder besprüht werden. Viele stellen die Pflanze einfach in die Dusche und brausen sie handwarm ab. An einem regnerischen Tag kann das Fensterblatt auch auf den Balkon gestellt werden. Sobald allerdings die pralle Sonne wieder auf den Balkon scheint oder es zu kühl wird, muss die Pflanze wieder hereingeholt werden.

Tipp:

In Innenräumen kann die Luftfeuchtigkeit mit Luftbefeuchter erhöht werden. Alternativ kann im Winter auch ein Gefäß mit Wasser auf den Heizkörper gestellt werden.

Um die Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung des Fensterblattes zu erhöhen, kann die Pflanze auf einem etwas erhöhten Sockel in einen Untersetzter gestellt werden. In den Untersetzer wird ein Tongranulat und anschließend die Schale bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Das ist deutlich weniger zeitaufwendig, als die Pflanze regelmäßig zu besprühen oder die Blätter abzuwischen.

Beim Gießen ist Folgendes zu berücksichtigen:

  • erst bei trockener Oberfläche gießen
  • kalkarmes Wasser verwenden
  • Staunässe vermeiden

Obwohl das Fensterblatt in den feuchten Tropen beheimatet ist, verträgt sie keine Staunässe. Diese kann zum Abfaulen der Pflanze führen.

Düngung

Vom Frühjahr bis zum Herbst wird das Fensterblatt alle zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgt. Ein handelsüblicher Dünger für Grünpflanzen ist dafür ausreichend. Zusätzlich können als Langzeitdünger noch Düngestäbchen für Grünpflanzen verwendet werden. In den Wintermonaten benötigt die Pflanze ebenfalls eine Ruhephase. Die Düngergaben werden dazu ebenfalls reduzierst. Etwa ab Oktober bis Februar wird maximal alle vier Wochen mit Flüssigdünger gedüngt.

Rankhilfe

In der Natur klettert das Fensterblatt an Ästen und Stämmen in die Höhe. Dazu benutzt sie ihre zahlreichen Luftwurzeln. Bei der Kultur im Topf benötigt die Monstera daher unbedingt eine Rankhilfe bzw. eine Stütze. Besonders ältere Pflanzen mit sehr großen und schweren Blättern können anderenfalls abbrechen.

Als Rankhilfe eignen sich folgende Materialien:

  • Bambusstäbe
  • Moosstäbe
  • Bambusgitter
  • Rankgerüst mit Kokosfüllung
Monstera - Fensterblatt

Grundsätzlich sollten als Rankhilfe vorwiegend Stäbe und Gitter mit einer rauen Oberfläche verwendet werden, denn nur so können die Luftwurzeln einen guten Halt finden. Als Rankhilfe kann auch ein normaler Ast genutzt werden. Glatte Oberflächen, wie bei Bambusstäben, sollten mit Naturmaterialien wie Moos umwickelt werden.

Luftwurzeln pflegen

Die Luftwurzeln sind ein essenzieller Bestandteil der Pflanze, die für sie lebenswichtig sind. Sie dienen nicht nur als Haftorgan, sondern versorgen die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser, das in Form von Luftfeuchtigkeit aufgenommen wird. Die Luftwurzeln sind sehr empfindlich und können leicht brechen. Die Luftwurzeln können sehr dominant und manchmal auch unansehnlich werden. Schneiden dürfen Sie die Luftwurzeln der Pflanze allerdings nicht, denn das kann ihr nachhaltig schaden. Unerwünschte Luftwurzeln werden stattdessen vorsichtig in die Erde gesteckt.

Tipp:

Für eine begrenzte Zeit können die Luftwurzeln direkt in das Wasser gestellt werden. Dadurch übersteht die Pflanze auch eine längere Periode, ohne gegossen zu werden, wie bei einer längeren Abwesenheit im Urlaub.

Schneiden

Bis auf die Luftwurzeln ist das Fensterblatt sehr schnittverträglich. Sie können das Fensterblatt problemlos in Form schneiden, was aufgrund ihrer Größe, die bis zu drei Meter betragen kann, manchmal auch notwendig ist. Zurückschneiden können Sie die Pflanze mit einem scharfen Messer. Der Schnitt bei einem Blatt wird etwa 10 cm über der Anwuchsstelle am Stamm angesetzt und sollte gerade verlaufen.

Ist es notwendig die Pflanze radikal zu schneiden, ist dies ebenfalls kein Problem. Sogar den Haupttrieb können Sie ohne Gefahr zurückschneiden. Beim Zurückschneiden von sehr kräftigen Pflanzenteilen sollten diese aber zur Sicherheit mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden. Vor allem in feuchten Räumen wie Badezimmern wird aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit die Bildung von Krankheitserregern begünstigt.

Tipp:

Statt eines Wundverschlussmittels aus dem Handel kann auch Holzkohlenasche auf offene Wunden gestreut werden.

Vermehren

Beim Zurückschneiden fällt nicht selten Material an, mit dem sich die Monstera mühelos vermehren lässt. Vor allem Seitentriebe bieten sich an, sie zum Vermehren zu nutzen. Ein Trieb sollte aus zwei Blättern und mehren Luftwurzeln bestehen. Hat ein Trieb noch keine Wurzeln gebildet, kann er auch in einem Gefäß mit Wasser gestellt werden. Wird das Wasser regelmäßig getauscht, bilden sich innerhalb weniger Wochen die ersten Wurzeln. 

Die bewurzelten Ableger werden eingetopft. Dabei ist zu beachten, dass auch mindestens zwei bis drei Luftwurzeln über der Erde sein sollten. Anschließend wird gegossen und eine transparente Plastiktüte darüber gestülpt. Wo wird verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit verloren geht. Allerdings muss die Tüte alle zwei bis drei Tage angehoben werden zum Lüften. Anderenfalls kann sich Schimmel oder Fäulnis entwickeln. Neben der Vermehrung über Stecklinge können Jungpflanzen über Samen gezogen werden. Bei sehr guten Bedingungen bildet das Fensterblatt eine Schaftblüte mit vielen kleinen Samen aus. Beim Vermehren über eine Aussaat ist Folgendes zu beachten:

  • Saatschale mit Anzuchterde befüllen
  • Erde anfeuchten
  • Saattiefe ca. 1 cm
  • Saatschale mit transparenter Abdeckhaube bedecken
  • Keimtemperatur: 20° – 23°C
  • Keimdauer: 2 – 6 Wochen

Monstera - FensterblattWährend der Keimdauer muss die Erde konstant feucht gehalten werden. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von 10 cm erreicht, können sie vereinzelt und in Töpfe gepflanzt werden.

Umtopfen

Ist das Fensterblatt noch sehr jung, sollte es jedes Jahr umgetopft werden. Das fördert ein gesundes und kräftiges Wachstum. Selbst wenn jährlich umgetopft wird, sollte immer ein Gefäß gewählt werden, dass deutlich größer als das bisherige ist. Das Fensterblatt hat ein sehr starkes Wachstum und kann innerhalb eines Jahres schon zu groß für den Topf werden. Bei älteren Pflanzen reicht es aus, sie alle drei bis fünf Jahre in einen größeren Topf zu setzen. Jährlich sollten die obersten 3 cm Erde allerdings entfernt und gegen ein frisches Substrat getauscht werden.

Krankheiten und Schädlinge

Nicht nur bei der Pflege ist die Pflanze wenig aufwendig, sie ist auch robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Lediglich Schildläuse und Spinnmilben können bei ihr zu einem Problem werden. Ein Befall tritt meist dann auf, wenn Schädlinge über neue Pflanzen ins Haus gebracht werden. Bleibt die Pflanze ausschließlich in den Innenräumen, kann dies einen Befall begünstigen. Im Sommer kann die Monstera durchaus auf einen schattigen Balkon oder eine Terrasse gestellt werden. Das erleichtert auch die Pflege. Tritt dennoch ein Schädlingsbefall auf, haben sich folgende Mittel bewährt:

  • Pflanzen wiederholt abduschen oder in den Regen stellen
  • Schildläuse abkratzen
  • Florfliegenlarven oder Schlupfwesen als natürliche Feinde fördern
  • bei starkem Befall systemische Insektenschutzmittel nutzen

Das Fensterblatt sollte regelmäßig auf Schädlinge kontrolliert werden. Ein Alarmzeichen ist auch, wenn das Wachstum stagniert oder sich Verkümmerungen an den Blättern bilden. Zudem muss eine befallene Pflanze von anderen Zimmerpflanzen isoliert werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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