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Strahlenaralien, Schefflera: Pflege von A bis Z

Schefflera arboricola stammt ursprünglich aus tropischen Klimazonen und hat in der Vergangenheit große Beliebtheit als Büropflanze erlangt. Mittlerweile ist das ungewöhnliche Gewächs in Vergessenheit geraten, obwohl einige Attribute sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene besonders interessant sind. Die Schefflera ist pflegeleicht und robust. Sie lässt sich leicht vermehren, wirkt als Blickfang und reinigt die Luft von Nikotin und Aceton.

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Steckbrief

  • immergrüner Strauch
  • gehört zur Familie der Araliengewächse
  • ursprüngliche Heimat liegt in Taiwan und auf der Insel Hainan
  • erreicht Wuchshöhen bis vier Meter
  • Blüten zwittrig, unscheinbar grün-gelb gefärbt
  • Blütezeit zwischen Juli und Oktober
  • blüht in Mitteleuropa nur unter tropischen Bedingungen
  • buntlaubige Sorten: ‚Renate‘, ‚Charlotte‘, ‚Samoa Snow‘ und ‚Melanie‘

Standort

Als tropische Pflanze hat Schefflera arboricola besondere Ansprüche an Lichtverhältnisse, Temperatur und Windbedingungen. Sie wächst normalerweise im Schutz hoher Urwaldriesen und weiß das diffuse Restlicht optimal zu nutzen. Daher sollte das Gewächs in der Wohnung nicht am Südfenster platziert werden. Vermeiden Sie eine direkte Sonneneinstrahlung, denn hier verbrennen die Blätter sehr leicht. Wählen Sie einen lichtärmeren Platz in Fensternähe. Ein Standort an der Heizung ist für die Schefflera unproblematisch. Dagegen mag sie weder Zugluft noch zu schattige Plätze. Den Sommer verbringt das Gewächs gerne an einem hellen und windgeschützten Platz auf Terrasse oder Balkon. Wenn Sie diese Bedürfnisse beachten, wächst Ihre Strahlenaralie prächtig:

  • toleriert drei bis fünf Sonnenstunden morgens oder abends
  • benötigt tagsüber Mindesttemperaturen von 15 °C
  • nachts darf das Thermometer auf zwölf Grad sinken
  • Temperaturen unter zehn Grad schädigen das Gewächs
Hinweis:

Hellblättrige Scheffleras kommen besser mit der Sonneneinstrahlung klar als dunkelblättrige Sorten.

Substrat

Schefflera arboricola gedeiht zwar in jeder Einheitserde. Um ein besonders prachtvolles und gesundes Wachstum zu unterstützen, sollten Sie auf einfache Blumenerde aus Baumärkten und Gartencentern verzichten. Oft erfüllen die Substrate nicht die Anforderungen an Wasser- und Nährstoffregulierung sowie Pufferkraft. Außerdem ist der pH-Wert ausschlaggebend für die Vitalität. Ideal ist ein Wert von etwa 6,0. Wenn Sie sich ein hochwertiges Substrat mischen, erhalten Sie einen lockeren Boden, der sich nicht verdichtet:

  • vier Teile Humussubstrat
  • zwei bis drei Teile Tonerde
  • ein halber Teil Quarzsand
  • ein Teil Bimskies, Lavagranulat oder Lavalit
Schefflera - Strahlenaralie

Durch die Zugabe von Tonerde können Sie den pH-Wert regulieren. Diese sollte vor der Verwendung sterilisiert werden. Ausschlaggebend für den pH-Wert ist das Mischungsverhältnis von Humussubstrat zu Tonerde. Kontrollieren Sie auf der Verpackung, welcher pH-Wert für das jeweilige Substrat angegeben ist. Bei dieser Mischung liegt der Wert zwischen 6,0 und 6,5.

Hydrokultur

Die Schefflera gehört zur den Standardpflanzen, die in Hydrokultur gezogen werden. Hierbei wachsen die tropischen Gewächse nicht in Blumenerde, sondern in Tongranulat oder Blähton. Dieses alternative Substrat bietet den Pflanzen Halt und Stabilität. Es saugt sich mit Wasser voll und gewährleistet eine optimale Wasserversorgung. Eine Nährlösung versorgt die Zimmerpflanzen dauerhaft mit Nährstoffen. Bei dieser Variante profitieren Sie von einigen Vorteilen:

  • Pflanzen müssen seltener gegossen werden
  • eingeschränkte Wurzelbildung
  • weniger oft umtopfen und zurückschneiden

Gießen

Strahlenaralien haben einen mittleren Wasserbedarf und freuen sich über eine mäßig feuchte Erde. Halten Sie das Substrat im Sommer konstant feucht. Während der Wintermonate kann die Erde zwischen den Gießeinheiten oberflächlich antrocknen. Die Wassermenge richtet sich nach der Größe der Töpfe, Umgebungstemperatur und Lichteinstrahlung. Je größer der Topf, desto mehr Wasser kann die Erde aufnehmen ohne zu vernässen. Wenn Ihre Schefflera arboricola Sonne abbekommt oder in beheizten Räumen steht, benötigt sie etwas mehr Wasser als an halbschattigen und kühlen Plätzen. Sie können sich an diesen Werten orientieren:

  • im Sommer einmal wöchentlich gießen
  • im Winter alle zehn Tage bewässern
  • gelegentlich mit Wasser bespritzen

Düngen

Neu gekaufte Pflanzen sind mit Nährstoffen versorgt, welche innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen aufgebraucht werden. Anschließend sollten Sie die Schefflera alle sieben bis 14 Tage düngen. Verwenden Sie einen Volldünger, der nach Herstellerangaben dosiert wird. Wenn sich die Hauptwachstumsphase dem Ende entgegen neigt, wird die Düngung langsam reduziert und schließlich eingestellt. Sollten Sie Ihre Strahlenaralie warm überwintern, bieten Sie ihr im Abstand von vier Wochen zusätzliche Nährstoffe.

Hinweis:

Wenn Sie die Strahlenaralie in Hydrokultur kultivieren, sollten Sie diese regelmäßig mit einem Spezialdünger versorgen. Herkömmliche Pflanzendünger sind zu hoch konzentriert.

Schneiden

Schefflera - Strahlenaralie

Der beste Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist das zeitige Frühjahr, bevor die neue Wachstumsphase einsetzt. Zu lange Triebe sollten Sie jährlich kürzen, damit die Pflanze im Inneren mehr Licht bekommt. Das regt die Bildung frischer Triebe an und die Pflanze wächst dicht und buschig. Die wuchsfreudige Strahlenaralie behält eine kompakte Form und verzweigt sich besser. Da die verholzenden Pflanzen äußerst robust sind, bereitet ihnen auch ein radikaler Rückschnitt keine Probleme. Durchtrennen Sie Äste immer knapp über einer Knospe oder direkt an der Astgabel und gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Triebspitzen stutzen
  • Ausläufer zurückschneiden
  • Seiten- und Haupttriebe kürzen

Vermehren

Schefflera arboricola wird üblicherweise durch Stecklinge vermehrt. Die Triebstücke sollten etwa zehn Zentimeter lang sein und zwei Blätter besitzen. Schneiden Sie nicht verholzte Triebe knapp über einem Knoten ab und schneiden Sie den Steckling anschließend unterhalb des nächsten Knotens ab. Um die Verdunstung zu reduzieren, können Sie die Blätter halbieren oder einrollen und mit einem Gummi fixieren. Wenn Sie die folgenden Tipps berücksichtigen, bildet der Steckling oft nach einem Monat erste Wurzelanlagen:

  • Anzucht im Wasserglas oder Pflanzgefäß
  • kein direktes Sonnenlicht
  • Temperatur zwischen 18 und 24 °C

Einpflanzen

Sobald die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben, werden sie in ein mit Substrat gefülltes Pflanzgefäß gesetzt. Die ursprüngliche Waldpflanze wird in Mitteleuropa als Zimmerpflanze kultiviert, da sie wegen ihrer Ansprüche nicht im Freiland überlebt. Wählen Sie keinen zu großen Topf, da sie Pflanze ansonsten zum Wuchern neigt. Das Kübelvolumen sollte etwa 20 Prozent größer sein als das Volumen des Wurzelballens.

Umtopfen

Spätestens wenn die Pflanze das Substrat vollständig durchwurzelt hat, ist ein Umtopfen notwendig. Um Platzmangel und Wachstumsstörungen vorzubeugen, sollten Sie junge Scheffleras jährlich im Frühjahr in ein neues Pflanzgefäß setzen. Ältere Pflanzen können alle drei bis fünf Jahren verpflanzt werden. Nachdem Sie die Pflanze aus dem alten Topf geholt haben, werden die Wurzeln von Substrat befreit und entwirrt. Schneiden Sie abgestorbene und faulige Wurzeln zurück. Das weitere Vorgehen ist nicht schwer:

  • neues Pflanzgefäß mit Drainage ausstatten
  • zu einem Drittel mit Substrat auffüllen
  • Wurzelballen einsetzen
  • mit humusreichem Substrat auffüllen und andrücken
  • angießen nicht vergessen
Tipp:

Anstatt die Pflanze jedes Jahr umzutopfen, können Sie alternativ die oberste Bodenschicht abtragen und erneuern. Dadurch bekommt die Schefflera frische Erde und wächst Ihnen nicht über den Kopf.

Überwintern

In ihrem natürlichen Lebensraum legt die Schefflera keine Ruhepause ein. Ihr Wachstum stagniert allerdings in Mitteleuropa, da sich sowohl Lichtintensität als auch Temperaturen im Winter verringern. Die Blätter bleiben im Winter erhalten und benötigen ausreichend Licht. Sollte es in Ihrer Wohnung zu dunkel sein, können Sie sich mit energiesparenden Pflanzlampen behelfen. Eine Zusatzbeleuchtung ist nicht notwendig, wenn die Pflanze im Wintergarten oder vor großen Südfenstern steht. Das Thermometer sollte zwischen Oktober und März nicht unter 15 Grad Celsius fallen. Panaschierte Sorten benötigen eine Temperatur von mindestens 18 Grad Celsius. Die Pflege wird eingeschränkt und erst mit dem neuen Austrieb im Frühjahr wieder erhöht.

Schädlinge

Schefflera - Strahlenaralie

Obwohl sich die Strahlenaralie als robust gegenüber trockener Heizungsluft erweist, kann es während der Wintermonate dennoch zu einem Schädlingsbefall kommen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Spinnmilben und Woll- oder Schildläuse. Die unerwünschten Insekten machen vor nahezu keiner Zimmerpflanze halt und sollten mit einem kräftigen Wasserstrahl entfernt werden. Knoblauchzehen, Lavendelpflanzen und Gewürznelken haben sich als gute Mittel zur Vorbeugung erwiesen. Wenn Sie die Pflanzen im Wintergarten kultivieren, sollten Sie auch auf Blattläuse achten.

Wachstumsstörungen

Wenn die Zimmerpflanze während der Wachstumsphase braune und gelbe Blätter bekommt, die nach kurzer Zeit abfallen, sollte der Standort überdacht werden. Kälte oder Zugluft können gleichermaßen wie fehlendes Sonnenlicht einen Blattfall verursachen. Stellen Sie Ihre Pflanze an einen wärmeren Ort in Fensternähe und beobachten Sie das weitere Wachstum. Oft vermuten Hobbygärtner, dass der Blattfall aus einem Wassermangel resultiert. Eine erhöhte Wassergabe bekämpft allerdings nicht das Problem, sondern begünstigt Staunässe. Dadurch kann es zur Wurzelfäule kommen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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