
Standort
Der Sauerkirschbaum gedeiht am besten an einem luftigen Standort, der dennoch geschützt und sonnig ist. Ideal ist daher die Nähe zu einem Haus oder einer Wand - allerdings mit ausreichendem Abstand. Die Sauerkirsche kann je nach Art bis zu 15 Meter hoch und entsprechend ausladend werden, Gleiches gilt für das umfassende Wurzelgeflecht. Eine Entfernung von mindestens zwei bis sechs Metern sollte daher zu Mauern und Gebäuden eingehalten werden. Anderenfalls kann es hier zu Platzproblemen und Schäden am Gemäuer kommen.
Substrat
Der Boden muss für die Sauerkirsche reich an Nährstoffen und durchlässig sein. Ideal sind daher lockere Böden, auf einer humos-kiesigen oder sandig-lehmigen Basis. Lässt sich eine derartige Erde im Garten nicht finden, kann gut verrotteter Kompost in Kombination mit frischer Gartenerde und auflockerndem Material zum Einsatz kommen. Zur Auflockerung geeignet sind:
- Sand
- Kies
- Mulch
- Perlite
- Kokosfaser
Bodenvorbereitung

Einpflanzen
Ein junger Sauerkirschbaum wird optimaler Weise im späten Sommer oder Herbst gepflanzt, in jedem Fall aber vor dem Einsatz des Frostes. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:
- 1. Am gewünschten Standort wird für den Sauerkirschbaum ein Pflanzloch ausgehoben, das etwa so tief wie der bisherige Pflanzcontainer und ungefähr doppelt so breit ist wie dieser.
- 2. Der Wurzelballen wird abschließend eingesetzt, sollte also weder deutlich unter noch über dem sonstigen Erdniveau stehen.
- 3. Das Pflanzloch wird rund um die Wurzeln mit dem obig beschriebenen Substrat gefüllt. Die Erde wird festgeklopft oder -getreten.
- 4. Bei sehr jungen Sauerkirschbäumen sollte direkt neben der Pflanze ein Holzpfahl eingesetzt und mit dem Gewächs verbunden werden. Hierdurch wird das Bäumchen stabilisiert.
- 5. Direkt nach dem Einpflanzen wird die Sauerkirsche durchdringend gewässert, um das Anwachsen zu begünstigen.
Tipp: Eine dicke Schicht Rindenmulch rund um die Baumscheibe verringert die Verdunstung, hält das Erdreich feucht aber nicht nass. Hierdurch wird die Austrocknung ebenso verhindert wie Staunässe.
Gießen
Angewachsene Sauerkirschbäume versorgen sich weitestgehend selbst, da sie ein weitreichendes Wurzelgeflecht entwickeln und dadurch auch auf tieferliegende Wasserreserven zurückgreifen können. Zumindest während der ersten Standjahre und bei anhaltender Trockenheit sollte daher zur Gießkanne oder dem Gartenschlauch gegriffen werden. Gegossen wird die Sauerkirsche schwemmend aber so, dass keine Staunässe entsteht. Die bereits erwähnte Schicht Rindenmulch kann dabei helfen, den Gießaufwand so gering wie möglich zu halten.
Tipp: Wer rund um die Baumscheibe eine Vertiefung im Boden formt, kann den Sauerkirschbaum besonders sparsam und gezielt gießen.
Düngen

Pflege der Baumscheibe
Wie bereits erwähnt, reagiert die Sauerkirsche anfangs empfindlich auf Konkurrenz. Daher ist es in den ersten Standjahren oder zumindest in der Zeit bis zum Anwachsen ratsam, die Baumscheibe frei von Unkraut zu halten. Eine dicke Schicht Rindenmulch oder Grasschnitt als Auftrag rund um die Baumscheibe reduziert den hierfür nötigen Aufwand erheblich, da sie das Wachstum von anderen Pflanzen unterdrückt. Ist der Sauerkirschbaum stabil genug angewachsen, um den Holzpfahl zu entfernen, darf auch die Baumscheibe verkleinert werden. Ein oder zwei Unkräuter stören an dieser Stelle dann nicht mehr.
Verschnitt
Der Sauerkirschbaum kann weitestgehend sich selbst überlassen werden, profitiert aber dennoch von einem Verschnitt. Dieser
- 1. Im ersten Schritt werden beim Sauerkirschbaum alle Triebe stammnah entfernt, die nach innen wachsen und sich direkt überkreuzen. Das Gewächs wird also ausgelichtet.
- 2. Im Zweiten Schritt werden Konkurrenztriebe entfernt, die sich eventuell am jungen Stamm zeigen.
- 3. Abschließend werden alle Äste und auch die Höhe des Baums eingekürzt. Je nach Alter und Größe des Baums sollte diese Maßnahme mehr oder weniger radikal erfolgen. Beim jungen Sauerkirschbaum reicht es aus, wenige Zentimeter abzuschneiden und die Pflanze so zum Verzweigen und dichteren Austrieb zu erziehen. Bei älteren Exemplaren dürfen es gar 30 bis 50 Zentimeter sein.
Tipp: Wachsen die Äste zu steil und erschweren dadurch die Ernte, können sie durch Gewichte zu einem tieferen Wachstum erzogen werden. Geeignet sind mit Sand oder Steinen gefüllte Beutel, die an den Ästen befestigt werden.
Überwinterung

Fazit
Der Sauerkirschbaum ist ein pflegeleichtes und ertragreiches Gewächs, das ideal für Anfänger geeignet ist und nicht viel Aufwand bereitet. Dennoch benötigt der Baum die eine oder andere Maßnahme, um gedeihen zu können. Die Arbeit hierfür ist allerdings verschwindend gering.