Startseite » Gartenlexikon » P wie Primel » Palmen – Arten (Washington, Zwerg-Dattelpalme)

Palmen – Arten (Washington, Zwerg-Dattelpalme)

Fest steht, dass keine Palme unsere normalen mitteleuropäischen Winter ohne Schutz übersteht. Welche Schutzmaßnahmen notwendig sind, kommt auf die Palmenart an.

Video-Tipp

Standort

Palmen mögen die Sonne. Es ist natürlich einfach, einen Kübel immer an den sonnigsten Platz zu stellen. Wichtig ist, nach der Überwinterung im Haus die Pflanzen langsam an die Sonne zu gewöhnen, sonst gibt es unschöne Verbrennungen auf den Blättern. Junge Palmen gehören auch nicht in die knallige Sonne. Morgen- und Abendsonne sind kein Problem. Auspflanzen macht nicht in jeder Region Sinn. Wo die Winter sehr kalt und lang sind, sollte man sich auf Kübelhaltung beschränken. In Gegenden mit eher milden Wintern ist die Chance, dass die Palmen die kalte Jahreszeit überstehen, weitaus größer.

  • Wichtig ist ein windgeschützter, warmer Standort, möglichst vor einer wärmeabstrahlenden Hauswand.
  • Stadtgärten bieten häufig etwas wärmere Temperaturen als solche auf dem Lande
  • Auch an der Küste sind die Winter oft einfach wärmer.
  • Die besten Voraussetzungen bieten die Weinanbauregionen, mit ihren meist milden Wintern.

Pflanzsubstrat

Für die Kultur im Pflanzgefäß eignet sich Kübelpflanzenerde. Noch etwas besser ist Palmenerde direkt vom Fachmann. Der finanzielle Mehraufwand macht sich häufig bezahlt. Bei ausgepflanzten Exemplaren sollte lockere, durchlässige und tiefgründige Erde genutzt werden. Die Wurzeln müssen einfach durchwachsen können. Dazu sollte die Erde etwas Wasser halten können, aber keinesfalls zu viel und zu lang. Lehmige Böden und sehr sandige müssen verbessert werden.

  • Palmen- oder Kübelpflanzenerde, gern noch mit Bimsstein oder Lavagranulat aufgelockert
  • Durchlässige und tiefgründige Erde
  • pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0

Pflanzen von winterharten Palmen

Bei Kübelkultur ist es ratsam, eine Drainage im Topfboden einzubauen. Ansonsten ist die Topfgröße wichtig. Sie sollte nicht zu groß sein, weil dann alle Kraft in das Wurzelwachstum geht, aber auch nicht zu klein, dass sich die Wurzeln beengt fühlen. Sie müssen sich ausbreiten können. Bei ausgepflanzten Exemplaren ist darüber nachzudenken, ob man gleich beim Pflanzen eine Bodenheizung einbauen möchte. Diese hat Vor- und Nachteile. Ausführliche Informationen dazu unter http://www.palmen-hof.de/Palmenheizung.html. Die beste Zeit zum Auspflanzen ist von März bis Juni, so dass die Palme bis zum Winter ausreichend Zeit und Licht hat, um gut Wurzeln zu bilden und sich einzugewöhnen. Ansonsten muss das Pflanzloch ausreichend groß sein. Unten hinein macht sich auch hier eine Drainage gut, zumindest bei festem Boden. Der Aushub sollte mit Kompost durchmischt werden. Anschließend gut angießen und auch weiterhin darauf achten, dass die Erde weder zu nass oder zu trocken ist.

  • Wichtig ist Drainage
  • Evtl. Heizung einbauen

Gießen und Düngen

Besonders frisch gepflanzte Palmen müssen ausreichend gegossen werden, allerdings sollte man sie nicht ersäufen. Die Erde muss zwischen den Wassergaben immer ausreichend abtrocknen, aber nicht austrocknen. Bei der weiteren Kultur kommt es auf die Art und Sorte der Palme an. Einige benötigen mehr, andere weniger Wasser. Es ist empfehlenswert, sich mit „seiner“ Palmensorte zu beschäftigen.

Tipp:

Jede Palmenart hat andere Ansprüche an die Gießmenge

Gedüngt wird während der Wachstumsperiode, beispielsweise mit Palmendünger. Der Dünger sollte phosphorarm sein, dafür stickstoff- und kaliumreich. Überdüngung schadet den Pflanzen, Unterdüngung nicht. Da Palmen eine hohe Luftfeuchte mögen, sollten sie an heißen Tagen mit Wasser besprüht werden.

Überwinterung von winterharten Palmen

Junge Kübelpflanzen überwintern am besten bei 10°C und hell. Gegossen wird wenig, allerdings sollte der Pflanzballen nicht austrocknen. Gedüngt wird nicht. Ältere Kübelpflanzen können im Freien überwintern, aber benötigen einen geschützten Standort. Außerdem müssen die Gefäße gut verpackt werden. Das macht man aber auch erst, wenn wirklich Minustemperaturen angesagt werden, damit die Pflanzen abhärten können. Die Erde in den Gefäßen darf nicht durchfrieren. Am besten stellt man die Kübel auf Styroporplatten, damit die Kälte nicht von unten kommt. Auch die Blätter sollten eingepackt werden, mit einem dicken Vlies, keinesfalls mit Babbelfolie. Die Wedel werden nach oben zusammengebunden und dann umwickelt. Steigen die Temperaturen, entfernt man das Vlies besser, damit die Palmen durchatmen können. So wird auch Pilzbefall verhindert. Bei langanhaltender tiefer Kälte kann man überlegen, den Kübel doch einzuräumen oder für mehr Wärme zu sorgen. Ein Lichterschlauch, der um die Pflanze gewickelt wird, kann da schon viel helfen, es muss nicht gleich eine Palmenheizung sein. Ausgepflanzte Palmen benötigen eine Schutzschicht im Wurzelbereich. Die kann aus Blättern, Mulch, Stroh oder Schutzmatten bestehen. Eine Heizung ist eigentlich nur in kalten Gebieten notwendig oder wenn jemand wirklich auf Nummer sicher gehen möchte. Der Stamm ist zu umwickeln, denn er ist empfindlich. Das wird erst getan, wenn es friert. Die Wedel werden wie bei den Kübelpflanzen geschützt. Stamm und Wedel auspacken, wenn die Witterung es zulässt. Der Boden sollte nicht zu nass sein, aber auch nicht austrocknen. Mehr ist im Prinzip nicht zu tun.

Winterharte Palmen

Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)

Diese Hanfpalme ist der Klassiker unter den Winterharten. Sie stammt aus dem Himalaja und ist eine der kälteresistentesten Arten überhaupt. Sie vertragen je nach Region bis –17°C und benötigen dabei nur wenig Winterschutz.  Im Mittelmeerraum und im Süden Europas ist sie überall anzutreffen. Weibliche Palmen können Samenstände ausbilden, die auch ausreifen, allerdings nur unter günstigen Bedingungen.

  • Bis 12 m hoch, aber nicht in unserem Klima
  • Hier werden es maximal 4 m
  • Fächerpalme
  • Schlanker Stamm, dicht mit Fasern bedeckt
  • Langstielige große Blätter
  • Sternförmig ausgebreitete Wedel
  • Recht hoher Wasserbedarf
  • Alle 3 Wochen düngen (Wachstumszeit)
  • Wichtig ist, den Vegetationspunkt der Palme im Winter vor Nässe zu schützen.
  • Weibliche Pflanzen wachsen langsamer als männliche.

Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)

Diese Hanfpalme ist wohl sogar noch robuster und kompakter als die chinesische Art. Dazu hat sie kleinere, dunklere, feinere und windbeständigere Blätter, die eher steif und ledrig sind. Jungpflanzen haben einen Bonsaicharakter. Die Winterhärte wird bis –20°C angegeben, hin und wieder aber auch niedriger. Die harten Blätter knicken bei Wind nicht so schnell ab wie die der Chinesischen Hanfpalme, außerdem kommen sie besser mit Schnee zurecht.

  • Stammt aus den Gebirgen Asiens
  • Wuchshöhe 4 bis 5 m
  • Zuweilen jährlicher Zuwachs von 30 bis 50 cm
  • Benötigt in der Wachstumszeit reichlich Wasser – keine Dauernässe
  • Im Winter Substrat zu 2/3 abtrocknen lassen
  • Alle 3 Wochen düngen (Wachstumszeit)
  • Verzeiht Pflegefehler
  • Resistent gegen fast alle Krankheiten und Schädlinge

Geleepalme (Butia capitala)

Die Geleepalme stammt aus Südamerika. Das besondere bei ihr ist, dass sie sowohl männliche als auch weibliche Blütenstände besitzt, also keine Palme zum Befruchten benötigt. Das ist natürlich günstig. Dafür ist die Winterhärte niedriger, liegt bei etwa –10°C. Geleepalmen sind besonders dekorativ, da sie überhängende, recht zarte und lange Wedel (bis 2,50m) besitzen. Sie unterscheiden sich so deutlich von den Hanfpalmen, die eher robust wirken.

  • Wird 6 bis 7 m hoch
  • Bleibt bei uns aber deutlich kleiner
  • Auspflanzen z.B. im Rheintal oder an der Nordseeküste
  • Wachsen sehr langsam, weil sie dazu über 20°C benötigen und die sind im Freien an recht wenigen Tagen gegeben
  • Einzelstämmig
  • Blattstiele mit Dornen
  • Zahlreiche Blütenstände
  • Unterschiedliche Wuchsformen

Zwergpalme (Chamaerops humilis)

Auch die Zwergpalme stammt aus eher warmen Ländern, aus der mediterranen Gegend. Sie kommt gut mit sehr hohen, aber auch mit recht niedrigen Temperaturen klar, bis – 12°C.  Charakteristisch ist der kompakte, mehrstämmige Wuchs. Die kleinen, kräftigen Wedel sind wenig windanfällig. Mit etwas Glück gelangt die Palme sogar zur Blüte und dann zu Früchten. Sie besitzt cremefarbene bis leicht gelbliche Blüten und bräunliche Früchte. Die Zwergpalme ist die einzige in Europa beheimatete Palme.

  • Bis 5 m hoch, bei uns kleiner, selten über 3 m
  • Wächst langsam
  • Benötigt nur wenig Wasser
  • Hat Schwierigkeiten mit zu viel Nässe, besonders auch im Winter
  • Sehr unkompliziert in der Haltung
  • Verzeiht kurzzeitige Trockenheit
  • Bedornte Blattstiele

Chilenische Honigpalme (Jubaea chilensis)

Diese Palme ist sehr dekorativ, wächst aber echt langsam. Sie kann im Kübel 3 bis 7 m hoch werden, im Freiland höher. Die Fiederblätter erreichen Längen bis 5 m, aber nur bei erwachsenen Exemplaren, nach mehr als 50 Jahren, dann, wenn die Palme auch geschlechtsreif wird. Die Chilenische Honigpalme verträgt Temperaturen bis –12°C. Auffällig an ihr ist der graue, massige Stamm. Die Früchte ähneln Kokosnüssen.  

  • Stamm bildet sich erst ab ca. 15 Jahren
  • Kurzgestielte Fiederblätter
  • Mag einen windgeschützten Platz
  • Das Herz der Palme muss trocken sein, damit sie Frost verträgt.
  • Deshalb ist eine Überdachung im Winter sinnvoll.
  • Wächst sehr langsam, nur 1 bis 3 Blattwedel pro Jahr
  • Erst mit Stammbildung geht es etwas schneller

Was ist wichtig, will man eine Palme im Freien kultivieren?

Zunächst erst einmal gilt es zu unterscheiden, ob die Palme im Gefäß kultiviert wird, oder ob sie ausgepflanzt werden soll. Junge Palmen machen sich besser im Kübel. Sie sollten den Winter nicht im Freien verbringen. Besser ist, sie sind einige Jahre alt. Bei älteren, robusten Arten kann man das Auspflanzen wagen, allerdings gibt es einiges zu beachten.

Tipp:

Außerdem ist die Auswahl von entscheidender Bedeutung. Am besten zum Auspflanzen geeignet ist eine Palme, die auch im Freien herangezogen wurde. Eine verweichlichte Gewächshauspalme schafft den Winter nicht. Es ist also sinnvoll, beim Fachmann zu kaufen, der über die Herkunft und Aufzucht genau Bescheid weiß. Auch wenn diese Palmen manchmal ein paar Euro teurer sind, die Beratung dieser Fachleute ist unbezahlbar.

Fazit

Eine Palme im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon wirkt immer, zumindest eine gesunde. Wichtig ist die Auswahl der richtigen Art. Standortbedingungen und Gieß- und Düngeverhalten müssen stimmen, dann gedeihen die Palmen auch gut. Die Überwinterung ist manchmal ein Problem. Die Palmen müssen geschützt werden, das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Am besten kauft man eine winterharte Palme beim Fachmann und lässt sich gut beraten, wie sie gepflegt und überwintert wird. Das ist immer hilfreich.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über P wie Primel

Zum Thema P wie Primel

Scroll Up