Samen
Reif und süß als Obst, noch leicht grün und gebraten als Gemüse - die Papaya ist vielseitiger, als viele ahnen. Zudem enthält die Frucht des Melonenbaums Papain, das als Verdauungshelfer geschätzt wird. Nicht zuletzt hierdurch sind die Früchte zunehmend im Supermarkt zu finden und mit ihnen eine Vielzahl an Samen.Um sie für die Anzucht zu gewinnen, wird wie folgt vorgegangen:
1. Die Papaya der Länge nach aufschneiden.
2. Mit einem Löffel vorsichtig die dunkelbraunen bis schwarzen, runden Samen aus den Hälften herauskratzen und in ein Sieb geben.
3. Fruchtfleisch und Fasern sowie sonstige Reste gründlich abspülen.
Wie danach mit den Samen verfahren wird, ist abhängig vom gewünschten Aussaattermin. Die Papaya-Samen sind von einer Hülle und einer wässrigen Flüssigkeit umgeben. Diese schützt die Kerne und macht sie lagerungsfähig, sie verzögert jedoch auch deren Keimung. Soll die Anzucht noch etwas warten oder eilt es mit der Keimung nicht, muss die Hülle also an den Samen verbleiben.
Anders verhält es sich, wenn die Anzucht sofort beginnen und die Keimung nicht lange auf sich warten lassen soll. Um dies zu erreichen, müssen die Hüllen entfernt werden. Hierzu können sie beispielsweise leicht über ein Stück Sandpapier gerieben werden. Im Anschluss werden sie nochmals abgewaschen, um Hüllen, Flüssigkeit und Reste zu entfernen.
Bevor die Samen in das Substrat gebracht werden, sollten sie in jedem Fall einige Stunden bis zwei Tage leicht abtrocknen dürfen.
Substrat
Für die Anzucht der Papaya aus Kernen empfiehlt sich die Verwendung von Anzuchterde. Diese ist locker und durchlässig und hat zudem einen geringen Nährstoffgehalt. Soll anstelle der fertigen Anzuchterde das Substrat selbstgemischt werden, können dafür die folgenden Komponenten genutzt werden:- Kokosfasern beziehungsweise Kokossubstrat
- Perlite
- Sand
- Torf
Tipp: Wenn keine fertige Anzuchterde verwendet wird, sollte das Substrat vor dem Einsatz im Backofen oder der Mikrowelle auf 200°C erhitzt werden. Hierdurch werden eventuell vorhandene Keime und Schimmelsporen abgetötet.
Gefäß
Wenn die Papaya-Samen keimen, bilden sie recht schnell ein empfindliches Wurzelgeflecht aus. Dadurch wird es schwieriger, die jungen Pflanzen beim Umtopfen zu trennen, ohne die Wurzeln zu verletzen. Eine Lösung hierfür ist es, die Samen jeweils einzeln in ein Pflanzgefäß einzubringen. Die gewählten Töpfe sollten einen Durchmesser von etwa acht Zentimetern haben und wenn möglich zerrissen oder zerschnitten werden können.
Das erleichtert das spätere Umtopfen und reduziert das Risiko, die Papaya-Pflanzen zu beschädigen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die Pflanzgefäße über einen ausreichenden Wasserabfluss verfügen.
Tipp: Ideal ist ein beheizbares Zimmergewächshaus und einzelnen oder gegliederten Pflanzgefäßen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Gefäße abgedeckt werden können.
Standort
Einer der wichtigsten Faktoren für die Anzucht der Papaya aus Kernen ist die Temperatur des Substrats, die zwischen 25 und 30°C liegen sollte. In der kalten Jahreszeit ist das selbst im Haus nur schwer umsetzbar. Fensterbänke sind meist zugig oder selbst bei Heizungsnähe zu kalt. Direkt auf der Heizung kann die Temperatur wiederum stark schwanken.Um sicherzugehen,
Aussaat
Die jungen Papaya-Pflanzen sind empfindlich und nicht jeder Samen wird keimen, daher ist es sinnvoll, gleich mehrere Kerne einzupflanzen. Hierfür wird wie folgt vorgegangen:1. Gegebenenfalls wird zunächst eine Drainageschicht in die Töpfe eingebracht. Dazu eignen sich Perlite oder auch grober Kies.
2. Die Pflanzgefäße werden soweit mit Substrat gefüllt, das bis zum oberen Rand noch etwa zwei Zentimeter Raum frei sind.
3. Der Samen wird einzeln, mittig in den Topf gelegt und mit etwa einem halben Zentimeter Anzuchterde bedeckt.
4. Mit einem Wassersprüher wird das Substrat leicht befeuchtet.
5. Die Gefäße werden nun entweder in das Zimmergewächshaus gestellt oder mit einer Folie oder einer Glasplatte abgedeckt, um die zur Keimung der Papaya-Samen erforderliche Feuchtigkeit herzustellen.
Um Schimmelbildung zu vermeiden, wird die Abdeckung täglich für kurze Zeit entfernt und das Substrat so belüftet.Licht

Wässern
Während der Keimung sollte das Substrat für die Papaya gut feucht gehalten werden - aber nicht nass sein. Verwendet wird weiches, kalkarmes und temperiertes Wasser. Es sollte wenigstens Zimmertemperatur aufweisen, darf aber auch leicht lauwarm sein. Während des weiteren Wachstums sollte das Substrat ebenfalls mäßig feucht gehalten werden, darf weder austrocknen noch nass sein.Vor allem im Winter, bei nachlassender Helligkeit und sinkenden Temperaturen, besteht bei einer zu hohen Feuchtigkeit
Umtopfen
Das erste Umtopfen kann solange warten, bis das Pflanzgefäß gut durchwurzelt ist und sich einzelne Wurzeln bereits am Topfboden zeigen. Um der Papaya keinen Schaden zuzufügen, sollte das Pflanzgefäß entfernt und der Wurzelballen samt altem Substrat in den neuen Topf gesetzt werden.Verwendet wird nun eine Mischung aus gleichen Teilen Perlite, Sand, Kompost und Garten- oder Blattpflanzenerde. Der Anteil an Perlite kann etwas höher ausfallen, damit das Substrat gut durchlässig bleibt und nicht zur Verdichtung neigt. Optimal ist es, die Papaya im Frühjahr umzutopfen.
Tipp: Das Pflanzgefäß kann recht klein gewählt werden, sollte aber standsicher sein. Hat die Papaya eine Höhe zwischen einem und zwei Metern, reicht beispielsweise ein Durchmesser von 20 bis 40 Zentimetern. Durch Steine am Boden des Topfes oder Kübels oder einen schweren Übertopf kann die Pflanze stabilisiert werden.
Düngen

Hat noch kein Erdwechsel stattgefunden, wird etwa zwei Monate nach der Keimung wöchentlich gedüngt. Hierzu wird ein Flüssigdünger für Blattpflanzen verwendet, allerdings in deutlich geringerer Dosierung. Es sollte nur etwa ein Viertel der vom Hersteller angegebenen Menge verwendet werden. Bei älteren Pflanzen darf es etwas mehr Dünger sein. Ab dem zweiten Jahr werden diese innerhalb der Wachstumsphase, also etwa von März bis September, ebenfalls wöchentlich gedüngt. Dann jedoch mit der empfohlenen Menge des flüssigen Düngemittels.
Freiland
Bereits ab dem ersten Jahr dürfen die jungen Papaya-Pflanzen ins Freie gestellt werden, sofern die Temperaturen entsprechend hoch sind. Um die 25°C sollten herrschen, damit die Gewächse keinen Schaden nehmen. Wichtig ist zudem, dass die Papaya langsam an die direkte Sonne gewöhnt wird. Das kann erreicht werden, indem sie zunächst hell aber nicht ungeschützt im Licht steht und täglich ein Stück weiter in die Sonne gerückt wird. Zudem ist bei der Kultur im Freiland auf die folgenden Punkte zu achten:- Endgültiger Standort möglichst sonnig
- Häufig kontrollieren und gießen, um ein Austrocknen zu vermeiden
- Bei kaltem Wetter und Spätfrost dringend ins Haus verbringen
- Vor kaltem Wind und starkem Regen schützen
Befruchtung

Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht, denn die Papaya bringt eine Besonderheit mit sich - männliche und weibliche Blüten. In Einzelfällen können die Blüten auch hermaphrodit und damit selbstfruchtend sein. Die weiblichen Blüten müssen mit dem Pollen der männlichen Blüten bestäubt werden, damit sich Früchte ausbilden können. Dazu ist es zunächst wichtig, die Blüten optisch unterscheiden zu können.
Weibliche Blüten sind vergleichsweise groß. Die Knospen sind konisch geformt, laufen also am Ende spitz zu und haben am Stiel eine auffällige Verdickung. Die Blütenblätter sind frei und nicht miteinander verbunden. Männliche Knospen sind schmal und klein, die Blütenblätter sind am Stielende miteinander verbunden. Weiterhin stehen die männlichen Blüten selten allein, sondern treten häufiger in kleinen Gruppen auf. Hermaphrodite Blüten sind sowohl männlich als auch weiblich und wirken auch optisch wie eine Mischung aus den beiden Geschlechtern. Länglich und oval geformt, weisen sie eine kleine Einschnürung in der Mitte auf (ähnlich einer Erdnuss-Schale).
Während bei den hermaphroditen Blüten keine gezielte Befruchtung nötig ist, muss bei weiblichen Blüten nachgeholfen werden. Das lässt sich beispielsweise mit einem feinen Pinsel oder Wattestäbchen durchführen, indem zunächst der männliche Pollen aufgenommen und dieser in die weiblichen Blüten eingebracht wird.
Tipp: Es ist ratsam zur Sicherstellung der Fruchtbildung mehrere Papaya-Pflanzen zu ziehen, um die Chance auf weibliche und männliche Blüten zu erhöhen.
Überwinterung
Da die Papaya aus tropischen Gebieten stammt, verträgt sie kühlere Temperaturen nicht und muss bereits ab etwa 18 bis 20°C ins Haus verbracht werden. Ebenfalls möglich sind Überwinterungen im Wintergarten oder einem beheizten Gewächshaus. Wichtig ist zudem:- Mäßig gießen, Substrat sollte nicht vollständig austrocknen aber auch nicht nass sein
- Düngung im September einstellen
- Pflanze gelegentlich besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Schädlingen vorzubeugen
- Raumtemperatur von 20 bis 25°C einhalten
Krankheiten, Schädlinge und typische Pflegefehler

- Schwemmendes Gießen
- Zur Verdichtung neigendes, undurchlässiges Substrat
- Fehlender Wasserabfluss