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Mangobaum züchten – so ziehen und pflegen Sie die Pflanze richtig

Der Mangobaum wird in unseren Breitengraden fast immer als Kübelpflanze kultiviert und angeboten. Das hat rein praktische Gründe, denn Temperaturen unter 15°C mag er gar nicht. Damit ist er bei unseren Wintertemperaturen als Freilandpflanze aus dem Rennen. Doch in einem passenden Gefäß veredelt er Terrasse, Balkon, Zimmer, Flure oder auch im Sommer eine lauschige Gartenecke. Wer ein glückliches Händchen hat und der Mango einen perfekten Standort bietet, kann sich vielleicht sogar, nach einigen Jahren, an Blüten und Früchten erfreuen.

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Standort

Auf jeden Fall braucht dieser tropische Obstbaum Wärme. Ideal sind Temperaturen zwischen 24°C und 30°C. Auch im Winter darf die Temperatur nicht allzu sehr abrutschen, Minimum 15°C. Ideale Standorte sind demnach beheizbare Gewächshäuser, Wintergärten oder Innenräume. Im Sommer auch die Terrasse, der Garten oder Balkon, allerdings mit Umzugsmöglichkeit für die kalte Jahreszeit.

Im Freien möchte der Mangobaum windgeschützt stehen. Als junge Pflanze verträgt er eine ganztägige direkte Sonneneinstrahlung noch nicht so gut. Er sollte dann etwas beschattet werden. Nach ein paar Jahren macht ihm auch die pralle Mittagssonne nichts mehr aus. Mangobäume brauchen das ganze Jahr über viel Licht.

Als tropischer, subtropischer Baum liebt er natürlich eine hohe Luftfeuchtigkeit. Jedoch hat man festgestellt, dass der Mangobaum sich auch relativ gut auf eine niedrige Luftfeuchtigkeit einstellen kann, ohne Schaden zu nehmen.

Die heranwachsende Mango sollte erst ab dem zweiten Lebensjahr, im Sommer, ins Freie gestellt werden. Dann können die pralle Sonne und hin und wieder kühlere Temperaturen dem Bäumchen nichts mehr anhaben. Natürlich kann man den Mangobaum auch immer im Haus lassen und als reine Zimmerpflanze kultivieren. Eine helle Küche oder das Badezimmer sind gut geeignete Standorte im Haus. Hier ist es durchgehend warm und auch die Luftfeuchtigkeit ist höher als in anderen Wohnräumen.

Substrat & Boden

Durchlässig für Wasser und Luft sowie nährstoffreich und leicht sauer, das sind die Hauptqualitäten, die das Substrat für eine Mangopflanze haben sollte. Diese Eigenschaften erzielt man am besten mit einer Mischung aus Humuserde, Torf und sandigem Lehm oder mit Kompost, Kokoserde und gewöhnlicher Gartenerde. Der Topf sollte recht hoch sein und über eine gute Dränageschicht verfügen. Mangobäume bilden lange Pfahlwurzeln mit vielen Seitenverzweigungen aus. Staunässe vertragen sie gar nicht gut.

Gießen

Junge Mangos mögen es gern, wenn das Substrat immer leicht feucht gehalten wird. Nach zwei bis drei Jahren, mögen es die Bäume lieber etwas trockener. Dann prüft man am besten, ob das Substrat schon trocken ist, bevor man erneut gießt. Eine Faustregel ist, je mehr Blätter die Pflanze ausgebildet hat, desto durstiger ist sie.

Am besten immer mit kalkarmen Wasser, wie Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser, gießen. Einmal die Woche reicht in der Regel aus. Unbedingt Staunässe vermeiden. Die Blätter hingegen haben es gern, wenn sie täglich besprüht werden. In besonders lufttrockenen Räumen kann man zusätzlich auch eine Wasserschale in die Nähe des Pflanzenkübels aufstellen.

Düngen

Wer das Pflänzchen aus einem Kern selbst hochzieht, setzt mit dem Düngen erst nach dem zweiten oder dritten Monat ein. Am besten ist ein handelsüblicher organischer Flüssigdünger für Zimmerpflanzen geeignet. Gestartet wird mit einer stark verdünnten Mischung, die man einmal im Monat dem Gießwasser zugibt.

Die Ration dann langsam steigern und schließlich wöchentlich einmal düngen. Nicht wundern, wenn die Mangopflanze zwar schnell in die Höhe schießt, aber die Blätter recht spärlich wachsen. Das ist für das erste Jahr völlig normal. Überwintert die Mango an einem warmen Standort, kann das ganze Jahr über hindurch gedüngt werden. Steht sie etwas kühler, kann in dieser Zeit eine Düngepause eingelegt werden.

Schneiden

Der Mangobaum ist ein immergrüner Baum, er benötigt eigentlich keinen Schnitt. Wenn der Baum heranwächst, kann man ihn durch wenige gezielte Schnitte zu mehr Verzweigungen bringen. Die beste Zeit dafür ist die Winterzeit. Kranke oder vertrocknete Äste sowie gerade herausschießende Wassertriebe können das ganze Jahr über, am besten zeitnah, entfernt werden. Die trockenen Äste werden dabei bis in den saftigen, grünen Abschnitt hinein abgeschnitten.

Mangobaum Frucht

Möchte man einen lang wachsenden Trieb zu einer Verzweigung verhelfen, wird der Ast direkt über den zweiten oder dritten Blattansatz gekappt.

Anzucht

Ein junges Mangobäumchen bekommt man nicht gerade in der Gärtnerei nebenan. Auch nach Mangosamen wird man eine Weile suchen müssen. Der günstigste und spannendste Weg zu einem Mangobaum zu kommen, ist der „Do it yourself“-Weg. Leckere Mangos sind inzwischen fast überall zu erhalten. Allerdings sollte man für die Anzucht bereits beim Einkauf der Früchte hohe Qualitätsmaßstäbe angelegen. Die Frucht sollte schmecken, reif sein und unbeschädigt. Dann kann man mit der Aufzucht, direkt nach dem Verzehr, beginnen.

Der Samen

Je reifer die Frucht ist, desto besser lässt sich der Samen herauslösen und umso erfolgreicher die Keimung. Da die Mangos für Discounter und Supermärkte oftmals nicht richtig reif sind oder mit keimhemmenden Mitteln behandelt sein können, ist es am besten, eine Mango in Bioqualität zu kaufen.

Tipp:

Eine wirklich reife Mango erkannt man am Geruch. Die Schale kann ruhig schon etwas schrumpelig wirken. Auf jeden Fall gibt das Fruchtfleisch bei sanftem Druck leicht nach. Winzige schwarze Punkte auf der Schale sind ebenfalls ein gutes Reifezeichen.
Die ersten Arbeitsschritte gestalten sich dann wie folgt:

  • Mangofleisch beidseitig längs vom Kern mit einem Schnitt trennen
  • das saftige Fruchtfleisch mit einem Esslöffel aus der Schale herauslösen und genießen
  • den Kern vom Fruchtfleisch befreien
  • den Kern gründlich säubern, es sollten keine Fruchtreste mehr anhaften
  • den Kern einige Tage trocknen lassen
  • den Kern an der Spitze anbohren und die Schalenhälften mit einem Messer auseinandertreiben
  • wichtig: der darin liegende Samen ist weich und darf nicht beschädigt werden
  • entweder den Samen in der geöffneten, sauberen Schale in die Erde setzen oder
  • den unversehrt aus der Schale herausgeholten Samen

Aussaat

Die beste Zeit, die Samen einzusetzen, ist der Spätfrühling, jetzt beginnt die Zeit mit der maximalen Helligkeit, das ist wichtig für eine erfolgreiche Keimung. Da es sich um einen recht großen Kern handelt, darf es gleich zu Beginn schon ein größeres Anzuchtgefäß sein. Zuerst wird eine gute Dränage über die Abflusslöcher gelegt.

Geeignet sind Blähton, Kieselsteine oder Tonscherben. Darauf gibt man die Anzuchterde oder eine nährstoffarme Substrat Mischung. Es ist wichtig, dass das Substrat schimmelfrei ist. Kokosfasern sind gut geeignet. Anzuchterde oder eigene Mischungen sterilisiert man am besten in der Mikrowelle oder im Backofen für mindestens 10 Minuten bei 150°C.

Der Samen, der sich noch in der leicht geöffneten Schale befindet wird ungefähr zwei bis drei Zentimeter tief, waagerecht die Erde gelegt. Der schalenlose Samen kommt ebenfalls flach ins Substrat, wird aber nur ganz leicht mit Erde bedeckt. Dieser wird bereits nach 10 Tagen keimen. Mit Schale beginnt die Keimung frühestens nach drei Wochen.

Die eingesetzten Samen müssen nun regelmäßig mit Wasser besprüht werden. Mit einer durchsichtigen Folie kann man die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Die Temperatur sollte gut über 25°C betragen. Je wärmer das Substrat, desto besser, jedoch nicht über 30°C.

Keim, junge Pflanze

Spätestens dann, wenn sich etwas Grünes zeigt, benötigt der Topf einen hellen Standort. Der Trieb wird bis zu 20 Zentimeter hoch und hat zunächst vier Blätter. Sie sind rötlich gefärbt und recht schlapp. Das ändert sich aber bald, die Blätter werden grün und weitere Blätter folgen. Zur Bewässerung reicht immer noch die Sprühflasche. Auf keinen Fall in der prallen Sonne besprühen. Sowieso sollte das Pflänzchen auch noch nicht der Mittagssonne ausgesetzt werden. Die erste Dünung erfolgt frühestens nach zwei Monaten. Da der Anzuchttopf relativ groß ist, benötigt die Mango erst nach einem Jahr einen neuen, größeren Topf.

Umtopfen

Mangobaum

Allerspätestens nach dem 2. Jahr wird dann das erste Mal ein Umtopfen nötig. Auf jeden Fall dann, wenn das Bäumchen fast 40 Zentimeter hoch ist und wenn der Topf durchwurzelt ist. Das Substrat kann dann zu gleichen Teilen reifen Kompost und leicht lehmige Gartenerde enthalten. Bei jedem Umtopfen ist immer auf eine gute Dränageschicht zu achten, damit keine Staunässe entsteht. Das weitere Umtopfen kann man dann nach Gefühl handhaben. Also immer dann, wenn die Mango für den Topf zu klein scheint oder der Topf durchwurzelt ist.

Überwintern

Als Bewohner der Tropen und Subtropen legt der Mangobaum von Natur aus keine richtige Winterpause ein. Das heißt, in einem warmen Haus als Zimmerpflanze oder im Gewächshaus muss keine spezielle Ruhezeit eingehalten werden. Das betrifft sowohl das Gießen als auch die Düngung. Anders sieht das aus, wenn die Pflanze im Winter an einen kühleren (jedoch nicht unter 15°C) Standort gebracht wird. Meistens ist dann auch weniger Licht vorhanden. Man kann sich als Faustregel für den Standort im Winter merken: Je kühler das Bäumchen im Winter steht, je weniger Licht es bekommt, desto weniger Gießen und Düngen wird nötig sein. Diese Situation liegt meistens dann vor, wenn der Mango in der Sommerzeit im Garten oder auf dem Balkon verbringt und im Winter dann in den Flur oder Wintergarten gestellt wird.      

Fruchtbildung

Wer einen Mangobaum im Kübel, in unseren Breitengraden, nicht nur zur Blüte, sondern auch noch dazu bringt, Früchte zu tragen, kann sich wirklich glücklich schätzen. Es ist möglich, aber ehrlich gesagt, eher selten. Meistens fehlt es eben an ausreichend Licht und Wärme. Was den meisten Pflanzenliebhabern aber gar nichts ausmacht, denn der Mangobaum an sich ist ein wunderschöner Baum.

Die größten Chancen auf Früchte hat die Aufzucht in einem beheiztem Gewächshaus oder Wintergarten. Das Licht muss dann künstlich über Pflanzlampen hinzugesetzt werden. Auch bei diesen optimalen Bedingungen braucht es noch eine gehörige Portion Geduld. Erst nach ungefähr fünf Jahren wird es zur ersten Blüte kommen. Dann muss, da dies ja nicht in der freien Natur passiert, mit einem Pinsel bei der Bestäubung nachgeholfen werden.

Sorten, Einkauf

Die passende Mango sucht man sich am besten bei einem gut sortierten Obsthändler aus. Auch asiatische oder andere internationale Lebensmittelläden führen teilweise wunderbare Sorten, die in Supermärkten nicht angeboten werden. Weltweit gibt es rund 1.000 Mangoarten, ständig kommen neue Züchtungen hinzu und alte Arten sterben aus. In Deutschland sind es um die 30 Mango Sorten. Sie kommen hauptsächlich aus Indien, Südostasien und Südamerika.

Bekannte Sorten sind unter anderem:

  • Kent: groß, rundlich, grün-gelb, süß und saftig, kleiner Kern
  • Nam Dok Mai: hellgelb, länglich, süß
  • Haden: rund, überwiegend rot, aromatisch, sehr häufig im Angebot
  • Manila Super Mango: gelb, sehr süß
Tipp:

Für die eigene Aufzucht aus einem Samen empfiehlt es sich, mehrere Sorten auszuprobieren. Am besten auch gleich zwei Kerne einer Sorte. Der Aufwand ist nicht wesentlich größer und die Chance, einen guten keimenden Samen dabei zu haben, ist so größer.

Einige Gärtnereien und Online-Versandhändler bieten Mangobäume in Gefäßen verschiedener Größen an. Die Preise beginnen bei 40EUR und steigen mit der Größe. Meistens ist in der Werbung auch die Rede von duftenden Blüten und einer reichhaltigen Ernte. Bevor man daraufhin beim Einkauf begeistert zuschlägt, sollte man sicher sein, den hohen Anforderungen, besonders für eine mögliche Fruchtbildung, an Helligkeit und Temperatur auch gerecht werden zu können.

Krankheiten & Schädlinge

Der Mangobaum ist nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Allerdings, wie fast alle Zimmerpflanzen, wird er schnell angreifbar, wenn er zu feucht oder zu trocken steht.

Ein Sonnenbrand macht sich durch braune Flecken auf den Blättern bemerkbar. Das passiert schnell hinter der Glasscheibe eines nach Süden ausgerichteten Fensters. Dann unbedingt für Schatten während der Mittagszeit sorgen.

Wie bei allen Zimmerpflanzen ist die Spinnmilbe auch bei einem Mangobaum im Topf der häufigste Schädling. Die jungen Triebe welken und werden schwarz. Bei Befall sollte man die Pflanze sofort abduschen und Luftfeuchtigkeit erhöhen, denn Spinnmilben lieben es trocken. Wird der Befall früh genug bemerkt, können diese Maßnahmen bereits helfen, sodass eine chemische Behandlung der Pflanze ist nicht notwendig.

Mangobaum

Eine Senkung des pH-Wertes kann ein- bis zweimal im Jahr durch Aluminiumsulfat erreicht werden. Damit kann man möglichen Wachstumsstörungen vorbeugen.
Beim Gießen sollte man immer das Substrat gut im Auge behalten. Werden die Mangos zu viel gegossen oder stehen sie zu kalt, kann es leicht zur Fäulnis kommen.

Die Erde riecht dann muffig und schimmelig und ist mit grau-weiße Beläge überzogen. Dann muss schnell gehandelt werden, um die ganze Pflanze noch zu retten. Das Substrat muss vollständig ausgetauscht werden und man wird auch um den Einsatz von Fungiziden nicht umhinkommen.

Fazit

Wer Spaß daran hat, zu sehen, wie aus einem selbst eingesetzten Mangosamen ein formschöner Baum im Kübel wird, sollte es unbedingt einmal ausprobieren. Eine reiche Ernte süßer Früchte sollte man dabei lieber nicht als einziges Ziel vor Augen haben. Für die Aufzucht und Pflege eines Mangobaumes reicht es im Großen und Ganzen aus, die drei Stichwörter Wärme, Licht und Luftfeuchtigkeit zu beherzigen. So wird man lange Freude an diesen robusten, schnellwüchsigen Exoten haben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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