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Schmucklilie – Anleitung zu Pflege und Überwintern

Schmucklilie

Seit die Schmucklilie aus den südlichen Regionen Afrikas den Weg nach Mitteleuropa fand, vergrößert sich stetig ihre begeisterte Anhängerschaft. Angesichts einer nicht enden wollenden Blütenpracht verwundert es wenig, dass sowohl die immergrünen als auch laubabwerfenden Arten sich einen festen Platz in Beet und Kübel erobern konnten. Damit die eleganten Schönheiten über viele Jahre den Garten zieren, bedarf es im Rahmen ihrer Kultivierung der Beachtung wichtiger Aspekte. Die folgende Anleitung zu Pflege und Überwintern zeigt auf, was von Bedeutung ist für eine prächtige Liebesblume.

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Pflege

Die fachgerechte Pflege einer Schmucklilie verknüpft die einzelnen Faktoren zu einem sinnvollen Gesamtpaket, das in einer verschwenderisch blühenden und vitalen Blütenstaude mündet. Im Folgenden werden sämtliche Kriterien unter die Lupe genommen, vom Standort über die Wasser- und Nährstoffversorgung bis hin zur gesunden Überwinterung. Wo es von Bedeutung ist, erfolgt parallel dazu eine Unterscheidung zwischen immergrünen und laubabwerfenden Arten.

Standort

Beheimatet in den sonnendurchfluteten Regionen Südafrikas, sind aus ihrer Herkunft wichtige Rückschlüsse zu ziehen für den idealen Standort einer Schmucklilie. Da die Blume indes in den bewaldeten Bergen bis auf einer Höhe von 2.000 Metern zu entdecken ist, erweisen sich ihre Ansprüche in dieser Hinsicht als unerwartet flexibel.

  • Sonnige bis halbschattige Lage, warm und geschützt
  • Am schattigen Platz entwickeln sich lange Geiltriebe mit spärlichen Blüten
  • Temperaturminimum laubabwerfender Schmucklilien liegt bei -10 bis -15 Grad Celsius
  • Immergrüne Liebesblumen ertragen keinen Frost

Aus dieser Sicht kommen somit für die Pflanzung im Beet in erster Linie einziehende Arten infrage, während immergrüne Schmucklilien sich für die Kübelkultur eignen.

Bodenbeschaffenheit und Substrat

Die ideale Zusammensetzung der Pflanzerde nimmt Rücksicht auf den hohen Bedarf an Nährstoffen, ohne die eine Schmucklilie ihre mächtige Biomasse nicht entwickeln kann. So sollten Beeterde und Kübelsubstrat strukturiert sein:

  • Nährstoffreiches, humoses Erdreich
  • Gerne frisch-feucht, ohne die Gefahr von Staunässe
  • Im Gefäß vorzugsweise eine hochwertige Kübelpflanzenerde
  • Optimiert mit Sand, Kompost und Hornspänen

Für Rhizompflanzen, wie die Schmucklilie, ist auftretende Staunässe absolut tödlich. Dieser Gefahr beugt sowohl im Pflanzloch als auch im Kübel eine Drainage aus Splitt, Kies, Blähton oder Tonscherben wirksam vor.

Tipp:

Die Schmucklilie entwickelt im Laufe der Zeit mächtigen Wurzeldruck. Die Wahl des Pflanzgefäßes sollte daher nicht auf einen wertvollen Keramiktopf fallen, da beim Umtopfen häufig eine Zerstörung des Kübels unumgänglich ist. Besser geeignet ist ein dekorativer Holzbottich mit Stahlringen, einer Bodenöffnung als Wasserablauf und einem Volumen von mindestens 10 Litern.

Gießen und Düngen

Blüte der Schmucklilie

Die fachgerechte Regulierung des Wasser- und Nährstoffhaushaltes stellt Hobbygärtner vor keine nennenswerten Herausforderungen. So machen Sie es richtig:

  • Von April bis Oktober regelmäßig gießen, wenn die Erde angetrocknet ist
  • Einen eventuellen Untersetzer spätestens nach 20 Minuten entleeren
  • Möglichst nicht über Blüten und Blätter beregnen, sondern unmittelbar auf die Erde gießen

Düngen Sie eine Schmucklilie von Anfang April bis zum Beginn der Blüte mit einem mineralisch-organischen Flüssigdünger für Blühpflanzen in der angegebenen Dosierung. Die Verwendung teurer Spezialdünger ist nicht erforderlich. Alternativ verabreichen Sie ab Ende März wöchentlich eine Portion Kompost mit Hornspänen, bis die Blüte einsetzt. Daran anschließend endet die Nährstoffversorgung für die diesjährige Wachstumsperiode.

Schneiden

Bis auf ein gelegentliches Ausputzen verwelkter Pflanzenteile, ist ein Rückschnitt an Schmucklilien nicht erforderlich. Ist eine Samenbildung nicht erwünscht, schneiden Sie verdorrte Blütenköpfe mit einer desinfizierten Schere ab.

Sofern Sie die hübschen Blütenstengel für die Vase schneiden, warten Sie ab, bis sich die ersten 3-4 Einzelblüten entfaltet haben. Die noch geschlossenen Knospen werden sich im frischen Wasser der Vase rasch öffnen. Tauschen Sie das Blumenwasser alle 2-3 Tage aus, hält sich die Schmucklilie bis zu 2 Wochen, wobei immergrüne Sorten ein besseres Durchhaltevermögen an den Tag legen, als laubabwerfende Agapanthus.

Überwintern

Im Hinblick auf die sachgemäße Überwinterung kommt der Unterscheidung zwischen immergrünen und laubabwerfenden Schmucklilien explizit zum Tragen. Das ist von Belang:

Immergrüne Agapanthus

Diese Arten und Sorten behalten während des gesamten Jahres ihr grünes Laub. Da sie keine frostigen Temperaturen vertragen, gedeihen sie überwiegend im Kübel. So gelingt die Überwinterung:

  • Das Winterquartier ist hell und frostfrei
  • Die Temperaturen liegen zwischen 0 und 7 Grad Celsius
  • Immergrüne Schmucklilien von November bis März weder gießen noch düngen

Von höchster Relevanz ist die richtige Temperatur während der Überwinterung. Wird es einer Liebesblume zu warm, bleibt im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit die Blüte aus.

Laubabwerfende Schmucklilie

Zählt die Blume zu den einziehenden Exemplaren, ist sie von Natur aus deutlich robuster beschaffen. Im geschützten Kleinklima eines Hausgartens ist eine Überwinterung im Freiland durchaus denkbar, gleichwohl nicht empfehlenswert. Auf diese Kriterien ist zu achten:

  • Im Beet die Staude hoch anhäufeln mit Laub, Stroh oder einer dicken Schicht aus Nadelreisig
  • Zusätzlich mit einem Nässeschutz versehen, wie Jute oder Gartenvlies (keine Folie)
  • Im Topf dunkel und kühl überwintern
  • Temperaturen nicht unter – 15 und über + 7 Grad Celsius
  • Ebenfalls nicht wässern und keinen Dünger verabreichen
  • rbleibt das Pflanzgefäß im Winter auf dem Balkon oder der Terrasse, sind diese Vorkehrungen zu treffen
  • Kübel einhüllen in Luftpolsterfolie
  • Auf einen Holzblock stellen vor der geschützten Südwand des Hauses
  • Den Wurzelbereich von oben abdecken mit Laub, Stroh, Sägespänen oder Holzwolle

Am Ende der Überwinterung gestaltet sich der Start in die neue Saison für alle Agapanthus gleich. Für einen kräftigen Blattaufbau und stabile Blütenstiele ziehen Schmucklilien so früh wie möglich um ins Freie. Sind keine heftigen Fröste mehr zu erwarten, erfolgt dieser Umzug in der Regel Ende März/Anfang April. Umsichtige Hobbygärtner wählen hierzu einen bewölkten Tag, damit die Schmucklilie nicht gleich mit praller Sonneneinstrahlung konfrontiert wird. Sollten sich die Eisheiligen austoben wollen, holen Sie die Liebesblumen kurzzeitig ins Haus.

Umtopfen

Da sich die Schmucklilie Zeit lässt mit ihrem Wachstum, kommt der Wechsel in ein neues Pflanzgefäß nur alle 3 bis 4 Jahre als Tagesordnungspunkt auf den Pflegeplan. Mit hinein in diesen Rhythmus spielt der Umstand, dass eine Liebesblume im engen Kübel deutlich prächtiger blüht. Sollte indes der Topf zu bersten drohen, kommen Sie um ein Umtopfen nicht mehr herum. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:

  • Die beste Zeit ist unmittelbar nach der Winterpause
  • Eine Beschädigung der Rhizome beim Austopfen ist unbedingt zu vermeiden
  • Notfalls wird das ausgediente Pflanzgefäß aufgeschlagen
  • Der neue Kübel ist maximal 5-10 cm im Durchmesser größer

Breiten Sie über der Bodenöffnung eine 5-8 cm hohe Drainage aus und decken diese mit einem wasser- und luftdurchlässigen Vlies ab. Daraufhin wird das empfohlene Substrat bis auf halbe Topfhöhe eingefüllt, um mit der Faust eine Mulde hinein zu drücken. Die ausgetopfte Schmucklilie setzen Sie in die frische Pflanzerde, drücken diese leicht an, damit ein Gießrand entsteht. Bis zum ersten Wässern geben erfahrene Gärtner ihrer Agapanthus 8 Tage Zeit, um sich vom Stress des Umzugs zu erholen.

Vermehren

Um weitere Exemplare einer Schmucklilie heranzuziehen, hat sich die Vermehrung mittels Teilung ausgezeichnet bewährt. Idealerweise verbinden Sie Umtopfen und Vermehren, was den Stress für die Pflanze reduziert. Auf jeden Fall sollte die Prozedur gegen Ende der winterlichen Ruhepause stattfinden. So gehen Sie richtig vor:

  • Die Schmucklilie austopfen und auf ein Holzbrett legen
  • Mit einem scharfen, desinfizierten Brotmesser oder einer kräftigen Gartenschere Rhizomstücke abschneiden
  • Ein geeigneter Ableger ist zwischen 5 und 10 Zentimetern lang
  • Jedes Teilstück einpflanzen in einen kleinen Topf mit Blumenerde-Sand-Gemisch

Platzieren Sie die eingetopften Wurzelteile am halbschattigen Fensterplatz und gießen diese regelmäßig. Abhängig vom Verletzungsgrad des Wurzelballens bzw. der Ableger, können bis zu 2 Jahre ins Land ziehen, bis die Mutterpflanzen und ihre Abkömmlinge zum ersten Mal blühen.

Fazit

Damit eine Schmucklilie ihrem Namen alle Ehre macht, kommt es auf die Wahl eines sonnigen, warmen Standortes und eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung an. Dem nicht genug, ist die fachgerechte Handhabung im Winter von höchster Relevanz, denn in der kalten Jahreszeit kommt es besonders häufig zu Ausfällen der afrikanischen Blütenschönheit. Diese Anleitung zu Pflege und Überwintern erklärt in allen Einzelheiten, wie die Kultivierung von Liebesblumen erfolgreich verläuft.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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