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Dachplatane – Pflege, Pflanzen, richtig schneiden

Die Dachplatane ist eine sehr außergewöhnliche Pflanze, was ihre Optik angeht. Sie  bildet nämlich eine Baumkrone in Form eines Daches aus, wirkt damit sehr interessant. Weil die Pflanze auch noch relativ pflegeleicht ist, lohnt sich die Anschaffung  dieser besonderen Pflanze für den eigenen Garten, denn sie ist ein toller natürlicher Schattenspender.

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Standort

Die insgesamt üppig und auch schnell wachsende Pflanze braucht einen Standort, der ihre schnelle weitere Entwicklung berücksichtigt. Wichtig ist, dass genug Freiraum um die Dachplatane besteht und dass man auch bedenkt, dass sie schnell viele Meter in die Höhe ragen wird und auch hier ein optimaler Standort gegeben sein muss. Eine geräumige Freifläche ist für die Entfaltung der Dachplatane optimal. In Vorgärten oder kleinen Ziergärten sollte man aufgrund des schnellen und immensen Wachstums der Dachplatane eher auf die Anpflanzung verzichten. Unabhängig davon benötigt die Dachplatane einen vollsonnigen Standort, allerdings akzeptiert sie auch problemlos lichten Halbschatten. Da der Baum ein Tiefwurzler ist, sollte der Boden humusreich und tiefgründig sein. Beachten sollte man bei der Standortwahl auch Rohre und unterirdische Leitungen, denn die Dachplatane dominiert ihren Standort und zerstört gegebenenfalls im Wurzelwachstum auch Leitungen und Rohre. Durch ihre Resistenz gegen starke Luftbelastungen kann die Dachplatane auch problemlos im innerstädtischen Bereich mit hoher Luftbelastung gepflanzt werden.

Der optimale Standort:

  • aufgrund ihres intensiven Wachstums keine Vorgarten- oder Ziergartenpflanze
  • vollsonniger oder lichter Halbschatten als Standort
  • intensive Verwurzelung in die Tiefe kann Rohre und Leitungen beschädigen

Pflanzen

Wenn das Platzangebot im eigenen Garten optimal ist, dann kann die Platane auch dort angepflanzt werden. Wichtig ist, dass die Pflanzung immer in der schon wärmeren Phase des Frühjahrs stattfindet, damit die Pflanze noch ausreichend Zeit hat, sich vor dem starken Wachstum am neuen Standort zu verwurzeln. Wichtig ist, dass das Pflanzloch für die selbstgezogene oder gekaufte Pflanze ausreichend ist. In der Regel muss das Pflanzloch die dreifache Tiefe und Breite der Wurzelballengröße bieten. Zunächst wird vor dem Anpflanzen die Erde gelockert und dann – bevor die ausgehobene Erde wieder angefüllt wird, mit Kompost und Kieselsteinen aufgelockert. Durch die Mischung der Erde mit diesen beiden Stoffen wird die Nährstoffversorgung der Wurzeln verbessert, sondern auch eine dauerhafte Auflockerung des Bodens durch die Kieselsteine bewirkt.

Wichtig ist, dass der Wurzelrand der Platane komplett mit Pflanzsubstrat bedeckt ist und dass die Erde nach dem Einsetzen der Pflanze fest um die Pflanze herum angedrückt wird. Danach muss sofort eine üppige Wässerung erfolgen, denn in den ersten Wochen haben junge Pflanzen noch nicht das Potential, sich eigenständig und ausreichend mit Wasser aus dem umliegenden Erdreich zu versorgen. Deshalb ist gerade in den ersten Wochen nach dem Pflanzen eine ausreichende Wässerung mit kalkarmem Wasser erforderlich.

Substrat und Boden

Die beste Basis für die Dachplatane sind sandige bis zu lehmige Böden. Diese sollten neutral bis hin zu einem alkalischen pH-Wert sein. Wichtig ist gerade bei Jungpflanzen frische Erde, die besonders nährstoffreich ist und die somit eine gute Entwicklung begünstigt. Weil die Wurzeln relativ tief in das Erdreich wachsen, sind tiefgründige Erdböden Bedingung.

Der optimale Boden:

  • sandig bis lehmig
  • neutral bis alkalisch

Düngen

Jeweils im Frühjahr oder Spätsommer sollte Kompost in das Substrat eingearbeitet werden. Ansonsten sind erwachsene Pflanzen sehr bescheiden, was die Nährstoffversorgung angeht, denn sie nehmen die für sie notwendigen Nährstoffe und auch Flüssigkeit tief aus dem Bodenreich auf. Allerdings unterstützt die Komposteinarbeitung in den ersten Jahren das Wachstum und die Stabilität der Pflanze sehr. Langzeitdünger oder ähnliche Düngemittel müssen nicht verwendet werden.

Gießen

Die junge Pflanze benötigt in den ersten zwei bis drei Jahren im Freiland besonders in heißen Sommermonaten eine ausreichende Wässerung mit kalkfreiem Wasser. Das Substrat sollte bei jungen Pflanzen immer feucht gehalten werden, allerdings gilt es, Staunässe zu vermeiden. Unterstützt wird eine optimale Wässerung durch einen Gießrand, der aus einer Bodenerhebung besteht, aus der wiederum die Pflanze heraus ragt. Die Fläche sollte unkrautfrei gehalten und regelmäßig gemulcht werden, damit das Gießwasser immer sofort ungehindert in das Erdreich eindringen kann.

Schneiden

Die Pflanze wächst sehr üppig, ist deshalb besonders schnittfest und verübelt auch keine Anfängerfehler beim Schnitt. Tote sowie kranke Äste können ganzjährig ausgeschnitten werden. Die Auslichtungs- sowie Erziehungsschnitte sollten sich aber an feste Jahreszeiten halten. Grundsätzlich werden zum Sommeranfang die unteren Seitenäste relativ nahe dem Stamm beschnitten, ohne dass dabei der Astkragen beschädigt wird. Haupttriebe dürfen keinesfalls mit in den Schnitt einbezogen werden, denn sonst wird der Kronenaufbau, das Charakteristikum dieses Baumes, zerstört.

Einen Auslichtungsschnitt führt man am besten innerhalb der Vegetationspause der Pflanze durch, die von Oktober bis Februar besteht. In dieser Zeit können kümmerlich wachsende und störende Äste abgeschnitten werden, damit Triebe sich nicht gegenseitig im Wachstum stören. Wichtig für diesen Schnitt ist scharfes Werkzeug, das auch vor und nach der Arbeit desinfiziert wird. So lässt sich eine Übertragung von Krankheiten auf oder von anderen Gartenpflanzen vermeiden. Gelingen saubere und glatte Schnitte, muss kein Wundverschluss erfolgen.

Überwintern

Die Dachplatane gilt als winterhart und robust. Lediglich junge Pflanzen müssen in den ersten zwei Jahren mittels schützender Schicht aus Reisig, Rindenmulch oder Kompost vor dem Frost geschützt werden. Durch diese schützenden Materialien, die sich langfristig zersetzen, wird auch gleichzeitig die Nährstoffversorgung der Jungpflanze im folgenden Frühjahr gesichert. Wissen sollte man, dass diese Pflanze im Herbst nicht nur, wie üblich bei heimischen Laubbäumen, ihr Lauf abwirft, sondern dass sie sich auch zum Herbst von einem großen Teil der Borke trennt. Damit wirkt die Pflanze in den Wintermonaten etwas Gerippe ähnlich.

Tipp:

Abgefallene Blätter und Borken sollten nicht auf dem eigenen Kompost entsorgt werden, da der Verrottungsprozess sehr langwierig ist.

Krankheiten/Schädlinge

Die an sich schnell wachsenden und robusten Bäume werden gern von aggressiven Pilzerregern befallen, die für ein Absterben von Blättern und Ästen sorgen. Die sogenannte Apiognomonia veneta erkennt man an ungleich zackenförmigen Verfärbungen innerhalb der Blutadern sowie an den Längsseiten der Hauptader der Blätter. Dieser Pilz bewirkt den frühzeitigen Laubfall bei der Platane. Wichtig ist, alle befallenen Triebe und Blätter konsequent zu entfernen, um eine Eindämmung der Krankheit zu erreichen. Fungizide aus dem Gartenfachhandel und regelmäßiges Gießen der Pflanze mit einem Sud aus Ackerschachtelhalm helfen dem Baum wieder auf die Beine.

Platane

Wenn überwiegend ältere Äste der Platane abfallen, ist meist der Splanchnonema platani daran Schuld, auch als Massariakrankheit bekannt. Dieser Pilz ist erst seit einigen Jahren in Deutschland verbreitet und greift überwiegen auf ältere Bäume zurück. Wichtig sind eine regelmäßige Kontrolle des Baumes und die konsequente Entfernung von rosa und schwarz verfärbten Ästen. Entfernte Baumteile sollten zur Vermeidung der Verbreitung des Pilzes nicht in den Kompost gelangen. Leider sind im Handel noch keine wirksamen oder vorbeugenden Mittel gegen diesen Pilzbefall erhältlich. Eine konsequente Entfernung befallener Baumteile verhindert aber den Tod der Pflanze.

Häufig gestellte Fragen

Wie entsteht eigentlich die spezielle Ausformung der Baumkrone bei der Dachplatane?

Die besondere Ausformung der Krone wird mittels eingezogenen Bambusstäben in der Baumschule erzielt. Damit ein symmetrisches Bild entsteht, werden die Stäbe mittig platziert und sicher in der Krone verkeilt. Dann braucht es einige Jahre Geduld, bis sich eine stabile dachartige Krone aufbaut.

Was sollte ich beim Anpflanzen der Dachplatane noch wissen?

Das zügige und immense Wachstum der Pflanze wird immer wieder unterschätzt, wenn sie in Gärten angepflanzt wird. Dieses sollte man vor der Entscheidung für die Dachplatane und ihre Standortwahl unbedingt bedenken.

Wissenswertes zur Dachplatane in Kürze

  • Dachplatanen haben relativ hohe Kronenansätze und daher nehmen sie nur sehr wenig Platz weg, da sich die ganze Baumkrone nach oben verlagert.
  • Sie hat grüne Blätter, die ähnlich denen des Ahorn sind. Im Herbst verfärben sich diese in ein bezauberndes Ockergelb.
  • Die Blüten sind unauffällig und gelb bis grün.
  • Dachplatanen sind frostunempfindlich und werden entweder als Solitärgehölze oder aber auch in Gruppen gepflanzt.
  • Ob die Baumkrone nun flach und dachförmig oder kugelförmig wächst, hängt vor allem vom Schnitt ab.
  • Zu den Platanen, die dachförmig beschnitten werden können, zählen die Platanus acerifola (gewöhnliche Schirmplatane) und die Kugelplatane.

Pflanzen

  • Die meisten Pflanzen, die man im Frühjahr oder Herbst wurzelnackt im Handel erhält, sind Jungpflanzen.
  • Daher sollte man diese unterhalb des ersten Auges einpflanzen. Die Pflanztiefe beträgt am besten 30 bis 40 cm.
  • Danach sollten die Jungpflanzen nach dem Einpflanzen gut feucht gehalten werden.
  • Dachplatanen sind starkwüchsig: bis zu 50 cm schaffen sie pro Jahr an Zuwachs.

Pflege

  • Der richtige Standort ist in der vollen Sonne, alternativ sehr hell zu wählen.
  • Sie ist empfindlich gegen Staunässe, daher sollte der Boden gut durchlässig sein.
  • Die Ansprüche an den Boden sind gering: normal oder nährstoffreich, leicht sauer, alkalisch oder auch neutral, alles ist ideal für ein gutes Gedeihen.

Krankheiten

  • Wenn die Platane geschnitten wurde, sollte man sie mit Wundwachs behandeln, um an den Schnittwunden Schädlingsbefall zu verhindern.
  • Eigentlich ist die Platane ja sehr robust, dennoch könnte sie verschiedene Krankheiten bekommen: gefährlich sind zum Beispiel einige Pilzkrankheiten.
  • Beste Vorbeugung dagegen ist es, die Pflanze nur bei trockener Witterung zu beschneiden und die Schnittstellen danach zu behandeln wie oben erwähnt.

Schneiden

  • Geschnitten werden sollten Platanen am sinnvollsten im Winter oder aber Frühjahr, bevor sie austreiben.
  • Gleichzeitig sollten hier die Triebe vom letzten Jahr herunter gebunden werden.
  • Das passiert am einfachsten mithilfe von so genannten Bambus- oder Tonkinstäben. Diese sollten Sie innerhalb der Baumkrone zu einem Gerüst zusammenbinden.
  • An diesem befestigt man dann die heruntergebogenen Triebe oder man flicht sie hinein und zwar gleichmäßig in alle Richtungen verteilt.
  • Auch alle daraufhin erscheinenden Triebe werden auf diese Weise untergebracht. Zum Binden empfiehlt sich Kokosgarn.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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