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Federborstengras: Schneiden + Pflege-Anleitung | Ist es winterhart?

Ein attraktives Aussehen sowie eine überdurchschnittliche hohe Widerstandsfähigkeit machen das Federborstengras unter vielen Hobbygärtnern beliebt. Ob im Gartenbeet gepflanzt oder im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon kultiviert, es ist in jedem Fall recht anspruchslos in der Pflege. Dennoch sollten einige Pflegepunkte eingehalten werden, damit es kräftig und gesund bis in den späten Herbst gedeiht.

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Steckbrief

  • Name: Federborstengras
  • Wissenschaftlicher Name: Pennisetum alopecuroides
  • Trivialnamen: Pfeifenputzergras, Lampenputzergras
  • Gattung: Lampenputzergräser (Pennisetum)
  • Herkunft: Ostasien bis Australien
  • Ziergras mit Scheinähren
  • Wuchshöhe: zwischen 30 Zentimeter und 120 Zentimeter
  • Blühzeit: bis späten Herbst/frühen Winter
  • Kalktolerant
  • Standort: vollsonnig bis sonnig
  • Winterhart: je nach Sorte bedingt

Standort

Da das Federborstengras aufgrund seiner Herkunft sonnige Ebenen gewohnt ist, sollte dies unbedingt der der Standortwahl berücksichtigt werden. Es sollte nicht durch andere Pflanzen überschattet werden, so dass eine Pflanzung unter Gehölzen zu vermeiden ist. Neben stark wurzelnden Pflanzen wie Bäumen, könnte eine Wurzelkonkurrenz entstehen und das Lampenputzergras in seinem gesunden Wachstum einschränken. Besonders wohl fühlt es sich in einem Staudenbeet, auf Freiflächen, an Wegrändern oder in Vorgärten sowie in Steingärten, aber auch in einem Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon.

Ansonsten sollten der optimale Standort für das Ziergras noch folgende Kriterien erfüllen:

  • Sonnig bis vollsonnig (mindestens vier Stunden täglich direkte Sonne)
  • Optimaler Standort nach Süden gerichtet
  • Warm, gern auch Mittagshitze
  • viel Platz zur Seite, da es sehr in die Breite wachsen kann
  • Wind- und zugluftgeschützt

Beste Pflanzzeit

Federborstengras - Lampenputzergras

Als der beste Zeitpunkt für das Einpflanzen zeigt sich das Frühjahr. Winterharte Sorten können bereits ab Ende März an einem frostfreien Tag in den Gartenboden gepflanzt werden. Bei nicht-winterharten Exemplaren sollten Sie mit dem Einpflanzen bis nach den Eisheiligen warten. Möchten Sie das Federborstengras in einem Kübel kultivieren, empfiehlt sich auch hier bis Mitte Mai zu warten. Kälte erreicht die Pflanze in Kübeln deutlich stärker, als im Gartenboden. Frost kann selbst bei frisch kultivierten winterharten Federborstengräsern zu Erfrierungen führen, wenn sie nicht ausreichend Zeit zum Setzen hatten. Deshalb gilt grundsätzlich Mitte Mai als frühester Zeitpunkt für das Kultivieren in Kübeln.

Bodenbeschaffenheit

Ein wichtiges Kriterium zum gesunden, kräftigen Wachstum betrifft die Bodenbeschaffenheit. Diese bestimmt darüber, ob eine ausreichende Versorgung zustande kommt und wie dieses Ziergras gedeiht. Halten Sie sich an folgende Eigenschaften des Bodens, wird es Ihnen das Lampenputzergras mit einer langjährigen Lebensdauer danken:

  • Durchlässig
  • Nährstoffreich
  • Mäßig trocken bis frisch und ohne Staunässe
  • Gern leicht sandig oder lehmhaltig (verhindert Staunässe)
  • Geringen Kalkgehalt toleriert sie
  • pH-Wert: schwach alkalisch bis schwach sauer

Substrat

Wird das Federborstengras in einen Kübel gepflanzt, sollte die Kübelerde die bereits genannten Eigenschaften für die Freilandpflanzung ebenfalls besitzen. Besonders ist auf die Wasserdurchlässigkeit zu achten, da das Risiko von Staunässenbildung in Kübeln deutlich höher liegt, als im Freilandboden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Substrat zu wählen, das zusätzlich über Kokosfasern oder Perlite verfügt.

Federborstengras - Lampenputzergras

Im Grunde genommen können Sie auch herkömmliche Blumenerde nehmen und diese selbst mit Kokosfasern, Perlite oder auch Kies vermengen. Weil vor allem günstige Blumenerde extrem zu einer schnellen Verdichtung neigt, muss das Zusatzmaterial umfangreich und insbesondere gleichmäßig eingearbeitet sein. Aber selbst dann bleibt ein höheres Restrisiko bestehen, weshalb Sie mit einem hochwertigen Substrat langfristig grundsätzlich besser beraten sind.
Pflanzen

Freilandpflanzung

Ins Freie sollten ausschließlich winterharte Pennisetum alopecuroides gepflanzt werden. Da sie sich stark verwurzeln können, sind frostempfindliche Pflanzen im Herbst nur schlecht bis gar nicht ohne Schäden auszupflanzen, um sie in ein Winterquartier umzusiedeln. Nicht-winterharte Federborstengräser sind deshalb nicht ideal für die Pflanzung in das Freiland geeignet.

Beim Einpflanzen ins Freie gehen Sie folgendermaßen am optimalsten vor:

  • Pflanzlochtiefe/-breite: doppelt so groß wie der Pflanzenballen
  • Pflanzabstand: zwischen 60 Zentimeter und 80 Zentimeter
  • Aus den Boden des Pflanzlochs eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus Kies oder Quarzsand legen (Drainage)
  • Bodenaushub mit Kompost oder Dünger anreichern
  • Auf die Drainage einige Zentimeter Erde verteilen
  • Pflanzballen so hoch einsetzen, dass ein Abstand von mindestens fünf bis sechs Zentimeter zur Erdoberfläche besteht
  • Restliche Erde um und auf dem Ballen verteilen und schichtweise festdrücken (erhöht die Stabilität)
  • Großzügig angießen

Kübelpflanzung

Die Kübelpflanzung erfolgt ähnlich wie die Freilandpflanzung. Es ist darauf zu achten, dass der Kübel eine ausreichende Größe besitzt und über ein Abflussloch verfügt, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Um Wasserflecken auf beispielsweise Terrassen- oder Balkonplatten zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung eines Untersetzers. Halten Sie einen Abstand zwischen Substrat-Oberfläche und Kübelrand von mindestens zwei Zentimeter ein. Auf diese Weise verhindern Sie ein Überschwappen nasser Erde nach dem Gießen.

Umtopfen

Federborstengras - Lampenputzergras

Wird das Pennisetum alopecuroides zu groß für den Topf, erkennen Sie das daran, dass es im Wachstum stagniert und schlimmstenfalls sogar braun wird. In der Regel drängt sich das Wurzelwerk durch das Abflussloch. Hier ist der späteste Zeitpunkt zum Umtopfen in einen größeren Kübel gegeben. Soll das Ziergras in seinem Wachstum eingeschränkt werden, sind die Wurzeln zu schneiden, damit sie wieder ausreichend Platz im alten Topf haben. Das Substrat sollte bei dem Vorgang gegen neues, frisches ausgetauscht werden. Ansonsten ist ein Umtopfen in frisches Substrat in der Regel alle drei bis vier Jahre ausreichend.

Gießen

Feuchtgehalt

Das Federborstengras mag einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen trocken und leicht feucht. Mit Staunässe kommt es ebenso wenig zurecht, wie mit dauerhafter Trockenheit. Aus diesem Grund ist immer auf einen leichten Feuchtgehalt zu achten und entsprechend regelmäßig zu gießen. Vor allem im Sommer an einem sonnigen/vollsonnigen Standort steigt der Wasserbedarf. Dennoch reicht auch an heißesten Sommertagen einmal täglich zu gießen und dabei den Boden/das Substrat gut durchzunässen. Bei der Kultivierung in Kübeln mit Untersetzer müssen Sie nach dem Gießen abgelaufenes Wasser von diesem entfernen, damit das Ziergras nicht darin stehen bleibt und sich Staunässe bildet.

Nach dem Einpflanzen/Kultivieren

Frisch eingepflanzte und kultivierte Exemplare sind in den ersten zwei Wochen konstant leicht feucht zu halten, damit sich das Ziergras besser setzen kann. Im Anschluss darf die Erde kurzzeitig antrocknen, aber nie austrocknen.

Wasserqualität

Als Gießwasser sollten Sie nur wohl-temperiertes, weiches, kalkfreies Wasser benutzen. Kaltes Wasser vertragen Lampenputzergräser nicht gut. Regen- oder abgestandenes Leitungswasser eignet sich als Gießwasser am besten für Federborstengräser.

Düngen

Lampenputzergräser sind sehr genügsam, was ihren Nährstoffbedarf angeht. Ein Düngen ist nicht zwingend notwendig, sollte aber unter bestimmten Umständen trotzdem vorgenommen werden. Das ist der Fall, wenn der Pennisetum alopecuroides schon einige Jahre in der gleichen Erde an einem Freiland-Standort steht oder benachbarte Pflanzen dem Boden viele Nährstoffe entziehen. Düngen sollten Sie dann nach folgender Anleitung:

  • Verwenden Sie nährstoffreichen Kompost, Blaukorn-Dünger oder Flüssig-Volldünger für Grünpflanzen und Stauden
  • Düngezeit: Frühjahr und/oder kurz vor Blühbeginn im Juli
  • Ab September nicht mehr düngen
  • Halten Sie sich strikt an die empfohlene Dosis des Herstellers, um eine Überdüngung zu vermeiden

Schneiden

Federborstengras - Lampenputzergras

Durch die schöne, gleichmäßige Wuchsform muss das Federborstengras in der Regel nicht geschnitten werden, sofern es gesund ist und über einen ausreichenden Platz in alle Richtungen verfügt. Ist dies nicht der Fall und wächst zu nah an Nachbarpflanzen heran, ist ein Schneiden erforderlich. Ein sogenannter Erhaltungsschnitt, bei dem alte, verfaulte oder vertrocknete Pflanzenteile abgeschnitten werden, sollte regelmäßig vorgenommen werden.
Beim Schneiden sollten Sie folgendes beachten:

  • Schneiden Sie nie radikal, das schwächt die Pflanze
  • Optimal ist es, wenn Sie sich rein auf das Schneiden der Halmspitzen beschränken
  • Maximaler Rückschnitt: bis auf zehn Zentimeter Länge
  • Optimaler Zeitpunkt zum Schneiden: das Frühjahr nach den Eisheiligen
  • Vertrocknete oder verfaulte Halme entfernen
  • Nie im Herbst schneiden, da dies das Risiko von Erfrierungen und Fäulnis erhöht

Überwinterung

Bei der richtigen Überwinterung von Lampenputzergräsern kommt es darauf an, ob die jeweilige Sorte winterfest ist. Winterfeste Gräser können im Freien verbleiben, während frostempfindliche Pflanzen in ein passendes Winterquartier einziehen sollten. Zu berücksichtigen ist bei winterharten Federborstengräsern, dass diese nur Minustemperaturen bis um die sechs Grad Celsius gut vertragen. Wird es kälter, schützen besondere Vorkehrungen vor Erfrierungen.

Für die Überwinterung der Ziergräser sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Winterharte Pflanzen spätestens ab sechs Grad Celsius zusammen binden
  • Mit einem Pflanzenvlies, Stroh oder Reisig ummanteln (vor allem Kübelpflanzen und an windigen Standorten)
  • Auf keinen Fall vor Winterbeginn schneiden – erhöht das Fäulnis- und Erfrierungsrisiko
  • Nicht-winterfeste Gräser an einem frostfreien, dunklen Ort überwintern lassen
  • Bei Kübelpflanzen regelmäßig Substrat auf Fäulnis sowie Schimmel kontrollieren und gegebenenfalls entfernen
  • Darauf achten, dass die Erde/das Substrat nicht vollständig austrocknet

Vermehren

Federborstengras - Lampenputzergras

Möchten Sie kostengünstig mehrere Federborstengräser im Garten oder auf dem Balkon besitzen? In diesen Fällen lohnt sich eine Vermehrung vorzunehmen, die leicht über eine Teilung erfolgen kann. Empfehlenswert ist eine regelmäßige Teilung vor allem bei älteren Pflanzen, die dazu neigen, braun zu werden oder zu verfilzen. Durch die Wurzelteilung gewinnen sie an Stärke und können wieder kräftig wachsen.

Bei der Teilung gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanzen Sie im Frühjahr nach dem letzten Frost den Pflanzenballen aus
  • Teilen Sie den Wurzelballen je nach Größe und Bedarf, in zwei, drei oder vier Bereiche
  • Pflanzen Sie alle Teile inklusive der „Mutterpflanze“ in die Erde/Kübel, wie unter „Pflanzen“ beschrieben
  • Gießen Sie großzügig an und achten Sie in den folgenden zwei Wochen auf eine konstante Bodenfeuchtigkeit (keine Staunässe)
Tipp:

Ist ein Ziergras sehr lichte, können Sie durch eine Teilung einer volleren Pflanze diesem wieder zu mehr Umfang verhelfen. Pflanzen Sie dazu einen geteilten Wurzelbereich einfach direkt neben das lichte Exemplar, dann verbinden sie sich schnell und eine höhere Dichtigkeit kommt zustande.

Krankheiten und Schädlinge

Das Federborstengras zeigt sich in der Regel als eine recht unauffällige Pflanzen in Bezug auf Krankheiten und Schädlinge. Krankheiten sind überwiegend auf Pflegefehler zurückzuführen.

Rost

Bei Rost handelt es sich um eine Pilzerkrankung. Der Pucciniales macht sich vor allem auf sehr feuchten Ziergräsern breit. Zu erkennen ist er an typischen Verfärbungen an den Halmen, die sich in Gelb- oder Rottönen zeigen können. Es bilden sich Sporenlager. Die Blätter sterben mit Fortschreiten der Pilzinfektion ab. Eine Bekämpfung ist dringend angeraten. Um keine Zeit beim Experimentieren von eventuellen Hausmitteln zu verschwenden, ist es ratsam, ein Fungizid aus dem Fachhandel anzuwenden, um den Pilz so schnell wie möglich abzutöten.

Fäulnis

Meinen Sie es zu gut mit dem Gießen oder sind beispielsweise bei einem Herbststurm Halme abgeknickt, kann dies der Auslöser für eine Fäulnis sein. Dabei verweichen die Halme und es kann sich Schimmel bilden. Schneiden Sie alle betroffenen Pflanzenteile ab und sorgen Sie dafür, dass der Boden/das Substrat abtrocknen kann.

Tritt die Fäulnis im Herbst auf, können Sie nicht viel machen. Würden Sie nun schneiden, erhöhen Sie damit das Risiko, dass sich die Fäulnis großflächig ausbreitet. Aus diesem Grund sollten Sie sich lediglich auf die Abtrocknung der Erde/des Substrats beschränken und bei zusätzlichem Schimmelbefall diesen mit einem Fungizid behandeln. Geschnitten wird dann erst im Frühjahr nach dem Frost. Eventuell ist ein gesamter Rückschnitt bis auf eine Höhe von zehn Zentimeter erforderlich, damit das Ziergras wieder zu Kräften kommt.

Federborstengras - Lampenputzergras

Spinnmilben

Spinnmilben mögen trockene, warme Luft. Mit dem bloßen Auge sind die zwischen 0,25 und 0,8 Millimeter kleinen Parasiten kaum zu sehen. Je nach Jahreszeit und Wirtart können sie eine blassgrüne, gelbgrüne, orange oder rotbraune Farbe besitzen. Eindeutige Anzeichen für einen Spinnmilbenbefall sind gelbe Flecken an den Gräsern sowie weiße Gespinste, die sich über die gesamte Pflanze erstrecken können.
Umweltschonend und effektiv sind Spinnmilben auf folgende Weise schnell in den Griff zu bekommen:

  • Duschen/Spritzen Sie das Federborstengras kräftig ab
  • Wickeln Sie die Pflanze vollständig und nach Möglichkeit luftdicht in eine lichtdurchlässige Plastikfolie
  • Lassen Sie das Ziergras zwei bis drei Tage eingewickelt stehen
  • Öffnen Sie danach die Folie
  • Sollten noch Spinnmilben zu sehen sein, kann der Vorgang wiederholt werden

Sorten

Pennisetum alopecuroides ‚Compressum‘

  • Australisches Federborstengras
  • Wuchshöhe: zwischen 70 und 120 Zentimeter
  • blüht gelblich-braun im späten Sommer
  • mäßig winterhart

Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘

  • Wuchshöhe: circa 50 Zentimeter
  • braunrote Scheinähren
  • Frühblüher
  • winterhart

Pennisetum alopecuroides ‚Japonicum‘

  • Japan-Lampenputzergras
  • Wuchshöhe: zwischen 60 und 120 Zentimeter
  • blüht gelb-bräunlich von Spätsommer bis Spätherbst
  • mäßig winterhart

Pennisetum alopecuroides ‚Little Bunny‘

  • Zwerg-Lampenputzergras
  • Größe zwischen 10 und 30 Zentimeter
  • walzenförmige Scheinähren
  • schmale Wuchsform von Blättern und Halmen
  • mäßig winterhart

Pennisetum alopecuroides ‚Moudry‘

  • Wuchshöhe: bis zu 50 Zentimeter
  • sattgrünes Blätterwerk
  • violette bis schwarze Rispen

Pennisetum alopecuroides ‚Weserbergland‘

  • Wuchshöhe zwischen 40 und 70 Zentimeter
  • gelb-bräunliche Blühte ab Spätsommer bis in den Herbst
  • mäßig winterhart
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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