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Pampasgras blüht nicht / treibt keine neuen Wedel – was tun?

Pampasgras wird nicht nur wegen seines schnellen und kompakten Wachstums geschätzt, sondern vor allem wegen seiner dekorativen Blütenwedel, die das Ziergras im Sommer und Herbst bildet. Deshalb ist die Enttäuschung groß, wenn die heiß ersehnte Blüte ausbleibt. Woran es liegen kann, dass das Pampasgras keine neuen Wedel bildet und was Sie dagegen tun können, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt.

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Geschlecht der Pflanze

Das aus Südamerika stammende Pampasgras (Cortaderia selloana) ist im Handel als Jungpflanze in verschiedenen Sorten erhältlich. Einige Sorten wie Pumila werden nur etwa einen Meter hoch, während Silver Comet und Sunningdale Silver an die zwei Meter Höhe oder sogar darüber erreichen können. Pampasgras gehört zu den zweihäusigen Gräsern. Das bedeutet, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Besonders üppig fallen die stark verästelten Blütenrispen bei weiblichen Exemplaren aus, während männliche Pflanzen kaum Wedel hervorbringen. Dass im Handel männliche und weibliche Pampasgräser angeboten werden, liegt an der unterschiedlichen Vermehrungsart. Aus Samen gewonnene Pflanzen sind in der Regel deutlich günstiger als solche, die durch vegetative Vermehrung, also Teilung von anderen weiblichen Pflanzen, gewonnen werden. Bei einer Anzucht aus Samen ist jedoch das Geschlecht der neuen Pflanze ungewiss.

Tipp:

Säen Sie Pampasgras niemals aus selbst geernteten Samen aus. Auf diese Weise ist nicht garantiert, dass ausschließlich weibliche Pflanzen entstehen. Kaufen Sie stattdessen lieber Samen im Fachhandel oder teilen Sie eine reich blühende Pflanze.

Alter

Zwar ist die Staude auch mit ihren etwa einen Meter langen, horstig wachsenden und leicht überhängenden Blättern schon eine Bereicherung für den Garten, aber erst dann, wenn sich die bis über zwei Meter hohen Blütenrispen bilden, erstrahlt das Ziergras in seiner ganzen Schönheit. Wer im Handel ein Pampasgras gekauft und in den Garten gepflanzt hat, wartet meist voll Ungeduld auf die erste Blüte. Allerdings ist in diesem Fall etwas Geduld angesagt, denn das Pampasgras blüht erst nach ein paar Jahren. Bleibt die Blüte auch später aus oder hat die Pflanze schon einmal geblüht, tut dies jetzt aber nicht mehr, sind meist Pflegefehler oder ein falscher Standort verantwortlich.

Ungünstiger Standort

In der Natur wächst das Amerikanische Pampasgras als Steppenpflanze auf sonnigen Sand- und Schwemmböden. Um sich zu zur vollen Schönheit entfalten zu können, benötigt die Pflanze sehr viel Licht und Wärme. An einem zu schattigen Standort bleibt das Ziergras ohne Wedel. Das Gleiche gilt auch für stark verdichtete Böden oder Staunässe. Vor allem im Winter reagiert das Pampasgras sehr empfindlich auf nasse Böden. Deshalb sollte der Gartenboden tiefgründig und gut durchlässig sein. Im Zweifelsfall holen Sie das Gras vorsichtig aus der Erde und graben ein größeres Pflanzloch mit mindestens 60 cm Tiefe und 1 m Breite.

  • Untergrund mit Grabgabel auflockern
  • Drainageschicht einfüllen
  • Aushub mit reifem Kompost oder nährstoffreichem Humus anreichern
  • Pflanze wie vorher einsetzen und mit Erde auffüllen
  • leicht antreten

Wasserhaushalt

Pampasgras - Cortaderia selloana

Im Gegensatz zu vielen anderen Gräsern reagiert das Pampasgras sehr empfindlich auf zu hohe oder auch zu niedrige Wassermengen. Am liebsten mag es das Süßgras, wenn der Boden gleichmäßig leicht feucht ist.

Trockenheit

Zwar verträgt die Pflanze den einen oder anderen trocknen Tag, komplett austrocknen darf der Wurzelballen jedoch nie. Gießen Sie in regenfreien Perioden und heißen Tagen regelmäßig, achten aber stets darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt. An einem zu trockenen Standort ist es möglich, dass die Blüte unterdrückt wird. Stimmen die übrigen Standortbedingungen, kann es schon helfen, das Ziergras auszugraben und unter den Boden großflächig und auch in die Tiefe reifen Kompost oder hochwertigen Humus einzuarbeiten. Beide Komponenten sind dazu in der Lage, Wasser zu speichern. Dabei verdichten sie den Boden nicht, sodass keinerlei Gefahr von Staunässe entsteht. Zusätzlich schützt eine Schicht Mulch vor zu starker Verdunstung der Feuchtigkeit aus dem Erdreich.

Staunässe

Wegen seines schilfähnlichen Aussehens pflanzen einige Gärtner das Pampasgras direkt in den Uferzonenbereich des Gartenteiches. Allerdings ist es dem Ziergras hier eigentlich viel zu nass, vor allem, wenn die Wurzeln permanent im Wasser stehen. Überlebt die Pflanze diese ungünstigen Bedingungen, ist sie so geschwächt, dass sie keine Blüten bilden kann. Ein Umzug an einen Standort mit durchlässigem Boden, an dem die Pflanze viel Licht hat, ist dringend notwendig.

Falsche Düngung

Zwar benötigt das Pampasgras sehr viele Nährstoffe, zu viel darf es jedoch auch nicht sein. Nur mit der richtigen Dosierung blüht das Pampasgras auch jedes Jahr üppig.

Unzureichende Nährstoffversorgung

Das Amerikanische Pampasgras bevorzugt nährstoffreiche Böden. Damit gehört es zu den wenigen Ziergrasarten, die mit zusätzlichem Dünger versetzt werden müssen, insofern der Boden recht mager ist. Am besten wird gleich bei der Pflanzung etwas Kompost oder nährstoffreicher Humus in den Boden eingearbeitet. Bei Nährstoffmangel bilden sich nur wenige oder keine der attraktiven Wedel. Zur Düngung eignen sich organische Materialien wie Kompost oder Hornspäne, die zu Beginn der Wachstumsperiode in die Erde eingearbeitet werden. Bis zur Blüte kann im vier- bis sechswöchigen Rhythmus weitergedüngt werden.

  • 50 bis 80 g Hornspäne oder andere organische Dünger pro Quadratmeter
  • keine mineralischen Dünger verwenden

Zu viel Dünger

Sehr hohe Salzgehalte verträgt das üppig wachsende Süßgras nicht. Deshalb sollten immer nur organische Dünger verwendet werden, die sich langsam zersetzen und ihre Nährstoffe freigeben. Hohe Stickstoffmengen im Boden führen nicht zu zahlreicher Blütenbildung, sondern zu vermehrter Produktion von Blattmasse. Verwenden Sie daher bevorzugt stickstoffarme Dünger. Zu diesem Zweck eignen sich:

  • reifer Kompost
  • Hornspäne oder Hornmehl
  • Asche aus dem Grill
  • spezielle Bio-Dünger für Ziergräser (NPK: 8-2-6)

Um die empfindlichen Wurzeln zu schützen, muss die Düngergabe in kleinen Portionen erfolgen.

Tipp:

Ab August nicht mehr düngen, damit sich das Gras auf die Winterruhe vorbereiten kann.

Düngung von Kübelpflanzen

Eine Ausnahme beim Düngen bilden in Kübeln gezogene Pflanzen. Um die durch das Gießwasser ausgewaschenen Nährstoffe auszugleichen, müssen diese Pampasgräser etwa alle zwei bis vier Wochen mit einem speziellen Dünger für Ziergräser über das Gießwasser gedüngt werden. Halten Sie sich dabei strikt an die Vorgaben des Herstellers. Wenn Sie die Pflanze im Frühjahr umgetopft haben, müssen Sie in den ersten Monaten überhaupt nicht zusätzlich düngen. Gutes Kübelsubstrat enthält ausreichende Mengen an Nährstoffen. Blühen Pampasgräser im Kübel auch nach vielen Jahren nicht, kann das daran liegen, dass das Pflanzgefäß zu klein ist. Der Wurzelstock benötigt eine ganze Menge Platz. Deshalb sollte der Kübel mindestens 40 Liter Fassungsvermögen haben.

Tipp:

Düngen Sie keinesfalls mit Brennnesseljauche oder einer anderen Pflanzenjauche. Diese Dünger enthalten zu hohe Stickstoffmengen.

Falsche Überwinterung

Pampasgras - Cortaderia selloana

In unseren Breitengraden ist das hübsche Süßgras leider nicht völlig winterhart, auch wenn es häufig so deklariert wird. Mehr noch als die Kälte machen dem Pampasgras nasse Witterungsverhältnisse in den Wintermonaten zu schaffen.

Wenn zu viel Wasser in den Ballen fließt, kann es zu Fäulnis kommen. Zwar überlebt die Pflanze in den meisten Fällen, sie ist jedoch zu schwach, um Blütenwedel zu produzieren. Deshalb sollte vor dem Einsetzen der ersten strengen Fröste der Bodenbereich mit Laub ausgelegt werden. Außerdem ist es notwendig, den Blattschopf im oberen Drittel mit einer Schnur zusammenzubinden, um damit zu vermeiden, dass große Wassermengen in das Herz der Pflanze eindringen. Sehr ungünstig ist es, das Ziergras in Folie zu wickeln, da in diesem Fall die Luft nicht zirkulieren kann und es zu Schimmelbildung und Fäulnis kommt.

Schnittzeitpunkt

Erst im Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb im März oder April ist der richtige Zeitpunkt gekommen, das Pampasgras zurückzuschneiden. Der richtige Zeitpunkt ist sehr wichtig, denn wird zu früh geschnitten, besteht die Gefahr, dass der Ballen fault oder erfriert. Bei einem zu späten Schnitt ist das Risiko hoch, die neuen Triebe zu verletzen oder gar abzuschneiden. In diesem Fall bleibt das Süßgras in dieser Vegetationsperiode wahrscheinlich ohne Wedel. Das Gras treibt erst relativ spät aus. Nach einem kalten und langen Winter ist es völlig normal, wenn sich erst im Mai neue Halme bilden. Schneiden Sie die alten, vertrockneten Halme und Blütenrispen etwa 20 cm über Bodenniveau zurück.

Schädlingsbefall

In einigen Fällen kann es bei dem sonst so robusten Ziergras zu einem Befall mit Blattläusen kommen. Die Schädlinge setzen sich bevorzugt auf der Unterseite der Blätter fest und saugen die Pflanzensäfte aus. Hierdurch kann das Ziergras so sehr geschwächt werden, dass es keine neuen Wedel treibt. Zusätzlich scheiden Blattläuse Honigtau aus, eine klebrige, zuckerhaltige Substanz, auf der sich gerne Rußpilze ansiedeln. Bei einem Schädlingsbefall wird das Pampasgras nachhaltig geschädigt, was sich letztendlich auf das Wachstum und die Blütenbildung auswirkt. Im günstigsten Fall kontrollierten Sie das Gras regelmäßig. Werden die Schädlinge bereits in einem frühen Stadium erkannt, helfen meist noch umweltfreundliche Hausmittel. Ist die Pflanze bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, sind in der Regel Pflanzenschutzmittel und radikale Rückschnitte notwendig, falls das Gras überhaupt noch zu retten ist.

Fazit

In der Regel sind Pflegefehler oder ein falscher Standort dafür verantwortlich, dass das Pampasgras nicht blüht. Diese sind recht einfach zu beheben, sodass das Ziergras meist im nächsten Jahr wieder neue Wedel treibt. Bleiben die Maßnahmen ohne Erfolg, handelt es sich wahrscheinlich um eine männliche Pflanze, die nur selten Blütenrispen bildet.

Autor Heim-Redaktion

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