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Braune Käfer in Haus und Wohnung: was ist zu tun? | Fliegende Käfer

Brotkäfer - Stegobium paniceum
Siga, Stegobium paniceum bl, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Sie sind klein, beweglich und können sogar fliegen – die braunen Käfer, die sich in unseren Häusern und Wohnungen breit machen. Das Problem an ihnen: Sie vermehren sich rasant und richten Schäden am Inventar und an Nahrungsmitteln an. Vom Ekel ganz zu schweigen. Gründe genug, sie möglichst schnell wieder loszuwerden. Dazu muss man aber wissen, um welche Käfer es sich handelt.

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Braune Käfer

Der Ausdruck „braune Käfer“ ist eine allgemeine Umschreibung für bestimmte Käferarten, die häufig in Wohnungen und Häusern anzutreffen sind. Sie wird gewählt, weil es häufig sehr schwierig ist, genau zu bestimmen, um welche Käfer es sich denn handelt. In der Regel sind es die folgenden fünf Arten, die damit gemeint sind:

  • Brauner Pelzkäfer
  • Brotkäfer
  • Kornkäfer
  • Parkettkäfer
  • Rüsselkäfer

Bei all diesen Tieren handelt es sich um sogenannte Kulturfolger. Das bedeutet, sie folgen dem Menschen in die von ihm geschaffene Kulturlandschaft nach, weil sie sich davon Vorteile versprechen – und diese Kulturlandschaft kann eben auch das Haus oder die Wohnung sein. Tatsächlich bieten sich den Käfern dort angenehme Lebensbedingungen. Sie finden in einer Wohnung Schutz und auch jede Menge Nahrung.

Brauner Pelzkäfer

Merkmale:

  • längliche bis ovale Körperform
  • 3 bis 5 mm lang, 2 bis 2,5 mm breit
  • dunkelroter, bräunlich-schwarzer Kopf, etwas hellerer Korpus
  • hellbraune und behaarte Flügel
  • rötliche bis gelbe Fühler und Beine
brauner Pelzkäfer - Attagenus smirnovi
gbohne from Berlin, Germany, Attagenus smirnovi (Dermestidae) – the notorious „Vodka“ beetle in Berlin (8625113264), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Der Name deutet es schon an: Der Braune Pelzkäfer nistet mit Vorliebe in Pelzen und Kleidungsstücken aus Stoff bzw. Wolle. Er ist daher in erster Linie im Kleiderschrank zu finden. Allerdings sind die kleinen Tiere dort meist kaum zu erkennen, sie sich zwischen den Kleidungsstücken und in den Ritzen des Schrankes verbergen. Ein deutlicher Hinweis auf einen Befall sind jedoch kleine Löcher in der Kleidung.

Bekämpfung

Hat man einen Befall festgestellt, sollte man umgehend betroffene Kleidungsstücke behandeln. Dazu werden sie für mindestens eine Stunde in einen auf 60 Grad Celsius aufgeheizten Backofen gegeben. Das tötet sowohl die Käfer als auch die Larven. Anschließend sollten die Textilien gewaschen werden. Der Schrank wird gründlich bis in die kleinste Ritze ausgesaugt.

Tipp:

Da der Braune Pelzkäfer den Geruch von ätherischen Ölen nicht mag, lässt sich einem erneuten Befall leicht vorbeugen. So wirkt etwa ein Säckchen mit Lavendelblüten, das man zu den Textilien gibt, wahre Wunder.

Brotkäfer

Merkmale:

  • längliche, etwas plump wirkende Körperform
  • 3 mm lang
  • rötlich-braune Färbung
  • behaarte Oberseite
  • Kopf wird vom Panzer wie von einer Kapuze umschlossen
Brotkäfer - Stegobium paniceum
Siga, Stegobium paniceum side, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Brotkäfer tun sich in der Wohnung an den dort lagernden trockenen Lebensmitteln gütlich. Sie fressen mit Vorliebe Brot, ungekochte Nudeln und Reis. Folglich nisten die kleinen Tiere gerne dort, wo diese Lebensmittel gelagert werden. Einen Befall erkennt man meist nur daran, dass Lebensmittel angefressen wurden. Der Brotkäfer ist übrigens flugfähig und gelangt häufig durch geöffnete Fenster ins Haus.

Bekämpfung

Befallene Lebensmittel müssen unbedingt sofort entsorgt werden. Damit es zu keiner Neuausbreitung kommt gibt man die Lebensmittel am besten sofort in die Mülltonne außerhalb des Hauses. Anschließend sollten die betroffenen Schränke, Regal, Fächer und Gefäße mit Essig gründlich gereinigt werden.

Kornkäfer

Merkmale:

  • schlanker, ovaler Körper
  • 3 bis 5 mm lang
  • dunkelbraune Körperfärbung
  • sehr ausgeprägter Rüssel
Kornkäfer - Sitophilus granarius
Udo Schmidt, Sitophilus granarius (Linné, 1758), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Kornkäfer und ihre Larven ernähren sich von trockenen Lebensmitteln wie Brot, Nudeln oder auch Reis. Die Tiere nisten deshalb mit großer Vorliebe in Vorratsschränken oder -regalen. Einen Befall erkennt man in der Regel nur an angefressen Lebensmitteln.

Bekämpfung

Alle befallenen Lebensmittel müssen umgehend außerhalb der Wohnung entsorgt werden – und zwar in einem verschließbaren Gefäß. Anschließend werden die betroffene Schränke und Regale sowie eventuell Gefäße gründlich mit Essig gereinigt. Es empfiehlt sich außerdem, Ritzen mit dem Staubsauger auszusaugen und den Beutel im Anschluss sofort zu entsorgen.

Parkettkäfer (Lyctus linearis)

Merkmale:

  • 2,5 bis 5 mm lang
  • rötlich brauner bis dunkelbrauner Körper
  • Halsschild mit Längsfurche
  • behaarte, gepunktete Flügel
  • kleine Mundwerkzeuge (Beißwerkzeuge) am Ansatz der Fühler
Parkettkäfer - Lyctus linearis
Udo Schmidt from Deutschland, Lyctus linearis (Goeze, 1777) (28320400615), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Das Problem am Parkettkäfer sind die Larven. Sie fressen nämlich mit großer Vorliebe Holzmöbel und Parkettböden an. Einen Befall erkennt man an Beschädigungen und kleinen Sägemehlablagerungen, für die es sonst keine Erklärung gibt.

Bekämpfung

Um die Larven los zu werden bzw. um sie zu töten sind relativ hohe Temperaturen nötig. Betroffene Möbel und Böden müssen thermisch behandelt werden. Ein Laie ist dazu in der Regel nicht in der Lage. Dazu sollte man sich an einen Kammerjäger wenden. Meist hilft sowieso nur noch, betroffene Elemente zu ersetzen.

Rüsselkäfer

Merkmale:

  • bis zu 20 mm lang
  • gräulich-braune Färbung
  • sehr ausgeprägter Rüssel
Rüsselkäfer - Curculionidae

Rüsselkäfer sind aufgrund ihrer Größe relativ leicht in der Wohnung zu erkennen. Sie stellen eine Gefahr für sämtliche Zimmerpflanzen dar, da sie sich von ihnen ernähren. Besonders problematisch sind die Larven des Käfers. Sie entwickeln sich im Erdreich einer Pflanze und fressen dort deren Wurzeln an.

Bekämpfung

Rüsselkäfer sind nachtaktive Tiere und bewegen sich in der Regel um Pflanzen herum. Zur Bekämpfung reicht es deshalb, bei Dunkelheit die Pflanze mit einer Lichtquelle zu bestrahlen. Die Käfer werden sich dann tot stellen und können leicht eingesammelt und anschließend entsorgt werden. Beim Umtopfen muss auf jeden Fall auch das Erdreich der betreffenden Pflanze kontrolliert werden. Finden sich dort Larven oder angefressene Wurzeln hilft nur noch die Entsorgung des kompletten Pflanzsubstrats.

Autor Heim-Redaktion

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