17 Tipps zum Reibeputz auftragen, ausbessern und streichen
Inhaltsverzeichnis
Ob eine Wand außen oder innen verputzt werden muss, Reibeputz ist aufgrund seiner Eigenschaften für beide Bereiche eine gute Wahl. Zudem zeigt er sich vielseitig und kann bereits praktisch an die Gegebenheiten vor Ort angepasst ausgewählt werden. Worauf es bei der Verarbeitung vom Auftragen bis zum Streichen ankommt, zeigen unsere Tipps und Anleitungen.
Reibeputz – Auswahl und Unterschiede
Reibeputz wird grundlegend als Kunstharzputz und Mineralputz angeboten. Die Mineralputzvariante ist aufnahmefähiger und atmungsfähig beziehungsweise diffusionsoffen. Hierdurch wirkt sie sich positiv auf das Raumklima aus und es kommt nicht zur Stauung von Feuchtigkeit.
Als Kunstharzvariante ist der Putz bereits anwendungsfertig vorbereitet. Das ist praktisch, weil kein Rührwerk benötigt wird und der Putz auch nicht selbst angemischt werden muss. Aufgrund des Kunstharzes zeigen sich diese Ausführungen aber auch weniger oder gar nicht diffusionsoffen. Das kann sich nachteilig auf das Raumklima auswirken.
Natürlich haben die beiden Ausführungen aber auch Gemeinsamkeiten. Darunter:
- einfaches Auftragen und daher auch für Laien möglich
- strapazierfähig, widerstandsfähig und robust
- für innen und außen geeignet
Untergrund vorbereiten
Die Vorbereitung des Untergrundes für den Putz unterscheidet sich nicht von den notwendigen Schritten bei anderen Putzarten. Wichtig sind die folgenden Schritte und Faktoren:
Untergrund reinigen
Die Oberfläche muss frei von Staub, Fett, Moos, Pflanzenresten und anderen Verschmutzungen sein. Anderenfalls wird das Halten des Reibeputzes an der Wand beeinträchtigt. Die Reinigung kann mit Wasserdruck oder Sandstrahlgerät vorgenommen werden.
Risse und Löcher reparieren
Besonders bei feinen Rissen oder leichten Dellen hoffen viele, dass die Unebenheiten nach dem Verputzen nicht mehr auffallen. Leider kann der Putz diese nicht ausgleichen. Daher sollten sie zuvor mit einer entsprechenden Spachtelmasse repariert werden. Für den Innenbereich sind Produkte mit Gips ideal. Für den Außenbereich eignen sich Zement-basierte Varianten die bessere Wahl. Nach der Reparatur sollte die Spachtelmasse gründlich abtrocknen dürfen.
Trocknen
Um die Haltbarkeit des Reibeputzes nicht negativ zu beeinträchtigen, muss der Untergrund trocken sein. Im Innenbereich ist das selbstverständlich einfacher zu bewerkstelligen, als draußen. Im Außenbereich muss das entsprechende Wetter abgepasst werden, sodass mehrere Tage kein Niederschlag fällt.
Verputzen vorbereiten
Nachdem der Untergrund entsprechend vorbereitet wurde, können – sofern nötig – Tiefengrund und Grundierung aufgebracht werden. Der Tiefengrund verändert die Aufnahmefähig der Oberfläche und verhindert, dass anschließend zu viel Farbe aufgesogen wird. Die Grundierung gleicht Flecken aus und deckt sie gleichmäßig ab, sodass eine ebenmäßige Oberfläche entsteht. Dadurch wird das Ergebnis nach dem Verputzen hochwertiger.
Utensilien
Für die Verwendung des Putzes – sowohl beim ersten Verputzen als auch beim Ausbessern – werden einige Utensilien benötigt. So beispielsweise:
- Mörtelkübel und elektronisches Rührwerk, für mineralische Reibeputze
- Schutzkleidung und -brille sowie Handschuhe
- Abdeckungsfolie, Kreppband und Bretter
- Maurerkelle und Glättkelle
- Kartätsche
- Sprühflasche
- Pinsel
- Reibebrett
Verputzen
Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann das Verputzen beginnen. Dabei ist in den folgenden Schritten vorzugehen:
- Putz gegebenenfalls anrühren beziehungsweise solange umrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Klumpen und Knoten sollten gründlich entfernt werden. Bei mineralischen Reibeputzen sollte zum Anmischen mit Wasser genau auf die Angaben des Herstellers geachtet werden. Muss der Kunstharzputz noch mit Wasser verdünnt werden, gilt dies ebenso.
- Mit einer Maurerkelle wird der Putz auf die Wand aufgetragen und sofort im Anschluss mit einer Glättkelle gleichmäßig verteilt.
- Um ein wirklich ebenmäßiges Resultat zu erzielen, sollte die verputzte Wand mit einer Kartätsche abgezogen werden. Die Profile auf diesem Utensil helfen dabei, auf der gesamten Oberfläche eine gleichmäßige Dicke der Putzschicht zu erzielen.
- Wenn der Putz soweit angetrocknet ist, dass überschüssiger Putz bei Verwendung des Reibebretts abfällt, er nicht verschmiert oder glänzt, kann die Oberfläche strukturiert werden. Kreisende Bewegungen, Striche, diagonal oder waagerecht können Muster und Strukturen eingebracht werden.
Insofern unterscheidet sich das Putzauftragen nicht von der Verteilung anderer Putzarten. Für den Reibeputz haben wir hier jedoch noch ein paar Tipps:
Besser zu zweit
Die mineralische Variante trocknet sehr schnell. Daher sollte das Aufbringen am besten zu zweit durchgeführt werden. Einer trägt den Putz auf, der Zweite glättet ihn.
Nachträgliches Ausgleichen
Findet sich doch noch eine Delle oder eine Stelle, an der der Putz zu dick aufgetragen wurde – aber der Putz ist schon leicht angetrocknet? Dann kann er mit einer Sprühflasche mit Wasser befeuchtet und anschließend noch ausgeglichen werden. Das funktioniert allerdings nur innerhalb der ersten Stunden nach dem Aufbringen.
Sparsam verwenden
Beim Verputzen wird einiges nach unten fallen. Ist der Bereich vor der Wand mit Folie ausgelegt oder durch Bretter geschützt, kann der Putz mit der Kelle wieder aufgenommen und weiterverwendet werden. Das spart Material und Kosten.
Streichen
Das Malern des Putzes ist möglich aber nicht immer nötig. Wer ihn färben möchte, kann direkt eine getönte Variante wählen oder dem Putz – je nach Variante – bereits vor dem Aufbringen Farbe zufügen. Wer sich für das Malern entscheidet oder später die Farbe des Putzes wechseln möchte, sollte gewöhnliche Wandfarbe wählen. Wichtig ist, dass auf die Eignung für den Innen- oder Außenbereich ausgelegt ist. Zudem sind die folgenden Punkte beim Malern zu beachten:
Putz trocknen lassen
Die Farbe wird nur halten, wenn der Untergrund vollständig getrocknet ist. Nach dem Verputzen oder Regen muss also entsprechend abgewartet werden.
Putz reinigen
Wiederum sind Staub und anderer Schmutz Störfaktoren. Der Putz sollte daher abgesaugt oder zumindest abgefegt werden.
Grundierung verwenden
Damit die Oberfläche nicht zu viel Farbe aufsaugt und sehr viele Schichten erforderlich sind, sollte der Putz mit einer Grundierung versehen werden. Das verringert auch den Farbverbrauch und reduziert dadurch Kosten und Aufwand.
Richtige Utensilien verwenden
Damit die Farbe auch in die Vertiefungen des Reibeputzes gelangt, sollte eine langflorige Malerrolle verwendet werden. Es kann auch helfen, die Farbe leicht mit Wasser zu verdünnen, damit sie sich besser verteilen lässt.
Ausbessern
Beim Ausbessern von Löchern oder anderen Schäden im Putz wird im Prinzip ebenso vorgegangen, wie beim ersten Aufbringen des Reibeputzes:
- Die Oberfläche wird von lockeren Putzresten und Schmutz befreit und gründlich gereinigt.
- Die Wand muss ausreichend abtrocknen.
- Nach dem Aufbringen des Tiefengrundes und wenn dieser ausgetrocknet ist, wird der angerührte Reibeputz aufgebracht und glattgezogen.
- Mit einem Pinsel werden die Übergänge zwischen dem noch feuchten und dem alten Putz angeglichen.
- Wenn der Putz leicht angetrocknet ist, wird mit einem Reibebrett die Struktur angeglichen.