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Schimmel im Putz – So entfernen Sie ihn erfolgreich

Zeigt sich Schimmel an einer Stelle an Wand oder Decke, dann sollte dem Befall auf den Grund gegangen werden. Denn ein Schimmelbefall sieht zwar unschön aus, doch die gesundheitlichen Probleme die hieraus entstehen könnten, sind weitaus schlimmer. Fast jeder fünfte Haushalt hat heutzutage mit einem Schimmelpilzbefall zu kämpfen. Wie er richtig, auch aus dem Putz, entfernt wird, wird im folgenden Artikel erklärt.

Video-Tipp

Feststellung von Schaden

Als erstes muss ein Überblick über den Schaden erfolgen. Befindet sich der Schimmelpilzbefall nur in einer Ecke des Zimmers oder sind mehrere Ecken betroffen. Oder wurde sogar bereits die gesamte Wand oder Decke befallen, denn der Schimmelbefall kann auch hinter einer Tapete beginnen und sich am Anfang gar nicht offen zeigen. Daher ist es wichtig, das gesamte Zimmer bei einem Befall in Ecken, an der Decke oder vom Boden aufsteigend, auch die nebenliegenden Räume nach Schimmelpilzen abzusuchen. In 80 % aller Schimmelbefall-Fällen sind die Spuren jedoch nicht oberflächlich zu sehen. Daher sollte auch auf die folgenden Anhaltspunkte geachtet werden:

  • Decken und Wände sind verkleidet
  • hierunter könnten sich Sporen gebildet haben
  • im Raum herrscht durchgehend ein muffiger Geruch
  • an den Fenstern bildet sich Kondenswasser
  • Schimmelbefall hinter großen Schränken
  • es zeigen sich kleine Flecken mit Sporen in Ecken
  • der Schimmelpilz sitzt tief darunter

Werden nur die Sporen, die oberflächlich auf der Wand sitzen mit einer Bürste entfernt, dann ist jedoch der Schimmelpilz immer noch nicht entfernt. Denn dieser sitzt tiefer in der Wand und im Putz, die ersichtlichen Sporen hingegen sind dann nur der sprichwörtliche „Tropfen auf dem heißen Stein“. Daher wird auf diese Weise der Schimmelbefall nicht entfernt und die Sporen erscheinen innerhalb weniger Tage wieder an derselben Stelle.

Tipp:

Da die Ursache für den Schimmelpilzbefall an einer Decke auf eine defekte Regenrinne oder gar Löcher im Dach hinweisen kann, ist es möglich, dass weitere Räume betroffen sind. Auch Schimmelpilz von unten aufsteigend zeigt meist ein Problem von aufsteigendem Grundwasser an und kann auf mehrere Räume im Haus verbreitet sein.

Verbreitung von Sporen eindämmen

Mischung anrühren

Wurde der Schimmelpilzbefall nur in einem Raum entdeckt, dann sollte die Verbreitung der Sporen eingedämmt werden. Denn ansonsten lösen sich die Sporen während der Sanierungsmaßnahmen nicht und können auf andere, bisher nicht betroffene Räume im Haus übergreifen. Daher sollten hier die folgenden Schutzmaßnahmen ergriffen werden:

  • Sanierungsbereich vollständig abschotten
  • Folienwand rundherum aufstellen
  • Türen zu Nebenzimmern schließen und abkleben
  • Raum über das Fenster gut belüften

Selbstschutz

Müssen Schimmelspuren, auch wenn die betroffenen Stellen noch so klein sind, entfernt werden, dann muss der Selbstschutz hierbei absolut im Vordergrund stehen. Denn schon das Einatmen von nur kleinen Mengen der sich beim Entfernen ablösenden Schimmelsporen kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Aber auch die Schimmelbekämpfungsmittel sind immer auf einer hohen chemischen Basis angelegt und es sollte sich hiergegen ebenso geschützt werden. Daher sollte beim Selbstschutz auf das Folgende geachtet werden:

  • grundsätzlich Hände, Schleimhäute, Augen schützen
  • Ganzkörperanzüge im gutsortierten Fachhandel
  • Schutzbrille für die Augen
  • Mund- und Nasenschutz für die Schleimhäute
  • nicht durchlässige Handschuhe
Tipp:

Hilfreich ist es auch, sich vor der Beseitigung der Schimmelpilzsporen von einem Fachmann beraten zu lassen. Wer den Befall selbst beseitigen will, kann vorab den Schimmelpilzleitfaden, der vom Bundesumweltamt bereitgestellt wird, nachlesen. (Punkte TRBA 450, 460 und 500 besonders wichtig)

Tapeten entfernen

Befinden sich Tapeten auf der befallenen Wand oder Decke, dann sollten diese vorsichtig angehoben werden. Denn auch hierunter können noch versteckte, befallene Stellen liegen, die noch nicht nach Außen hervorgetreten sind und sich tief im Putz befinden. Ist die gesamte Wand befallen, dann muss auch die gesamte Tapete entfernt werden. Damit sich die Sporen beim Entfernen der Tapeten jedoch nicht im ganzen Haus verteilen, ist hierbei auf besondere Vorsicht zu achten. Daher sollten die Tapeten wie folgt von der Wand genommen werden:

  • niemals einfach von Wand reißen
  • Sporen werden unnötig aufgewirbelt
  • es sollte staubarm gearbeitet werden
  • Tapeten vorab mit einem Sporenbinder einweichen
  • nach der Einwirkzeit Tapeten vorsichtig abziehen
  • direkt luftdicht verpacken
  • im Restmüll entsorgen
Tipp:

Genauso wirksam aber billiger können die befallenen Tapeten auch mit stark verdünntem Kleister eingestrichen werden, der die Sporen dann ebenfalls gut bindet, damit diese sich nicht im Raum verteilen können.

Putz von Schimmel befreien

Putz

Ist der Putz von den Tapeten freigelegt, dann kann dieser behandelt werden. Bei kleinen Stellen kann die Oberfläche mit einer festen Bürste abgerieben und danach einfach ein Schimmelmittel aus dem Fachhandel aufgetragen werden. Nach einigen Tagen ist der Schimmelbefall dann nicht mehr zusehen. Ist die Fläche großflächig vom Schimmel überwachsen, dann muss die oberste Lage des Putzes abgefräst werden. In der Regel übernimmt diese Arbeit ein Fachmann, doch mit den passenden Geräten kann diese auch selbst durchgeführt werden. Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Fräsgerät und Absauggerät im Fachhandel ausleihen
  • Idealerweise zu zweit arbeiten
  • der Putz wird gleichzeitig gefräst und gesaugt
  • wichtig ist, dass sich kein Staub verbreitet
  • ist aller befallener Putz entfernt Schimmelmittel auftragen
  • Wand nicht sofort wieder verputzen
  • erst Ursache auf den Grund gehen

Nicht nur der befallene Putz sollte gründlich entfernt werden, auch großflächig rund herum sollte die Fläche abgefräst werden. Denn die Schimmelsporen können sich auch weiter unbemerkt bereits verbreitet haben.

Tipp:

Wurde der Putz auf der Wand von innen heraus von Schimmelsporen befallen, dann liegt die Ursache meist im Mauerwerk, in welches vermutlich Wasser eingetreten ist.

Reinigung

Nach der erfolgreichen Bekämpfung werden nicht nur der befallene Raum sondern auch die umliegenden Räume sorgfältig gereinigt. Denn es kann immer sein, dass die Sporen sich bereits auf Möbeln, Boden oder Wänden und Decke festgesetzt haben. Damit sich diese nicht hier auch weiter entfalten können, sollte eine gründliche Reinigung erfolgen. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

  • reinen Alkohol oder Spiritus verwenden
  • alle glatten Flächen von Möbeln sorgfältig abwischen
  • bei Schränken und Schrankwänden auch die Rückwand beachten
  • Polster, wenn möglich waschen
Tipp:

Gerade wenn Holz- oder Polstermöbel vor einer von Schimmel befallenen Wand gestanden haben, müssen diese sorgfältig behandelt werden. Ist der Schaden jedoch sehr groß und die Schimmelsporen vor allem in die Polster bereits tief eingedrungen, hilft kein Entfernen mehr sondern oft nur die Entsorgung.

Erfolg in Augenschein nehmen

Wird die Ursache für die Schimmelbildung nicht beseitigt, dann wird auch neu aufgetragener Putz schnell wieder von den Schimmelsporen befallen und muss dann wieder beseitigt werden. Daher ist es besser, die betroffene Wand nach der Entfernung des Putzes über mehrere Tage bis Wochen zu beobachten, ob sich wieder verdächtige Spuren zeigen, auch nachdem die Ursache bereits gefunden wurde. Auch wenn der Schimmelbefall selbst beseitigt wurde ist es ratsam, nun einen Experten hinzuzuziehen, der die Raumluft auf weitere Sporen misst und so genau bestimmen kann, ob der Schimmelbefall vollständig entfernt wurde.

Ursache auf den Grund gehen

Risse in der Hauswand

Wenn sich Schimmel in einer Ecke oder sogar großflächig auf einer ganzen Wand verteilt, dann hat dies auch immer eine Ursache, der auf den Grund gegangen werden sollte. Denn Schimmelsporen benötigen vor allem Feuchtigkeit, um sich ausbreiten zu können. So ist ein sichtbarer Schimmelpilzbefall zwar schnell durch das Entfernen beseitigt, allerdings ist dieser Erfolg nur von kurzer Dauer, wenn die Ursache hierfür nicht gefunden wird. So können für einen Schimmelbefall an der Decke, der Wand und auch in mehreren Räumen die folgenden Ursachen vorliegen:

  • Regenwasser kann regelmäßig in die Wand laufen
  • Regenrinne oder Dach defekt
  • Risse von außen in einer Hauswand
  • keine Drainage ums Haus angelegt
  • Grundwasser dringt von unten in die Wand ein
  • bildet sich Kondenswasser an Fenstern
  • dann kann es am Lüften liegen

Vor allem, wenn sich Schimmelbefall im Badezimmer oder der Küche zeigt, dann sollte in Zukunft regelmäßig morgens und abends sowie nach jedem Duschen, Baden und Kochen das Fenster für zehn Minuten weit geöffnet werden. Oft hilft auch ein Austausch der Fenster, wenn es sich hierbei noch um veraltete Modelle handelt.

Tipp:

Ein Schimmelpilz benötigt bei guten Lebensbedingungen, zum Beispiel Feuchtigkeit die von außen eindringt, nur fünf Tage, um sich anzusiedeln.

Neu verputzen

Natürlich muss die zuvor befallene Wand wieder verputzt und eventuell tapeziert werden. Doch diese Arbeit hat Zeit, denn erst wenn die Wand oder Decke vollständig vom Befall befreit wurde und sich auch keine neuen Sporen wieder angesiedelt haben, dann sollte verputzt werden. Nach dem Verputzen wird eine spezielle Farbe aus dem Fachhandel aufgestrichen, die eine neue Schimmelbildung verhindern soll. Erst danach kommt die gewünschte Wandfarbe oder eine Tapete zum Einsatz.

Autor Heim-Redaktion

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