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Roter Ahorn – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Aufgrund seiner wunderschönen herbstlichen intensiven roten Färbung erhielt der Rote Ahorn seinen Namen. Dieser Baum ist jedoch nur etwas für große Gärten mit viel Platz, denn er kann zwischen 20 und 30 Meter hoch werden. Ursprünglich kommt der Baum aus Nordamerika, wird aber in den hiesigen Breitengraden für Parks und größere Flächen vor allem als Schattenspender immer beliebter. Denn er ist pflegeleicht und winterhart und kommt mit wenig Wasser und Dünger aus.

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Standort

Roter Ahorn mag es hell, aber im Idealfall nicht in der prallen Sonne. Halbschatten und windgeschützt wird hier bevorzugt. Da er ein sehr guter Schattenspender ist, ist der geeignete Standort bei einer Sitzgelegenheit im Garten oder In der Nähe der Terrasse. Hierbei sollte jedoch auch auf die spätere Höhe, die der ausgewachsene Baum erreicht, geachtet werden. Zudem hat der Baum die Eigenschaft, nicht tief aber weit in alle Richtungen zu wurzeln. Daher sollte bereits bei der Pflanzung darauf geachtet werden, dass die Wurzeln keine Mauern, unterirdische Leitungen oder ähnliches beschädigen könnten.

Substrat & Boden

Ein lehmiger Sandboden ist perfekt für den Roten Ahorn. Dieser sollte vor allem die weiteren Eigenschaften erfüllen:

  • nährstoffreich und leicht
  • gutes Speichervermögen für Wasser
  • durchlässig, ohne Staunässe
  • leicht sauer bis leicht alkalisch und moderat kalkhaltig
  • ist der Boden zu feucht, muss er mit Torf oder Sand aufgearbeitet werden
  • in nassen Böden kann auch Kies zum besseren Abfluss untergemischt werden

Pflanzen

Der neue Baum wird idealerweise im Frühjahr eingepflanzt, wenn keine frostigen Nächte mehr zu erwarten sind. Wurde der passende Standort gefunden, muss das Pflanzloch für den Roten Ahorn vorbereitet werden:

  • Boden etwa 50 cm tief auflockern
  • ausgehobene Erde in eine Schubkarre geben
  • Torf, Kies oder Sand zumischen
  • in das Pflanzloch eine etwa 10 cm dicke Drainage aus Kies, Tonscherben oder Steinen legen
  • jungen Baum einsetzen und mit der vorbereiteten Erde das Loch rundherum auffüllen
  • Blaukorn um den Stamm verteilen und mäßig angießen
Tipp:

Damit die junge Pflanze stabil anwachsen kann, einen Stock verwenden und leicht anbinden, so dass keine Schäden am jungen Stamm entstehen können.

Gießen & Düngen

Der Rote Ahorn kann kurze, trockene Perioden ganz gut vertragen. Bei länger anhaltender Trockenheit in den Sommermonaten oder bei sehr trockenem Wetter im Winter muss ab und zu gegossen werden. Ansonsten reicht der natürliche Regen vollkommen aus. Beim Gießen wie folgt vorgehen:

  • idealerweise in den Abendstunden
  • auf den Wurzelballen gießen
  • Staunässe jedoch unbedingt vermeiden

Auch bei der Düngung ist ein Roter Ahorn anspruchslos. Hier reicht es, wenn der Baum einmal im Jahr im Frühling mit einem Langzeitdünger, wie etwa Blaukorn, versorgt wird. Dieses einmalige Düngen reicht für das ganze Jahr und die Wachstumsphase im Sommer aus. Denn Langzeitdünger haben die Eigenschaft, sich langsam im Wasser aufzulösen und so ihre Wirkstoffe über längere Zeit immer wieder an die Pflanzen abzugeben.

Schneiden

Ein Roter Ahorn benötigt keinen regelmäßigen Schnitt, wird er jedoch zu groß, dann kann ein Rückschnitt durchaus erfolgen. Hierbei sollte jedoch bedacht werden, dass der Baum einen radikalen Schnitt nicht so leicht verzeiht. Soll daher das Wachstum insgesamt eingeschränkt werden, ist es besser, jährlich ein wenig zuschneiden, als in einem Jahr zu viel. Beim Schnitt wird daher wie folgt vorgegangen:

  • immer den warmen Sommer für einen Schnitt wählen
  • wird im Herbst geschnitten, kann es an den Schnittstellen zu Pilzbefall kommen
  • nur Triebe oder einzelne Zweige zur Korrektur schneiden
Tipp:

Ein Roter Ahorn hat schon von Natur aus eine schöne Wuchsform, bei der in der Regel nicht nachgeholfen werden muss. Wird der Standort von Anfang an so gewählt, dass der Baum auch ausgewachsen genügend Platz hat, muss er gar nicht geschnitten werden.

Vermehren durch Aussaat

japanischer Fächerahorn - Aacer palmatum

Die Vermehrung des Roten Ahorns erfolgt durch Aussaat. Meist ist es so, dass der Baum die Samen bildet und sich dadurch bereits selbst vermehrt. Doch dadurch entstehen viele kleine neue Bäume, die in direkter Nachbarschaft des vorhandenen Baumes heranwachsen und diesem konkurrieren könnten. Die Samen keimen schnell und schlagen Wurzeln. Soll eine dieser neuen Pflanzen des Roten Ahorns an einer anderen Stelle im Garten kultiviert werden, dann sollte die Umpflanzung so früh wie möglich erfolgen, da die Wurzeln ansonsten zu kräftig werden und in einem solchen Fall viel Kraft aufgewendet werden muss. Ansonsten kann ein Roter Ahorn aber auch wie folgt ausgesät werden:

  • Samen befinden sich in einer Flügelhülle
  • vorsichtig herauslösen
  • die beste Zeit für eine Aussaat ist der September
  • hierzu ein Glas mit feuchter Watte füllen und ein Samenkorn hineingeben
  • die Keimdauer beträgt ungefähr eine Woche
  • danach den Keimling in Anzuchterde in einen kleinen Topf geben
  • hell und kühl stellen, direkte Sonne vermeiden
  • nach einigen Wochen nach draußen an einen schattigen und windgeschützten Platz stellen
  • eine Ecke auf der Terrasse ist hierfür ideal
  • im nächsten Frühjahr kann der kleine Baum an seinen endgültigen Standort gepflanzt werden
Tipp:

Entstehen rund um den vorhandenen Baum viele neue kleine Ableger, so sollten diese entfernt werden, wenn sie nicht an anderer Stelle im Garten einen neuen Platz finden können. Denn auch diese Ableger entwickeln sich mit der Zeit zu stattlichen Bäumen und nehmen dem alten Roten Ahorn mit der Zeit den Lebensraum.

Überwintern

Der Rote Ahorn ist winterhart und laubabwerfend. Eine spezielle Pflege im Winter benötigt er nicht. Wurde der Baum jedoch im Topf kultiviert, dann sollte dieser über den Winter hieraus entnommen und im Garten eingepflanzt werden. Denn die Wurzeln sind im Topf um einiges frostempfindlicher, als im Freiland.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Ein Roter Ahorn ist nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. Doch Pflegefehler können ihm zusetzen. Steht er zum Beispiel auf zu nassem Boden, kann er unter Pilzbefall leiden. Mehltau und  Blattflecken zeigen an, dass der Baum zu trocken ist, trockene Blattspitzen entstehen, wenn der Rote Ahorn nicht windgeschützt steht. Einzig durch Blattläuse oder Spinnmilben kann er befallen werden, die mit entsprechenden Mitteln aus dem Handel aber gut zu bekämpfen sind.

Ahornbäume sind sehr anfällig für die Verticillium-Welke, eine Pilzerkrankung, die vom Boden aus in die Pflanze eindringt. Der Pilz wird häufig bei Neuanpflanzungen eingeschleppt. Man erkennt den Befall an den welken Blättern. Neu ausgetrieben Triebe zeigen plötzlich welke Blätter. Die Blätter sind schlaff und haben eine ungesunde fahlgrüne Farbe. Auch Äste werden befallen. Der Pilz verstopft die Wasserleitungsbahnen. Man kann ihn nicht direkt bekämpfen. Am besten ist Vorbeugen. Dazu gehört, die Kulturbedingungen möglichst optimal einzuhalten. Außerdem können Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt werden. Eine Absenkung des pH-Wertes kann die Infektionsgefahr absenken. Durch eine professionelle Kompostierung lassen sich die Dauerkörper abtöten. Meist bleibt nur die Möglichkeit, befallene Ast- und Triebteile bis deutlich ins gesunde Holz zurückzuschneiden.

Fazit

Wer einen großen, freien Garten besitzt, kann sich diesen wunderschönen Baum hier gerne kultivieren. Denn aufgrund seiner Größe benötigt er viel Platz. Dafür ist er aber auch sehr pflegeleicht und benötigt nur wenig Dünger, moderates Gießen und im Idealfall keinen Schnitt. Seinen Namen erhielt der Rote Ahorn aufgrund seiner leuchtenden roten Herbstfärbung. Als Schattenspender ist er ideal.

Wissenswertes zum Roten Ahorn in Kürze

Standort

  • Der Rote Ahorn benötigt einen sonnigen bis lichtschattigen Standort.
  • Er mag es gern warm bis kühl. Günstig ist, wenn der Baum etwas windgeschützt steht.

Pflanzsubstrat

  • Der Boden sollte frisch bis feucht und sehr hochwertig sein.
  • Der Baum mag mittelgründiges bis tiefgründiges Pflanzsubstrat.
  • Bodenverdichtung gefährdet die Entwicklung des Ahorn.
  • Der ideale pH-Wert des Bodens liegt zwischen 5,0 und 6,5. Kalk verträgt er nicht.
  • Besonders gut wächst der Rot-Ahorn auf nährstoffreichen, sauren Böden.
  • Auf kalkhaltigen und trockenen Böden zeigt der Rot-Ahorn kaum seine leuchtende Herbstfärbung.

Gießen und Düngen

  • Der Rot-Ahorn verträgt große Hitze nicht sehr gut. Er mag keine Luft- und Bodentrockenheit.
  • Der Pflanzballen sollte stets feucht bis nass gehalten werden. Überschwemmungen verträgt der Baum dagegen gut.

Überwintern

  • Noch junge Rot-Ahornbäume sind spätfrostgefärdet. Ältere Bäume sind gut frosthart.

Schneiden

  • Wer einen Ahorn pflanzt, sollte wissen, dass man ihn am besten einfach wachsen lässt. Fast alle Ahornarten wollen nicht geschnitten werden.
  • Die Bäume werden anfällig für Mehltau und andere Krankheiten.
  • Wenn der Rote Ahorn geschnitten werden muss, tut man das am besten mit der beginnenden Vegetationsruhe.
  • Dann ist der Saftdruck niedrig, das ist wichtig, da der Baum dazu neigt, viel Saft zu verlieren.
  • Zur Abdeckung der Wunden kann Baumwachs genutzt werden. So kann der Baum nicht ausbluten.

Vermehrung

  • Der Rot-Ahorn kann durch Samen und Stecklinge vermehrt werden.
  • Zur Vorbehandlung werden die Samen mit heißem Wasser übergossen.
  • Man legt sie ca. drei bis vier Monate in ein feuchtes Substrat und lagert sie bei 2 bis 5 ˚C im Kühlschrank oder Kalthaus.
  • Aussäen kann man prinzipiell ganzjährig. Die beste Zeit ist aber der Herbst oder der Winter.
  • Dazu steckt man die Samen etwa einen Zentimeter tief in Anzuchterde plus Sand oder Perlit oder aber in Kokohum.
  • Die ideale Temperatur zum Keimen liegt bei 18 bis 20 ˚C.
  • Das Pflanzgefäß stellt man hell, das Pflanzsubstrat sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein.
  • Die Keimzeit dauert ca. 3 bis 6 Wochen. In der Wachstumsperiode muss man die Pflänzchen regelmäßig gießen.
  • Im ersten Jahr pflanzt man das Bäumchen noch nicht aus. Man überwintert es hell, bei 5 bis 10 ˚C.
  • Dann kann es in Einheitserde vermischt mit Sand oder Perlite gepflanzt werden. Ältere Exemplare kann man auspflanzen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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