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Fetthenne, Sedum rubrotinctum – Pflege und richtig vermehren

Sedum rubrotinctum ist die botanische Bezeichnung für eine Sorte der Fetthenne, die mit über 500 verschiedenen Arten sehr variantenreich ist. Die Fetthennen gehören zu der Familie der Dickblattgewächse, in den heimischen Breitengraden sind für den Garten vor allem die winterharten Sorten sehr populär. Jedoch ist das Sedum rubrotinctum aufgrund seiner Herkunft aus Mexiko nicht winterhart und braucht ein geeignetes Winterquartier in der kalten Jahreszeit. Die sonnenhungrige Pflanze kommt mit schattigen und kühlen Standorten nicht zurecht und bildet dann nur kümmerliche Blätter aus.

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Standort & Pflanzsubstrat

Die sukkulenten Fetthennen bevorzugen Standorte mit viel Sonnenlicht, die Dickblattgewächse gedeihen im Halbschatten nicht so gut, voller Schatten wird gar nicht vertragen. Vor allem die Sorten mit bunten Blättern benötigen viel Sonnenschein, wenn sich diese intensiv verfärben sollen. Ab den ersten richtig warmen Frühlingstagen bis zur Herbstmitte darf das Sedum rubrotinctum in den Garten, auf den Balkon oder die Terrasse umziehen. Wichtig ist jedoch ein vor Regen und Wind geschützter Platz für das Übersommern. Beim Pflanzsubstrat hat diese Fetthennensorte ähnliche Ansprüche wie Kakteen:

  • Hierzulande nur für die Zimmerkultur und Topfhaltung geeignet
  • Ideal sind breite und flache Pflanzschalen
  • Alternativ sind halbhohe Töpfen und Ampeln geeignet
  • Braucht sonnigen Standort, mit täglicher Sonnenscheindauer von mindestens 3 Stunden
  • Vor zu starker Mittagshitze schützen, Blätter verbrennen ansonsten
  • Nicht zu nah am Fenster aufstellen, um gestaute Hitze zu vermeiden
  • Handelsübliche Kakteenerde eignet sich als Substrat
  • Mineralisch-lehmige Mischungen lassen sich ebenfalls verwenden
Tipp:

Als Alternative für die Kakteenerde aus dem Fachhandel lässt sich das Pflanzsubstrat auch in Eigenregie herstellen. Dazu werden zwei Teile herkömmlicher Blumenerde mit je einem Anteil Sand und Bimskies vermischt, ansonsten lässt sich auch Tongranulat verwenden.

Gießen & Düngen

Das Sedum rubrotinctum ist während der Wachstumsperiode regelmäßig und ausgiebig zu gießen. Die Fetthenne bekommt so viel Wasser, bis das Pflanzsubstrat nichts mehr aufnehmen kann, anschließend sollte die überflüssige Wassermenge ungehindert abfließen können. Der Nährstoffbedarf der Pflanze ist zwar nicht besonders hoch, jedoch sollten ihr periodisch Düngergaben verabreicht werden:

  • Durchdringend vom Frühling bis zum Herbst gießen
  • Staunässe wird jedoch nicht vertragen
  • Bis zum nächsten Gießvorgang das Substrat antrocknen, aber nicht komplett austrocknen lassen
  • Im Winter nur spärlich wässern
  • Alle 1-2 Monate düngen, vom April bis zum September
  • Ideal ist Dünger für Grünpflanzen oder Kakteen
  • Nach dem Vermehren und Umtopfen erst nach einem Jahr düngen
Tipp:

Das Pflanzgefäß sollte nicht in einem Untersetzer stehen, da sich hier das überflüssige Gießwasser stauen kann und oft zur Fäule führt.

Temperatur & Luftfeuchtigkeit

Die Fetthenne kommt gut mit den normalen Temperaturen in Wohnungen und Häusern zurecht. Jedoch ist die optimale Wohlfühl-Temperatur sortenabhängig, manche Sorten bevorzugen etwas niedrigere Werte. In der kalten Jahreszeit braucht die Pflanze kühlere Temperaturwerte, vor allem um die Blüten ausbilden zu können. Im Gegensatz zu anderen Sukkulenten ist das Sedum rubrotinctum bei der Luftfeuchte nicht so anspruchsvoll. Die folgenden Aspekte sind bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend:

  • Ideal für das Wachstum sind Temperaturwerte zwischen 18-22° C
  • Sortenabhängig werden manchmal Temperaturen zwischen 15-18° C bevorzugt
  • Während der Ruhephase im Winter sind Werte zwischen 5-12° C notwendig
  • Vertragen auch ohne Probleme niedrige Luftfeuchtigkeit

Blätter, Blüten & Wuchs

Das Sedum rubrotinctum gibt es in einer reichen Sortenvielfalt, unter anderem mit grünem oder rötlichem Laubwerk. Um die Färbung der Blätter zu erreichen, muss die Fetthenne bei wärmeren Temperaturwerten und mit einer etwas niedrigeren Luftfeuchte kultiviert werden. Nur auf diese Weise verfärben sich die Blätterspitzen in ein kräftiges Rot, aufgrund dieser Rotfärbung wird die Fetthenne auch liebevoll Schnapsnäschen genannt. Die rot gefärbten Blätter bilden sich vor allem im späten Winter aus. Sobald die Triebe mit Erde in Kontakt kommen, bilden diese Wurzeln an den jeweiligen Blattachseln aus:

  • Wuchshöhe liegt bei ca. 20 cm
  • Kriechendes Wachstum
  • Eignet sich gut für Hängeampeln
  • Bildet sortenabhängig entweder im Frühling oder Spätwinter Blüten aus
  • Blütenfarbe entweder gelb oder rot
  • Blüten wachsen in attraktiven Trugdolden an den Triebspitzen heran
  • Ausbildung von dünnen und am Grund verzweigten Trieben
  • Triebe sind mit Büscheln von dickfleischigen und stielrunden Blättern an den Spitzen besetzt
  • Blätter fühlen sich kühl und feucht an
  • Bei gut gepflegten Pflanzen ist die Blätterfarbe hellgrün

Umtopfen

Die Fetthenne muss umgetopft werden, wenn das Pflanzgefäß komplett durchgewurzelt ist und die ersten Wurzelspitzen an der Oberfläche heraustreten. Zwar lassen sich ältere Exemplare durch eine Nachzucht leicht ersetzen und das Umtopfen würde sich erübrigen, aber dann gibt es keine Blütenausbildung. Da die Blüte erst nach einiger Zeit einsetzt, muss das Sedum rubrotinctum über mehrere Jahre hinweg kultiviert werden. Die folgende Vorgehensweise hat sich beim Umtopfen bewährt:

  • Beste Zeit für das Umtopfen ist der zeitige Frühling
  • Sukkulenten in größere, aber nicht zu große Gefäße umsetzen
  • Pflanzsubstrat idealerweise gleich mit austauschen, um Nährstoffgehalt zu erhöhen
  • Abstand von mindestens 4 cm zwischen Pflanze und Gefäßrand lassen

Schneiden

Die meisten Fetthennen vertragen ohne Problemen einen Rückschnitt, jedoch ist der Wuchs beim Sedum rubrotinctum sehr überschaubar. Allerdings wachsen besonders junge Pflanzen sehr buschig und brauchen deshalb einen hinweisenden Rückschnitt. Die nachfolgenden Kriterien sind beim Schneiden entscheidend:

  • Mindestens einmal jährlich leicht stutzen
  • Rückschnitt im zeitigen Frühjahr vornehmen
  • Zu lange wachsende Triebe um maximal 2/3 der Länge einkürzen
  • Noch nicht verholzt Triebe mit scharfem Messer abschneiden
  • Bereits verholzte Triebe mit Gartenschere kürzen
  • Schneidewerkzeug vor dem Gebrauch stets desinfizieren
Tipp:

Wenn es sich anbietet, kann die Fetthenne in Kombination mit dem Umtopfen zurück geschnitten werden.

Überwintern

Das Sedum rubrotinctum stammt aus Mittelamerika und ist deshalb an ganzjährig warme Temperaturen gewöhnt, die kalten Minusgrade der hiesigen Winter würde die Pflanze nicht überstehen. Zwar darf die Fetthenne im Sommer nach draußen, aber spätestens zur Herbstmitte wird es Zeit für das Winterquartier. Die Wassergaben sind in der kalten Jahreszeit zu reduzieren, nur soviel Wasser verabreichen, dass die Blätter nicht anfangen zu schrumpeln. Die folgenden Aspekte sind beim Überwintern zu beachten:

  • Pflanze reinholen, sobald sich Temperaturwerte permanent bei 5° C einpendeln
  • Braucht im Winterquartier Temperaturen zwischen 5-10° C
  • Kühler, aber trotzdem heller Winterstandort
  • Im Winter nur wenig gießen, Pflanzsubstrat sollte überwiegend trocken sein
  • Kühles Überwintern wirkt sich positiv auf die Blütenbildung aus

Vermehren

Mit der Zeit werden ältere Exemplare der Fetthenne oft karg und sparrig, deshalb sollte die Pflanze beizeiten vermehrt werden, um einen Nachschub an jungen und attraktiven Exemplaren zu sichern. Das Vermehren lässt sich problemlos mit Stecklingen durchführen:

  • Schnelle und leichte Vermehrung
  • Sogar herabfallende Blätter bewurzeln von alleine
  • Blätter oder Triebe sofort nach dem Schnitt in geeignetes Pflanzsubstrat stecken
  • Gleichmäßig feucht halten, aber auf keinen Fall tropfnass
  • Hellen Standort für das Bewurzeln aussuchen, jedoch ohne direkte Sonnenbestrahlung
  • Optimal sind Temperaturwerte ab 20° C

Krankheiten & Schädlinge

Das Sedum rubrotinctum ist relativ robust und nicht so leicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge, jedoch können bei Pflegefehlern folgende Symptome auftreten:

  • Befall mit Schmier- und Wollläusen, vor allem wenn Standort zu kühl und schattig ist
  • Kleines und weißes Gespinst auf den Blättern, erinnert an Wattebäusche
  • – Tendiert bei Staunässe zu Wurzelfäule
  • Überschüssiges Gießwasser muss stets vollständig ablaufen können
  • Besser auf zusätzliche Untersetzer verzichten

Fazit

Das Sedum rubrotinctum ist eine einigermaßen pflegeleichte Pflanze, die im Gegensatz zu vielen anderen Sukkulenten keine großen Ansprüche an die Standortbedingungen stellt. Wenn eine genügende Sonnenscheindauer garantiert ist, dann entwickelt sich die Fetthenne prächtig und bildet schöne Blüten aus. Bei manchen Sorten verfärben sich bei der Einhaltung von höheren Temperaturwerten die Blätterspitzen in eine leuchtend rote Farbe. Im Sommer ist das Dickblattgewächs reichlich zu gießen, ohne dass dabei schädliche Staunässe entsteht. Das Vermehren ist kinderleicht über Stecklinge möglich und ist regelmäßig durchzuführen, da ältere Fetthennen mit den Jahren etwas unansehnlich werden. Aufgrund der tropischen Herkunft ist das Sedum rubrotinctum nicht winterfest und braucht während der kalten Jahreszeit ein passendes Winterquartier. Zwar sind das Wachstum und die Wuchshöhe recht überschaubar, allerdings muss umgetopft werden, wenn die Wurzeln überhand nehmen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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