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Sumpf-Schwertlilie, Iris pseudacorus: Pflege von A bis Z

Die Sumpf-Schwertlilie wächst als mehrjährige, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von ca. 100 cm. Neben ihren schwertförmigen, bis zu 90 cm langen Blättern beeindruckt sie vor allem mit ihren typischen, satt gelben Irisblüten, die sie zwischen Mai und Anfang Juli präsentiert. Dank ihres kriechenden und ausdauernden Rhizoms bildet sie in kurzer Zeit größere Bestände, sofern Standort und Pflege ihren Ansprüchen genügen.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
  • Botanischer Name: Iris pseudacorus
  • Deutscher Name: Wasser-Schwertlilie, Gelbe Schwertlilie, Teichlilie, Sumpflilie
  • Wuchs: ausdauernd, krautig, waagerecht kriechendes Rhizom
  • Wuchshöhen: 60-100 cm
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Blüte: Einzelblüte, gelbe Dom- und Hängeblätter, schwarzbraune Zeichnung in der Mitte
  • Blatt: breit schwertförmig, zugespitzt, Laub abwerfend
  • Kalkverträglichkeit: Kalk tolerant
  • Giftigkeit: in allen Teilen giftig

Standort

Wie der Name bereits vermuten lässt, fühlt sich diese Schwertlilie im Sumpf bzw. in der Sumpfzone eines Gartenteiches am wohlsten. Die sollte in einem sonnigen bis halbschattigen Teil des Gartens liegen. Sumpfzone bedeutet in diesem Falle, in einer Wassertiefe von 10 bis maximal 20 cm.

Geeignet ist auch ein Platz am Rand eines Teiches, eines künstlichen Bachlaufs oder generell in Gartenbereichen mit schlammigen oder ständig feuchten Böden. Generell kommt diese Pflanze auch mit wechselnden Wasserständen und Wassertiefen von bis zu 40 cm gut zurecht, allerdings fällt die Blütenbildung dann deutlich geringer aus. Kurzzeitig gibt sie sich auch mit einem trockneren Platz am Uferrand zufrieden.

Boden

Die Sumpf-Schwertlilie ist eine typische Sumpfstaude und gedeiht demzufolge in schweren und nassen Lehmböden am besten. Dabei kommt sie mit sauren bis schwach alkalischen Böden besser zurecht als mit zu kalkhaltigen, wobei sie über eine gewisse Kalktoleranz verfügt. Solange der Boden dauerhaft feucht bis nass ist und er Feuchtigkeit gut speichern kann, kann sie auch gut im Gartenboden stehen. Darüber hinaus sollte der Boden humus- und nährstoffreich sein.

Tipp:

Der jeweilige Boden sollte möglichst nicht komplett austrocknen. Vor allem Trockenheit im Frühjahr kann die Blütenbildung wesentlich beeinträchtigen.

Pflanzung

Beste Pflanzzeit für die Teichlilie (Iris pseudacorus) ist sowohl im März als auch von August bis Mitte Oktober. Bei der Pflanzung kann man das Rhizom knapp unter der obersten Bodenschicht horizontal einsetzen oder zuvor in einen Pflanzkorb. Letzteres hat den Vorteil, dass sich die Pflanzen nicht zu stark ausbreiten können, denn sie sind sehr wüchsig.

Darüber hinaus lassen sie sich leichter aus dem Teich nehmen und konkurrenzschwächere Nachbarpflanzen werden geschützt. Unabhängig von der Art der Pflanzung rechnet man etwa zwei Pflanzen auf einen Quadratmeter. Für eine Pflanzung im Korb benötigt man neben einem Pflanzkorb, etwas Vlies, gewaschene, kalkfreie Kieselsteine und ein spezielles Teichsubstrat.

  • Verkaufstopf zur dauerhaften Teichbepflanzung ungeeignet
  • Pflanzkorb aus Drahtgeflecht ideal
  • Sollte etwas größer sein, als der Ballen bzw. das Rhizom
  • Pflanzen zeitnah nach dem Kauf einsetzen
  • Bei Verzögerung, Sumpflilie in Wasser tauchen und in Plastiktüte lagern
  • Korb als Ausschwemmschutz, zunächst mit Vlies auskleiden
  • Dann etwas Teicherde einfüllen und Teichlilie einsetzen
  • Bis 2,5 cm unter den Korbrand mit Erde auffüllen
  • Handelsübliche Pflanz- oder Blumenerde zu nährstoffreich
  • Nährstoffüberschuss würde Algenwuchs begünstigen
  • Zum Beschweren, Kies als oberste Schicht einfüllen
  • Korb langsam in entsprechender Tiefe in den Teich setzen
  • Maximale Pflanztiefe beachten, ansonsten droht Fäulnis
  • Pflanzabstände von ca. 40 cm einhalten
Tipp:

Entsprechend größere Körbe können problemlos auch mit mehreren Pflanzen bestückt, in den Teich gesetzt werden. Gute Alternativen zu Teicherde sind kalkfreier Kies und gebrochenes Tongranulat.

Pflegeanleitung

Sumpf-Schwertlilie - Wasser-Schwertlilie - Iris pseudacorus

Mit der richtigen Pflege hat die Sumpf-Schwerlilie auch ein langes und gesundes Leben.

Gießen und Düngen

Einmal eingewurzelt, ist die Teichlilie sehr anspruchslos und pflegeleicht. Exemplare im Teich werden in der Regel weder gegossen noch gedüngt. Steht die Pflanze außerhalb eines Teiches, auf geeignetem Boden, ist es wichtig, sie regelmäßig zu düngen. Sumpf-Schwertlilien sind übrigens Stickstoff liebend. Am besten verabreicht man im Frühjahr, bei Austriebsbeginn, eine ausreichende Gabe Humus oder reifen Kompost. Gegossen wird so, dass der Boden konstant feucht ist und nicht vollständig und dauerhaft austrocknet.

Schneiden und Überwintern

Ein normaler Rückschnitt wie bei anderen Pflanzen, ist bei der Sumpflilie nicht möglich und auch nicht notwendig. Hier reicht es in den meisten Fällen aus, im Frühjahr alte Blätter von der Pflanze zu schneiden. Über den Winter sollten sie erhalten bleiben. Im Herbst entfernt man sämtliche welke und vertrocknete Pflanzenteile, darunter auch die Fruchtstände, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden. Falls man Samen zur Vermehrung benötigt, lässt man einige Samenstände an der Pflanze ausreifen. Was die Frostbeständigkeit betrifft, ist diese, für den Sumpf oder den Teich prädestinierte Pflanze bis minus 29 Grad winterhart. Demzufolge kommt sie sehr gut ohne jeglichen Winterschutz aus.

Tipp:

Diese Pflanze ist in allen Teilen, insbesondere im Bereich der Wurzel giftig. Demzufolge sollte man beim Schneiden oder jeglichem Umgang mit ihr, Handschuhe tragen.

Vermehren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Sumpf-Schwertlilie zu vermehren, hier erfahren Sie wie es geht.

Aussaat

Eine Form der Vermehrung ist die über Samen. Die kann man im Handel käuflich erwerben oder im Herbst aus den reifen Fruchtkapseln bereits vorhandener Pflanzen gewinnen. Sie sollten nach dem Ernten möglichst zeitnah ausgesät werden.

  • Beste Zeit zur Aussaat von Oktober bis Dezember
  • Samen ernten, sobald die reifen Fruchtkapseln aufplatzen
  • Anschließend 4-5 Tage in zimmerwarmem Wasser einweichen
  • Samen benötigen einen Kältereiz zum Keimen (Frostkeimer)
  • Dazu in kleine Töpfe mit sandig-lehmigem Substrat oder Sand aussäen
  • Substrat anschließend anfeuchten
  • Töpfe für mehrere Wochen in den Kühlschrank oder direkt ins Freie stellen
  • Frosteinwirkung im Winter wichtig für die Keimung
  • Gegebenenfalls mit Schnee abdecken, falls vorhanden
  • Saat sollte bis zur Keimung nicht austrocknen
  • Keimung erfolgt im folgenden Frühjahr
  • Erste Samen keimen oft nach etwa einem Monat

Sobald die Sämlinge eine Größe von 3-4 Zentimetern erreicht haben, können sie in nährstoffreiches Substrat vereinzelt werden. Bis zum Frühjahr kann man sie in einem frostfreien Raum zunächst weiter kultivieren. Dabei ist vor allem darauf zu achten, das Substrat gleichmäßig feucht zu halten. Oder man stellt die Töpfe in eine Schüssel mit ausreichend Wasser, das man gelegentlich nachfüllt. Im Mai/Juni können die Jungpflanzen dann in Pflanzkörbe und dann in den Gartenteich gesetzt werden. Bis über Aussaat vermehrte Pflanzen das erste Mal blühen, können zwischen drei und sechs Jahre vergehen.

Tipp:

Teichlilien können sich über ihre schwimmfähigen Samen und ihr kriechendes Rhizom auch sehr gut selbst vermehren.

Teilung

Die Sumpflilie gehört zu den ausbreitungsfreudigsten Sumpfstauden, sodass eine Teilung möglicherweise vonnöten sein kann, um benachbarte Pflanzen nicht zu stark zu bedrängen. Oder man teilt sie einfach nur, um sie an unterschiedlichen Standorten auspflanzen zu können. Der beste Zeitpunkt hierfür ist während der Vegetationsruhe im Frühjahr. Geteilt werden die dickfleischigen Rhizome.

  • Teilung etwa alle 3-4 Jahre empfehlenswert
  • Schwertlilie ansonsten irgendwann blühfaul
  • Bester Zeitpunkt, im Frühjahr
  • Zunächst die Pflanze großzügig ausgraben
  • Oder samt Korb aus dem Teich heben
  • Aus dem Korb nehmen und von Erdresten befreien
  • Gegebenenfalls mit Gartenschlauch abbrausen
  • Beschädigte und abgestorbene Wurzelteile entfernen
  • Wurzelstock mit Spaten oder scharfem Messer teilen
  • Jedes Teilstück muss über Wurzeln verfügen
  • Neu gewonnene Pflanzen getrennt voneinander einsetzen
  • Bei Pflanzung ohne Korb, Abstände von 40 cm ratsam

Krankheiten und Schädlinge

Sumpf-Schwertlilie - Wasser-Schwertlilie - Iris pseudacorus

Steht die Iris pseudacorus am richtigen Standort und bekommt ausreichend Feuchtigkeit, sind weder ein Befall durch Schädlinge noch Krankheiten zu befürchten. Oft sind die Bedingungen aber alles andere als optimal, was Schädlingen Tür und Tor öffnet. Fehlt der Pflanze Feuchtigkeit, kann es problematisch werden. Sie wächst kaum bis gar nicht und auch die Blüte könnte komplett ausbleiben. Zu den Schädlingen, die diese Schwertlilie befallen können, gehören insbesondere der Schwertlilienrüssler und die Iris-Blattwespe.

Schwertlilienrüssler

Der Schwertlilienrüssler wird bis zu fünf Millimeter groß und hat auf seinem Rücken weiße Punkte. Er tritt vorwiegend in den Sommermonaten auf. Die eigentlichen Schädlinge sind aber ihre Larven. Sie bohren sich in die Knospen, um diese systematisch auszuhöhlen. Bei genauem Hinsehen kann man den Eingang des Fraßganges an einem dunkelbraunen Punkt erkennen. Eine direkte Bekämpfung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Im Normalfall reicht es aus, die Käfer abzulesen.

Iris-Blattwespe

Auch bei der Iris-Blattwespe sind die Larven diejenigen, die an den Blättern der Sumpfschwertlilie hässliche Fraßspuren hinterlassen. Dabei können sie diese Pflanzen, je nach Befallsstärke, komplett kahl fressen. Geeignete Mittel zur Bekämpfung gibt es nicht, wobei diese Tiere in einigen Bundesländern sogar auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen. Das Einzige, was man tun kann, ist die Wespen abzulesen, und die zerfressenen Blätter von der Pflanze schneiden. In Teichen mit Fischbesatz, kann man die Larven auch mit einem stärkeren Wasserstrahl abspritzen, denn für Fische sind sie ein begehrter Leckerbissen.

Gute Begleiter für die Sumpf-Schwertlilie

Mit den richtigen Begleitpflanzen kommt die Sumpf-Schwertlilie noch besser zur Geltung. Bei der Wahl der richtigen Pflanzen sollte man darauf achten, dass sie nicht zu hoch werden und zu viel Schatten werfen. Sie sollten selbst keine Ausläufer bilden, um sich nicht gegenseitig einzuengen. Für den feuchten Wasser- oder Teichrand bzw. den Uferbereich eignen sich beispielsweise der ca. 20 cm hohe Pfennig-Gilbweiderich, die 80 cm hohe Scheinzyperngras-Segge sowie andere horstbildende Carexarten. Zudem bieten sich der bis zu 150 cm große Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) und kleinere Sumpfbinsen-Arten (Eleocharis) als geeignete Pflanznachbarn an.

Außergewöhnliche Fähigkeiten dieser beeindruckenden Pflanze

Die Sumpfschwertlilie Iris pseudacorus ist eine sogenannte Respositionspflanze. Das bedeutet, dass sie einerseits als Haltepflanze zur Uferstabilisierung eingesetzt wird und insbesondere zur Wasserreinigung. Sie dienen als natürlicher Bodenfilter in Garten-, Schwimm- und Koiteichen sowie in Pflanzenkläranlagen. Dabei nehmen sie Schadstoffe aus dem Wasser auf und bauen diese langsam wieder ab. So tragen sie zu einem Nährstoffgleichgewicht im Gartenteich bei. Ihr Wurzelwerk bietet zudem zahlreichen kleinen Wasserbewohnern einen Lebensraum.

Tipp:

Sumpfschwertlilien in der freien Natur stehen unter Naturschutz und dürfen dort nur mit Genehmigung entnommen werden. Das ist auch nicht notwendig, denn der Gartenfachhandel bietet eine Vielzahl attraktiver Zuchtformen an.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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