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Thymus vulgaris – Anbau: Standort, Pflanzen und Pflege

Thymian (Thymus vulgaris)

Mit Thymus vulgaris runden geübte Hobbygärtner ihre funktionierende Pflanzengesellschaft im Nutz- und Ziergarten sinnvoll ab. Die mediterrane Kräuterpflanze versteht es, als aromatische Küchenzutat ebenso zu überzeugen, wie als herrlich blühende Staude. Die Entscheidung, klassischen Thymian zu kultivieren, fällt besonders leicht angesichts der unkomplizierten Ansprüche an Standort, Pflanzen und Pflege. Rätseln Sie nicht länger über die detaillierten Aspekte des gelungenen Anbau-Protokolls. Im Folgenden werden alle wichtigen Details erläutert – verständlich, präzise und praxisnah.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • wissenschaftliche Bezeichnung: Thymus vulgaris
  • mediterraner Halbstrauch
  • Wuchshöhe 10 cm bis 40 cm
  • grüne lanzettliche bis ovale Blätter mit würzigem Aroma
  • Blüten in Weiß, Rosa bis Violett von Juni bis Oktober
  • winterhart bis -15 °C und immergrün
  • volkstümliche Namen Echter Thymian, Gartenthymian, Gewürzthymian

Thymus vulgaris punktet mit einer Vielzahl weiterer, nützlicher Attribute. So gilt die Pflanze als beliebte Bienenweide, vertreibt Ameisen und entwickelt eine solch intensive Heilkraft, dass sie in 2006 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt wurde.

Standort

Die mediterrane Herkunft lässt keinen Zweifel offen. Thymus vulgaris gedeiht an sonnigen Standorten. Das gilt ebenso für das Beet, wie für den Balkon und die Fensterbank. Je wärmer die Temperaturen, desto extensiver erweist sich der Lichtbedarf. Das bedeutet, dass im Rahmen einer Kultivierung im Haus einzig eine Fensterbank auf der Südseite des Hauses in Betracht kommt. Andernfalls vergeilen die Triebe innerhalb kurzer Zeit, weil sich die Pflanze auf die Suche nach Sonnenstrahlen begibt.

Tipp:

Vielversprechende Lagen für ein üppiges Wachstum bieten sonnenverwöhnte Trockenmauern und mediterrane Steingärten. Hier wird tagsüber die Wärme in den Steinen gespeichert und im Verlauf der Nacht abgegeben, was dem Aromagehalt in Thymus vulgaris sehr zuträglich ist.

Erdreich und Substrat

Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit, erwartet Echter Thymian keinen spezifischen Aufwand. Folgende Eigenschaften sind von Vorteil:

  • normaler Gartenboden mit leicht sandiger Konsistenz
  • locker und gut drainiert, ohne Gefahr von Staunässe
  • gerne kalkhaltig und mager mit einem pH-Wert 7-8
  • im Topf eignet sich handelsübliche Kräutererde

Folglich kommt in der Kräuterspirale der obere Bereich als Pflanzstelle infrage, auch Trockenzone genannt.

Anzucht durch Aussaat

Wer für den Anbau von Thymus vulgaris keine von fremder Hand vorgezogenen Jungpflanzen verwenden möchte, nutzt die ruhige Winterszeit für die Aussaat hinter Glas. Mitte/Ende Februar öffnet sich das perfekte Zeitfenster für die Anzucht. Ein Töpfchen oder eine Saatschale werden mit nährstoffarmem Substrat gefüllt, wie Torf-Sand, Kokosfasern oder Perlite. Darauf streuen Sie die feinen Samen aus. Als Lichtkeimer werden sie maximal 0,5 cm mit Sand oder feinkrümeligem Substrat übersiebt. Angefeuchtet wird die Aussaat vorzugsweise mit einem Handsprüher. Bei einer Keimtemperatur von 20 bis 22 °C setzt die Keimung innerhalb von 10 bis 14 Tagen ein. Anschließend platzieren Sie das Saatgefäß etwas kühler bei 15 bis 18 °C. Statt zu pikieren, sortieren Sie die schwächsten Exemplare aus. Diese Umsicht reduziert den Stress für die Keimlinge deutlich.

Pflanzen im Beet

Die selbst herangezogenen oder fertig gekauften Thymianpflanzen können das ganze Jahr hindurch gesetzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Als perfekte Pflanzzeit gilt die zweite Maihälfte. So gehen Sie beim Pflanzen Schritt-für-Schritt vor:

  1. Den Wurzelballen in Wasser stellen und 20 Minuten lang vollsaugen lassen.
  2. Am vorgesehenen Standort die Scholle gründlich jäten und auflockern.
  3. Das Pflanzloch ist mindestens doppelt so groß, wie der Wurzelballen.
  4. Den Aushub als Startdüngung mit Kompost und Hornmehl mischen.
  5. Die Jungpflanze austopfen, einpflanzen und angießen.

Die Oberkante des Thymus vulgaris schließt bündig mit der Erdoberfläche ab. Empfehlenswert ist abschließend ein ‚Trockener Kragen‘. Dabei handelt es sich um eine dünne Mulchschicht aus Kies oder Splitt, die das umliegende Erdreich schützt vor Erosion.

Pflanzen im Topf

Eine erworbene Thymianpflanze wird möglichst noch am gleichen Tag umgepflanzt in einen ausreichend großen Kübel. Verwenden Sie einzig ein Gefäß mit einer Bodenöffnung als Wasserablauf. Darüber breiten Sie eine Drainage aus, bestehend aus groben, anorganischen Materialien, wie Kieselsteinen oder zerkleinerten Tonscherben. Nun füllen Sie zu einem Drittel das Substrat ein. Es folgt die Jungpflanze, die sich zuvor mit Wasser vollsaugen konnte. Während Sie die restliche Kräutererde einfüllen, drücken Sie mit der Faust darauf, damit sich keine Hohlräume bilden. Ein kleiner Gießrand macht immer Sinn.

Tipp:

Um die Durchlässigkeit des Substrats zu verbessern, fungieren als Beigabe eine Handvoll Perlite, Blähton oder Sand.

Pflege

Eine sachgerechte Pflege von Thymus vulgaris beschränkt sich auf folgende Faktoren:

  1. Im Verlauf der Anwachsphase nicht austrocknen lassen.
  2. Gut etablierten Thymian einzig bei sommerlicher Trockenheit gießen.
  3. Nie unter praller Sonne wässern, sondern am frühen Morgen.
  4. In Kübelkultur besteht ein regelmäßiger Wasserbedarf.
  5. Das Substrat sollte zwischen den Wassergaben antrocknen.

Eine optimale Nährstoffversorgung von Echtem Thymian besteht aus der zweimaligen Gabe von reifem Kompost, jeweils im Frühjahr und im Spätsommer. Gewürzthymian im Topf verwöhnen Sie alle 4 bis 6 Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger. Spätestens im August endet jegliche Applizierung von Nährstoffen, damit die Pflanze vor dem Winter ausreifen kann.

Schneiden

Ein Halbstrauch entwickelt sich nur dann vital und gesund, wenn er einen regelmäßigen Schnitt erhält. Thymus vulgaris macht in diesem Punkt keine Ausnahme. Nur dann lässt sich eine Verkahlung effektiv verhindern, wobei im gleichen Zug die erwünschte buschige Wuchsform gefördert wird. Diese Pflegemaßnahme gilt unabhängig von einer Ernte, die erfahrungsgemäß sporadisch erfolgt, wenn die Küche nach dem Gewürz verlangt.

  1. Gartenthymian von Beginn an nach einem festen Zeitplan einkürzen.
  2. Mindestens ein 5 cm hohes, nicht verholztes Stück Grün am Strauch belassen.
  3. Vertrocknete und leidend aussehende Zweige an der Basis kappen.

Ein radikaler Verjüngungsschnitt im Rhythmus von 2 bis 3 Jahren leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Pflanzengesundheit. Im Spätsommer oder Herbst ist die beste Zeit, um diese wichtige Pflegemaßnahme durchzuführen. Ein Thymus vulgaris wird bis Handbreit über der Erde vollständig abgeschnitten.

Überwintern

Echter Thymian hält den hiesigen Wintern tapfer stand, mögen sie auch noch so frostig daherkommen. Da im Kübel die Gefahr besteht, dass der Wurzelballen durchfriert, dient eine Hülle aus Luftpolsterfolie als isolierender Schutz. Die Zweige werden hingegen nicht eingepackt, weil sich Feuchtigkeit entwickeln könnte, die Schimmel und Fäulnis nach sich zieht. Trockenheit stellt die wohl größte Bedrohung während des Winters dar, insbesondere wenn der Schnee ausfällt. In diesem Fall gießen Sie den immergrünen Thymian an frostfreien Tagen.

Ernte

Das immergrüne, winterharte Würzkraut liefert das ganze Jahr hindurch seine aromatische Ernte. In Premiumqualität schneiden Sie Thymus vulgaris während der Blüte, die sich von Juni bis Oktober erstreckt. Idealerweise schneiden Sie stets den ganzen Trieb bis 5 cm über dem Boden. Während der Winterzeit ist es ratsam, bis auf 10 cm Höhe zu ernten.

Wissenswertes zu Thymian in Kürze

Thymus vulgaris besticht mit einem breit angelegten Spektrum vorteilhafter Attribute. In erster Linie liefert der Lippenblütler eines der wichtigsten Küchenkräuter für unzählige Speisen. Darüber hinaus hat die traumhafte Blüte das Zeug zur dominierenden Zierstaude. Nicht zu vergessen die anerkannte Heilkraft für verschiedene gesundheitliche Probleme. Dieses umfangreiche Potenzial entwickelt Echter Thymian auf der Basis anspruchsloser Pflege, unkomplizierter Pflanzung und geringer Standortansprüche.

  • Art/Familie: Kräuterstaude
  • Pflegeaufwand: Gering, da genügsam
  • Blütezeit: Juni bis Juli mit einer Vielzahl an kleinen hellvioletten bis rosafarbenen oder weißen Lippenblüten dicht in Quirlen angeordnet
  • Belaubung: Sehr kleine, aromatisch duftende, elliptische und ledrige Blätter je nach Sorte in verschiedenen Grüntönen
  • Wuchs: Polsterartiger Wuchs sogar in kleinsten Ritzen; Bodendecker, der mit kriechenden und langen Trieben dichte Teppiche bildet
  • Höhe: 5 bis 40 cm
  • Standort: Sonnig warm; sandiger Boden, eher nährstoffarm und trocken
  • Pflanzzeit: Kann als Samen von März bis Mai im Frühbeet vorgezogen oder direkt ins Freiland gesät werden, Keimdauer 30-45 Tage bei 20-26 °C
  • Schnitt: Rückschnitt im Herbst oder im Frühjahr, dort jedoch nicht weiter als eine Handbreit über dem Boden
  • Partner: Sehr schön sind verschiedene Sorten die auf größeren Flächen ineinanderwachsen
  • Vermehrung: Im Sommer weiche Stecklinge schneiden oder größere ältere Pflanzen im Frühjahr oder Herbst teilen
  • Pflege: Nur bei anhaltender Trockenheit wässern. Nicht düngen. Regelmäßiger Rückschnitt erhält die Wuchskraft
  • Überwinterung: Ist für Winterschutz bei Frösten ohne Schnee (Barfröste) und winterlicher Nässe dankbar, da Wurzeln schnell faulen; überlebt den Winter am falschen Standort oft nicht

Besonderheiten

  • wird auch Echter Thymian genannt
  • ist vorwiegend im Mittelmeerraum heimisch
  • passt gut in den Steingarten oder in die Lücken einer Trockenmauer
  • Schnecken mögen den Geruch nicht und halten sich von den Pflanzen und Zweigen verlässlich fern
  • kann auch gut im Kübel kultiviert werden

Thymian-Arten

  • Teppich-Thymian: Wird auch Polster-Thymian oder Sand-Thymian genannt. Höhe 5-10cm. Bildet sehr dichte Teppiche. Kann auch als Rasenersatz dienen
  • Zitronen-Thymian (Thymus x citriodorus): Kreuzung aus dem Echten und dem Feld-Thymian; kleine, schmale silbrig-weiße, gelb-grüne oder dunkelgrüne, weiß umrandete Blätter, die nach Zitrone duften; bildet eher kleine, rundliche Polster. Mag nährstoffeichen Boden

Thymian-Sorten (Auswahl)

  • `Albus: Teppich-Thymian. Hellgrüne Blätter mit passend zart rosafarbenen Blüten
  • `Coccineus: Teppich-Thymian. Dunkle Sorte mit rosaroten Blüten auf kräftig dunkelgrünem Laub
  • `E. B. Anderson: Zitronen-Thymian. Gelb-grün panaschiertes Laub
  • `Golden Dwarf: Zitronen-Thymian. Robuste Sorte. Hellgrüne Blätter mit leicht gelber Zeichnung
  • `Silver King: Zitronen-Thymian. Fällt durch silbrig-weiß panaschierte Blätter auf. Verströmt sehr intensiven Zitronenduft
  • `Splendens: Teppich-Thymian. Fällt durch leuchtend rosafarbene Blüten auf

Verwendung

  • Medizin: In manchen Kombinationsarzneimitteln vor allem bei Atemwegserkrankungen wird Thymianextrakt (oft mit echter Schlüsselblume – Primula veris verbunden) genutzt
  • Medizin/Wellness: Thymianextrakt im Badezusatz wirkt sehr belebend und hilft bei körperlicher Erschöpfung. Es fördert die Durchblutung der Haut und hemmt Atemwegsentzündungen. Wegen der anregenden Wirkung sollte ein Vollbad mit Thymianextrakt nicht direkt vor dem Zu-Bett-Gehen genommen werden
  • Küche: Sowohl frisch als auch getrocknet gut nutzbar. Zum Trocknen einfach mehrere Stiele zusammenbinden und über Kopf an trockenen Ort aufhängen. Allerdings sollte beachtet werden, dass getrockneter Thymian ein intensiveres Aroma hat als Frischer. Hier reicht in etwa die Hälfte der Menge von frischen Kraut
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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