Startseite » Gemüsegarten & Gemüse » Tomaten » Tomaten düngen: wie oft, wann und womit?

Tomaten düngen: wie oft, wann und womit?

grüne Tomaten

Für die Ausbildung der Blüten und Früchte benötigen Tomaten eine gleichbleibend hohe Nährstoffmenge. Neben der Auswahl des richtigen Düngers spielt auch die Menge und Häufigkeit eine wichtige Rolle. Alle wesentlichen Informationen für eine optimale Dosierung hierzu finden Sie hier.

Eine vollumfängliche Nährstoffversorgung ist für Starkzehrer unerlässlich. Tomaten benötigen daher in regelmäßigen Abständen Dünger. Dieser garantiert eine üppige Blüten- und damit Fruchtausbildung. Zudem ist er eine wichtige Grundlage für ein gesundes Immunsystem.

Video-Tipp

Lebensnotwendige Mineralstoffe

Eine vollumfängliche Mineralstoffversorgung ist aus vielerlei Gründen unerlässlich. Unter anderem ist sie für ein gutes Immunsystem erforderlich. Zudem ist sie aber auch für eine üppige Fruchtausbildung unerlässlich. Folgende Nährstoffe werden über den gesamten Lebenszyklus benötigt:

  • Calcium: 2,3 Gramm, essentiell für die Entsäuerung, Überschuss führt zu Kümmerwuchs, Mangel führt zu Basizität
  • Kalium: 3,8 Gramm: essentiell für die Photosynthese und die Fruchtausbildung, Überschuss ist unbedenklich, Mangel für zu eingerollten Blättern und geschmacklosen Früchten
  • Magnesium: 4 Gramm: essentiell für den Wasserhaushalt, Überschuss ist unbedenklich, Mangel führt zu Gelbfärbung der Blätter
  • Phosphat: 0,5 Gramm: essentiell für alle Stoffwechselprozesse, Überschuss ist unbedenklich, Mangel führt zu gelb-braunen Blättern
  • Schwefel: 0,7 Gramm: essentiell für die Bildung von Enzymen und Aminosäuren, Überschuss führt zu Übersäuerung, Mangel führt zum Vergilben der Blätter
  • Stickstoff: 3 Gramm: essentiell für die Bildung von Chlorophyll und das Wachstum, Überschuss führt zu Höhenwuchs, Mangel führt zu Kümmerwuchs
Tomaten in der Hand

Die Anforderungen der einzelnen Sorten können geringfügig von den vorgenannten Angaben abweichen. Informieren Sie sich daher vorab über die genauen Bedingungen.

Tomaten düngen in den Entwicklungsstadien

Der Lebenszyklus der Tomatenpflanze umfasst drei Entwicklungsstadien. Der Nährstoffbedarf variiert je nach Phase. Mit zunehmendem Alter steigt er stetig an.

  • Keimlinge: keine Düngung notwendig
  • Jungpflanzen bis zu einem Alter von zwei Monaten: geringer Nährstoffbedarf von einem Zehntel der aufgeführten Werte pro einzelner Düngergabe
  • adulte Pflanzen: durchgängig hoher Nährstoffbedarf von vier Zehntel der aufgeführten Werte pro einzelner Düngergabe

Häufigkeit des Düngens

Wie oft die Tomatenpflanzen gedüngt werden müssen, hängt zum einen von ihrem Entwicklungsstadium und zum anderen von der Sorte ab. Wie bereits zuvor erwähnt, sollten Keimlinge noch keine zusätzlichen Mineralstoffe zugesetzt werden. Jungpflanzen sollten in einem Rhythmus von drei Wochen langsam an die regelmäßigen Düngergaben herangeführt werden. Adulte Tomatenpflanzen benötigen etwa alle zwei Wochen eine neue Nährstoffzufuhr.

Tomatenernte

In Bezug auf die einzelne Sorte können sich geringfügige Unterschiede in der Häufigkeit. Besonders ertragsreiche Sorten benötigen grundsätzlich mehr Mineralstoffe. Zu diesen Arten gehören unter anderem Celsior, sibirisches Birnchen, Black Cherry und Zuckertraube. Im Gegensatz dazu sind Gattungen, die von den Wildtomaten abstammen, eher genügsam.

Düngerauswahl

Um möglichst naturnah zu düngen, empfiehlt sich der Einsatz eines organischen Düngers. Alternativ ist jedoch auch der Einsatz eines mineralischen Düngemittels denkbar. Dies kann allerdings zu einer Überdüngung führen. Besonderes Augenmerk ist daher auch auf die Nährstoffzusammensetzung des einzelnen Produktes zu legen. Doch auch die Unterdüngung kann zu gravierenden Beeinträchtigungen führen.

Folgen der Über- und Unterdüngung

Wachstumsstörungen (Höhen- oder Kümmerwuchs)

Wachstumsstörungen gehören zu den häufigsten Folgen einer unzureichenden Düngung. Der Nährstoff Stickstoff ist der wesentliche Treiber für die fehlerhafte Entwicklung. Ein zu hoher Anteil führt in der Folge zu einem unkontrollierten Höhenwachstum. Im Gegensatz dazu führt eine Minderversorgung zu Kümmerwuchs. Die regelmäßige äußerliche Kontrolle der Pflanzen ist daher unerlässlich. Sobald Anzeichen eines ungewöhnlichen Wuchses zu erkennen sind, sollten erste Maßnahmen ergriffen werden. Wässern Sie die Pflanze großzügig, um die überschüssigen Nährstoffe auszuspülen.

Verfärbte und deformierte Blätter

Die Verfärbung der Blätter tritt in der Regel ausschließlich bei Unterversorgungen auf. Neben einem Mangel an Magnesium können auch Phosphat und Schwefel ursächlich sein. Deformierungen sind gemeinhin auf eine Kalium-Knappheit zurückzuführen. Oftmals ist eine genaue Anamnese bei einem etwaigen Schadbild nicht möglich. Führen Sie der Tomate daher einen Volldünger zu, der alle Mineralstoffe enthält.

Verbrannte Wurzeln oder Blattränder

Die verbrannten Wurzeln und Blattränder sind ein ebenso häufiges Resultat von Überdüngung. Hierbei spielt die Sonneneinstrahlung jedoch keine Rolle. Durch eine dauerhaft erhöhte Nährstoffkonzentration verliert das Gewächs fortlaufend Flüssigkeit. Dieser Wassermangel spiegelt sich in Brandwunden an den Wurzeln und den Blättern wider. Auch in diesem Fall ist eine verstärkte Wasserzufuhr unerlässlich. Bereits verbrannte Pflanzenteile lassen sich jedoch nicht mehr wiederherstellen.

Organische Düngemittel zum Tomaten düngen

Brennnesseljauche

Die Jauche von Brennnesseln gilt bereits seit vielen Jahrzehnten als natürliches Stärkungsmittel. Die Herstellung des Sudes ist dabei äußerst simpel und mit wenigen Handgriffen zu erledigen.

Brennnesseljauche / Brennnesselsud
  • 1 Kilogramm frische oder 200 Gramm getrocknete Brennnesseln zerkleinern
  • Brennnesseln mit 10 Liter Wasser aufgießen und kräftig umrühren
  • optional: Zugabe von Gesteinsmehl zur Geruchsunterbindung
  • Gefäß luftdicht verschließen
  • für mindestens 10 bis 14 Tage täglich umrühren bis keine Blasen mehr aufsteigen
  • Flüssigkeit von Pflanzenresten mittels Siebes trennen

Vor der Verwendung der Jauche muss diese zwingend im Verhältnis 1: 10 verdünnt werden. Das entstandene Gemisch kann dann im vierwöchentlichen Rhythmus großzügig um die Tomaten herum verteilt werden.

Hinweis:

Brennnesselsud eignet sich darüber hinaus als natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse, Spinnmilben und weiße Fliegen.

Kompost

Der Kompost zählt ebenso zu den äußerst natürlichen Düngemitteln.

Neben Rasen- und Triebschnitt können auch verwelkte Pflanzen und Pflanzenreste im Kompost aufgeschüttet werden. Durch die Zersetzungsprozesse entsteht mit der Zeit eine nährstoffreiche Humuserde.

Kompost

Um den größtmöglichen Effekt aus dem Humus zu ziehen, empfiehlt sich eine großflächige Düngung im Herbst. Hierzu wird der Kompost gleichmäßig im Beet verteilt. Anschließend erfolgt die Einarbeitung in die vorhandene Erde. Die enthaltenen Mikroorganismen und Nährstoffe können sich somit bis zur Pflanzung im nächsten Jahr durchdringend ausbreiten. Optional kann ergänzend im Frühjahr eine neuerliche Kompostgabe erfolgen.

Tipp:

Alle tierischen Überreste wie Knochen und Fleisch sind für den Kompost nicht geeignet. Darüber hinaus eignen sich auch alle Arten von verarbeiteten Stoffen nicht für den Humus.

Wurmtee

Der auch als Komposttee bekannte Wurmtee ist ein Abfallprodukt der Kompostherstellung mit Würmern. Die Nutzung ist jedoch bei Weitem nicht so verbreitet wie die des Humus. Dies ist im Wesentlichen auf die deutlich erschwerte Gewinnung zurückzuführen. Bei der Lagerung des Kompostes auf einem handelsüblichen Kompostierungsplatz versickert die Flüssigkeit fortlaufend im Boden. Um sie aufzufangen, wird ein spezieller Wurmkomposter benötigt. In diesen werden die zu kompostierenden Materialien eingefüllt. Im unteren Bereich des Behälters wird die daraus entstehende Flüssigkeit dann aufgefangen. Mithilfe eines Zapfhahns lässt sie sich zur Verwendung mühelos abzapfen.

Aufgrund der hohen Nährstoffdichte empfiehlt sich auch für den Wurmtee eine Düngung im vierwöchentlichen Rhythmus. Durch die Verdünnung des Tees mit zusätzlichem Wasser kann die Flüssigkeit gestreckt werden. In diesem Zustand ist eine Düngung auch im zweiwöchentlichen Rhythmus möglich.

Hinweis:

Alternativ lässt sich Wurmtee aus Wasser, Wurmhumus und Melasse anrühren. Die entsprechenden Materialien lassen sich im Fachhandel erwerben.

Organischer (Flüssig-)Dünger

Organische Düngemittel lassen sich auch bereits vorgefertigt im Handel erwerben. Dargereicht werden die Nährstoffe entweder in Pulverform, granuliert oder flüssig. Die Zusammensetzungen unterscheiden sich aber in der Regel nur geringfügig voneinander.

Während feste Variationen in den Boden eingearbeitet werden müssen, genügt bei flüssigen Düngern die Beigabe zum Gießwasser. In Bezug auf die Händelbarkeit sind daher vor allem Flüssigdünger äußerst beliebt. Genaue Angaben zur Dosierung sind auf der Verpackung vermerkt. In der Regel ist aufgrund der kurzen Wirkperioden eine regelmäßige Düngung im ein- bis zweiwöchentlichen Rhythmus zu empfehlen.

Ergänzungsdünger aus Hausmitteln

Grundsätzlich bieten die vorgenannten Volldünger den Tomatenpflanzen alle wichtigen Nährstoffe. Ein erhöhter Mineralstoffbedarf kann sich jedoch aus verschiedenen Gründen ergeben. Beispiele sind ungünstige Standortbedingungen oder einer Erkrankung.

Kaffeesatz als Dünger

In diesen Fällen können einzelne Stoffe mithilfe von Hausmitteln kostengünstig zugeführt werden. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass sich die nachfolgenden Hausmittel ausschließlich als Ergänzung eignen. Von einer alleinigen Düngung ist zwingend abzuraten.

  • Eierschale: enthält Calcium und Magnesium
  • Kaffeesatz: enthält Kalium und Phosphor
  • Milch: enthält Calcium und Phosphor
  • Natron: enthält Natrium
Autor Heim-Redaktion

Erfahre mehr über Tomaten

Zum Thema Tomaten

Scroll Up