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Glücksklee-Pflanze, Oxalis tetraphylla – Aussaat, Pflege und Überwintern

Die Glücksklee-Pflanzen – botanisch Oxalis tetraphylla – finden sich vor allem zur Zeit des Jahreswechsels in großer Anzahl im Handel. Über die richtige Pflege wissen jedoch nur wenige Bescheid. Dabei ist es mit dem passenden Wissen ganz einfach, aus einem kleinen Exemplar ein beeindruckend dichtes Gewächs zu ziehen und sogar in den Genuss der zarten Blüten zu kommen.

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Standort

Die Glücksklee-Pflanze möchte einen hellen Standort, jedoch keine Wärme. Optimal ist daher beispielsweise die Fensterbank in einem kühleren Raum, wie dem Schlafzimmer oder dem Flur. Die „Hitze“ im Wohnzimmer bekommt ihr hingegen nicht. Im Garten oder auf dem Balkon sollte sie nicht unbedingt in der prallen Mittagssonne stehen. Morgen- und Abendsonne oder lichter Schatten an einem luftigen und kühleren Standort bekommt dem Glücksklee besser. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 15°C, allerdings lassen sich diese sowohl drinnen als auch im Freien nur schwer ganzjährig bieten.

Substrat

Im Gegensatz zur Wahl des Standorts zeigt sich die Entscheidung für ein passendes Substrat bei der Glücksklee-Pflanze sehr einfach – normale Blumenerde reicht vollkommen aus. Alternativ kann auch Gartenerde genutzt werden, die mit reifem Kompost angereichert wird.

Tipp:

Der Pflegeaufwand wird reduziert, wenn gedüngtes Substrat gewählt wird.

Aussaat

Glücksklee - Oxalis tetraphylla

Die Aussaat der Glücksklee-Pflanze ist spielend einfach, Samen, etwas Erde und Wasser sowie ein passender Standort – mehr wird dafür nicht benötigt. Das grundlegende Vorgehen ist dabei sowohl drinnen als auch im Freien ähnlich und gestaltet sich wie folgt:

  1. Bei der Aussaat im Topf sollte auf einen sehr hellen und warmen Standort geachtet werden. Im Garten wird der künftige Wuchsplatz gewählt.
  2. In ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde, Garten- oder Blumenerde oder direkt an den gewünschten Platz im Freien werden einige Samen in engem Abstand ausgebracht und nur leicht mit Substrat bedeckt.
  3. Die Erde wird gut durchfeuchtet oder vorsichtig gegossen. Im Topf kann das Wachstum durch das Auflegen einer Folie beschleunigt werden. Diese ist täglich zu lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann.
  4. Die Erde wird in den ersten Wochen möglichst durchgängig feucht gehalten.

Soll die Glücksklee-Pflanze vorgezogen werden, um im nächsten Jahr den Garten oder Balkon zu zieren, bietet sich der Herbst als Zeitpunkt für die Aussaat an. Die jungen Pflanzen sind dann bereits größer und robuster, wenn sie ins Freiland gelangen. Bei einer Aussaat direkt ins Freie ist zu beachten, dass Oxalis tetraphylla nicht frosthart ist. Die Aussaat sollte daher im späten Frühjahr nach dem letzten Spätfrost erfolgen.

Auspflanzen

Vorgezogene Glücksklee-Pflanzen werden aufgrund der Empfindlichkeit der Gewächse gegenüber Minusgraden erst nach dem letzten Spätfrost ins Freie gepflanzt. Besonderheiten zu beachten gibt es hierbei nicht. Das Substrat aus dem Anzuchtgefäß wird vorsichtig von den Brutknollen der Gewächse entfernt und diese am gewünschten Standort in die Erde gebracht. Danach erfolgt ein leichtes Angießen.

Tipp:

Es sollte darauf geachtet werden, die Knollen nicht zu beschädigen. Anderenfalls könnten sich Schimmel oder Fäulnis bilden. Besser ist es daher, ein wenig Substrat an den Zwiebeln zu belassen, als diese mit größerem Kraftaufwand zu reinigen.

Kultur im Topf

Da die Glücksklee-Pflanze wie erwähnt nicht frosthart ist, kann sie frei in den Garten gepflanzt nur als einjähriges Gewächs kultiviert werden. Alternativ könnte sie zur Überwinterung rechtzeitig ausgegraben und nach innen verbracht werden. Anders bei der Kultur im Topf. Hier ist der vierblättrige Glücksklee bei richtiger Pflege problemlos mehrjährig. Allerdings gilt es auch hierbei, auf einige Faktoren zu achten:

  • Guter Wasserabfluss, um Staunässe zu vermeiden
  • Kein häufiger Standortwechsel
  • Auf kühlen Standort achten
  • Regelmäßig düngen
  • Umtopfen bei zu kleinem Gefäß

Hohe Ansprüche oder Besonderheiten finden sich bei Oxalis tetraphylla also nicht.

Gießen

Gegossen wird die Glücksklee-Pflanze möglichst mit abgestandenem Wasser nach Bedarf. Das heißt, immer dann, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Während der Überwinterung und in der Ruhephase von März bis April kann die Wässerung reduziert werden. Es wird dann nur so gegossen, dass das Substrat nicht austrocknet beziehungsweise lediglich eine leichte Grundfeuchte aufweist. Bei der Kultur im Freiland muss meist nur während Trockenphasen gegossen werden, im Topf hingegen fortlaufend.

Düngen

Glücksklee - Oxalis tetraphylla

Wie erwähnt, verringert sich der Pflegeaufwand für den Glücksklee durch die Verwendung von gedüngtem oder mit Kompost angereichertem Substrat – da die zusätzliche Düngung im ersten Jahr in diesen Fällen nicht nötig ist. Danach gibt es zwei Möglichkeiten der Nährstoffversorgung. Entweder wird die Glücksklee-Pflanze umgetopft und dabei das verbrauchte gegen frisches nährstoffreiches Substrat ausgetauscht.

Oder von April bis August wird der Glücksklee ein- bis zweimal monatlich mit einem flüssigen Blumendünger versorgt. Im Freiland können stattdessen auch Pflanzenjauchen oder unbehandeltes Teichwasser verwendet werden. Ebenfalls möglich ist es, ein wenig reifen Kompost rund um die Pflanze zu streuen.

Umtopfen und Umsetzen

Häufig sitzen die zu Silvester erhältlichen Exemplare des Glücksklees in zu kleinen Töpfen, damit sie besonders üppig wirken. Das ist einer der Gründe, für ihr oftmals schnelles Eingehen. Das Umtopfen kann hier die Rettung sein. Ein Umsetzen ist hingegen oftmals nicht von Nöten, da der Glücksklee im Freien ohnehin nur einjährig ist.

Zu beachten ist bei dem Umsetzen und Umtopfen aber in jedem Fall lediglich, dass die unterirdischen Brutknollen nicht verletzt werden. Sie werden vorsichtig aus der Erde gehoben und von Substratresten befreit, bevor sie in frisches Substrat eingesetzt und damit bedeckt werden. Der beste Zeitpunkt für die Maßnahmen liegt zwischen April und Mai – als am Beginn der Wachstumsperiode.

Vermehren

Die Vermehrung des Glücksklees kann auf zwei Wegen erfolgen. Zum einen durch die Samen, zum anderen durch Teilung. Wie die Vermehrung der Glücksklee-Pflanzen durch Samen erfolgt, wurde bereits beschrieben. Die Samen können entweder im Handel erworben oder aber von blühenden Oxalis tetraphylla gewonnen werden, wenn diese nach den Blüten Fruchtkörper ausbilden.

Schneller und einfacher ist die Vermehrung über die Teilung. Glücksklee bildet die bereits erwähnten unterirdischen Brutknollen aus. Diese Speicherorgane werden von der Pflanze selbst in zunehmender Anzahl entwickelt, weswegen sich der vierblättrige Glücksklee auch in relativ kurzer Zeit im Garten ausbreiten und ohne entsprechendes Eingreifen sogar zur Plage werden kann.

Soll dieser Effekt gezielt genutzt werden, können einzelne Knollen während des Umtopfens oder Umsetzens vorsichtig abgelöst und einzeln eingepflanzt werden. Mehr ist für die Vermehrung der Glücksklee-Pflanze auf diesem Wege nicht nötig. Die Tochterpflanzen können direkt so weitergepflegt werden, wie die ältere Mutterpflanze.

Überwintern

Wenn der Glücksklee auch an sich recht robust ist und sich in winterwarmen Gebieten schnell ausbreiten kann, so ist er doch empfindlich gegen Frost und muss entsprechend geschützt werden. Gewächse, die Frühjahr und Sommer im Freien verbracht haben, werden daher Ende des Sommers oder zum Herbstbeginn ins Haus gebracht. Hier sollten sie im Idealfall bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C und hell stehen.

Ins Freiland gepflanzte Oxalis tetraphylla müssen im Herbst oder Spätsommer ausgegraben und ins Haus verbracht werden, wenn sie den Winter überleben sollen. Hier können sie wie oben beschrieben in einem Pflanzgefäß gepflegt oder aber lediglich die Knollen ohne Erde überwintert werden. Dann jedoch bei etwa 5°C, in einem trockenen, dunklen Raum.

Zu beachten sind in beiden Fällen die folgenden Punkte:

  • Düngung bereits im August oder spätestens September einstellen
  • Auf einen kühlen aber frostfreien Standort achten
  • Weiterhin gießen, jedoch sparsamer

Auch hier zeigt sich der Glücksklee also einmal mehr von der pflegeleichten und anspruchslosen Seite.

Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler

Glücksklee - Oxalis tetraphylla

Gegen Krankheiten und Schädlinge ist der Glücksklee nicht empfindlich, sie finden sich nur in den seltensten Fällen an den Gewächsen. Pflegefehler kommen hingegen sehr häufig vor.

Ein typisches Problem ist die Wahl des falschen Standortes. Oxalis tetraphylla benötigt viel Licht und geringe Temperaturen – landet jedoch häufig in einer eher dunklen Ecke im warmen Wohnzimmer. Die Folge ist in der Regel zunächst die Ausbildung von schwachen, langen und weichen Trieben. Die Pflanze beginnt insgesamt dünn und kraftlos zu wirken und verliert meist auch an Blattfarbe. Vorbeugend und rettend wirkt es, sie auf ein kühles Fensterbrett zu stellen.

Weitere vergleichsweise häufig auftretende Fehler in der Pflege des Glücksklees sind:

  • Staunässe durch unzureichenden Wasserabfluss
  • Fehlende Wasserzufuhr
  • Verbrauchte Erde oder fehlende Düngung
  • Zu kleines Pflanzgefäß
  • Erfrieren durch zu spätes Einbringen ins Haus

Wenn die Glücksklee-Pflanze schwach wächst, lange Triebe ausbildet oder das satte Blattgrün aufhellt beziehungsweise blass und gelblich wirkt, sollten diese Faktoren dringend überprüft werden. Bei einem rechtzeitigen Eingreifen lassen sich die Pflanzen in der Regel noch retten.

Fazit

Die Glücksklee-Pflanze ist ein einfach zu pflegendes Gewächs, das durch die viergeteilten Blätter und das üppige Wachstum als Topfpflanze und im Garten eine dekorative Bereicherung ist. Solange er einen ausreichend hellen und kühlen Standort, etwas Wasser und Nährstoffe zur Verfügung hat, belohnt er die Fürsorge sogar mit zierenden Blüten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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