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Was ist beim Zierapfel schneiden zu beachten? Wir zeigen es!

Damit sich ein Zierapfel im Garten präsentiert als furioser Dreiklang aus duftenden Blüten, sattgrünen Blättern und malerischem Fruchtschmuck, kommt es auf den richtigen Schnitt an. Anspruchsvolle Abhandlungen zum fachmännischen Obstbaumschnitt müssen Sie nicht wälzen. Nach der Lektüre dieser Anleitung sind Sie vertraut mit allen Aspekten, die beim Schneiden zu beachten sind.

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Wann ist der beste Zeitpunkt?

Dank einer robusten Schnittverträglichkeit können Sie kleinere Korrekturen während der gesamten Vegetationsperiode durchführen. Für umfangreichere Eingriffe haben sich in der Praxis verschiedene Zeitpunkte gut bewährt. Die besten Termine fasst die folgende Übersicht zusammen:

  • Form- und Erhaltungsschnitt an Strauch und Baumkrone: zwischen November und März
  • Aufastung und Stammpflege am Zierapfelbaum: zwischen Juni und September
  • Verjüngungsschnitt: zwischen Januar und März
  • Pflanzschnitt wurzelnackter Heckensträucher: nach der Pflanzung im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr
  • Garten-Bonsai-Auslichtungsschnitt: nach der Blütezeit, spätestens im Herbst vor dem ersten Frost

Mit der genauen Terminwahl für den Form- und Erhaltungsschnitt an Strauch und Krone nehmen Sie Einfluss auf das weitere Wachstum. Hadern Sie an Ihrem Zierapfel mit einem zu schwachen Wachstum, ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt zwischen November und Januar. Möchten Sie die Wachstumsgeschwindigkeit reduzieren, ist das ideale Zeitfenster geöffnet im Februar und März.

Warum ist ein Rückschnitt trotz guter Schnittverträglichkeit so heikel?

Zierapfel schneiden

Wann auch immer Sie Ihren Zierapfel schneiden, fällt eine mehr oder minder große Menge an Knospen, Blüten oder Früchten der Schere zum Opfer. Daran ändert die gutmütige Schnittverträglichkeit der Pflanze leider nichts. Bereits kurz nach dem Ende der Blütezeit werden die Knospen für das nächste Jahr angelegt. Wollen Sie diesem Prozess zuvorkommen mit einem sommerlichen Rückschnitt, entfernen Sie mit den verwelkten Blüten die Anlagen für den herbstlichen Fruchtschmuck. Folgen Sie den hier empfohlenen Zeitpunkten für den Form- und Erhaltungsschnitt während der laublosen Zeit, bewahren Sie sich immerhin die Freude an den farbenfrohen Äpfelchen.

Einen Königsweg aus dem floralen Dilemma gibt es nicht. Eine zurückhaltende Schnittführung hat sich in der Praxis als beste Lösung herauskristallisiert. Schneiden Sie einen Zierapfel nach der Faustformel: So viel, wie nötig – so wenig, wie möglich.

Tipp:

Die hübschen, kleinen Früchte sind nicht giftig. Für den Frischverzehr sind Zieräpfel dennoch nicht geeignet aufgrund ihres bitteren Geschmacks. In einigen Regionen stellen findige Hausfrauen daraus Gelee oder Marmelade her. Als Bastelmaterial für fantasievolle Herbstkränze eignen sich die farbenfrohen, festen Äpfelchen ebenfalls.

Zierapfelbaum – Anleitung für Kronenschnitt und Stammpflege

Als Hausbaum erfährt Zierapfel eine hohe Wertschätzung im privaten Garten. Von der prächtigen Frühlingsblüte über eine dicht beblätterte Krone im Sommer bis hin zu den leuchtenden Früchten im Herbst, erweist sich das Ziergehölz als ein dekoratives Spiegelbild der Jahreszeiten. Damit das so bleibt, sollten Schere und Säge gemäß dieser Anleitung zum Einsatz kommen:

  • Im Winter abgestorbene, beschädigte und kümmerliche Äste auslichten
  • Diese Triebe am Ansatz abschneiden, ohne den Astring zu verletzen
  • Zu lange und tief herabhängende Zweige einkürzen
  • Die Schere ansetzen im Abstand von 3 mm zu einer Knospe
  • Im Sommer Seitentriebe unterhalb der Krone vom Stamm abschneiden oder abreißen

Um einen dicken Ast mit mehr als 5 cm Durchmesser zu entfernen, gehen Sie etappenweise vor. Im Abstand von 10 bis 20 cm zum Stamm sägen Sie den Trieb von unten her bis zur Mitte an. Nunmehr versetzen Sie die Säge um einige Zentimeter und schneiden von oben, bis der Ast abbricht. Den verbliebenen Stummel stützen Sie mit der Hand und setzen die Säge so an, dass der wulstige Astring beim Schnitt nicht verletzt wird. Lassen Sie bitte keinen ‚Kleiderhaken‘ stehen. An dieser Stelle trocknet das Holz zurück, stirbt ab und bietet Krankheitserregern eine willkommene Angriffsfläche.

Leitfaden für den Schnitt als solitärer Gartenstrauch

Zierapfel schneiden

Zierapfel-Hybriden, wie ‚Evereste‘ oder ‚Golden Hornet’, sind die Juwelen unter den solitären Blüten- und Fruchtschmucksträuchern. Das rasante Wachstum von bis zu 80 cm Jahreszuwachs macht spätestens dann einen Rückschnitt unumgänglich, wenn die räumlichen Dimensionen im Garten gesprengt werden. Alljährliches Auslichten beugt einer Verkahlung von innen heraus wirksam vor. Dieser Leitfaden fasst zusammen, was im Rahmen der Schnittpflege zu beachten ist:

  • Totholz in jedem Spätwinter auslichten
  • Ab dem fünften Standjahr die beiden ältesten Bodentriebe am Ansatz abschneiden
  • Bei Bedarf Triebe um maximal ein Drittel einkürzen
  • Stets in kurzer Distanz zu einer Knospe, einem Blatt oder schlafenden Auge schneiden

Wächst Ihnen ein Zierapfel als Großstrauch während des Sommers über den Kopf, kürzen Sie die Zweige unmittelbar nach der Blüte auf die gewünschte Höhe ein. Mehr als ein Drittel des Laubs sollte während der Vegetationsperiode nicht entfernt werden, um die Pflanze nicht zu schwächen. Warten Sie in diesem Fall einen Zeitpunkt nach dem Johannistag ab, weil der anschließende Austrieb ab diesem Zeitpunkt geringer ausfällt.

Tipp:

Nahezu alle Zieräpfel sind veredelt auf Wildapfel (Malus sylvestris). Aus dieser Unterlage sprießen das ganze Jahr hindurch freche Wildtriebe in die Höhe, um den edlen Pflanzenteil zu überwuchern. Sobald Sie einen Wasserschosser erblicken, reißen Sie den Trieb mit einem beherzten Ruck von der Unterlage ab.

Zierapfelhecke richtig schneiden – Darauf sollten Sie achten

Strauchartig wachsende Zierapfel-Arten, wie Malus floribunda und Malus toringo sargentii versammeln sich in Reihenpflanzung zu einer prächtigen Sichtschutzhecke. Diese beiden Zierapfelarten blühen und fruchten auch nach einem Formschnitt gut. Indem Sie wurzelnackte Ware in der Baumschule erwerben, können Sie den Anschaffungspreis deutlich senken. Abgesehen von der festgelegten Pflanzsaison zwischen Oktober und April, besteht der einzige Unterschied zu hochpreisiger Containerware in einem Pflanzschnitt. Hinsichtlich der anschließenden Schnittpflege ziehen wurzelnackte und getopfte Zierapfelsträucher an einem Strang. So gehen Sie richtig vor:

  • Wurzelnackte Jungpflanzen nach der Pflanzung um ein Drittel zurückschneiden
  • Getopfte Jungsträucher erhalten keinen Pflanzschnitt
  • Ab dem dritten Standjahr die Hecke in jedem Spätwinter gründlich auslichten
  • Totholz, schwache und nach innen gerichtete Triebe am Ansatz abschneiden

Damit sich rasch eine mannshohe, dicht verzweigte Hecke bildet, verschneiden Sie die Sträucher während der laublosen Zeit von November bis Januar. Zu diesem Zeitpunkt verleiht ein Rückschnitt dem Wachstum besonders viel Schwung. Erst wenn die Hecke ihre Endhöhe erreicht hat oder der jährliche Zuwachs verlangsamt werden soll, greifen Sie zwischen Februar und März zur Schere. Bitte beachten Sie, dass Sie umso mehr Knospen entfernen, je kräftiger Sie die Triebe zurückschneiden. Beschränken Sie daher die Schnittmenge auf das unbedingt Notwendige, wenn Sie sich nicht der diesjährigen Blütenpracht berauben wollen.

Achten Sie bei der Schnittführung auf eine vorteilhafte Trapezform. Indem sich eine Zierapfelhecke von unten nach oben etwas verjüngt, gelangt das Sonnenlicht bis tief ins Innere der Sträucher. Aufgrund dessen können die Triebe bis auf Bodennähe Blätter hervorbringen, sodass die Hecke nicht verkahlt.

Verjüngungsschnitt an Sträuchern und Baumkronen – So machen Sie es richtig

Zierapfel schneiden

Um die wunderschönen Blüten und den herrlichen Fruchtschmuck nicht zu beeinträchtigen, schneiden vorsichtige Hausgärtner den Zierapfel überhaupt nicht. Das hat zur Folge, dass Strauch oder Krone vergreisen. Die zunehmende Menge an Totholz beschattet die Triebe, sodass hier keine Blätter und Blüten mehr gedeihen können. Mit einem Verjüngungsschnitt beheben Sie das Problem. So geht es:

  • Bester Zeitpunkt ist ein frostfreier Tag im Winter
  • Im ersten Schritt alle abgestorbenen Äste am Ansatz abschneiden
  • Schwache, kranke und beschädigte Triebe auslichten
  • Die verbliebenen Haupttriebe zurückschneiden auf 30 bis 50 cm

Aus diesem Grundgerüst treiben vom Frühjahr bis zum Herbst lange Ruten aus. Belassen Sie davon je Hauptast drei bis vier kräftige Seitentriebe. Diese kürzen Sie um ein Drittel oder die Hälfte ihrer Länge ein. Setzen Sie dabei die Schere an über einer nach außen gerichteten Knospe, um die weitere Verzweigung in die richtige Richtung zu lenken. Wichtig zu beachten ist, dass Sie diese Jungtriebe auf unterschiedliche Höhen zurückschneiden, damit sich eine harmonische Form von Strauch und Krone entwickeln kann. Zweige im Zentrum sollten die seitlichen Zweige um einige Zentimeter überragen.

Tipp:

Mittel zum Wundverschluss sind nicht mehr zeitgemäß. Größere Schnittwunden mit einer luftdichten Paste zu versiegeln, hat sich nachweislich als kontraproduktiv erwiesen. Einzige Ausnahme sind Wunden mit dem Durchmesser einer 2-Euro-Münze und größer, sofern diese inmitten des Winters entstehen. Bestreichen Sie lediglich die Wundränder dünn mit Baumwachs, um das frostempfindliche Kambiumholz bis zum Frühling zu schützen.

Zierapfel-Bonsai – Anleitung für die Schnittpflege

Im kleinen Garten und auf dem Balkon trumpfen anmutige Zierapfel-Bonsai-Sorten auf mit verschwenderischer Blütenfülle und herbstlichen Zieräpfelchen. Während ihre imposanten Artgenossen bis 6 Meter hoch und 2 Meter breit werden, verharren Zwergsorten auf einer Wuchshöhe von 1 bis 1,5 Metern. Darüber hinaus beschränkt sich der jährliche Zuwachs auf gemächliche 15 bis 20 cm, sodass ein Rückschnitt der Zweige in der Regel nicht erforderlich ist. Im Fokus der Schnittpflege steht alljährliches Auslichten. Schneiden Sie im Herbst oder Winter abgestorbene Zweige aus der Krone oder dem Strauch heraus, wird sich im nächsten Frühling erneut eine verschwenderische Blütenpracht in Szene setzen.

Autor Heim-Redaktion

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