Startseite » Gemüsegarten & Gemüse » Gemüsesorten » Zuckererbsen – Anbau und Pflege von Zuckerschoten

Zuckererbsen – Anbau und Pflege von Zuckerschoten

Zuckererbsen gehören zur Gattung der Schmetterlingsblüher und zur Familie der Hülsenfrüchte. Sie sind kletterfreudige Rankpflanzen. In Deutschland sind sie bis heute als Gemüse sehr beliebt und werden in vielen heimischen Gärten angebaut. Frisch geerntet haben sie haben einen wunderbaren Geschmack und einen hohen Nährwert.

Video-Tipp

Das Saatgut

Das Saatgut kann im Gartenmarkt und beim Gärtner gekauft, sowie über das Internet bestellt werden. Welche Sorte den eigenen Ansprüchen gerecht werden, kann im Gartenkatalog nachgelesen oder von einem Fachverkäufer empfohlen werden.

Inzwischen werden im Gartenfachmarkt aber auch Zuckererbsen für den Anbau auf den Balkon und der Terrasse als Topfhaltung angeboten.

Der Standort

Der Anbau von Zuckererbsen und Co. wirkt sich positiv auf den Gartenboden aus, da sie ihn mit Stickstoff anreichern. Sie mögen allerdings keine große Feuchtigkeit, aber ohne Wasser dagegen können sich Blüten und Erbskörner nicht ausbilden. Ein sonniger Standort ist ideal.
Bei gemäßigten Witterungseinflüssen und viel Licht kann immer mit einem guten Ertrag gerechnet werden.

Die Bodenansprüche

Zuckererbsen lieben ein kompostreiches und tiefgründig umgegrabenes Erdreich. Das Wasser muss gut abfließen können. Der Boden dar zum Zeitpunkt der Aussaat nicht mit Stalldung frisch gedüngt sein. Sehr gut sind aber Gaben von Holzasche (Kalidünger). Die Saat benötigt einen warmen Boden für einen guten Start.

Die Aussaat

Die Aussaat beginnt bereits mit der Vorbereitung des Bodens. Damit die Wurzeln der Pflanzen mit genügend Sauerstoff versorgt werden können, erfolgt zuerst ein etwa 25 cm tiefes Umgraben des Erdreichs. Die Struktur des Bodens muss locker und feinkrümelig sein.

Erbsen - Pisum sativum

Da Zuckererbsen kälteempfindlich sind, sollte mit der Aussaat erst Mitte April begonnen werden. Die optimale Keimungstemperatur liegt bei 18 Grad. Zwecks schnellerer Keimung kann das Saatgut, welches nicht älter als drei Jahre sein darf, einen Tag lang in Wasser vorquellen.

Die Erbsenkörner können in zwei Varianten in die Erde ausgelegt werden: in Gruppen, mit einem Abstand von 30 cm, den sogenannten „Horsten“, oder von 4 oder 5 Erbsenkörnern, oder in drei bis fünf Zentimetern entfernt in eine Reihe gelegt. Anschließend die Erde leicht andrücken und wässern. Damit frische Zuckererbsen bis zum Spätsommer geerntet werden können, wird bis Anfang Juli eine zweiwöchige Nachsaat empfohlen.

Erbsen werden verhältnismäßig tief gelegt, da sie sonst von Vögeln gefressen oder die Keime herausgezupft werden. Kleine Nager bedienen sich auch sehr gern, deshalb um die Pflanzen herum abgeschnittene Stechpalmenzweige in die Saatrillen stecken. Wer viel Ärger mit Sperlingen hat, der kann die Erbsen auch in Töpfen vorkultivieren oder das Beet mit einem Vlies abdecken.

Sobald die Jungpflanzen 10 cm hoch sind, werden sie an gehäufelt, um die Standfestigkeit zu erhöhen.

Die Düngung

Wenn die Beete mit Kompost vorbereitet werden, ist im während der Wachstumszeit eine Zusatzdüngung unnötig, ebenso andere Pflanzenschutzmaßnahmen. Zuckererbsen sind anspruchslose Gemüsepflanzen.

Die Rankhilfe

Zuckererbsen sind sehr kletterfreudig und benötigen eine Rankhilfe. Niedrige, bis 40 cm hohe Sorten, benötigen keine Kletterhilfe. Als Rankhilfe eignen sich in den Boden gesteckte, reich verzweigte Äste als Stützreisig sehr gut. Auch ein entlang den Reihen an Pfosten aufgespannter Maschendraht oder Drahtschnüre sind ideal.

Die Pflege

Während der Wachstumsphase und während der Blütezeit werden die Erbsenpflanzen in regelmäßigen Abständen gut gewässert. Die Blätter dürfen allerdings nicht benetzt werden.
Damit Unkraut keine Chance hat und die jungen Pflanzen in ihrer Entwicklung nicht behindert, wird im Beet immer gehackt und gejätet.

Jungpflanzen, die bereits in eine Höhe von 10 cm gewachsen sind, werden an gehäufelt. Dabei wird ein fünf cm hoher Erdwall um die Pflanzen gebildet.

Die Ernte

Die Pflanzen blühen zwischen Mai und Juni, die ersten erntefähigen Erbsen erhält man drei bis vier Monate nach der Aussaat, also um August herum.

Geerntet können die Zuckererbsen werden, wenn sich die Erbsenfrüchte innerhalb der Schote (Schale) abzeichnen.

Den Samen für das nächste Jahr kann man ohne Aufwand und große Mühe ganz nebenbei selber ziehen. Einige Erbsenschoten sollten deshalb bis zum Ende der Erntezeit an der Pflanze belassen werde. Sind die Erbsen abgetrocknet und die Hüllen braun verfärbt, werden sie abgenommen und bis zum nächsten Jahr trocken gelagert.

Nach der Ernte werden die Pflanzen nicht einfach entsorgt, sondern kurz über dem Erdreich abgeschnitten. Das Wurzelwerk sollte im Boden bleiben. Es trägt zu einer guten und ausreichenden Stickstoffversorgung des Bodens bei.

Die Verwendung

Die Zuckererbsen müssen unmittelbar nach der Ernte  gleich roh verzehrt oder verarbeitet werden.  Sie nehmen einen bitteren Geschmack an, wenn sie zu lange lagern.
Die süßen und frischen Zuckererbsen können entweder roh gegessen, z.B. in Salaten, oder als Gemüse in der Pfanne anbraten und lediglich mit ein wenig Salz würzen. Nach dem Blanchieren eignen sie sich auch zum einfrosten.

Wissenswerte Tipps

Die Erbsenpflanze ist relativ anfällig für Mehltau, jedoch mit  einigen Tricks kann sie leicht davor bewahrt werden. Der Reihenabstand muss unbedingt einhalten, zum anderen darf die Pflanzen nicht an einer allzu geschützten Stelle, sondern eher luftig, angebaut werden. Als gute Mischkultur, bieten sich Kohlrabi, Salat, Mangold und Rettich an, da diese ebenfalls sehr zeitig angebaut werden. Für das Folgejahr sollte unbedingt eingehalten werden: Erbsen nicht auf Erbsen anbauen. Eine Empfehlung, wie lange eine Fläche ruhen sollte, gibt zwischen zwei und drei Jahren vor.

Erbsen - Pisum sativum

Zuckererbsen können gern als Gemüsebeilage mit Möhren kombiniert werden. Ein besondere Delikatesse und typisches Zuckererbsengericht ist das Leipziger Allerlei.

Säen Sie Erbsen tief

Die Keimblätter der Erbse entfalten sich unter der Erdoberfläche, deshalb sollten die Samen etwa 5 cm tief in den Boden kommen. Außerdem sät man sie recht eng, mit 5 cm Abstand in der Reihe.

Erbsen in allen Etagen

Hohe Erbsensor­ten ranken bis 2 m hoch, mittelhohe werden meist 60-80 cm hoch. Die niedrigen, um 40 cm hohen Sorten benötigen keine Stütze. Doch auch manche der größeren Sorten brauchen keinen besonderen Halt, da sich die Pflanzen mit kräftigen Ranken gegen­seitig stützen. Auskunft darüber gibt jeweils die Samenpackung. Die niedrigen Sorten lassen sich auch in Pflanzgefäßen ziehen.

Die Kunst des Stützens

Erbsen klettern mit Ranken und lassen sich sogar an einem Gerüst an der Hauswand oder am Zaun hochziehen. Im Beet können Sie sie an dün­nen Bambusstäben hochranken lassen. Noch besser eignen sich in den Boden gesteckte, reich verzweigte Äste als Stützreisig. Eine andere gute Lösung ist entlang den Reihen an Pfosten aufgespannter Maschendraht. Bewährt hat sich der Anbau in Doppelreihen. Säen Sie jeweils zwei reihen in 25 cm Abstand. Dazwischen wird längs der Maschendraht gespannt oder das Reisig gesteckt. An diesen Hilfen können die Pflanzen beider Reihen hochranken. Die nächste Doppelreihe folgt in 40 – 50 cm Abstand. Häufeln Sie die Pflanzen an der Stängelbasis an, sobald sie 10 cm hoch sind, auch niedrige und selbststützende Sorten.

  • Heben Sie beim Gehölzschnitt oder z. B. beim Abrechen des Rasens anfallende Zweige auf. Sie eignen sich gut als natürliche Stützen für Erbsen.
  • Stecken Sie die Zweige in 25 – 30 cm Abstand etwa 5 cm neben die Pflanzen. Zwischen engen Doppelreihen steckt man sie schräg nach innen sodass sie sich überkreuzen.
  • Leiten Sie die jungen Triebe zu den Reisern, dann ranken sie bald selbst hoch. Ohne Halt würden die Triebe von nicht selbststützenden Sorten am Boden wachsen.

Sortenempfehlung

  • Carouby de Maussane, zarte Hülsen u. Körner, hochwachsend
  • Edula; süßes Korn, besonders für Frischver­zehr, halbhoch
  • Dehéve, früh, ertragreich, hochwachsend

Extra- Tipp: Warmer Boden für guten Start

Vor allem in England und Frankreich verwendeten die Gärtner früher große Glasglocken, so genannte Cloches, um empfindliche Pflanzen zu schützen. Man findet sie manchmal auch bei uns im Fachhandel. Stellt man sie vor der Saat auf, kann man den Boden für frühe Saaten von Erbsen und Dicken Bohnen erwärmen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Gemüsesorten

Zum Thema Gemüsesorten

Scroll Up