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Vorteile und Nachteile von Hecken

Hainbuchenhecke (Carpinus betulus)

Es gibt viele verschiedene Arten, einen Garten oder ein Grundstück optisch zu begrenzen, zu gliedern oder räumlich zu gestalten. Bäume sind eine Möglichkeit, Zäune und Mauern. Hecken sind beliebte Gestaltungselemente, erfüllen oft genug praktischen Nutzen, haben aber auch Nachteile.

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Hecken brauchen Pflege und sind nicht für jeden Standort geeignet

Die meisten Heckenpflanzen wollen einen humusreichen, feuchten Boden, brauchen Sonne bis Halbschatten und kommen in kargem Gelände nicht so gut klar. Es ist also erst einmal eine Frage des Standortes, ob eine Hecke gepflanzt werden kann oder nicht. Wie alle Pflanzen brauchen auch heckenbildende Sträucher und Bäume Pflege, sie müssen in trockenen Sommerwochen gewässert werden, wollen ab und an gedüngt sein, müssen ein- bis zweimal jährlich zurückgeschnitten werden. Wer eine formschöne und gepflegte Hecke haben will, greift vermutlich öfter zur Schere. Hecken sind natürliche Lebensräume. Sie ziehen Tiere an: Insekten leben in und von den Blättern und Blüten, Vögel ernähren sich von den Früchten der Hecke sowie von den darin lebenden Insekten. Maden, Würmer, Käfer und andere Kleintiere bevölkern Äste, Stamm und Wurzelraum. Sie ziehen wiederum Räuber an – Fledermäuse und Vögel, aber auch Wühlmäuse, Igel, Marder, Iltisse, Ratten und andere Tiere ernähren sich von ihnen.

Steht die Hecke nahe an einem Fenster oder einer Tür, ist es wahrscheinlich, dass sich das ein oder andere Tier ins Haus verirrt, denn der Aktionsradius der Tiere ist manchmal recht groß. Ein weiterer Nachteil von Hecken liegt darin, dass sie im Gegensatz zu Zäunen und Mauern Schädlinge anziehen können, die gerne auch mal benachbarte Pflanzen befallen. Pilzinfektionen und Blattläuse, aber auch Wespen, die ihre Eier in die Blätter legen, gehören dazu. Es ist mit viel Pflege verbunden, die Hecken immer gesund zu halten und im Falle eines Befalls die Verbreitung von Infektionen einzudämmen.

Sommergrün oder immergrün – Laub fegen oder Sichtschutz auch im Winter?

Hecken sind ein natürlicher Sichtschutz, der relativ langlebig und kostengünstig ist – genau da liegen die Vorteile der Hecke. Allerdings machen manche Hecken mehr Arbeit als andere: Immergrüne Hecken sehen sommers wie winters schön aus, sind aber manchmal frostempfindlich und nehmen zu jeder Jahreszeit viel Licht weg. Im Sommer mag es ja noch nett sein, im Schatten einer grünen (hoffentlich nicht zu pieksigen) Hecke zu sitzen – im Winter kann es nerven, wenn das letzte bisschen Tageslicht von der dichten Hecke weggenommen wird.

Sommergrüne Hecken können dicht genug wachsen, um durch das Astwerk auch im Winter noch einen zumindest marginalen Sichtschutz zu bieten. Rotbuche und Hainbuche kommen da in Frage. Die Bäume werfen aber im Herbst ihre Blätter ab: Das Laub muss zusammengefegt werden, es liegt sonst bald recht hoch und stellt auf Gehwegen und Straßen sogar eine Gefahr dar. Mit einmal Laub fegen ist es dann aber auch nicht getan, denn die Blätter fallen über mehrere Wochen. Für weitere Verunreinigungen sorgen Tiere, die in den Hecken leben. Vogelkot und die Hinterlassenschaften von Insekten verschmutzen in der Nähe geparkte Autos, nahe Hauswände und unter Umständen alles, was sich neben der Hecke befindet. Das kann durchaus ärgerlich sein. Dieses Problem betrifft allerdings auch immergrüne Hecken.

Eibe, Zypressengewächse und Stechpalme: Manche Pflanzen sind giftig

Es gibt unglaublich viele Bäume und Sträucher, die dicht genug wachsen, um als Hecke zu dienen. Nicht alle davon sind in Deutschland heimisch, und nicht alle sind ungiftig. Wer Kinder hat oder in der Nachbarschaft von Schule, Kindergarten oder Hort lebt, sollte sich gut überlegen, welche Pflanzen wirklich als Hecke an der Grundstücksgrenze geeignet sind. Denn Giftpflanzen können gefährlich sein, nicht alle lösen harmlose Kopfschmerzen aus. Einige Pflanzen sind, wenn sie verzerrt werden, tödlich. Dazu gehören unter den einheimischen Heckenpflanzen die Eibe und der Buchsbaum, unter den eingeschleppten und weit verbreiteten Arten der Lebensbaum, die Stechpalme, die Scheinzypresse, der Kirschlorbeer. Ungiftig sind dagegen Liguster und Rotbuche. Die Rotbuche liefert im Herbst Bucheckern, die essbar, aber mit geringen Mengen Blausäure versetzt sind. Eine Handvoll Bucheckern kann bereits Unwohlsein hervorrufen. Die Blätter der Rotbuche sind ebenfalls essbar. Die Hainbuche, die eigentlich zu den Birken gehört, ist ebenfalls völlig ungiftig und dazu noch heimisch – das gilt auch für den Feldahorn.

Besser heimische Gewächse anpflanzen

Natürlich gibt es einige exotische Pflanzen, die erstens sehr widerstandsfähig und zweitens als Hecken wunderschön sind. Wenn diese Arten in Deutschland nicht heimisch sind, ist ihre Anpflanzung als Hecke im Garten aber von Nachteil, denn es besteht immer die Gefahr, dass sich die Pflanzen unkontrolliert ausbreiten. Gerade bei einem größeren Heckenbestand ist nicht kontrollierbar, ob Samen vom Wind verweht werden, von Tieren fortgetragen werden, wo diese keimen und ob sie vielleicht einheimische Arten bedrohen. Das klingt erst einmal sehr weit hergeholt, aber tatsächlich sind Pflanzen im Handel erhältlich und bereits eingeschleppt, die aufgrund der deutschen Naturschutzbestimmungen eigentlich nicht so einfach im Freien gehalten werden dürfen.

Nicht heimisch sind zum Beispiel Lebensbäume und Scheinzypressen, Stechpalme, Kirschlorbeer und Feuerdorn. Der Feuerdorn wird allerdings inzwischen als Vogelhabitat angepflanzt, er bietet dank seiner Dornen und dem dichten Wuchs sichere Nistplätze, die von Katzen, Mardern und anderen Räubern nicht erreicht werden können. Die Beeren des Feuerdorns sind für einheimische Vögel genießbar, die Hecke ist im Winter also eine wertvolle Futterstelle. Verschiedene Arten der Berberitze (ein winterharter, aber nur sommergrüner Strauch) sind in Deutschland zu Hause und bieten Vögeln und Insekten ebenfalls ein Habitat.

Tipps für Schnellleser

  • Die meisten Heckenpflanzen brauchen humusreichen, leicht feuchten Boden und halbschattige bis sonnige Standorte.
  • Hecken müssen ein- bis zweimal jährlich geschnitten werden (abhängig vom Wachstum), eventuell auch öfters.
  • In trockenen Sommerwochen müssen die Pflanzen gewässert werden, ab und an sollte gedüngt werden.
  • Hecken ziehen Tiere an, die zwar einerseits erwünscht sind (Umweltschutz), andererseits aber für Verschmutzungen sorgen. Vor allem Insekten können ärgerlich werden.
  • Sommergrüne Hecken nehmen nicht zu viel Licht weg, aber im Herbst muss Laub gefegt werden. Wintergrüne Hecken nehmen auch im lichtarmen Winter noch Raum ein und verschatten dahinterliegende Fenster.
  • Giftige Heckenpflanzen sind in Gärten mit Kindern eine Gefahrenquelle, die tödliche Folgen haben kann.
  • Nicht heimische Heckenpflanzen können sich unerwünscht stark ausbreiten und zu einem ökologischen Problem werden.
  • Vorteile: Hecken sind kostengünstig und langlebig, bieten einheimischen Tieren Lebensraum, tragen zum Klimaschutz bei und liefern zum Teil Essbares.

Weitere Vorteile und Nachteile von Hecken

Vorteil: Sicht- und Lärmschutz

Rotwild, Damwild und Niederwild suchen in einer strukturarmen Agrarlandschaft verstärkt Deckung hinter Hecken. Dieser Sichtschutz wird auch von Menschen als positiv empfunden, zum Beispiel im Siedlungsraum und in „Pufferzonen“. Reichgegliederte Heckenlandschaften werden häufig mit positiven Werten wie „schön“, „idyllisch“ etc. beschrieben, als Ideal angesehen und gern für die Erholung genutzt. Mehrere hintereinander stehende Hecken an Verkehrstraßen bieten auch einen guten Schallschutz. Demgegenüber ist kritisch zu sehen, dass Wild von Deckung zu Deckung huscht und daher häufig Opfer an Straßen wird, die mit Hecken eingegrünt sind.

Nachteil: Notwendigkeit zum Rückschnitt

Hecken werden heute nicht mehr zur Brennholzgewinnung genutzt. Damit entfallen die zur Verjüngung notwendigen Rückschnitte. Die Pflege von Hecken muss daher heute bewusst durchgeführt werden, da überalterte Hecken im Sinne des Biotopverbundes nur noch einer wesentlich geringeren Anzahl von Arten Heimat bieten. Bleibt die regelmäßige und fachgerechte Pflege der Hecke und insbesondere ihres Saumes aus, entwickelt sie sich zu einer Reihe von Großbäumen. Der artenreiche Saum verbuscht ohne Pflege; es wachsen größere Gehölze, die wegen angrenzender Nutzungen häufig entastet werden: Der Saum verschwindet.

Vorteil: Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit

Durch den Laubfall und durch absterbende Stauden des Saumes kommt es im Herbst im Umfeld der Hecke zu einer Anreicherung der Böden mit Rohhumus. Das Verhältnis der beiden Elemente Kohlenstoff und Stickstoff wird zu Gunsten des ersteren verbessert und führt so zu einer verbesserten Stickstofffixierung. Landwirte befürchten aber oft auf Grünlandstandorten, der Laubfall im Herbst könnte Futtergräser unterdrücken und eine Veränderung der Pflanzengesellschaften zu mehr Kräutern begünstigen. Langfristig ergab sich aus den Knickböden, Standorten ehemaliger Hecken, eine höhere Bodenfruchtbarkeit als auf angrenzenden Ackerflächen.

Nachteil: Schattenwurf

Schattenwurf führt zu einer Unterscheidung zwischen der Sonnenexponierten und der Schattenseite. Auch geringere Erwärmung auf der Schattenseite wird häufig als negativ bewertet, da zum Beispiel Getreide dort langsamer reift als auf besonnten Flächen. Dieses Problem lässt sich beim naturnahen Landbau durch die Pflege des Wildkrautsaumes und durch die Anlage von Ackerrandstreifen vermeiden.

Vor- und Nachteil: Erhöhte Verdunstung

Gehölze verdunsten mehr Wasser (botanisch: Transpiration) als krautige Vegetation, im Sommer werden Temperaturmaxima am Tage gesenkt und Temperaturminima durch verminderte Ausstrahlung und latente Wärme angehoben; gleichzeitig bewirkt die höhere Saugspannung der Hecke (Gehölze) eine Wasserverknappung für angrenzende Vegetation. Ackerfrüchte sind betroffen, wenn kein Saum vorhanden ist. Die Ausprägung eines trockenen Saumes ist begünstigt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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