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Beeteinfassung aus Weide – Weidenzaun selber machen

Beeteinfassung aus Weide

Bei dem Bau eines Blumen- oder eines Gemüsebeets kommt schnell die Frage nach einer passenden Beeteinfassung auf. Eine natürliche Gestaltungsmöglichkeit ist eine Beeteinfassung aus Weide, welche speziell für Bauerngärten sehr gut geeignet ist. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick kann jeder Gärtner eine solche Einfassung im Handumdrehen selber bauen. Weidenholz ist extrem witterungsbeständig und sehr langlebig, ein ideales Naturprodukt für den Gartenbereich. Auf die selbe Weise wie sich eine Beeteinfassung aus Weide flechten lässt, entsteht auch ein Weidenzaun als Abgrenzung und Sichtschutz.

Video-Tipp

Weidenruten

Für den Bau einer Beeteinfassung aus Weide oder eines Weidenzauns werden zuerst geeignete Weidenruten benötigt. Wenn die Weidenruten nicht mehr austreiben sollen und die Einfassung und der Zaun gleich bleiben sollen, dann müssen die Weidenruten schon länger getrocknet worden sein. Dadurch verlieren diese zwar ihre Elastizität, welche sich aber im Nachhinein wieder herstellen lässt. Die folgenden Kriterien spielen eine wichtige Rolle bei den Weidenruten:

  • Weide ist extrem biegsam und zur gleichen Zeit auch robust
  • Weidenruten lassen sich oft sehr preiswert bei Bauhöfen erwerben
  • Auch Landschaftsbaubetriebe bieten Weidenruten häufig recht günstig an
  • Ideal ist der Schnitt der Weidenruten im Zeitraum Ende Oktober bis Anfang März
  • Beim Schnitt vom Spätherbst bis Frühlingsanfang tragen diese kein Laub
  • Optimale Länge der Weidenruten beträgt zwischen 2-3 m, Dicke ca. 1-2 cm
  • Geflochtene Weidenruten dienen zur Abgrenzung zwischen Beeten und zu der Rasenfläche
  • Flechtwerk aus Weiden lässt sich zu großformatigen Zäunen errichten

Beeteinfassung aus Weide

Mit der Beeteinfassung aus Weide lassen sich sowohl Gemüse- als auch Blumenbeete umranden und erschaffen im Beet das Ambiente eines althergebrachten Bauerngartens. Aufgrund der guten Witterungsbeständigkeit der Weidenruten wird der Gärtner lange Freude an seiner Beetumrandung haben, vorausgesetzt diese ist korrekt aufgebaut worden. Diese kleine geflochtene Beeteinfassung schützt die Pflanzungen vor heftigem Wind und starkem Regen, darüber hinaus ist die Eingrenzung sehr dekorativ und fügt sich harmonisch in Naturgärten ein. Die folgenden Aspekte sind bei der Beeteinfassung zu beachten:

  • Benötigte Materialen: Astschere, etwa fingerdicke Weidenruten, Pflöcke, Spannschnur und Vorschlaghammer
  • Zuerst eine Grundkonstruktion erstellen
  • Pflöcke senkrecht in den Boden einschlagen
  • Vorher Richtschnur spannen, um die Pflöcke exakt auszurichten
  • Für das Einschlagen der Pflöcke ein Holzbrett auf deren Stirnseite auflegen
  • Brett schützt die Holzpflöcke vor Beschädigungen
  • Pro Meter der Beeteinfassung zwischen 3-5 Holzpflöcke einschlagen
  • Je enger die Pflöcke stehen, desto stabiler ist die Beeteinfassung
  • Jedoch nicht zu eng setzen, da es sonst zu schwierig wird, die Weidenruten einzuflechten
Tipp:

Eine Beeteinfassung aus Weide eignet sich auch sehr gut als Einfassung und Uferbefestigung für Teiche.

Flechten der Weidenruten

Weiden-Beeteinfassung

Nach dem Einsetzen der Holzpflöcke beginnt die Phase, in der die Weidenruten einzuflechten sind. Die einzelnen Reihen lassen sich entweder entgegengesetzt flechten oder die dünnen und dicken Enden der Weidenruten werden erst nach mehreren Reihen gewechselt, auf diese Weise entsteht ein formschönes Flechtmuster. Die folgenden Kriterien sind beim Flechten entscheidend:

  • Beginn und Ende der Weidenruten immer nahe am Pfosten ansetzen
  • Ruten bei Bedarf mit Astschere einkürzen
  • Enden der Ruten immer so abwechseln, dass die dickeren Enden auf die dünneren Enden treffen
  • Auf ein gleichmäßiges und harmonisches Gesamtbild beim Flechten achten
  • Nach einigen geflochtenen Reihen ein Holzbrett auf diese legen und mit Hammer darauf schlagen
  • Durch das Schlagen wird das Geflecht der Ruten verdichtet
Tipp:

Wenn die Weidenruten nicht mehr frisch sind, sondern schon sehr trocken, lassen sich diese nur sehr schwer biegen. In diesem Fall die Weidenruten über Nacht in ein Wasserbad einlegen, um diese wieder biegsamer zu machen.

Weidenzaun selber machen

Ein geflochtener Weidenzaun erschafft eine natürlich wirkende Abtrennung im Garten, welche an die Strukturen von alten Bauerngärten erinnert. Ein solcher Zaun dient auch als dekorativer Sichtschutz und erschafft gemütliche Winkel und Nischen in einer größeren Gartenanlage. Mit einem niedrigen Flechtzaun aus Weide lässt sich geometrischen Strukturen die geradlinige Strenge nehmen. Das Naturprodukt ist witterungsbeständig und setzt naturnahe Akzente in allen Gärten. Das Anfertigen und der Bau sind ähnlich wie bei der Beeteinfassung, jedoch verändern sich die Größenverhältnisse und das Konstrukt muss stärker befestigt werden. Wenn kein Austrieb erwünscht ist, dann müssen die Weidenruten waagerecht geflochten werden, damit das Material keinen Kontakt mit der Erde hat:

  • Benötigte Materialen: Axt, Holzpfähle, dünne und laubfreie Weidenruten zum Flechten, großer Hammer, Holzbrett für den Schlagschutz, Eisenstange oder Erdbohrer, Richtschnur, Wasserwaage
  • Stabile und gerade Holzpflöcke auswählen
  • Ideal sind Pflöcke aus Eichen, Haselnuss, Kastanie und Robinie
  • Für die Grundkonstruktion sind kräftige Rundpfähle mit einer Länge von bis zu 2,50 m optimal
  • Sichtschutzwände müssen auch starken Windböen Stand halten können
  • Für die gerade Ausrichtung eine Richtschnur als praktische Orientierungshilfe spannen
  • Mit der Axt die Stiele anspitzten
  • Erdbohrer oder dicke Eisenstange zum Vorlegen der Erdlöcher nutzen, erleichtert das Einschlagen
  • Mit Hammer die Pflöcke senkrecht einschlagen
  • Abhängig von der Länge der Pflöcke ist eine Einschlagtiefe von 30-50 cm notwendig
  • Zwischendurch mit Wasserwaage die korrekte Ausrichtung kontrollieren
  • Danach die Weidenruten einflechten
Tipp:

Wenn bereits ein sicherer und windstabiler Metallgitterzaun im Garten vorhanden ist, dann lassen sich in diesem die elastischen Weidenruten einflechten, das Weidenmaterial verleiht dem kalt wirkenden Stahl einen natürlichen Charme.

Lebender Weidenzaun

Blumenbeet

Wenn beim Bau des Weidenzauns noch lebendige Weidenpflöcke benutzt werden, dann treiben diese bei geeigneten Standortbedingungen nach einiger Zeit aus. Auf diese Weise wirkt der Zaun noch natürlicher und wächst im Laufe der Jahre in die Höhe. Allerdings ist das Weidenmaterial nur bei senkrechten Flechtzäunen austriebfähig. Ein lebender Weidenzaun ist eine günstige und umweltfreundliche Alternative beim Zaunbau. Aufgrund des natürlichen Wachstums entstehen immer wieder neue Weidenruten, welche sich auf unterschiedliche Art und Weise einsetzen und verarbeiten lassen, z. B. für Beeteinfassungen und Rankhilfen. Der Bau eines lebenden Weidenzaunes ist gut vorzubereiten, außerdem erfordert dieser nach der Fertigstellung eine regelmäßige Pflege:

  • Lebender Weidenzaun lässt sich als Sichtschutz und Grundstücksabgrenzung einsetzen
  • Es gibt ca. 450 verschiedene Weidenarten
  • Weidenrinde kann hellgelbe, grüne, violette und rote Farbschattierungen aufweisen
  • Bei begrenztem Platzangebot schwach wachsende Weidenarten bevorzugen
  • Weiden, die nicht anwachsen wollen, zeitnah ersetzen
  • Wie beim herkömmlichen Flechtzaun vorgehen, aber als Pflöcke dicke Weidenruten nutzen
  • Flechtkonstrukt senkrecht einsetzen, steten Bodenkontakt ermöglichen
  • Weidenruten ab Februar bis Anfang April einsetzen, nach den stärksten Frostnächten
  • Ruten vorher mindestens 12 Stunden lang wässern
  • Tiefe Steck-Löcher ausheben, um die Ruten zu einem Drittel im Erdboden zu versenken
  • Je tiefer, desto besser bewurzeln die Ruten, desto mehr Halt haben diese im Anschluss
  • Auf korrekte Einhaltung der Wuchsrichtung beim Einsetzen achten
  • Abstände von ca. 40 cm zwischen den Ruten einplanen
  • Im Anschluss Flechtwerk anbringen
  • Mischung aus waagerecht und senkrecht geflochtenen Weidenruten möglich
  • Waagerechte Ruten treiben aber nicht aus
  • In der ersten Zeit nach der Anpflanzung regelmäßig und gründlich wässern
  • Normalerweise treiben die Weidenruten innerhalb von sechs Monaten aus
  • Neu wachsende Triebe lassen sich in den Zaun mit einflechten oder anderweitig nutzen

Fazit

Die Weide ist ein attraktives Naturmaterial, welches besonders viele und vor allem auch kreative Einsatzmöglichkeiten im Garten ermöglicht. Mit geflochtenen Weidenruten lassen sich natürliche Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Beeten oder zwischen den Beeten und der angrenzenden Rasenfläche anbringen. Mit dem Flechtwerk können ambitionierte Gärtner bei der Beeteinfassung interessante Strukturen gestalten, die sich harmonisch zwischen den Pflanzen eingliedern. Wichtig ist stets eine stabile Grundkonstruktion, damit Wind und Wetter keine Schäden anrichten können. Beim Anlegen des Weidezauns lässt sich dieser auch als eine lebende Konstruktion gestalten, wenn die geflochtenen Weidenruten senkrecht im Boden stecken. Allerdings müssen diese Weidenruten noch relativ frisch sein, komplett vertrocknete Ruten treiben nicht mehr aus. Nach einem ausgiebigen Wasserbad lassen sich auch schon leicht angetrocknete Weidenruten wieder flexibel und elastisch machen, damit das Flechten leichter von der Hand geht. Geflochtene Beeteinfassungen aus Weide und Weidenzäune erinnern an urige Bauerngärten und vermitteln einen ursprünglichen Charme.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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