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Algenkalk – Zusammensetzung, Vorteile und Anwendung

Meeresalgenkalk
Quelle: Dr. Eugen Lehle, http://bodenlabor.de, Meeresalgenkalk, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Mit Algenkalk als Dünger bewirtschaften Sie in Ihrem Garten die Pflanzen auf ökologische Weise. Das reine Naturprodukt unterstützt Sie aktiv bei der natürlichen Kultivierung in Ihrem Garten. Der vielseitige und rein natürliche Dünger ist leicht anzuwenden und gibt Ihnen die Sicherheit, das Beste für Ihre Pflanzen zu tun. Besonders die Gemüsepflanzen wissen die Inhaltsstoffe zu schätzen und lohnen es mit gutem Wachstum und reichem Ertrag. Er verbessert außerdem die Bodenbeschaffenheit und kann der Bodenmüdigkeit vorbeugen. Wir erklären Ihnen hier die praktischen Anwendungen und zeigen Ihnen, in welcher Hinsicht Algenkalk für Ihren Garten wertvoll ist.

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Herkunft und Zusammensetzung

Algenkalk ist ein reines Naturprodukt, das aus den Ablagerungen der Rotalgen (Lithothanium Calcareum) gewonnen wird. Die Sedimente werden dazu ganz fein gemahlen, so dass ein feines Pulver entsteht, das aufgelöst werden kann, aber auch als Staub zur Insektenabwehr dient. Der Handel bietet neben dem Pulver auch Granulat zum Ausstreuen an. Es handelt sich also um einen nachwachsenden Rohstoff. Algenkalk hat eine relativ gleich bleibende Zusammensetzung, die in ihrer Kombination eine Reihe von Vorteilen bietet. Die Zusammensetzung im Einzelnen:

  • 70 – 80 % Calciumcarbonat
  • 8 – 10 % Magnesium
  • 3 – 4 % Kieselsäure

Dazu kommen wertvolle Mineralien und Spurenelemente wie Bor und Jod. Aufgrund des optimalen Mischungsverhältnisses von Kalk und Magnesium eignet sich Algenkalk zur Düngung aller Pflanzen, die keinen säurehaltigen bevorzugen. Rhododendron zum Beispiel sollte damit nicht behandelt werden, er schätzt einen sauren Boden. Das Granulat eignet sich gut zur Verteilung in einem Streuwagen, während das Pulver auch zur Bestäubung in der Prävention gut genutzt werden kann.

Vorteile

Algenkalk kann im ganzen Jahr als Dünger eingesetzt werden, er lässt sich bei der Neuanpflanzung von Gehölzen und Stauden leicht mit dem Aushub vermischen, so dass eine zusätzliche Düngergabe überflüssig wird. Außerdem ist eine Kalkgabe bei sehr basischem Boden eine gute Methode, um den pH-Wert zu verändern. Bei der Düngung mit Algenkalk im Frühjahr erwärmt sich der Boden bei den einsetzenden Sonnenstrahlen deutlich schneller, was für die Aktivierung der Bodenlebewesen und Mikroorganismen von Vorteil ist. Sie entfalten schneller ihre Aktivitäten und verbessern die Bodenqualität. Das lockert den Boden auf und erleichtert das Wachstum der Pflanzen, außerdem hilft der Kalk beim Aufspalten der Nährstoffe.

Durch die Zusammensetzung ist der pH-Wert des Düngers sehr hoch, er kann daher auch eingesetzt werden, um bei einem möglichen Pilzbefall die Sporen am Keimen zu hindern. Das verhindert die Ausbreitung von Pilzen und erleichtert die Bekämpfung der Erkrankung der befallenen Pflanzen. Dazu kommt eine hohe Resistenz gegen Schädlingsbefall und Viruskrankheiten. Eine Bestäubung der Pflanzen hilft gegen Krautfäule, Mehltau und Schorf. Mit Algenkalk lässt sich auch ein Befall durch Kartoffelkäfer, Lauchmotte und Erdflöhe verhindern.

Die Anwendung von Algenkalk sorgt auch für verbesserten Geschmack bei Obst und Gemüse, weshalb er besonders häufig in Nutzgärten zur Anwendung kommt. Besonders für Kartoffeln ist Algenkalk zu empfehlen. Sie keimen leichter, erhalten einen sehr aromatischen Geschmack und entwickeln eine hohe Widerstandskraft gegen Schorf und Nematoden. Zusätzlich wird die Haltbarkeit Bodenfrüchte erhöht.

  • bestäuben Sie die Pflanzen im Nutzgarten nur dünn, um die Photosyntese und die Atmung nicht zu beeinträchtigen
  • zum Bestäuben der Pflanzen einen windstillen Tag auswählen
  • bei Verteilung von Kompost Algenkalk untermischen, er wertet den Boden zusätzlich auf
  • beim Ausstreuen rund um die Nutzpflanzen kann der Befall durch Raupen verhindert werden
Tipp:

Beim Kompostieren empfiehlt sich das Untermischen von Algenkalk, um die Verrottung zu beschleunigten. Algenkalk bindet bei der Umsetzung organische Säuren.

Verwendung beim Rasen

Rasen zeigt im Frühjahr häufig Befall durch Moos und reichlich Unkraut, hier kann unter Umständen der Boden zu sauer sein. Ohne Behandlung kommt das Moos immer wieder, außerdem kann sich der Rasen dann nicht gegen die zahlreichen Unkräuter durchsetzen. Eine Behandlung mit Algenkalk im zeitigen Frühling – nach dem ersten Vertikutieren und Entfernen des Mooses – gleicht den Basenhaushalt des Bodens aus, so dass Nährstoffe besser aufgenommen werden können und das Moos nicht mehr zurückkehrt. Wichtig ist hierbei, den Rasen zuerst zu behandeln und dann zu kalken. Nur dann können sich die Pflanzen darauf konzentrieren, den Dünger zu verwerten. Einige Wochen dauert es schon, bis der Säure-Basen-Haushalt wieder ausgeglichen ist, doch dann hat der Rasen mehr Platz und belohnt Sie mit frischem, dichten Grün ohne störendes Moos.

  • große Rasenflächen sollten Sie mit einem Streuwagen düngen, dafür empfiehlt sich Algenkalk als Granulat

Mögliche Nachteile

Viele Gartenböden besitzen bereits einen hohen Kalkgehalt, hier sollte kein Algenkalk angewendet werden. Beim Ausbringen muss auch unbedingt beachtet werden, welche Pflanzen eine Düngung mit Algenkalk nicht vertragen. Neben Rhodendren sind das auch Azaleen, Douglasien und Hortensien. Bei unsachgemäßer oder übermäßiger Anwendung als vorbeugendes Pflanzenschutzmittel kann Algenkalk die Pflanzen krank werden lassen, hier ist also eine vorsichtige Anwendung geboten.

  • genau nach Dosierungsanleitung benutzen, zuviel Algenkalk kann das Wachstum hemmen und den Boden basisch machen

Korrekte Anwendung

Bei erstmaliger Anwendung wird der Algenkalk mit Wasser verdünnt, dabei rechnet man 10 – 15 kg auf eine Fläche von 100 Quadratmetern. Bei Folgeanwendung, also zum Beispiel zum Nachdüngen, genügt die Menge von 3 – 8 kg pro 100 Quadratmetern. Die Menge bemisst sich nach der Bodenqualität. Falls Sie unsicher ist, wie Ihr Boden mit Nährstoffen versorgt ist, können Sie einen einfachen Bodentest durchführen. Für genauere Ergebnisse empfiehlt sich jedoch eine ausführliche Bodenuntersuchung. Als Zugabe beim Kompostieren sollten Sie 3 kg Algenkalk je Kubikmeter Kompost berechnen.

Fazit

Die Verwendung von Algenkalk als Naturdünger ist nicht nur im ökologischen Anbau von Vorteil. Die Kombination aus Calcium, Magnesium und wertvollen Spurenelementen verbessert die Bodenbeschaffenheit, regt das Wachstum an und sorgt besonders bei Gemüse und Obst für einen kräftigen aromatischen Geschmack. Gleichzeitig werden die Pflanzen gekräftigt und sind dadurch widerstandsfähiger gegen Befall von Schädlingen, Pilzen und Krankheitserregern. Mit Algenkalk bestäubte Pflanzen können Schädlinge abwehren. Vorsicht ist geboten bei Gewächsen, die einen sauren Boden bevorzugen, hier sollte die Anwendung unterbleiben. Richtig angewendet ist Algenkalk auch beim Kompostieren ein gutes Hilfsmittel. Rasenflächen lassen sich mit Hilfe von Algenkalk von lästigem Moos befreien und finden zurück zu kräftigem Grün und gesunden Wurzeln.

Wissenswertes zu Algenkalk in Kürze

Durch Algenkalk kann man einem Mangel an Spurenelementen vorbeugen, denn es besteht aus abgestorbenen Korallenalgenablagerungen und setzt sich aus 80 Prozent Kalk, zehn Prozent Magnesium und vier bis fünf Prozent Silikaten sowie vielen Spurenelementen, wie beispielsweise Bor und Jod, zusammen. Neben seiner Eigenschaft, einem Spurenelementmangel vorzubeugen, zeichnet sich Algenkalk auch dadurch aus, dass Insekten, wie Erdflöhe, Kartoffelkäfer oder die Lachmotte, vertrieben werden können. Auch schädliche Pilze wie Krautfäule, Mehltau oder Schorf kann man durch Algenkalk vorbeugen, denn aufgrund des hohen pH-Werts können die Pilzsporen nicht keimen.

Vorteile

  • Vorbeugend angewendet sorgt Algenkalk dafür, dass die Pflanzen eine höhere Resistenz gegen Pilz- und Viruskrankheiten sowie Schädlinge entwickeln.
  • Des Weiteren wird das Obst und Gemüse durch Algenkalk wohlschmeckender und auch die Haltbarkeit verbessert sich.
  • Vor allem bei Kartoffeln konnte mit Algenkalk beobachtet werden, dass sie eine höhere Keimfähigkeit besitzen und sich ihr Geschmack verbessert.
  • Des Weiteren waren die so behandelten Kartoffeln gegen Schorf und Nematoden sehr resistent.

Verwendung

  • Algenkalk gibt es in einer pulverisierten Form, wobei je nach Herstellerangaben 200 bis 300 Gramm mit 20 bis 30 Litern Wasser vermischt werden. Die Flüssigkeit wird dann entweder als Düngerstoff direkt auf die Pflanzen oder aber zum Kompost gegeben. Des Weiteren kann man das Pulver auch direkt auf das Land streuen.
  • Algenkalk kann das ganze Jahr über ausgebracht werden. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass eine zu häufige Anwendung die Pflanzen daran hindern kann, richtig zu atmen. Drei bis fünf Kilo pro Jahr sind bei den meisten Algenkalken völlig ausreichend. Daher sollte man unbedingt die individuellen Herstellerangaben berücksichtigen.
  • Zu beachten ist auch, dass Algenkalk nicht zum Düngen von säureliebenden Pflanzen, wie beispielsweise Rhododendron, eingesetzt werden sollte, denn durch den hohen Kalkgehalt wird der pH-Wert im Boden erhöht.
  • Die Kosten für Algenkalk halten sich in Grenzen, denn im Durchschnitt kostet ein Kilo 2,50 Euro.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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