Startseite » Gartenpflege » Dünger » Herbstdünger – so düngen Sie den Garten im Herbst richtig

Herbstdünger – so düngen Sie den Garten im Herbst richtig

Dünger

Um die Bäume, Büsche und mehrjährigen Pflanzen gut auf den Winter vorzubereiten, sollte eine Düngung im Herbst unbedingt regelmäßig erfolgen. Vor allem auch bei einem Rasen macht die Herbstdüngung Sinn. Denn auf diese Weise werden die Pflanzen, die sich auf einen frostigen Winter einstellen müssen, gestärkt und können so auch sehr niedrige Temperaturen besser überstehen, vor allem wenn es sich hierbei auch um immergrüne Sträucher und Pflanzen handelt. Der Kaliumanteil im Herbstdünger bewirkt, dass der Salzgehalt im Zellsaft der einzelnen Pflanzen erhöht wird und diese so dem Frost besser trotzen können.

Video-Tipp

Warum im Herbst düngen?

Auch im Winter benötigen vor allem immergrüne Pflanzen und Büsche wie Rhododendron, Buchsbaum oder immergrüne Stauden einen speziellen Schutz von Innen, der ihnen die Widerstandskraft gibt, auch einen frostigen Winter unbeschadet zu überstehen. Ebenfalls der Rasen und andere Ziergräser dürfen bei der Herbstdüngung nicht vergessen werden. Normalerweise ziehen sich die Pflanzen die benötigten Nährstoffe selbst aus dem Boden.

In einem aufgeräumten Garten jedoch, bei dem im Herbst die herabfallenden Blätter zusammengerecht und abgefallenes Obst aufgesammelt wird, werden dem vorhandenen Boden meist keine neuen Nährstoffe mehr zugefügt und es bedarf der Hilfe von Außen.

Die im Handel gebotenen Mischungen für den Herbst enthalten vor allem viel Kalium. Dieses hat den Effekt, dass der Zellsaft der einzelnen Pflanzen den Salzgehalt erhöht. Dadurch wird der Gefrierpunkt des Zellsaftes herabgesetzt und die Zellen werden so auch gegen sehr niedrige Temperaturen sehr viel widerstandsfähiger. Doch nicht nur die Frosthärte der im Herbst gedüngten Pflanzen wird erhöht, auch weitere positive Entwicklungen innerhalb der einzelnen Pflanzen sind durch die Herbstdüngung gegeben:

  • Kalium hat weitere positive Auswirkungen auf die Pflanzen
  • der Wasserdruck in der Wurzel wird erhöht
  • dies verbessert den Gasaustausch und den Wassertransport
  • in den Blättern wird die Spaltöffnung verbessert
  • so kann eine geregeltere Verdunstung erfolgen
  • der Wasserstrom in der Pflanze bleibt auf diese Weise gleichmäßiger
  • Kohlendioxid kann besser zur Photosynthese von den Blättern aufgenommen werden
  • gerade auch eine schneebedeckte Rasenfläche wird so besser geschützt
  • vor allem auch dann, wenn sie häufig betreten wird
  • eine reichhaltige Blüte im nächsten Jahr wird so ebenfalls garantiert
Tipp:

Durch die Herbstdüngung wird so jede Pflanze widerstandsfähiger gegen die Widrigkeiten des Winters, zu denen nicht nur der Frost und die Kälte gehören, sondern auch eine geringere Sonneneinstrahlung sowie mehr dunkle Stunden.

Der richtige Zeitpunkt

Der passende Zeitpunkt für die Herbstdüngung muss sorgfältig gewählt werden. Denn wird zu spät gedüngt, kann es durchaus sein, dass der Boden die ihm zugeführten Nährstoffe nicht mehr aufnehmen und diese somit auch nicht mehr an die Pflanzen weitergeben kann. Werden mineralische Dünger genutzt, so könnten diese bei zu später Anwendung den ganzen Winter hindurch nur ausgewaschen werden, erreichen so die Pflanzen kaum.

Rasendünger

Die ersten zwei Wochen im September ist die ideale Zeit, zum Düngen der Sträucher, Bäume und anderen winterharten Pflanzen. Ein Rasen hingegen kann seine letzte Düngung im späten Herbst Ende Oktober erhalten.

Tipp:

Wer den Garten naturbelassen lässt, der kann auf den Herbstdünger verzichten. Das heißt allerdings auch, keine Pflanzenreste von Gemüse oder Blumen, Rasenschnitt sowie herabfallendes Laub und Früchte dürfen entfernt werden. So gelangen die Nährstoffe aus den sich auf dem Boden zersetzenden Pflanzenteilen direkt in die Erde. Leider sieht auf diese Weise der Garten ein wenig „unordentlich“ aus.

Wie sollte ich düngen?

Hier stellt sich die Frage, wie der Herbstdünger richtig angewendet wird, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Oft sind die Sommer sehr heißt und trocken, dann muss für ein gutes Düngeergebnis der Gartenboden als erstes vorbereitet werden. Denn auch wenn in solchen heißen Perioden öfters zugegossen wurde, ist die Erde trotzdem sehr trocken, vor allem in den unteren Bereichen. Daher muss hier als erstes Vorsorge getroffen werden, bevor der Herbstdünger angewendet werden kann:

  • den gesamten Bereich, der gedüngt werden soll, gut wässern
  • dies sollte über mehrere Tage geschehen
  • ist der Boden bei der Düngung zu trocken, kann er nicht aufgenommen werden
  • Dünger bleibt oberhalb des Bodens
  • in der nächsten längeren Regenperiode wird er weggeschwemmt
  • ist der Boden nass genug, wird gedüngt
  • Kompost wird untergehoben
  • bei Düngern aus dem Handel auf die Herstellerangaben achten
  • so gibt es Flüssigdünger, die mit dem Gießwasser verabreicht werden
  • körnige und pulvrige Dünger werden auf dem gesamten Bereich verstreut

Der geeignete Dünger

Es gibt verschiedene Dünger, die sich als Herbstdünger eignen. Wichtig ist jedoch bei allen, dass diese das von den Pflanzen im Winter benötigte Kalium enthalten. Das Angebot von Herbstdüngern aus dem Handel ist groß und auch selbst hergestellter Dünger kann hier durchaus verwendet werden. Die wichtigste Frage ist hier jedoch, ob organischer Dünger oder mineralischer Dünger genutzt werden sollte. Zu den organischen Düngern gehören neben einigen im Handel angebotenen Düngern auch der selbst hergestellte Kompostdünger.

Bei einer Entscheidung für Kompost muss die Vorbereitung jedoch bereits im Jahr zuvor erfolgen. Der Vorteil von Kompostdünger aber auch dem organischen Dünger, der im Handel erhältlich ist, ist vor allem der, dass dieser völlig ohne chemikalische Zusätze auskommt. Zudem hat dieser Dünger den Vorteil, dass er nicht ausgewaschen wird, die Mikroorganismen, die nicht von den Pflanzen vor dem Winter aufgenommen werden, im Boden verbleiben, bis sie im Frühjahr wieder benötigt werden. Denn aufgrund ihres natürlichen Entstehens können sie sich den Klimabedingungen anpassen. Wer sich dennoch für mineralischen Dünger aus dem Handel entscheidet, der sollte folgende Punkte beachten:

  • Zusammensetzung ist sehr wichtig
  • Kalium sollte enthalten sein
  • Stickstoff-betonter Dünger ist für den Herbst nicht zu empfehlen
  • dieser treibt die Pflanze zum Wachstum an
  • auch wird dieser schneller ausgewaschen
  • fällt im Winter viel Regen, gelangt hierdurch Nitrat ins Grundwasser
Tipp:

Wird mineralischer Dünger genutzt, kann es aufgrund von zu hoher Dosierung oder zu spätem Düngen bei den Pflanzen zu Verbrennungen an den Wurzeln kommen. Daher muss bei diesen chemisch hergestellten Düngemitteln immer genau auf die Herstellerangaben geachtet werden.

Kompost selbst herstellen

Kompost

Idealerweise wird auch der Herbstgarten so gedüngt, dass die natürlichen Bedingungen gegeben sind. Kompost ist nicht nur für Frühjahr und Sommer ein passender Dünger, sondern auch für den Herbst. Denn in der freien Natur ernähren sich die Pflanzen im Herbst auch von dem, was auf natürliche Weise auf den Boden fällt, sich hier zersetzt und dann mit dem Regenwasser in die Erde gelangt. Dies ist zwar ein etwas länger andauernder Prozess, aufgrund des natürlichen Umfelds jedoch auch sehr effektiv. So darf in einem gut sortierten Garten auch ein Kompost nicht fehlen, der diese Natürlichkeit bewahrt. Zudem wurde er bereits im Vorfeld vorbereitet, die Pflanzenteile sind bereits zersetzt und werden so unter die Gartenerde um die Pflanzen herum untergemischt. So wird der natürliche Prozess beschleunigt, die Pflanzen können die Nährstoffe sofort aufnehmen. Im Folgenden wird erklärt, wie der Kompost richtig angelegt wird:

  • Box für Kompost aus dem gutsortierten Gartenhandel besorgen
  • in eine Ecke im Garten stellen
  • aufgrund von Geruchsbildung weit entfernt von Terrasse und Sitzplatz
  • alles, was über das Jahr an Gartenabfällen anfällt, wird hier entsorgt
  • Äste vorher schreddern
  • Rasenschnitt vorher trocknen lassen
  • sonst wird der Kompost zu nass und kann faulen
  • auch das Laub sollte vorher abtrocknen
  • auch Kaffeesatz kann auf dem Kompost entsorgt werden
  • nach etwa einem halben Jahr kann der Kompost verwendet werden
Tipp:

Selbst hergestellter Kompost eignet sich besonders gut für Gartenbeete, bei denen zwischen den einzelnen Pflanzen und unter Sträuchern oder Bäumen dieser vorsichtig in den Boden untergehoben werden kann. Zudem hilft hier nach der Gabe von Kompost auch eine Schicht Mulch. Düngerpulver hingegen ist gut für eine Rasenfläche geeignet, denn dieses wird einfach aufgestreut.

Fazit

Ein naturbelassener Garten, in dem nicht alle Pflanzenteile, Blätter, Rasenschnitt und abgefallenes Obst entfernt werden, ist noch immer die beste Herbstdüngung für die Beete. Wer es lieber aufgeräumt mag, legt sich einen Kompost an. Hier kommt über das Jahr alles hinein, was der Garten an Abfällen so hergibt und kann diesem dann im Herbst wieder zugeführt werden. Wer weniger Zeit hat, besorgt sich hingegen organischen oder mineralischen Dünger aus dem Handel. Dieser hat den Vorteil, dass der gekaufte Dünger in flüssiger, körniger oder pulverisierter Form angeboten wird und so nicht untergehoben werden muss, wie dies bei dem eigenen hergestellten Kompost der Fall ist. Ansonsten sollte beim Kauf immer darauf geachtet werden, dass der Herbstdünger Kalium enthält, da dieses in dieser Jahreszeit von den Pflanzen benötigt wird.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Dünger

Zum Thema Dünger

Scroll Up