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Herbstrasendünger – wie sollte man Rasen im Herbst düngen?

Herbstdünger

Klopft der Winter an die Gartenpforte, brechen für Ihren Rasen schwierige Zeiten an. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung zählt jetzt zu den tragenden Säulen des herbstlichen Pflegeprogramms. Da in den nächsten Monaten strapaziöse Witterungseinflüsse auf den Rasen einwirken, kommt es bei der Wahl des Herbstrasendüngers auf eine modifizierte Zusammensetzung an. Im Herbst ist der Wachstumsschub durch Stickstoff nicht erwünscht, denn er führt zu weichen Grashalmen. Was jetzt Ihrer grünen Visitenkarte wirklich hilft, vermitteln die folgenden Zeilen. So sollte man den Rasen im Herbst düngen.

Video-Tipp

Der richtige Herbstrasendünger

Im Herbst zielt die Rasenpflege darauf ab, die Edelgräser auf frostige Temperaturen vorzubereiten. Herkömmlicher Dünger ist für diesen Zweck ungeeignet, denn hier basiert die Zusammensetzung überwiegend auf wachstumsförderndem Stickstoff. Wird kurz vor dem Winter das Wachstum angeschoben, schwächt dieser Vorgang die Forsthärte nachhaltig. Den Anforderungen sehr viel besser gerecht wird Kalium. Dieser Nährstoff unterstützt den Stoffwechsel und stärkt die Widerstandskraft gegenüber klirrendem Frost in jedem einzelnen Grashalm. Zugleich senkt Kalium den Gefrierpunkt im Zellsaft, vergleichbar mit der Wirkung von Tausalz. Halten Sie daher Ausschau nach einem speziellen Herbstrasendünger mit einem hohen Anteil an Kalium und arm an Stickstoff. Empfehlenswert sind Präparate mit einer NPK-Zusammensetzung von 7+3+10 oder ähnlich.

Vorbereitungsarbeiten und richtiges Düngen

Damit ein Rasen den Herbstdünger vollständig verwertet, kommt es auf die richtige Vorbereitung an. So machen Sie es richtig:

  • Im September/Oktober den Rasen auf eine Höhe von 4-5 cm mähen
  • Eine stark verunkrautete Grünfläche anschließend in Längs- und Querrichtung vertikutieren
  • Das ausgekämmte Moos und Unkraut restlos vom Rasen abkehren
  • Anschließend den Herbstrasendünger mit dem Streuwagen nach Dosierungsanleitung ausbringen
  • Zum guten Schluss den Rasen durchdringend wässern

Wird ein Düngemittel von Hand verabreicht, kann es zu Fehlstreuungen und Überdosierungen kommen. Es daher sinnvoll, in einen Streuwagen zu investieren, der sich exakt auf die empfohlene Dosierung des Herstellers einstellen lässt.

Tipp:

Während Herbstlaub im Beet gerne genutzt wird als Nährstoff-spendender Mulch, haben die herabgefallenen Blätter auf dem Rasen nichts zu suchen. Kehren Sie daher alle 2-3 Tage die Grünfläche frei von Laub, da sich ansonsten Krankheiten, Fäulnis und Schädlinge ausbreiten.

Patentkali – die günstige Alternative

Abhängig von der Größe des Rasens, belastet der Erwerb eines speziellen Herbstrasendüngers das Budget zum Ende der Gartensaison teils erheblich. Die Sparfüchse unter den Hobbygärtnern greifen daher zu preisgünstigem Patentkali, auch als Kalimagnesia bezeichnet. Aufgrund seines hohen Gehaltes an Kalium festigt das Präparat das Zellgewebe nicht nur von Rasengräsern, sondern vollbringt seine nutzbringende Wirkung ebenso an Rosen oder Beerensträuchern. Angereichert mit Magnesium, verleiht Patentkali den Edelgräsern eine sattgrüne Farbe, die bis ins nächste Jahr anhält. So wenden Sie Kalimagnesia richtig an:

  • Der Herbstdünger ist als Granulat und in flüssiger Form erhältlich
  • Im Oktober nach dem Mähen oder Vertikutieren mit dem Drucksprüher oder Streuwagen ausbringen
  • Anschließendes Einregnen ist oberste Pflicht

Bei Bedarf erst dann wieder mähen, wenn keine Granulatkörner mehr zu sehen sind. Patentkali darf nicht unter praller Sonneneinstrahlung oder auf ausgetrockneten Rasen appliziert werden, da es ansonsten zu Verbrennungen kommen kann. Im Zweifel feuchten Sie den Rasen zuvor leicht an.

Organisch düngen

Herbstdünger Pflanzenjauche

Um den Rasen im Einklang mit der Natur auf den kommenden Winter vorzubereiten, ist der Griff zu mineralischen oder mineralisch-organischen Düngemitteln nicht zwingend erforderlich. Im Gegenteil überzeugt die organische Düngung mit der Eigenschaft, dass sie auf lange Sicht vorteilhaft auf die Rasenhalme einwirkt. Während mineralischer Rasendünger nur für kurze Zeit seine Effektivität entfaltet, machen sich bei organischem Dünger Heerscharen von fleißigen Bodenorganismen daran, die Nährstoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs für das Gras verfügbar zu machen. Dieser Prozess mündet im gleichen Zug in einer nachhaltigen Bodenverbesserung, wovon der Rasen nach überstandenem Winter eindrucksvoll profitiert. Als besonders kaliumreicher organischer Dünger haben sich Beinwelljauche und reine Holzasche erwiesen. Beide Mittel können selbst hergestellt werden, was dem Geldbeutel ebenfalls zugutekommt. Nach einem vorbereitenden Mähen oder Vertikutieren, bringen Sie den biologischen Herbstrasendünger aus. Eine Beregnung ist nicht zwingend erforderlich, bei Trockenheit indes zu empfehlen. Bitte beachten Sie bei der Bemessung einer Dosierung, dass es auch bei der Verwendung von organischen Nährstoffen zu einer Überdüngung kommen kann. Verabreichen Sie nicht mehr als 2 Liter Pflanzenjauche je Quadratmeter. Mit einer Verteilung von 30 Gramm je Quadratmeter Rasenfläche liegen Sie bei reiner Holzasche im grünen Bereich.

Tipp:

Den Wunsch umweltbewusster Hobbygärtner nach einem organischen Herbstrasendünger haben die Hersteller erkannt und bieten mittlerweile entsprechende Produkte an, wie Azet von Neudorff. Wer keine Möglichkeit hat, Beinwelljauche oder reine Holzasche selbst herzustellen, hat somit eine Alternative zur Hand.

Kalken und düngen im Doppelpack

Beendet der Rasen das Gartenjahr als dicht verwobene Moosfläche, deutet dieses Manko auf einen sauren Boden hin. Mit Düngen alleine beheben Sie das Dilemma nicht, denn das Grün verlangt nach einem Ausgleich durch Kalk. Um auf Nummer sicher zu gehen, führen Sie einen unkomplizierten pH-Wert-Test durch. Kommt dabei ein Ergebnis deutlich unter 5 heraus, erbringt dies den letzten Beweis für einen zu sauren Rasenboden. Bevor der Kalium-reiche Herbstrasendünger zur Anwendung kommt, wird die Grünfläche daher so gekalkt:

  • Im September an einem warmen, trockenen Tag den Rasen mähen, vertikutieren und abkehren
  • Mit dem Streuwagen Kalksteinmehl, Vitalkalk oder Gesteinsmehl verteilen
  • Anschließend die Grünfläche wässern
  • Herbstrasendünger erst nach einer Wartezeit von 3-4 Wochen verabreichen
  • In der Folge wiederum ausreichend beregnen, bis keine Kalkkörner mehr zu sehen sind

Die Dosierung hängt ab vom Ergebnis des pH-Wert-Tests sowie der verwendeten Kalkart. Auf einem leichten Boden behebt eine Dosierung von 150 Gramm je Quadratmeter das Problem, während auf einem schweren Boden bis zu 400 Gramm Kalk erforderlich sind. Gut zu wissen, dass die Korrektur zu sauren Rasenbodens mit Kalk erfahrungsgemäß für 2 bis 3 Jahre vorhält. Ist erst einmal bekannt, dass die Grünfläche zur Moosbildung neigt, beugt eine leichte Erhaltungskalkung im Frühjahr dem Manko wirksam vor.

Empfehlenswerte Herbstrasendünger

Herbstdünger

Um Ihnen die Suche im schwindelerregend umfangreichen Angebot an Rasendüngern für den Herbst zu erleichtern, haben wir Ihnen hier eine Auswahl empfehlenswerter Produkte zusammengestellt:

Cuxin DCM Rasendünger Herbst

Der organisch-mineralische Dünger enthält Kalium für die Frosthärte, Eisen und Magnesium für eine sattgrüne Rasenfarbe. Dank eines geringen Kalkgehaltes wirkt das Präparat zugleich vorbeugend gegen Moos. 20 kg des Düngers reichen für 400 Quadratmeter und kosten um 38 Euro.

Beckmann Premium Rasendünger Herbst

Mit einer NPK-Zusammensetzung von 6+5+12, ist der Dünger bestens eingestellt auf die Anforderungen eines Rasens im Herbst und Winter. Der Preis von rund 45 Euro für 25 kg respektive 700 Quadratmeter befindet sich auf einem akzeptablen Niveau bezogen auf die hochwertige Qualität.

Substral Winterfit Rasendünger

Mit einer Wirkungsdauer von 100 Tagen hilft das mineralisch-organische Präparat Ihrem Rasen durch die kalte Jahreszeit. Die beste Zeit für die Ausbringung ist während der Monate August bis Oktober. Mit einem Preis von 20 Euro für 2 kg, die ausreichen für 250 Quadratmeter, liegt das Produkt im unteren Mittelfeld.

Patenkali (Kalimagnesia)

Der Allrounddünger für den herbstlichen Rasen setzt sich überwiegend zusammen aus Kalium und Magnesium. Das garantiert eine robuste Frosthärte und sorgt für grüne Grashalme. Mit einem Preis von 28 Euro für 25 kg, übertrumpft das Präparat andere Herbstdünger in Bezug auf ein günstiges Kosten-Nutzenverhältnis.

Fazit

Damit der Rasen im nächsten Jahr wieder als samtig grüner Teppich gedeiht, kommt es auf eine umsichtige Pflege im Herbst an. Ab September gilt es, die Strapazen des Sommers auszugleichen und den Belastungen des Winters vorzubeugen. Mit einem Kalium-betonten Herbstrasendünger stellen Sie die Weichen für eine weitere satt-grüne Rasensaison im nächsten Jahr. Wer die Investition in kostenintensive Spezialdünger scheut, greift zum preisgünstigen Patentkali. Umweltbewusste Hobbygärtner entscheiden sich für einen organischen Dünger, wie Beinwelljauche oder reine Holzasche. Alle Bemühungen laufen indes ins Leere, wenn das Grün vollständig vermoost ist. Da dieses Dilemma auf einen übersäuerten Boden hinweist, wird der geplagte Rasen im Vorfeld gekalkt, um nach einer Wartezeit von 3-4 Wochen eine wohl bemessene Dosis Herbstrasendünger zu erhalten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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