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Zwergseerose – Pflege, Pflanzen & Überwintern

Zwergseerose - Nymphaea tetragona
I, KENPEI, Nymphaea tetragona2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Seerosen zählen zu den weit verbreitetsten Wasserpflanzen in heimischen Gartenteichen. Um ihnen ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen, sind bestimmte Bedingungen zu erfüllen. Eine Mini-Seerose stellt eine eigene Art der Seerosengewächse dar und sorgt dafür, dass auch die Gewässer mit Seerosen geziert werden können, wo die „normalen“ Exemplare keine/kaum Überlebenschance haben. Mit der richtigen Pflegeanleitung und professionellen Tipps belohnt die Seerosen-Miniatur mit unendlicher Schönheit und Eleganz.

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Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Nymphaea tetragona
  • Trivialnamen: Mini-Seerose, Nymphaea pygmaea (oftmals Handelsname)
  • Gattung Seerosengewächse (Nymphaea)
  • Mehrjährige, krautige Wasserpflanze
  • Blütezeit: je nach Klimabedingungen zwischen Juni und September
  • Blütendurchmesser: circa sieben Zentimeter
  • Blütenfarbe: Weiß, Weiß-Rosa – andere Zuchtsorten in Rosa-, Rot- und Gelbtönen
  • Für Wassertiefen von zehn bis 30 Zentimeter geeignet
  • Je nach Sorte winterhart oder bedingt frostfest

Standort

Der ideale Standort von Zwergseerosen unterscheidet sich in einigen Punkten von dem, der normal groß wachsenden Seerosen. Vor allem die Wassertiefe spielt eine wichtige Rolle. Die Nymphaea tetragona braucht zudem einen hellen Standort. Ist er zu dunkel, kommt es zu einer verminderten Knospenbildung und im schlimmsten Fall sind nie Blüten zu sehen. Der perfekte Standort sieht folgendermaßen aus:

  • Lichtverhältnisse: sonnig, keine Mittagssonne
  • Lichter oder offener Schatten wird toleriert
  • Wassertiefe zwischen 15 und 30 Zentimeter
  • Windgeschützt
  • Ideal sind Flachwasserteiche, Wasserkübel oder -schale
Tipp:

Der Standort sollte so gewählt werden, dass die Zwergseerosen nicht durch einen Springbrunnen oder Ähnlichem berieselt wird. Dies führt zu unschönen gelben Blättern und zum Absterben der Wasserpflanze.

Erde/Substrat

Im Handel wird spezielle Teicherde angeboten, um Wasserpflanzen die erforderliche Basis für ihr Wachstum zu bieten. In der Regel bestehen sie aus organischen Stoffen, wie beispielsweise Humus und/oder Torf. Für Mini-Seerosen ist dies ungeeignet. Ideal ist die Verwendung von rein mineralischem Substrat ohne organische Stoffe, welche in sauerstoffarmen niedrigen Teichen einen Fäulnisprozess begünstigen. Weitere Eigenschaften sollte ein geeignetes Substrat mit sich bringen:

  • Kalkarm/kalkfrei
  • So wenig wie möglich Nährstoffe an das Wasser abgeben (Eindämmung der Algenbildung)
  • Grobkörnig, damit Sauerstoff und Wasser besser an den Wurzelbereich herangelangt
  • Sandhaltig (optimiert den Sauerstoff- und Wasserdurchlass)
  • Lehmhaltig (sorgt für Stabilität)
  • Ideal ist ein Gemisch aus 60 Prozent Tonanteilen und 40 Prozent Sand
Tipp:

Auf Düngemittel im Substrat/der Erde ist zu verzichten, da dies die Algenbildung fördert.

Beste Pflanzzeit

Zwergseerose - Nymphaea tetragona
I, KENPEI, Nymphaea tetragona1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Erwärmt sich das Teich- oder Kübelwasser ab Mai, kann die Zwergseerose gepflanzt/ins Wasser gesetzt werden. Ein Umsetzen/Pflanzen ist stets mit einer Belastung für die Pflanze verbunden. Obwohl die meisten Zwergseerosen winterhart sind, sollten sie aus dem genannten Grund nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai gesetzt werden. Unerwarteter Frost könnte ansonsten zu Schäden der durch den Umzug gestressten Pflanze führen. Ein späteres Einsetzen ins Wasser ist bis circa Juli möglich, aber eine Blüte wird sie frühestens erst im Folgejahr bilden. Wer sich im selben Jahr noch an einer Blüte erfreuen möchte, sollte bis spätestens Ende Mai das Pflanzen erledigt haben.

Pflanzen ohne Korb

Theoretisch kann eine Seerose direkt in ein Substrat gepflanzt werden. Der Nachteil ist allerdings, dass sich hierbei die Nährstoffe im Wasser verteilen und damit die Algenbildung unterstützt wird. Zudem ist ein Düngen schwieriger, vor allem, wenn Fische oder Pumpenanlagen den Boden aufwühlen. Zudem ist bei der Direktpflanzung der definitive Standort festzulegen, während die Korbpflanzung hier Spielraum bietet. In durchsichtigen Wasserbehältnissen, wie beispielsweise einer Glasschale, ist ein Einpflanzen direkt in Substrat natürlich schöner aus. In ganz flachen Wasserstellen von circa zehn oder zwanzig Zentimetern ist es außerdem schwierig, eine passende Korbgröße zu finden.

Wer sich für diesen Pflanzschritt entscheidet, sollte sich an folgende Anleitung halten:

  • Pflanzbereich mit mittelgroßen Kiessteinen umranden (hält das anschließende Substrat besser zusammen)
  • Substrat auf Boden verteilen (mindestens 20 Zentimeter hoch)
  • Zwergseerose einsetzen
  • Pflanztiefe: muss circa drei Zentimeter oberhalb des Wurzelbereichs mit Substrat bedeckt werden können
  • Sand und Kies auf die Substratoberfläche geben

Pflanzen mit Korb

Die optimale Pflanzung für flache Teiche erfolgt über die Korbsetzung. Hierbei wird die Zwergseerose in einen speziellen Pflanzenkorb gesetzt, der das Substrat gut zusammenhält, aber dennoch das Wasser hinein lässt.

Korbgröße

Im ersten Schritt ist die passende Korbgröße zu wählen. Dies ist wichtig, damit nicht zu wenige Nährstoffe das Wachstum einschränken oder zu viele Nährstoffe Algen bilden lassen. Bei relativ flach wachsenden Zwergseerosen und einer Wuchshöhe zwischen zehn und 30 Zentimeter sollte mit ungefähr ein bis zwei Liter Fassungsvermögen pro zehn Zentimeter gerechnet werden. Die Höhe sollte 26 Zentimeter nicht unterschreiten.

Anleitung Korbpflanzung

  • Korb mit Zeitungspapier auslegen (hält Material vor dem Herausfallen aus den Öffnungen zurück)
  • Korbboden zwei Zentimeter mit Sand auslegen
  • Lehmhaltiges Substrat in die Topfmitte schütten und leicht nach Innen drücken
  • An den Außenseiten Sand auslegen und mittiges Substrat nach Außen ausbreiten
  • Substrat-Füllhöhe: mindestens 20 Zentimeter
  • Pflanzloch in Korbmitte aushöhlen (pro Korb nur eine Pflanze)
  • Mini-Seerose einsetzen (dabei Wurzeln nicht abknicken)
  • Pflanzhöhle mit Substrat auffüllen und gut andrücken (nicht zu fest, damit keine Wurzeln brechen)
  • Abschließend rund zwei bis vier Zentimeter Sand auf die Erdoberfläche füllen
Tipp:

Es sollte alter Sand mit einer Körnung von ein bis zwei Millimetern verwendet werden. Junger Sand ist noch zu formbar und zudem scharfkantig, was in Verbindung mit dem Lehmboden zu einem Widerstand im Wurzelbereich führen kann.

  • Ins Wasser setzen
  • Korb setzen

Körbe werden für einige Tage oder Wochen an einer flachen Stelle so positioniert, dass der obere Rand gerade mit Wasser bedeckt ist. Dies hat den Sinn, dass sich die Zwergseerose an das Wasser gewöhnen kann. Hat sich ein neues Blatt gebildet, kommt der Korb an seinen dauerhaften Standort, wo ihn einige Zentimeter Wasser bedecken und die Pflanze emporsteigen kann.

Düngen

Hornspäne als Dünger

Eine Nymphaea wird gelegentlich gedüngt, damit die Pflanze beim Wachstum unterstützt wird. Werden die Pflanzen älter und die Blätter auffällig kleiner, ist Düngen ein Muss, weil mit zunehmendem Alter der Nährstoffbedarf steigt. Gedüngt werden sollte nach folgender Anleitung:

  • Stickstoffhaltigen Dünger verwenden
  • Düngekegel eignen sich am idealsten
  • Dünger stets mittig und tief in die Erde stecken (weniger Nährstoffe aus Dünger gelangen ins Wasser)
  • Alternativ-Düngung: Hornspäne in Lehm einarbeiten und in Pflanzenkorb eindrücken
  • Langzeit-Dünger einmal jährlich im Frühjahr verabreichen
  • Ältere Pflanzen im Frühjahr und Juli/August düngen

Schneiden

Das Schneiden von Miniatur-Seerosen kann sinnvoll, aber auch eine unabdingbare Notwendigkeit sein. Dies ist abhängig von den Gründen, wie:

  • Ausbleibende Blüte
  • Überwucherung
  • Schädlingsbefall oder -fraß
  • Gelbe Blätter
  • Erfrorene oder erkrankte, faule Pflanzenteile
  • Schnittzeitpunkt

Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden ist prinzipiell das zeitige Frühjahr im März/April, bevor das Wachstum beginnt. Vor allem erfrorene und erkrankte, faulende sowie abgestorbene Pflanzenteile sind nach den Wintermonaten zu entfernen. Gelbe Blätter oder solche mit Schädlingsfraßspuren können theoretisch immer abgeschnitten werden. Allerdings sollte ab August kein Schnitt mehr erfolgen, weil das Risiko von Pflanzenschäden und -erkrankungen steigt, wenn die Temperaturen kühler werden und die Zwergseerosen langsam in den Ruhemodus für die Überwinterung übergehen. Zu diesem Zeitpunkt sind sie deutlich anfälliger für Krankheiten.

Regelmäßiges Auslichten

Wenn die Wasseroberfläche mit unzähligen Zwergseerosen bedeckt ist, ist ein Blickfang garantiert, aber auch ein Blüten-Rückgang. Fehlt es an ausreichend Platz für die Blüten, lassen sie nach und irgendwann bleibt die Blüte ganz aus. Ein regelmäßiges Auslichten einmal im Jahr ist die Lösung.

Überwintern

Gartenteich im Winter

Überwiegend sind Mini-Seerosen frostfest, aber reagieren empfindlich auf immense Kälte mit langanhaltender Eisbildung. Hier überleben sie meist nur unbeschadet, wenn sie mindestens 40 Zentimeter tief stehen. Flachere Teiche oder Kübel/Schalen sind an einen frostfreien Ort zu stellen. Der Umzug sollte im Oktober/November vorgenommen werden. Weitere Details sind für das Überwintern von Zwergseerosen im Winterquartier zu beachten:

  • In einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen
  • Ideale Umgebungstemperatur: zwischen ein und zehn Grad Celsius
  • Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt dunkel stellen
  • Bei Temperaturen an die zehn Grad Celsius hell stellen

Vermehrung

Hier gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten die Zwergseerose zu vermehren.

Durch Teilung

Die Vermehrung mittels Teilung ist die schnellste und zuverlässigste Methode, welche zwischen Mai und Juni vorgenommen werden kann. Folgend wird beschreiben, wie vorzugehen und worauf zu achten ist:

  • Pflanze aus dem Wasser und der Erde heben
  • Wurzeln gut abspülen
  • Wurzel mit scharfem Messer in rund 15 Zentimeter lange Stücke teilen
  • Dunkelfarbige Wurzelteile abschneiden
  • Junge Wurzelteile rund ein Drittel kürzen
  • Pflanzenkorb vorbereiten und „Neupflanze“ einsetzen
  • Mutterpflanze wieder an gewohnter Stelle einsetzen
  • Pflanzabstände: mindestens einen Meter

Durch Aussaat

Die Blüte der Zwergseerose sinkt nach dem Abblühen auf den Wassergrund, wo sie sich innerhalb von acht bis zwölf Wochen selbst zu einer Frucht ausbildet und heranreift. Die Samen säen sich vielfach eigenständig aus und neue Zwergseerosen entstehen.
Wer dies nicht dem Zufall überlassen möchte, übernimmt die gezielte, kontrollierte Aussaat, wie folgend beschrieben:

  • Pflanzgefäß mit zwei Zentimeter Sand und vier Zentimeter Erde füllen
  • Circa vier Zentimeter Wasser ins Gefäß füllen
  • Samen auf der Erde verteilen und leicht mit Sand bedecken
  • Samenabstände: zwei Zentimeter
  • Täglich Wasserstand kontrollieren
  • Standort: hell, gleichmäßig warm
  • Keimdauer: zwischen zwei und drei Wochen und mehreren Monaten
  • Zeitpunkt des Aussetzens: Frühjahr

Krankheiten

Die Nymphaea tetragona zeigt sich bei guter Pflege verhältnismäßig unanfällig gegen Krankheiten, ist aber nicht gegen alles und jeden gewappnet. So gibt es manch typische Erkrankungen, mit denen Seerosen-Liebhaber öfter zu tun haben.

Blattfleckenkrankheit

Die Dauerfeuchte im Wasser bietet einen idealen „Nährboden“ für Pilzinfektionen. Vor allem die Blattfleckenkrankheit kommt häufiger vor. Sie ist zu behandeln, sonst stirbt die betroffene Zwergseerose ab.

Erkennen

  • Punktartige Blattverfärbungen, die mit der Zeit dunkler werden
  • Nach dunklen Flecken folgen Löcher
  • Absterben der Blätter

Bekämpfen

  • Erkrankte Pflanzenteile unverzüglich abschneiden und entsorgen
  • Schnitt stets im gesunden Bereich setzen
  • Vorbeugend für weniger Schatten sorgen – eventuell Umstellung in wärmeres Wasser

Knollenfäule

Die Knollenfäule befällt das Rhizom und zählt zu den gefährlichen Krankheiten für Mini-Seerosen. Ab dem zweiten Lebensjahr tritt sie frühestens auf und führt in der Regel zum Absterben.

Erkennen

  • Braun bis schwarz gefärbtes Rhizom
  • Fauler Geruch entwickelt sich
  • Rhizom weicht zunehmend auf
  • Ungewöhnliche Blattfärbungen
  • Pflanze verliert an Stabilität
  • Knospen bleiben verschlossen
  • Vorzeitiger Blütenabfall

Bekämpfen
Die Knollenfäulis ist in der Regel nicht behandelbar, da ausschließlich eine Abtrocknung der Wurzeln eine mögliche Lösung bieten könnte. Da die Zwergseerose allerdings ohne dauerhafte Feuchte nicht überlebt, bleibt nur, die Pflanze sofort aus dem Wasser zu nehmen und zu entsorgen, damit sich die Pilzsporen nicht auf die anderen Pflanzen ausbreiten.

Schädlinge

Auf Schädlinge an Mini-Seerosen weisen meist zuerst gelbe Blattfärbungen oder -flecken hin. Loch- und Blattrandfraß sind weitere eindeutige Anzeichen einen Schädlingsbefalls.

Blattkäfer
Blattkäfer weisen eine gelb-braune Färbung auf. Ihre Larven legen sie auf den Blattoberseiten ab. Sie sind die eigentlichen Schädlinge, welche die Blätter anfressen und auch vor den Blüten keinen Halt machen.

Blattläuse
Es gibt Blattläuse, die es speziell auf Seerosen abgesehen haben. Sie sind wenige Zentimeter groß und in braun, transparent oder weißlich zu sehen. Überwiegend befallen sie an den Uferrändern stehende Exemplare. Sie siedeln sich in Kolonnen an den Stielen an und saugen den Blättern den Saft aus. Durch ihre Hinterlassenschaften bildet sich Honigtau auf den Blattoberseiten, sie sich in der Folge klebrig anfühlen.

Seerosenzünsler
Seerosenzünsler sind ähnlich auffällig, wie der bekannte und weit verbreitete Buchsbaumzünsler. Vor allem die Larven fressen die Blätter an und hinterlassen ovalförmige Löcher. Sie besitzen eine Länge von 2.5 Zentimeter und sind anfangs grün, später grau.

Schädlingsbekämpfung

Im Teich oder in Wassernähe haben chemische Mittel nichts zu suchen. In allen drei Fällen hilft ein rigoroses hartes Abduschen der Zwergseerosen. Wenn möglich, können die Blätter abgewischt werden. Bei Käfern besteht zudem die Möglichkeit des Absammelns, was bei größerem Befall allerdings Geduld erfordert.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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