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Tomaten-Anbau – Aussaat, Pflanzen und Pflege-Anleitung

Tomaten in der Hand

Für viele dürfen besonders im Sommer Tomaten in Salaten und anderen Gerichten nicht fehlen – sie sind saftig, aromatisch und vor allem gesund. Im Handel gibt es sie dann massenhaft, wobei es hier viele Qualitätsunterschiede gibt. Oft sind die Tomaten noch nicht reif genug und werden schon frühzeitig geerntet, um möglichst lange frisch zu bleiben. Natürlich schlägt sich das auf das Aroma nieder, sodass immer mehr nach guten Alternativen suchen, köstliche Tomaten selbst anzubauen.

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Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Wer Tomatenliebhaber ist, kennt die Sortenvielfalt und auch alte Sorten, die man im Handel gar nicht erhält. Will man auf diese Sorten nicht verzichten, bleibt einen oft nur die Aussaat. Da Tomatenpflanzen viel Licht benötigen, um kräftig gedeihen zu können, sollte man damit jedoch bis ungefähr Mitte März warten. Dann kann man die Samen der Tomaten in kleinen Torfquelltöpfen oder mit Aussaaterde gefüllten Kulturzuchttöpfen ansäen. Tomaten sind keine Lichtkeimer, sodass man sie ruhig 5 Millimeter mit Erde bedecken kann. Nach dem Angießen sollte man die Erde immer gut feucht halten. Am besten reguliert man die Feuchtigkeit in einem Frühbeet. Es ist jedoch ratsam, dieses für einen Luftaustausch täglich zu belüften. Nach circa 10 Tagen zeigen sich die Keimlinge aus der Erde. Zeigen sich erste Blattpaare, müssen die Jungpflanzen pikiert werden. Man lässt dabei immer die kräftigste Jungpflanze stehen.

Tomaten-Pflanzen aus dem Handel

Wer nicht den Platz und die Zeit zur Anzucht von Tomatenpflanzen hat, für den sind im Handel erhältliche Jungpflanzen eine gute Alternative. Natürlich erhält man hier keine riesige Sortenvielfalt, muss aber dennoch nicht auf den Anbau aromatischer Tomatenpflanzen verzichten.

Was man zur Tomatenzucht benötigt

Da Tomatenpflanzen recht anfällig sind, benötigen Sie zum Anbau folgende Utensilien:

  • Jungpflanzen aus dem Handel oder der eigenen Anzucht
  •  ein organischer Dünger
  • Stützstäbe
  •  Garn zum Anbinden
  • eine kleine Schaufel
  • eine Gießkanne
  • idealerweise eine Regenabdeckung oder ein Tomatengewächshaus

Der richtige Zeitpunkt zum umtopfen

Da Tomatenpflanzen mit Frost nicht gut zurechtkommen, sollten sie erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Will man die Pflanzen ins Freie stellen, so sollte man bis circa Mitte Mai damit warten. Im Gewächshaus kann man sie jedoch schon ab April aussetzen. Für einen guten Wuchs brauchen die Pflanzen viel Licht, Wasser und Nährstoffe, die sie sich aus der Erde ziehen. Ideale Voraussetzungen bietet deshalb ein guter Boden. Will man die Tomatenpflanzen in Töpfen wachsen lassen, sollten diese ausreichend groß sein, damit sich die Wurzeln gut ausbilden und die Pflanzen versorgen können.

Die richtige Pflege

Für einen gesunden und kräftigen Wuchs brauchen Tomatenpflanzen eine gute Pflege. Wichtig ist, dass die Pflanzen abgestützt werden, damit sie die Last der Früchte tragen können. Abgesehen von Buschtomaten müssen sie auch in regelmäßigen Abständen ausgegeizt werden. Hierbei zwickt man die Triebe, die aus den Blattachseln der Haupttriebe wachsen, mit dem Fingernagel weg. An einer Pflanze sollten nach Möglichkeit immer nur ein bis zwei Haupttriebe stehen bleiben, damit die Kraft nicht in den Blattwuchs, sondern in die Bildung der Früchte geht. Gleichzeitig bekommen die Früchte so mehr Licht.

Der perfekte Standort

Tomaten brauchen während der kompletten Wachstumsphase viel Licht, weshalb sie am besten an sonnigen Plätzen aufgestellt werden sollten. Da sich die Früchte nur bilden, wenn die Blüten bestäubt wurden, muss außerdem auf eine gute Luftzirkulation geachtet werden. Im Freien, wo Bienen, Hummeln und der Wind die Arbeit des Bestäubens übernehmen, gibt es im Gewächshaus wesentlich mehr zu tun. Sorgen sie täglich für Durchzug, um die Pollen von Blüte zu Blüte übertragen zu können. Leichtes schütteln an den Pflanzen hat denselben Effekt. Außerdem sollten Tomaten ab der Fruchtbildung vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, damit Sie weniger anfällig für Krankheiten sind. Ein geschützter Ort, beispielsweise ein Tomatengewächshaus, eignet sich als Unterstand besonders gut.

Tomatenpflanzen richtig Gießen

Tomaten brauchen relativ viel Wasser, sodass sie gerade an warmen Sommertagen möglichst täglich gegossen werden sollten. Gerade während der Fruchtbildung ist das wichtig, damit die Früchte nicht aufplatzen.

Tipps zum Düngen

Da chemische Dünger oft Stoffe beinhalten, die in Lebensmitteln nichts zu suchen haben, sollte beim Düngen von Tomatenpflanzen auf rein organischen Dünger zurückgegriffen werden. Stickstoffhaltige Düngepellets aus Schafswolle, Pferdeäpfel oder Brennnesseljauche eignen sich dazu besonders gut. Bei der Vorbereitung der Erde lassen sich die Pellets oder Pferdeäpfel besonders gut einarbeiten, Brennnesseljauche ist dann beim Gießen ein guter Zusatz.

Vermehrungsmöglichkeiten bei Tomaten

Tomatenpflanzen vermehren sich während der Blütezeit durch die Übertragung von Pollen. Ist eine Blüte mit Pollen bestäubt, bildet sich die Tomate. Die Kerne, die man in der Frucht sieht, ist der Samen. Diese kann man beispielsweise auf einem Küchentuch trocknen und im Kühlschrank für das kommende Jahr aufbewahren. Auch Kreuzungen verschiedener Sorten sind so möglich. Man kann aber auch aus den Trieben, die aus den Blattachseln ausgegeizt werden neue Stecklinge heranziehen, indem man sie in einem mit Wasser gefüllten Becher wurzeln lässt.

Tomatenpflanzen überwintern

Auch das Überwintern von Tomatenpflanzen ist in Form von Stecklingen möglich. Man kann Triebe von gesunden und kräftigen Mutterpflanzen überwintern, indem man sie in ein Glas mit Wasser stellt. Dies ist jedoch relativ aufwendig und lohnt sich meist nur bei sehr seltenen Tomatensorten, die nur kümmerliche Samen produzieren. Da die Stecklinge viel Licht benötigen, braucht man dazu jedoch eine geeignete Lampe.

Krankheiten und Schädlinge

Tomaten sind recht anfällige Pflanzen, wenn sie nicht die Pflege bekommen, die sie benötigen. So lassen sich sehr viele Krankheiten auf eine falsche Haltung und Pflege zurückführen. Weit verbreitete Krankheiten sind beispielsweise die Frucht- und Stängelfäule, Kraut- oder Braunfäule, die Dürrfleckenkrankheit, der echte Mehltau oder Grauschimmel, die Blütenendfäule, Löffelblättrigkeit oder der durch zu viel Sonne bedingte Grün- oder Gelbkragen. Oft werden diese Krankheiten durch zu hohe Sonneneinstrahlung, Dürreperioden, Nährstoffmangel oder Regen von oben hervorgerufen. Meist erkennt man an den Blättern oder den Früchten, ob eine Pflanze eine dieser Krankheiten hat.

Wissenswertes

Man pflanzt erst nach den Eisheiligen in den Garten. Der Pflanzabstand sollte 50 bis 60 cm betragen. Das Pflanzloch muss recht tief sein. Es wird mit Kompostunterlage aufgefüllt. Man pflanzt die Staude ganz leicht schräg ein, dann entwickeln sich vom Stängel aus noch neue Wurzeln. Man kann die Pflanze bis zu 5 cm unter die ersten Blätter einpflanzen. Das hat den Vorteil, dass sich auf dem gesamten unterirdischen Stängel Wurzeln bilden können. Das stärkt die Pflanze, sie kann kräftig wachsen. Nach dem Pflanzen muss gut gewässert werden.

Tomatenpflanzen können auch in Kübel gepflanzt werden. Am besten eignen sich Töpfe von mindestens 5 Liter Inhalt. Sie sollten vor einer Südwand platziert werden.

Als Halt benötigen die Pflanzen eine Stütze, einen Stab, der ihnen Halt gibt.
Der beste Standort für Tomaten ist in einem Gewächshaus. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie nur darin pflanzen. Regen schadet den Pflanzen und wenn man Pech hat, gehen sie ein. Die Blätter sollten besser trocken bleiben. Deshalb sind Tomatenpflanzen im Tomatengewächshaus besonders gut aufgehoben. Man gießt immer nur unten an der Pflanze, nicht auf die Blätter.

Wer den Boden vor dem Pflanzen nicht  wie oben beschrieben vorbereitet hat, sollte gleich beim Pflanzen eine kräftige Startdüngung mit ins Pflanzloch geben.

Man kann Tomatenpflanzen in verschiedenen Größen kaufen, oder man sät sie selbst aus. Damit beginnt man am besten Mitte bis Ende März. Als Erde eignet sich Anzuchterde, sie ist keimfrei. Die Samen sollten einen Abstand von etwa 2 cm voneinander haben und werden nur ganz leicht mit Erde bedeckt. Befeuchtet werden sie am sichersten mit einer Sprühflasche. Sie benötigen einen hellen Standort und Temperaturen um die 20 ºC zum keimen. Sobald sich die ersten beiden Keimblätter der Jungpflanze gut entwickelt haben und die ersten Laubblätter sichtbar werden, vereinzelt man die Pflänzchen. Sobald keine Fröste mehr drohen, setzt man die Jungpflanzen in den Garten oder in einen entsprechenden Kübel um.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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