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Kreuzkümmel-Pflanze anbauen – Aussaat und Pflege

Der Kreuzkümmel ist eine einjährige Pflanze. In milden Gegenden von Deutschland lässt sich der wärmeliebende Cuminum cyminum durchaus mit Erfolg aussäen. Im Spätsommer bilden sich, nach der Blüte, die kümmelähnlichen Samenfrüchte aus. Die Samen können dann für die Küche verwendet werden oder für die nächste Aussaat. Den Namen „Kreuz“kümmel führt er aufgrund der kreuzförmigen Stellung seiner Blätter. Wer den Geschmack liebt, und offen für neue Experimente im Garten ist, wird es mit dem Eigenanbau bestimmt gern einmal versuchen wollen.    

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Aussaat

Zunächst einmal wäre die Frage zu klären, ob sich die Samen aus dem Gewürzregal auch als Saatgut eignen. Darauf lässt sich mit einem klaren „kann, muss aber nicht“ antworten. Ob Gewürzsamen des Kreuzkümmels keimfähig sind, hängt sehr stark von der Verarbeitung und der Lagerung ab. Beides lässt sich von außen nur schwer beurteilen. Im Fachhandel und auch bei spezialisierten Internet-Versandfirmen gibt es keimfähiges Saatgut günstig zu kaufen. Da die Aufzucht recht anspruchsvoll ist, sollte man hier kein Risiko eingehen und gleich richtiges Saatgut kaufen. Nur in wirklich warmen Regionen Deutschlands kann man den Samen im Mai direkt ins Freiland säen. Zum Keimen benötigt die Saat dauerhaft Temperaturen zwischen 15 und 18 °C. Die Keimdauer des Cuminum cyminum Samen beträgt 14 bis 20 Tage. Die Samen werden bei der Direktaussaat ca. 2 cm tief in Reihen, mit einem Abstand von 30 bis 40 cm in die Erde gesetzt.

Vorkultur

Die meisten werden jedoch gezwungen sein, die Saat bereits im Spätwinter im geschützten Haus vorzuziehen. Dafür wird der Samen ungefähr einen Zentimeter tief in kleine Töpfchen mit Anzuchterde gesetzt und an einen hellen, warmen Standort gestellt. Das Substrat muss zu Beginn immer schön feucht gehalten werden. Es darf jedoch keine Staunässe entstehen. Die einzelnen Pflänzchen, wenn sie ca. 5 cm hoch sind, kommen dann ab Mai ins Beet. Aber nur, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist.

Hier die Zeiten für die Kultur des Kreuzkümmels:

  • Aussaat Vorkultur: Februar
  • Aussaat Freiland: Mai
  • Pflanzung der Vorkultur ins Freiland: Mai
  • Blüte: Juni/ Juli
  • Samenreife: August/ September (ca. 40 Tage nach der Blüte)
  • Kulturdauer: 3-4 warme Monate

Freiland

Der Kreuzkümmel wächst kriechend und wird mit gerade mal 30 bis 40 cm nicht allzu hoch. Dementsprechend benötigen die einzelnen Pflänzchen beim Aussetzen (oder pikieren im Freiland) einen Pflanzabstand von gut 20 cm zueinander. Der Standort sollte vollsonnig sein und keinen extremen Winden und Witterungen ausgesetzt sein. Eine Südlage vor Hecken oder Mauern ist ideal. Wenn die Pflänzchen im Mai erst ausgesetzt werden, dürfen sie jedoch nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt sein. Für die ersten Tage ist es dann gut, sie mit einer zeitweisen Beschattung nach und nach an die Sonne zu gewöhnen. Der Boden wird vor dem Einsetzen gründlich aufgelockert und mit Kompost und ggf. mit Kokosfasern angereichert. Eine Beimischung mit Sand ist eher ungünstig, da immer ein wenig Feuchtigkeit benötigt wird. Das Wasser darf also nicht zu schnell abfließen. Kumin mag den Boden am liebsten leicht feucht, nährstoffreich und locker. Die im Freiland ausgesäten Keimlinge werden pikiert, wenn sie ungefähr 5 cm hoch sind. Die schwachen Triebe entfernt man und lässt nur die stärkeren Pflänzchen stehen. Die vorgezogenen Keimlinge können auch sehr gut an sonnigen Standorten, auf dem Balkon oder der Terrasse, in einen Topf gesetzt werden. Als Substrat reicht hier normale Blumenerde aus, danach sind nur noch regelmäßige Wassergaben gefordert.

Tipp:

Wer nicht gleich ein Kreuzkümmel-Beet anlegen möchte, ist mit der Topfkultur gut bedient. Unabhängig von einer späteren Ernte kann man sich den ganzen Juni über an den kleinen weiß-rosa Blüten im zarten Grün erfreuen.

Pflege

Abgesehen von den gehobenen Wärmeansprüchen ist Kreuzkümmel eine sehr robuste und pflegeleichte Pflanze. Es gilt, die Erde übers Jahr locker und unkrautfrei zu halten. Der Kumin möchte mäßig gegossen werden, aber nie ganz austrocknen. Wenn der Sommer seinen Namen verdient und sein Standort schön sonnig ist, sollte er ein- bis zweimal mit Regenwasser (oder abgestandenem Leitungswasser) gegossen werden. Am besten gedeiht er in warmen, beständig sonnigen Sommern. Daher kann es leider durchaus sein, dass er in regnerischen, kalten Sommern nur mickert und weder blüht noch Samen ausbildet. Da der Cuminum cyminum eine einjährige Pflanze ist, braucht man ihn nach dem Einsetzen nicht mehr zu düngen. Es genügt, wenn er gleich zu Beginn in ein nährstoffreiches Substrat gesetzt wurde. Als Exot in unserem Land gibt es kaum Schädlinge und Krankheiten, die den Kreuzkümmel befallen könnten, zu befürchten. Lediglich ein Zuviel an Wasser und Kälte kann ihn mit der Zeit vernichten.

Ernte und Anwendung

Geerntet wird, wenn sich Samen ausgebildet haben und sich das Grün leicht gelblich verfärbt. Jetzt kann man die Stängel als Ganzes abschneiden. Diese können dann auf einer luftdurchlässigen Unterlage in der Sonne zum Trocknen ausgelegt werden. Eine andere Möglichkeit ist es, sie zu Bündeln und an einem luftigen, trockenem Ort kopfüber zum Trocknen aufzuhängen. Wenn die Pflanzen vollständig ausgetrocknet sind, lassen sich die Samen ganz einfach herausschütteln und -streifen. Die trockenen Samen können dann, bis zur Verwendung, in einer Gewürzdose trocken aufbewahrt werden. Kreuzkümmel als Gewürz passt hervorragend zu orientalischen Gerichten und Grillfleisch. Sparsam angewendet kann es auch vielen Gemüseeintöpfen geschmacklich den letzten Kick geben. Die Samen am besten erst kurz vor dem Einsatz trocken in einer Pfanne anrösten und dann mörsern. So entfalten sie ihr volles Aroma. Verantwortlich für dieses spezielle Aroma ist das ätherische Öl Cumin (Cuminal/ P-Isopropylbenzaldehyd). In der Heilkunde findet es ähnliche Anwendung wie der bei uns bekannte Kümmel: bei Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen und Völlegefühl.

Fazit

Experimentierfreudige Gärtner und Liebhaber der orientalischen Küche werden ihre Freude daran haben, diese an sich pflegeleichte, einjährige Pflanze einmal selbst auszusäen. In einem Topf auf dem Balkon sind sie den Sommer zudem noch eine nicht alltägliche, filigrane Dekoration. Wenn es mal ein schlechter Sommer war, so kann man es ohne allzu großen Aufwand, und voller Hoffnung, im nächsten Jahr noch einmal versuchen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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