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Zwergobstbaum – Pflege und Schneiden

Unter Zwergobstbäumen versteht man Obstbäume, welche aufgrund einer Veredelung oder eines genetischen Defektes eine maximale Wuchshöhe von 100 – 125 cm erreichen. Diese Zwergobstbäume können aus diesem Grund sowohl im eigenen Garten, als auch als Topfpflanze angebaut werden und bieten einen Obstertrag auch auf kleinstem Raum. Die dabei entstehenden Früchte haben eine normale Größe, bedingt durch die Größe des Baumes fällt die Ernte natürlich entsprechend geringer aus.

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Die Pflege des Zwergobstbaumes

Ein Zwergobstbaum welcher frei im Garten eingesetzt wird, benötigt nicht viel mehr Pflege als ein normaler Obstbaum derselben Art. Nährstoffreiche Erde und ein sonniger Stellplatz sind hierbei schon vollkommen ausreichend. Wird ein Zwergobstbaum allerdings im Blumentopf gehalten, sind bei der Pflege des Baumes einige Faktoren zu beachten. Zunächst einmal muss ein Blumentopf gewählt werden der groß genug ist, dass die Wurzeln des Baumes genügend Platz bekommen. 30 Liter haben sich hierbei als Richtwert bewährt.

Darüber hinaus muss der Blumentopf über einen entsprechend großen Abfluss verfügen, damit sich Staunässe nicht bilden kann und überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Es bietet sich an am Boden des Topfes eine dünne Schicht aus Kies aufzubringen (3-5 cm) um so die Drainage zu verbessern. Die Erde für den Zwergobstbaum sollte aus einer guten Mischung aus normaler Blumenerde, Pflanzsubstrat und einer Prise Sand bestehen, um eine optimale Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten. Für eine Langzeitversorgung mit Nährstoffen kann darüber hinaus ein gewisser Anteil an Hornspänen in die Erde eingebracht werden.

Vor dem Eintopfen des Zwergobstbaumes müssen dessen Wurzeln an den Topf angepasst werden. Die Wurzeln sollten dabei so beschnitten werden, dass sie zu allen Rändern des Topfes 3-5 cm Platz haben. Vorsicht jedoch beim Schnitt der Wurzeln, da sich dieser Schnitt auch auf die Gestaltung der Krone auswirkt. Werden dicke und kräftige Wurzeln zu stark beschnitten, wird der Zwergobstbaum gerade am Anfang kaum dicke Äste bilden können und sehr feingliedrig in der Struktur bleiben. Ein solcher Zwergobstbaum sollte hierbei alle 3-5 Jahre umgetopft werden, wobei die Erde selbstverständlich komplett ausgetauscht werden sollte. Ein jährlicher Austausch der Erde muss hierbei nur oberflächlich geschehen, so dass neue Nährstoffe in den Boden eingebracht werden können. Die Düngung des Baumes kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Unabhängig ob mit biologischem oder mineralischem Dünger gearbeitet wird, sollte bis maximal August gedüngt werden um die Holzhärtung vor dem Winter nicht zu gefährden.

Wichtige Punkte für den Zwergobstbaum:

  • Entsprechende Blumentopfgröße (Min. 30 l)
  • Ein nährstoffreiches Substrat
  • Wasserabfluss des Pflanztopfes garantieren
  • Wurzeln nicht knicken und bewusst schneiden
  • Umtopfen alle 3-5 Jahre
  • Düngen bis maximal August

Der Schnitt des Zwergobstbaumes

Beim Schnitt der Zwergobstbäume kommen verschiedene Techniken zur Anwendung, welche sich sowohl beim herkömmlichen Obstbau und bei der Bonsaipflege bedienen. Wichtig ist auch hier, dass der erste Schnitt vor dem Austrieb stattfindet. Vor allem im Gegensatz zum normalen Obstbaumschnitt lässt sich sagen, dass die Zwergobstbäume kürzer und regelmäßiger geschnitten werden müssen, als ihre großen Verwandten. Wichtig sind vor allem die Vorraussetzungen für den Schnitt. Geschnitten werden alle Äste, die sich überkreuzen, die parallel laufen oder nicht in äußere Richtung wachsen. Dies sorgt für eine möglichst gute Versorgung der restlichen Äste und schafft eine dichte und vor allem ertragreiche Krone des Zwergobstbaums. Der Schnitt erfolgt hierbei immer direkt oberhalb einer Knospe. Dies hat einen bestimmten Grund. Es werden stets nur die Tele des Baumes mit Nährstoffen versorgt, an deren Ende eine Knospe liegt. Schneidet man nun zwischen zwei Knospen den Baum, stirbt der Teil nach der ersten Knospe ab und verrottet noch am Stamm. Dies ist eine Einfallpforte für Krankheitserreger und Schädlinge und kann dem Baum daher stark schaden.

Apfel - Malus

Große Schnittflächen sollten daher auch bei einem Zwergobstbaum mit Wundverschlussmitteln oder Latex abgedichtet werden. Um jedoch gerade im unteren Bereich der Krone für möglichst dicke Äste zu sorgen, dürfen diese über längere Zeit nicht geschnitten werden. Erst nachdem diese die gewünschte Dicke erreicht haben, sollte hier ein Schnitt angesetzt werden. Dies erfordert in der Regel viel Geduld vom Gärtner und kann das Bild des Zwergobstbaumes zu Anfang ein wenig ungleichmäßig werden lassen. Wichtig ist es auf die Fruchtknospen beim Schnitt zu achten. Wer einen hohen Ertrag vom Baum erhalten möchte, muss dabei gegebenenfalls einige optische Einschnitte in Kauf nehmen, da die Obst tragenden Äste nicht geschnitten werden können. Der Schnitt sollte auch hierbei bis maximal August weiter durchgeführt werden, damit der Baum im Herbst für die Holzverhärtung sorgen kann ohne sich mit Schnittstellen abkämpfen zu müssen.

Schnitt bei Zwergobstbäumen:

  • Regelmäßig schneiden
  • Immer direkt hinter der Knospe schneiden
  • große Wunden abdichten
  • falsch wachsende Äste frühzeitig zurück schneiden
  • Bis maximal August den Baumschnitt betreiben.

Wohl jeder, der in der Großstadt in einer kleinen Mietwohnung wohnt, wünscht sich einen eigenen Garten mit eigenen Obstbäumen. Bis vor ein paar Jahren war dieser Wunsch praktisch unerfüllbar. Seit einiger Zeit erfreuen sich so genannte Zwergobstbäume immer größer werdender Beliebtheit.

Wissenswertes zum Zwergobsbaum

Doch warum ist das Zwergapfelbäumchen denn nun so klein? Im Grunde ist der komplette Wuchs des kleinen Baumes dem des großen Apfelbaumes gleich zu setzen. Halt eben alles in der Kleinform. Egal, ob man nun einen Apfelbaum, Kirschbaum, Birnenbaum oder Nektarinenbaum in Klein auf dem Balkon halten will, mittlerweile gibt es bereits jeden Obstbaum auch in der kleinen Ausführung.

Die Zwergobstbäume werden aufgrund eines genetischen Defekts nur zwischen 100 und 120 cm hoch. Dieser Kleinwuchs stört allerdings die Früchte nicht. Sie sind nahezu genau so groß, wie die an einem normalen Obstbaum. Lediglich in der Menge muss man bei kleinen Bäumchen aufgrund des mangelnden Platzes Abstriche machen.

Pflege-Tipps

  • je größer der Topf ist, desto wohler wird sich das Obstbäumchen fühlen
  • den Topf auf kleine Füßchen stellen, damit eventuell zu vieles Wasser – sei es Gießwasser oder Regenwasser – ungehindert abfließen kann
  • Wasserverdunstung über die Blätter ist fast genau so hoch, wie bei den großen Bäumen. Es muss daher unbedingt für ausreichende Bewässerung gesorgt sein.
  • Am wohlsten fühlt sich ein Zwergobstbäumchen in normaler Kübelerde, aber auch hochwertige Dach- und Trogerde kann verwendet werden.
  • Als kleiner Tipp sollte der Pflanzenbesitzer noch etwas Sand unter die Erde mischen, damit das Bäumchen auch genügend Mineralstoffe enthält.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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