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Geranien vermehren – Stecklinge selber ziehen

Geranien vermehren

Geranien oder auch Pelargonien genannt, sind die beliebteste Pflanzen für Balkonkästen oder andere Blumengefäße. Der Klassiker unter den Balkonpflanzen, hat unzählige Farbspiele von dunkellila bis zu schneeweiß. Im Großen und Ganzen ist die Pflanze pflegeleicht, außer gelegentlichem Auszupfen von alten Blättern und Blütenständen. Alle Pelargonien lassen sich beliebig vermehren, das ist eine gute Alternative zum platzraubenden Überwintern.

Video-Tipp

Einleitung

Geranien lassen sich einfach durch Stecklinge vermehren. Hier wird das Thema Überwinterung angesprochen. Nicht jeder hat Platz um die großen Blumenkästen mit den großen Geranienstöcken im Winter unterzubringen. So werden viele im Biomüll entsorgt oder auf dem Kompost. Doch gerade aus diesen Stöcken lassen sich vor der Überwinterung Stecklinge entnehmen und neu kultivieren. Diese Stecklinge sind dann so klein, dass sie problemlos im Keller Platz finden.

Der richtige Zeitpunkt für Stecklinge

Im Großen und Ganzen ist die Geranie eine anspruchslose Pflanze. Wer sie pflanzt sollte nur beachten, dass sie nicht starken Regenfällen nach einer ausdauernden Hitzeperiode ausgesetzt ist. Viele Sorten zeigen sich so schön, dass man sie kultivieren möchte. Es bietet sich an Stecklinge zu ziehen. Stecklinge garantieren identischen Nachwuchs. Stecklinge kann man zu jeder Jahreszeit von der Geranie abtrennen. Die Mutterpflanze sollte allerdings eine ausreichende Größe haben, damit ein fingerlanger Trieb abgeschnitten werden kann. Der Stängel sollte fünf große Blätter haben, er sollte so lang wie ihr Mittelfinger sein.

Die Vorbereitung

Wer sich die allerschönsten Geranien für das nächste Jahr ziehen möchte, der zieht am besten Stecklinge. Dazu sucht man sich einen Trieb aus, der fingerlang ist und 4 bis 5 große Blätter hat. Mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere wird unter dem letzten Blattknoten der Trieb abgeschnitten. Dabei ist wichtig, dass das Schneidwerkzeug richtig scharf ist. Ansonsten kann es passieren, dass die Schnittfläche zerrupft, das kann zu Krankheiten und Schädlingen führen. Wenn Triebe durch äußere Einflüsse wie Stürme oder sonstiges abgetrennt wurden, so sollte auch dort die Bruchstelle glatt abgeschnitten werden, am eigentlichen abgebrochenen Zweig. Bevor man nun den Steckling weiter verarbeitet, braucht er noch einige Schönheitsreparaturen. So müssen die unteren vorhandenen Blätter sauber losgelöst werden, auch die ganz kleinen. Sind noch Knospen und Blüten vorhanden, so müssen diese ebenfalls vorsichtig abgetrennt werden. Nur wenn die kleinen Blätter, die Blätter im unteren Bereich und die Blüten entfernt werden, kann der Steckling wurzeln und gut anwachsen. Wären noch Knospen und Blüten am Steckling, dann könnten diese den Wurzelvorgang hindern oder gar nicht möglich machen.

Sind die Geranien-Stecklinge dann vorbereitet, so können sie eingepflanzt werden. Man sollte eine spezielle Anzuchterde verwenden. Die Ableger werden nun etwa 2 cm tief in die Erde verbracht und gut angedrückt. Pflanzt man mehrere Ableger ein, so sollte darauf geachtet werden, dass sich die Blätter der einzelnen Stecklinge nicht berühren. Sind die Stecklinge eingetopft, so werden sie leicht gegossen. Dabei gilt, dass die Pflanzen nur feucht und nicht nass sind. Zu vieles Gießen ist schädlich und kann zur Fäulnis führen. Daher ist auch das Wurzelziehen in einem Gefäß in dem das Wasser steht, nicht möglich, oder wenn dann klappt es ab und zu.

Durchführung auf einen Blick

  1. Fingerdicke, gesunde Triebe mit einem scharfen Messer abschneiden und zwar unter einem Blattknoten.
  2. Sämtliche Blüten, Blütenansätze von den Stecklingen entfernen.
  3. Blätter von unten entfernen, 1-2 Blätter können stehen bleiben.
  4. Die untere Schnittfläche der Stecklinge ein wenig antrocknen lassen.
  5. Geranien-Stecklinge in durchlässige Erde einpflanzen.
  6. Man kann aber man muss keine Anzuchterde nehmen, normale Erde tut es auch.
  7. Die folgende Zeit nicht zu stark gießen, damit keine Fäulnis entsteht, oder die Wurzelbildung behindert wird.
  8. Die Stecklinge nicht in die pralle Sonne stellen, erst schattig, aber nicht ganz dunkel.
  9. Besteht ein Raumklima das heiß und trocken ist, kann man über die Stecklinge eine durchsichtige Plastiktüte stülpen, damit entsteht ein feuchtwarmes Klima, das die Bewurzelung vorantreibt.
  10. Vor dem Frost sollten die bewurzelten Stecklinge überwintert werden. Bei 5-10 °C in einem hellen Raum ist optimal.
  11. Darauf achten, dass die Stecklinge nicht zu weich sind und eine hellgrüne Farbe haben, die Stecklinge sind dann nicht mehr so aktiv und bewurzeln schlechter.
Tipp:

Mit der „Kindernahrung“ können die Jungpflanzen nach der Wurzelbildung gedüngt werden. Dazu nimmt man eine 0,05 bis 0,1 prozentige Volldüngerlösung.

Pflege und Anzucht von Stecklingen

Wie vor schon beschrieben, können Stecklinge das ganze Jahr über, also solange die Mutterpflanze stark und kräftig ist, gezogen werden. Aber wenn man im Frühjahr schon frühblühende Pflanzen haben möchte, sollte der Steckling schon im Herbst oder ganz früh zum Beginn des Frühjahrs herangezogen werden. Vor dem ersten Frost müssen die Geranien-Ableger in einem hellen Raum bei 5-10 °C überwintern. Heller Raum ist eigentlich relativ, ein wenig Licht reicht schon aus. Es sollte nur wenig gegossen werden. Ab und zu das abgestorbene Laub entfernen. Das folgende Frühjahr die gewurzelten Geranien in frische Erde einpflanzen. Dann können sie an einem warmen Ort nach draußen verbracht werden. Zu bemerken ist noch, dass die Stecklinge durchaus trocken stehen, das Substrat sollte aber nicht ganz austrocknen. Wenn man die Vermehrung schon sehr früh, beispielsweise bis Juni – vorgenommen hat, sollten die jungen Pflanzen noch vor dem Winter die Erde wechseln. Damit die jungen Pflanzen schon früh ihre Blüte zeigen, sollten sie ab Februar in einen wärmeren Raum mit mehr Licht gestellt werden. Erhöhen sich die Temperaturen und das Licht, sollte das Gießen vermehrt werden.

Schädlinge und Pflegefehler

Kurz nach dem Setzen der Stecklinge bis zum Substratwechsel, sind sie noch sehr anfällig. Zu den Schädlingen können Schnecken ein Problem werden, die von dem neuen Grün angelockt werden. Auf einem Balkon ist das eher selten. Stehen die Pflanzen zu nass, kann Fäulnis auftreten.

Probleme mit Stecklingen

Manchmal gibt es aber doch Probleme bei den Stecklingen vermehren. Man hat die Geranien über Stecklinge versucht sie zu vermehren, aber sie bekamen alle gelbe Blätter oder sind verfault. Dazu ist zu sagen, dass Geranien Stecklinge leicht faulen, gerade dann wenn sie noch nicht voll ausgereift sind, d.h. es handelt um zu frische bzw. zu weiche Triebe. Zu erkennen sind sie an der hellgrünen Farbe. Diese Triebe entstehen gerne bei der Überwinterung, da sie hinter der Fensterscheibe bei Sonneneinwirkung sehr schnell wachsen. Deshalb sollte man sich Stecklinge abnehmen, die schon ausgereift sind, sogenannte halbausgereifte Stecklinge. Halbreife Stecklinge sind optimal, sie sind schon bräunlich, zeigen aber noch keine Verholzung. Ansonsten würden sie nicht bewurzeln oder schwer. Wenn die Stecklinge sich nicht bewurzeln, können Geranien auch durch Teilen vermehrt werden. Dabei nimmt man ein scharfes Messer und schneidet bereits bewurzelte Triebe ab.

Häufige Fragen

Kann man Geranien in Hydrokultur setzen?

Dazu ist zu sagen, dass eine Pflanzung in Hydrokultur nicht sinnvoll ist. Der Grund, Geranien vertragen keine stehende Nässe, was ja bei der Hydrokultur der Fall ist.

Die Geranien treiben schon Mitte Dezember, was soll mit den Trieben geschehen?

Die Geranien stehen dann zu hell. Diese sogenannten Geiltriebe müssen entfernt werden, da sie unnötig viel Wasser benötigen und die Pflanze über den Winter hin vertrocknen lässt.

Wissenswertes zur Geranien-Aussaat

Mit nur wenigen Samenpäckchen erhält man eine große Anzahl von Balkonpflanzen zu einem niedrigen Preis. Wenn man sie im Gewächshaus aussät, bekommt man bis Ende Mai Jungpflanzen, die man ins Freie verpflanzen kann. Da die meisten Balkonpflanzen zum Keimen eine Temperatur von 15-17 °C benötigen, sollte das Gewächshaus allerdings beheizbar sein, selbst dann, wenn man einen beheizten Anzuchtkasten verwendet. Manche Balkonpflanzen kann man bei steigenden Temperaturen auch in einem unbeheizten Gewächshaus aussäen. Man sollte dazu eine spezielle Aussaaterde verwenden und die gekeimten Sämlinge in kleine Töpfe oder Aussaatkisten pikieren. Mit der Aussaat sollte man nicht noch zu kalt ist.

Anzucht von Jungpflanzen

Die Anzucht der Balkonpflanzen ist leicht, weil sie sich bei niedrigen Temperaturen und unter weniger exakt vorgegebenen Bedingungen ziehen lassen Sämlinge. Jungpflanzen, die Sie in einem Gartencenter oder einer Baumschule kaufen, sollten Sie warm halten und rasch nach Hause bringen. Beim Kauf im Versandhandel müssen die Pflanzen gleich nach dem Eintreffen ausgepackt und in einzelne kleine Töpfe mit Universalsubstrat gepflanzt werden. Stellen Sie die Töpfe an einen möglichst hellen Standort bei mindestens 15 °C. Halten Sie das Substrat feucht, aber nicht nass, damit die Pflanzen an der Basis nicht verrotten. Später werden sie dann in größere Topfe umgetopft.

Tipp:

Bevor man die Pflanzen endgültig nach draußen stellt, sollten Sie zunächst abgehärtet werden, indem man sie nach und nach kühleren Temperaturen aussetzt. Keinesfalls sollte man sie zu früh ins Freie bringen.

Vorgehen in 3 Schritten

  • Stecklinge schneiden: Von gesunden, kräftigen Trieben Stecklinge mit 3 – 4 Blättern knapp unterhalb des letzten Blattes schneiden. Mit dem Messer den Stängel gerade durchschneiden. Die Schnittfläche antrocknen lassen, um Fäulnisgefahr zu verhindern. Blüten, Knospen und die letzten Blätter entfernen.
  • In Anzuchterde stecken: Stecklinge entweder einzeln in gepresste Torftöpfchen oder zu mehreren in Schalen, gefüllt mit einer Erde-/ sand- Mischung, stecken. Boden anfeuchten und an einen hellen, aber keinesfalls sonnigen Platz stellen. In der Folgezeit nie zu reichlich gießen. Bei steigenden Temperaturen lüften.
  • Im Frühjahr verpflanzen: Überwintert werden die Jungpflanzen an einem hellen, 5 – 10 Grad Celsius kühlen Platz. Nach dem Neutrieb nochmals stutzen und nach den Eisheiligen in Töpfe oder Kästen setzen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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