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Hornveilchen, Viola cornuta – Pflege und Überwintern

Hornveilchen (Viola cornuta)

Kahle Erde an Gehölzrändern gehört der Vergangenheit an: Denn Hornveilchen mit ihrem buschig ausladenden Wuchs lieben den Halbschatten an Gehölzrändern. Dazu sind sie ausgezeichnete Bodendecker. Am Gehölzrand, im Beet oder im Pflanzkübel blühen Hornveilchen üppig und bunt. Jedem Standort verleihen sie ein verwunschenes Flair. Diese kleinen, zarten Pflanzen haben viel zu bieten. Sie verzaubern die Sinne. Über den immergrünen Blättern der ‚Viola cornuta‘ wippen zu jeder Jahreszeit die zarten Blüten. Ihr Anblick spendet Fröhlichkeit und ihr Duft verzaubert. Dabei stellen sie keine großen Ansprüche an gärtnerisches Können, sind pflegeleicht, anspruchslos und langlebig.

Video-Tipp

Standort und Boden

Die Hornveilchen benötigen lockeren, durchlässigen und humosen Boden in Sonne bis Halbschatten. Für einen vollsonnigen, heißen und trockenen Standort ist  ‚Viola cornuta‘ nicht geeignet. Hornveilchen erreichen eine Höhe von 15 bis 20 cm. Um ihre Schönheit gekonnt in Szene zu setzen, ist die Auswahl des passenden Standorts von Bedeutung. Den richtigen Platz findet ‚Viola cornuta‘ in Steingärten, Beeten, Rabatten, Beeteinfassungen und Gehölzrändern. Bezaubernd schön ist ihre Wirkung als Blütenteppich in der Nachbarschaft von Anemonen, Glockenblumen, Gräsern, Grasnelken, Primeln und  niedrigen Farnen.

Humoser, lehmig-durchlässiger und feuchter Boden bietet den Hornveilchen optimale Wachstumsbedingungen. Sie kommen aber mit allen wasserdurchlässigen, lockeren Böden zurecht, selbst mit den Magerböden eines Steingartens. Wichtig sind einzig Wasserdurchlässigkeit und lockerer Boden. Staunässe vertragen die kleinen Veilchen nicht. Auch auf stark durchwurzelten Böden kommen sie nicht gut zurecht. Bietet ihnen der Standort lockeren und wasserdurchlässigen Boden, belohnen diese zarten Schönheiten den Gärtner mit kraftvollem Wuchs und vielen Blüten.

Standort auf Terrasse und Balkon

Hornveilchen entfalten ihre Schönheit und ihren Duft auch in Pflanzkübeln, Hängeampeln und Schalen. Es wird normale Blumenerde benötigt. Alle Behältnisse benötigen einen Ablauf, um Staunässe zu vermeiden.  

Pflege

Die Hornveilchen gedeihen gut bei gleichmäßiger Feuchtigkeit. In trockenen Perioden benötigen sie Gießwasser. Es darf keine Staunässe entstehen. Während der Wachstumsphasen ist das Hornveilchen für eine mäßige Nährstoffgabe dankbar. Es reichen kleine Nährstoffgaben und erst dann, wenn die Blühkraft nachlässt oder wenn sich gerade die zweite Blüte bildet. Bei zu viel Dünger werden die Triebe dieser zarten Staude immer länger. Dabei werden sie so dünn, dass sie spätestens bei dem nächsten Regenschauer umknicken.

Tipp:

Bei plötzlichem Höhenwuchs sofort jede Düngergabe stoppen.

Um die Langlebigkeit und Blühfreudigkeit zu erhöhen, ist ein Rückschnitt nach der ersten Blüte empfehlenswert. Um die Hälfte eingekürzt treibt die Pflanze kraftvoll und buschig aus. Die Pflanze dankt den Rückschnitt mit Langlebigkeit und vielen Blüten. Wird die zweite Blüte nicht zurückgeschnitten, reifen Samen. Das Hornveilchen sät sich selbst aus. So erobert diese zarte Staude den Garten über Wurzelausläufer und durch Samenflug. Zum Leid eines Gärtners lieben Schnecken besonders die aus Stecklingen gezogenen Hornveilchen-Sorten. Ein Schneckenschutz ist angeraten.

Vermehrung

Die Hornveilchen gehören zu den ‚Stauden‘. Ihre Vermehrung erfolgt durch Samen oder durch Stecklinge. Jede Art der Vermehrung hat seine besonderen Eigenschaften. Schneller lassen sich die durch Samen zu vermehrenden Hornveilchen heranziehen. Denn sie dürfen den ganzen Sommer hindurch direkt an Ort und Stelle ausgesät werden. Der abgesammelte Samen wird sofort ausgesät. Er benötigt, um zu keimen, die Winterkälte und erfreut erst im Frühjahr mit Blatt und Blüte die Sinne. Die Gene der ‚Viola cornuta‘ mischen sich immer wieder neu. Das Ergebnis sind überraschend variierende Blütenfarben. Im Handel erworbener Samen wurde mit künstlicher Kälte behandelt. Er kann direkt ausgesät werden. Mit einer feinen, leicht feucht gehaltenen Erdschicht bedeckt, wird er zügig austreiben. Eine Auswahl von  beliebten Samen-Sorten (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ‚Admiration‘ – große lila Blüten
  • ‚Arkwright Ruby‘ –  rubinrote Blüten
  • ‚Bambin‘ – fröhlicher Farbmix
  • ‚Blaue Schönheit‘ – leuchtend blaue Blüten
  • ‚Chantreyland‘ – strahlend orangefarbene Blüten
  • ‚Johnny Jump Up‘ – Blüten in Gelb-Lila
  • ‚King Henry‘ – Blüten in Purpur-Lila
  • ‚White Perfection‘ – strahlend weiße Blüten   
  • ‚Yellow Perfection – goldgelbe Blüten

Hornveilchen-Stecklinge sind in Gärtnereien erhältlich. Direkt in den Garten gepflanzt wachsen sie schnell heran. Sie sind beliebt wegen ihrer Langlebigkeit, ihrem buschig-geschlossenen Wuchs und ihrer langen Blütezeit. Wenn die Stecklinge aus einem Gewächshaus kommen, kann bereits eine Frostnacht ihr vorzeitiges Ende bedeuten.

Tipp:

Vor dem Kauf von Hornveilchen-Stecklingen immer fragen, ob die kleinen Stauden bereits an Kälte gewöhnt sind.

Eine Auswahl von beliebten Stecklingen-Sorten (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ‚Alba Minor‘ – große Blüten, ähneln den wilden Hornveilchen
  • ‚Amethyst‘ –  Blüte hell Violett
  • ‚Baby Franjo‘ -Blüte in Gelb. Zehn Zentimeter hohe Mini-Staude
  • ‚Boughton Blue‘ – ausdauernd hellblau blühend
  • ‚Columbine‘ – weiße, große Blüten, lila mamoriert
  • ‚Etain‘ – hellgelbe große Blüten mit violetten Rändern
  • ‚Irish Molly‘ – Maronenbraune Blüte, Blütenmitte schokoladenbarbig. Mäßig winterharte Staude
  • ‚Magic Latern‘ – Blüten cremefarben mit aparten schwarzen Adern
  • ‚Milkmaid‘ – cremeweiße Blüten, bläulich schimmernd, robust
  • ‚Roem van Aalsmeer‘ – kleine samtige, dunkelviolette Blüten. Alte und langlebige Sorte
  • ‚Yello King‘ – Goldgelbe große Blüten

Jeder Gärtner kann die seine Hornveilchen-Stauden vermehren. Den Horst aus der Erde heben und mit einer scharfen Spatenklinge in ziemlich gleichgroße Stücke teilen. Diese werden in neues Substrat, aufgearbeitet mit wenig Dünger, gesetzt. Nur noch gut wässern, um für die Wurzeln den benötigten Erdkontakt herzustellen. Problemlos wachsen die Kleinstauden weiter und bereiten bald wieder ungetrübte Freude.

Überwintern

Das Hornveilchen ‚Viola cornuta‘ überwintert problemlos. Nur bei ausgesprochen niedrigen Temperaturen und Kahlfrösten ist sie für einen Schutz aus etwas Laubmulch oder Reisig dankbar. So eine Schutzschicht schützt an sonnigen Standorten auch vor dem zu frühen ‚Aufwachen‘ der Staude. Sie verdunstet, denn der Wurzelballen und der Boden sind noch gefroren und können deshalb das nun benötigte Wasser nicht aufnehmen.

Häufige Fragen

Unsere Hornveilchen haben sehr lange Stiele bekommen. Was kann ich tun?

Die Hornveilchen aus Samen aussäen lassen. Im kommenden Frühjahr die kleinen Stauden nur mit Naturdünger ganz wenig düngen. Stauden-Hornveilchen bis auf 5 bis 10 cm zurückschneiden. Am besten immer kurz über einer Blattachse. Aus dieser treiben sie neu aus.

Wie erkenne ich, ob die Samen reif genug sind für eine Aussaat?

Sind die Samen reif, springt die Samenkapsel auf und es sind viele kleine, runde und dunkle Samen zu erkennen (helle Samen sind noch nicht reif). Alle Samen abnehmen und an dem gewünschten Platz ausstreuen. Leicht feucht halten. Viele Samen, wenn auch nicht alle, werden Keimen und ihrerseits schöne Stauden bilden.

Wissenswertes zu Hornveilchen in Kürze

  • Art/Familie: Staude, die zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae) gehört
  • Blütezeit: März bis November mit stiefmütterchenähnlichen, jedoch kleineren, ca. 3-4cm großen Blüten
  • Blüten: in zahlreichen Farben wie Blau, Gelb, Weiß, Orange, Rot und Violett erhältlich, oft auch zwei- oder mehrfarbig
  • Belaubung: immergrün, längliche, eiförmige, gekerbte Blätter in frischem Grün
  • Wuchs: Bodendecker, buschig ausladender Wuchs, breitet sich durch kriechenden Wurzelstock aus
  • Höhe: 15 bis 20 cm
  • Standort: sonnig bis habschattig, Sonne wird bevorzugt, humoser, lehmiger aber durchlässiger Boden mit gleichmäßiger Feuchte
  • Pflanzzeit: kann im Januar im Haus vorgezogen werden und blüht dann bereits im Frühjahr, Aussaat auch im Juni/Juli ins Freiland möglich, dann erfolgt eine Blüte im Herbst
  • Verschiedene Hornveilchen-Arten in gemischter PflanzungSchnitt: nach der ersten Blüte im August lange Triebe handbreit über der Basis abschneiden, damit neue Blüten gebildet werden, dann meist nochmalige Blüte ab Oktober
  • Partner: schön als Tuff von verschiedenen Sorten oder einer Sorte als Blütenteppich. Anemone, Glockenblume, Gräser, Grasnelke, Primel, niedrige Farne
  • Vermehrung: die meisten Pflanzen werden ein- bis zweijährig kultiviert, daher lohnt eine Vermehrung kaum; wer möchte, kann es jedoch durch Teilung des Wurzelstockes probieren
  • Überwinterung: mit etwas Reisig schützen

Weitere Sorten (Auswahl)

  • ‚Blaulicht‘: zeichnet sich durch eine sehr lange ausdauernde Blüte in Dunkelblau aus
  • ‚Dancing Geisha®‘: Höhe 20 cm, blüht von März bis April in Hellviolett-Fliederfarben auf silbrig schimmerndem Laub, zieht Halbschatten vor
  • ‚Gem Antique‘: warten mit wunderschönen filigranen Blüten in einem Mix aus Orange und Rosa auf, wirken sehr filigran
  • ‚Gem Pink Shades‘: zarte Blüten in unterschiedlich intensiven Rosatönen
  • ‚Jackanapes‘: beeindruckt mit auffällig gelben Blüten mit rot-braunen Flügeln
  • ‚Molly Sanderson‘: sehr außergewöhnliche Blüten in fast Schwarz
  • ‚Outback Fire‘: Höhe 15-20 cm, neuere Sorte, blüht von Mai bis Oktober mit weinroten, leicht violett angehauchten Blüten, mittig gelb und braun, insgesamt kompakter Wuchs
  • ‚Pariser Weiß‘: Höhe 20cm, reinweiße Blüten mit gelber Mitte ohne das typische Gesicht
  • ‚Patiola Pure Light Blue‘: Blüten in reinem strahlendem Lila
  • ‚Rubin‘: wartet mit wunderschönen Blüten in dunklem Weinrot auf
  • ‚Skippy White‘: reinweiße Blüten mit hervorstechend gelber Mitte
  • ‚Velour Dark Blue‘: Höhe bis 15 cm, starkwüchsige Sorte mit blau-lilafarbenen, leicht hell gesprenkelten Blüten
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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