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Kleines Immergrün, Vinca minor – Steckbrief, Pflege & Schnitt

Kleines Immergrün (Vinca minor)

Mit einer Höhe von 15 bis 30 cm setzt das Kleine Immergrün Mauern, Teichränder, Beete und Gehölze gekonnt in Szene. Die zierlichen Blüten auf dunkelgrünem Blatt erinnern an Märchen von Feen und Kobolden.

Das Kleine Immergrün ist eine krautig wachsende Pflanze. Sie ist ein ausdauernder und gerne gesehener Gast in unseren Gärten. ‚Vinca minor‘ bildet Ausläufer (Stolonen). Sie bewurzeln sich nach dem Abtrennen selbständig und wachsen so zu dichten Polstern heran, die im Handumdrehen Beete, Teichränder, Hänge, Mauern blütenreich und immergrün verzaubern. Die erste Blüte beginnt bereits im April und endet mit der Nachblüte im September. Die Blätter sind sattgrün, leicht glänzend und bilden einen attraktiven Kontrast zu den zarten Blüten. Besonders als Bodendecker, der dem Unkraut kaum eine Chance gibt, ist das Kleine Immergrün beliebt und bekannt.

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Steckbrief

  • kleines Immergrün (auch kleines Singrün genannt) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse
  • ‚Vinca minor‘ wächst bodendeckend
  • mehrjährige Pflanze
  • immergrünes, leicht glänzendes Blatt
  • Blütezeit von März bis Juni
  • Nachblüte bis in den Herbst hinein
  • Wuchshöhe 10 bis 30 cm
  • Wuchsbreite 30 bis gut 100 cm
  • gut Winterhart, vor sehr tiefem Frost schützen
  • 5 bis 10 Pflanzen pro Quadratmeter

Standort

‚Vinca minor‘ fühlt sich ganz besonders wohl an halbschattigen bis schattigen Standorten. Allerdings sind sehr dunkle Standorte nicht geeignet. Das Kleine Immergrün leidet an dunklen Standorten. Ein warmer Standort mit humosen, frischen und durchlässigen Böden ist optimal. Die Pflanze verträgt kalkhaltigen aber durchaus auch leicht sauren Boden.  Kalte und nasse Standorte verträgt das Kleine Immergrün nicht. Ebenso wie stark verdichtete und schwere Böden.

Tipp:

Bei der Auswahl des optimalen Standortes muss unbedingt beachtet werden, dass das Kleine Immergrün zu den Hundsgiftgewächsen gehört und demzufolge giftig ist. Kinder und Haustiere sollten mit der Pflanze nicht in Berührung kommen.

Das Kleine Immergrün kann das ganze Gartenjahr hindurch gepflanzt werden. Allerdings ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt. Jetzt hat die Pflanze viel Zeit, um gut anzuwachsen und um kräftige Wurzeln auszubilden. Trotz der Giftigkeit ist das Kleine Immergrün eine Bereicherung für jeden Garten.

Pflege

Bei Beachtung der Pflegehinweise wird das Kleine Immergrün viele Jahre lang ein ausdrucksvoller Farbtupfer in den Gärten sein.

  • Standort sonnig, halbschattig bis schattig
  • optimaler Pflanzabstand 30 cm
  • Erde soll locker, humos und nährstoffreich sein
  • sandige Erde anreichern mit Torf
  • wässern nur bei langer Trockenheit
  • Kompostgabe im Frühjahr
  • Rückschnitt nur bei Bedarf
  • als Bodendecker pro Quadratmeter 6 bis 8 Pflanzen setzen

Nach regenreichen Sommern wachsen im nächsten Frühjahr die jungen Triebe oft spärlich. Zu viele Nährstoffe wurden aus dem Boden gewaschen. Hilfe bringen Laubmulch, Laubholzhäcksel oder Kompost die im zeitigen Frühjahr um die Bepflanzung herum eingearbeitet werden. Da die Nährstoffe nur allmählich über längere Zeiträume hinweg abgegeben werden, kann die Pflanze kraftvoll wachsen und blühen. Soll der Einfachheit halber künstlicher Dünger eingesetzt werden, muss das während der Wachstumszeit regelmäßig wiederholt werden.

Schneiden

  • ‚Vinca minor‘ muss nicht unbedingt beschnitten werden
  • Rückschnitt möglich bei zu starker Ausbreitung
  • auch einen starken Rückschnitt verträgt ‚Vinca minor‘  
  • Rückschnitt erfolgt am besten im Monat März
  • die Pflanze kann bis kurz über dem Boden abgeschnitten werden
  • darauf achten, dass ausreichend viele Verzweigungen mit schlafenden Knospen erhalten bleiben, denn aus diesen treibt die Pflanze wieder aus
  • je mehr Verzweigungen erhalten bleiben, desto buschiger wächst das Kleine Immergrün nach
  • aus dem Schnittgut können Stecklinge zur Vermehrung des Kleinen Immergrüns geschnitten werden

Vermehrung

Stecklinge für eine Vermehrung können vom Frühjahr bis in den Herbst geschnitten werden. Der Steckling sollte 1 bis 2 Blattpaare aufweisen. Dann wird er in feuchte, handelsübliche Blumenerde oder feuchten Torf gesteckt. Schon nach kurzer Zeit bilden sich Wurzeln. Die kleine Pflanze kann dann in Pflanzkübel auf Balkon oder Terrasse gesetzt werden oder sie werden direkt in den Garten gesetzt. Der Boden sollte vor dem Einpflanzen der bewurzelten Stecklinge gut aufgelockert werden.

Die Vermehrung kann auch durch Teilung der Pflanze erfolgen. Auch hier das Frühjahr der beste Zeitpunkt. Dazu wird eine kräftige Pflanze ausgegraben. Den Wurzelballen in Stücke mit ausreichendem Wurzelwerk teilen. Die Teilstücke können sofort am neuen Standort eingepflanzt werden. Nur noch angießen und das Kleine Immergrün wird problemlos anwachsen.

Das Kleine Immergrün ist robust, pflegeleicht und durchaus nicht nur im Garten verwendbar. Auch in Pflanzkübeln und Blumenkästen sieht es bezaubernd aus. Es wächst dicht und rankend. Als Pflanzpartner mit aufrecht wachsenden Rosen, Margeriten, Fuchsien oder Geranien ist die Wirkung von ‚Vinca minor‘ bezaubernd. Das Substrat soll locker und reich an Nährstoffen sein. Das Gießwasser muss ablaufen können, denn Staunässe ist tödlich für das Kleine Immergrün.  

Überwintern

‚Vinca minor‘ ist robust und gut winterhart bis zu minus 20 °C, abhängig von der gepflanzten Art. Nur Pflanzen die im Spätsommer oder erst im Herbst gepflanzt wurden benötigen bei sehr strengem Frost einen leichten Schutz aus Reisig. Scheint im Winter die Sonne, der Boden ist jedoch gefroren, droht vertrocknet die Pflanze. Denn ihre immergrünen Blätter verdunsten auch im Winter Wasser, wegen des gefrorenen Bodens können die Wurzeln jedoch keine Wasser aufnehmen. Eine zusätzliche Beschattung kann Schutz vor Kahlfrost bringen.

Krankheiten & Schädlinge

Das Kleine Immergrün ist robust und pflegeleicht. Wo es wächst, lässt es nicht nur kaum Unkraut hochwachsen, es ist auch widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Sogar die von Gärtnern gefürchteten Nacktschnecken machen einen großen Bogen und das Kleine Immergrün. Erfahrene Hobbygärtner setzen ‚Vinca minor‘ deshalb gerne als Beetumrandung zum Schutz anderer Pflanzen ein.

Die Phoma-Stängelfäule kann dem Kleinen Immergrün zu schaffen machen. Sie löst an Blättern und Stängeln Fäulnis aus. Ganze Nester von Trieben und Blätter werden befallen. Die befallenen Pflanzenteile sehen erst schmutzig-grün aus und werden dann schwarz. Diese Krankheit tritt meist bei feuchter Witterung und niedrigen Temperaturen zwischen 10 und 15 °C auf. Alle befallenen Pflanzenteile sollten sofort entfernt und rigoros vernichtet werden. Sie gehören nicht auf den Kompost. Übertragen wird die Phoma-Stängelfäule vorwiegend durch Erdflöhe. Das sorgfältige Versprühen von Zwiebel- oder Knoblauchjauche vertreibt Erdflöhe und stoppt den Befall.

Häufig gestellt Fragen

Wie viele Pflanzen benötige ich, wenn eine Fläche schnell bewachsen werden soll?

10 bis 12 Pflanzen des Kleinen Immergrüns pro Quadratmeter reichen für eine schnell dicht werdende Bepflanzung aus.

Ist Rindenmulch für eine die Abdeckung des Kleinen Immergrün geeignet?

Nein, denn Rindenmulch gibt Gerbsäure ab. Diese beeinträchtigt nicht nur das Wachstum der Pflanzen, es fördert auch noch den Wuchs von Schachtelhalm.

Wissenswertes zum Kleinen Immergrün

  • Das Vinca minor, auf deutsch Kleines Immergrün, gehört zu den Hundsgiftgewächsen und ist eine immergrüne, bodendeckende Pflanze.
  • Ihre blattreichen Triebe bleiben immer in Bodennähe und die Blüten, welche im Frühling und Sommer blühen, wachsen der Sonne entgegen.
  • Die Blätter des Vinca minor sind grün und ledrig und wirken an ihrer Unterseite leicht gelb. Die größten Blätter erreichen eine Länge von bis zu 4 cm.
  • Die zumeist zwittrigen Blüten, welche beinahe immer fünf Blütenblätter besitzen, sind klein und lila-violett. Dabei bilden die Ansätze der Blüten eine Röhre.
  • Die wilden Vinca minor sind fast nie weiß, sondern immer violett.
  • Das Kleine Immergrün ist sehr anpassungsfähig. Es wächst beinahe überall, ist eine sehr gesellige Pflanze, welche sich stetig verbreitet und lange Triebe bildet.
  • Dabei bevorzugt die Pflanze frischen Humus, auch gerne lehm- und tonhaltig. Der Standort sollte schattig bis leicht sonnig sein.
  • Das Kleine Immergrün wurde weitgehend von den Menschen kultiviert und deswegen sieht man noch heute die Anlagen, an denen die Vinca minor gepflanzt wurde.
  • Das Kleine Immergrün ist in all seinen Teilen hochgiftig und eignet sich daher nur bedingt für den Garten und den Balkon. Kindern sollte der Zugang verwehrt bleiben.
  • Man sollte vor allem darauf achten, dass die Vinca minor im Winter nicht zu großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da sonst die Blätter sehr darunter leiden.
  • Man gießt die Pflanze mäßig und nicht zu häufig, da sie auch trockenen Boden bevorzugt.
  • Zu Beginn der Kultivierung benötigt sie eine ausreichende Wässerung, da die noch sehr frischen und schwachen Wurzeln sonst geschädigt werden können.
  • Im Winter sollte man sie einmal mit Flüssigdünger düngen, ansonsten ist das Kleine Immergrün sehr anspruchslos.
  • Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt dafür, dass die Pflanze sich nicht zu stark verbreitet.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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