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Orientalischer Mohn – Aussaat, Anzucht und Pflege

Orientalischer Mohn (Papaver orientale)

Wem der Begriff Orientalischer Mohn auf den ersten Blick eher unbekannt erscheint, kennt diese Pflanzenart sicherlich unter der gängigeren Bezeichnung Feuer-Mohn. Besonderes Merkmal dieser zur Familie der Mohngewächse gehörenden Pflanze ist zweifelsohne die prächtige schüsselförmige Blüte. In ihrem orangerot bis tiefroten Blätterkleid mutet sie tatsächlich überaus orientalisch an und symbolisiert gleichzeitig die gewaltige Kraft und Üppigkeit der Natur.

Die im Durchmesser bis zu fünfzehn Zentimeter breiten Mohnblüten wirken nicht nur aufgrund ihrer Größe wesentlich robuster, als die filigranen Blütenblätter des hellroten Klatschmohns. Der Orientalische Mohn kommt ursprünglich aus dem Iran sowie aus weiten Teilen der Türkei, aber auch im Gebiet des Kaukasus‘ oder im Iran ist die Pflanze beheimatet.

Über zahlreiche Wege gelangte die Pflanze innerhalb der vergangenen rund dreihundert Jahre auch nach Deutschland. Durch Weiterzüchtungen konnte der Orientalische Mohn auch bei uns zu einer inzwischen sehr beliebten Zierpflanze für den Gartenbereich avancieren.

Im Handel sind viele interessant aussehende Sorten erhältlich, darunter auch vielfarbige, gefüllte oder gefranste, die garantiert bei Besuchern und neugierigen Nachbarn Aufmerksamkeit erregen.

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Samen und Aussaat

In den Monaten Mai und Juni blüht der Orientalische Mohn. Die Pflanzen können zum einen durch Insekten bestäubt werden, zum anderen aber auch durch Selbstbestäubung der zwittrigen Blüten.

Etwa im August sind dann die Samen der Pflanze reif. Diese sehen nierenförmig aus und besitzen eine netzartige Struktur. In ihrem Inneren enthalten sie ein öliges Nährgewebe. Die Porenkapsel, welche die Mohnpflanze bildet, hat etwa eine Länge von drei Zentimetern und wächst aufrecht keulenförmig aus der Mitte der Blüte heraus.

Unterhalb der Narbe öffnet sich die Kapselfrucht und gibt durch zahlreiche Löcher ihre Samen frei. Der Wind schleudert sie heraus und verteilt die Samen über weite Strecken. Neben der Selbstaussaat und der Ausbreitung durch Ausläufer kann der Orientalische Mohn nach der Blütezeit auch durch Teilung größer werdender Stauden vermehrt werden.

Die Samen, die sich meist sehr zahlreich in den Kapseln befinden, können auch gezielt entnommen und an gewünschten Stellen wieder ausgesät werden. Die Fortpflanzung über Wurzelschnittlinge, die man im Winter entnimmt, ist ebenfalls möglich.

Welche Pflege benötigt Orientalischer Mohn?

Der Orientalische Mohn ist sehr langlebig und unkompliziert – vorausgesetzt, er bekommt den für die Pflanze richtigen Standort. Dieser muss unbedingt warm und sonnig sein. In Südlage gedeiht der Orientalische Mohn deshalb besonders gut.

Die Pflanze ist von Natur aus recht kräftig, daher wächst sie auch ohne ein Extra an Nährstoffen auf frischen durchlässigen Böden. Auf eine gelegentliche Kompostgabe im Herbst oder Frühjahr wird der Orientalische Mohn dennoch dankbar reagieren.

Für die Gesundheit der Pflanze und deren tief wachsende Pfahlwurzeln darf der Boden nicht zu nass sein, denn Staunässe verträgt der Mohn nicht.

Etwas Distanz kann nicht schaden

Ein schwerer, aber nährstoffreicher Lehmboden kann mit Sand aufgelockert werden, damit er sich für die Bepflanzung mit Mohn eignet. Der Platzbedarf des Gewächses stellt ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Standortwahl dar.

Denn hier muss vor allem auch Berücksichtigung finden, dass die Pflanzen bereits im ersten Jahr beachtliche Ausmaße annehmen können und dazu neigen, kleinere Pflanzen zu überwuchern. Es empfiehlt sich aus diesem Grunde also, einen Pflanzabstand von mindestens 50 bis maximal 80 Zentimetern einzuhalten.

Hat man sich einmal für den Standort seines Orientalischen Mohns entschieden, sollte er wegen seiner kräftigen Wurzel nicht mehr verpflanzt werden. Bereits im Sommer dörren die Blätter des Mohns aus, treiben im Herbst aber erneut. Demzufolge überwintert die Pflanze grün.

Pflegeleicht und optisch sehr ansprechend

Die pflegeleichte Staudenpflanze ist frosthart und benötigt keinen besonderen Winterschutz. Ebenso übersteht sie trockene Phasen meist problemlos. Gut geeignete Nachbarpflanzen für den Orientalischen Mohn sind beispielsweise Englische Rosen, Rittersporn oder Goldrute.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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