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Sommerstauden von A-Z – nach Farben und Winterhärte

Sommerstauden Knäuel-Glockenblume

Eine Liste aller Sommerblumen könnten Sie in Buchform nicht mehr tragen, wenn Sie die paar durch Zucht zu einjährigen mutierten Blütenwunder abziehen, sind das alles Sommerstauden – im Artikel werden Ihnen ausgesuchte Beispiele schöner Sommerstauden vorgestellt, farblich besonders brillante Zuchtsorten von A-Z und Gattungen blühender Stauden geordnet nach Gestaltungszweck. Neben verschiedenen Auswahlkriterien werden die wichtigsten Grundgedanken zur Erstellung eines Pflanzplans übermittelt, außerdem werden Sie darüber informiert, wie Sie der Winterhärte von Sommerstauden auf den Grund gehen:

Video-Tipp

Sommerstauden: Die Spezialisten für Farbenpracht

Die Sommerstauden liefern die schönsten Blüten der Gartensaison, in jeder Farbe, die Sie gerne hätten. Nachfolgend werden eine Reihe von Zuchtsorten vorgestellt, die wegen besonderer Farbbrillanz der Blüte bekannt wurden.

Tipp:

Wo hier von A-Z geordnet wurde, geschah das unter Bezug auf die botanischen Namen der Pflanzen, die nicht jeden Hobbygärtner das Lächeln des Wiedererkennens auf die Lippen zaubern. Trotzdem, wenn Sie wissen wollen, was Sie kaufen, geht es nicht anders: Nur am botanischen Name ist eine Pflanze eindeutig zu identifizieren. Einheimische Pflanzen heißen in der Landessprache oft in jeder Region anders, und auch fremde Gäste vereinen häufig mehrere Handelsnamen und umgangssprachliche Namen auf sich. Wenn Sie sich über die botanischen Namen demnächst anzuschaffender Pflanzen informieren, hilft Ihnen das nicht nur zur Ergründung der Winterhärte, eine harmlose „Sonnenblume“ z. B. kann sich als einjähriges Monstergewächs entpuppen, zum per Ausläufer den Garten erobernden Pflanzenschreck mutieren oder das tun, was sie vermutlich von ihr wollen: Am zugewiesenen Platz (und nur dort) ausdauernd wachsen und jedes Jahr wieder dekorative Blüten hervorbringen.

Sanftes Pastell: Creme bis Rosa

  • Arabis arendsii ‚Compinkie‘, Gänsekresse mit rosa Blüten April bis Mai
  • Antennaria dioica ‚Rubra‘, Katzenpfötchen, blüht Rosarot von Mai bis Juni
  • Heuchera micrantha ‚Plum Pudding‘, Purpurglöckchen, hellrosa Blüte von Juni bis August, rotes Blatt
  • Papaver orientale ‚Königin Alexandra‘, Türkenmohn mit cremerosa Sommerblüte
  • Saxifraga urbium ‚Clarence Elliott‘, rosa Porzellanblümchen fürs Frühsommerbeet

Sattes bis feuriges  Rot

  • Heuchera-Hybride ‚Leuchtkäfer‘, das Purpurglöckchen blüht Mai bis Juni dunkel-scharlachrot
  • Monarda ‚Prärienacht‘, die Goldmelisse blüht Juli bis September tief-purpurrot
  • Papaver orientale ‚Beauty of Livermere‘, ein Türkischer Mohn, der Mai/Juni feuerrot blüht
  • Paeonia officinalis ‚Rubra Plena‘, die Pfingstrose zeigt im Mai eine blutrote gefüllte Blüte
  • Pulsatilla vulgaris ‚Röde Klokke‘, eine Küchenschelle mit dunkelroter Blüte ab März/April

Schimmerndes Weiß

  • Anaphalis triplinervis ‚Sommerschnee‘, Perlknöpfchen, blüht Juni/Juli schneeweiß
  • Campanula glomerata ‚Alba‘, Knäuel-Glockenblume mit vielen weißen Blüten Mai bis Juni
  • Cerastium tomentosum ‚Silberteppich‘, Filziges Teppich-Hornkraut, zeigt Mai bis Juni mattweiße Blüten
  • Chrysanthemum leucanthemum ‚Maikönigin‘, Wiesenmargerite mit weißer Mai-Blüte
  • Dianthus deltoides ‚Alba‘, Nelke, blüht im Juni weiß mit Spuren von rosa
  • Dicentra spectabilis ‚Alba‘, Tränendes Herz mit reinweißen Blüten Mai bis Juni
  • Omphalodes verna ‚Alba‘, Frühlings-Nabelnüsschen mit weißen Blüten März bis Mai

Schreiendes Magenta, Pink, Purpur

  • Aubrieta-Hybride ‚Royal Red‘, Blaukissen mit magentafarbener Frühlingsblüte
  • Centranthus ruber ‚Coccineus‘, Spornblume, blüht Juni bis September karminrosa
  • Lychnis viscaria ‚Plena‘, eine Gewöhnliche Pechnelke mit knallrosa Blüte
  • Phlox subulata ‚Temiskaming‘, Polster-Phlox mit purpurroten Blüten April bis Mai
  • Pulmonaria rubra ‚Dora Bielefeld‘, Garten-Lungenkraut mit leuchtendrosa Blüte ab April

Sinnliches Lila bis Violett

  • Ajuga reptans ‚Atropurpurea‘, Kriechender Günsel mit helllila Blüten April bis Mai
  • Aubrieta-Hybride ‚Dr. Mules‘, Blaukissen mit dunkellila Frühlingsblüte
  • Astilbe ‚Anita Pfeiffer‘, Prachtspiere, blüht Juni bis August lachsrosa
  • Geranium x magnificum ‚Rosemoor‘, Storchschnabel,  blüht blauviolett von Mai bis Juli
  • Iris sibirica ‚Red Flame‘, Sibirische Schwertlilie, blüht Mai-Juni purpurviolett
  • Origanum vulgare ‚Compactum‘, Oregano, blüht Juni bis September helllila

Sonniges Gelb

  • Alyssum montanum ‚Berggold‘, Berg-Steinkraut mit leuchtgelben Frühjahrsblüten
  • Epimedium perralderianum ‚Frohnleiten‘, Elfenblume, zeigt ab März/April sattgelbe Blüten
  • Helianthemum-Hybride ‚Sterntaler‘, Mai bis September goldgelb blühendes Sonnenröschen
  • Hemerocallis-Hybride ‚Corky‘, Taglilie mit goldgelben Blüten im Juni
  • Lamiastrum galeobdolon ‚Florentinum‘, Gewöhnliche Goldnessel, zeigt ab Mai zartgelbe Blüten
  • Rudbeckia fulgida ‚Goldsturm‘, Sonnenhut, zeigt Juli bis September goldgelbe Blüten mit schwarzer Mitte

Sphärisches bis funkelndes Blau

  • Aubrieta-Hybride ‚Royal Blue‘, Blaukissen mit mehr blauvioletter als royalblauer Frühlingsblüte
  • Aquilegia-Hybride ‚Blaue Töne‘, Akelei, blüht Mai bis Juni intensivblau
  • Geranium himalayense ‚Gravetye‘, Himalaya-Storchschnabel mit leuchtendblauen Blüten ab Mai
  • Iris Barbata Nana-Hybride ‚Coerulea‘, Bart-Iris mit hellblaue Blüten April bis Mai
  • Phlox subulata ‚G. F. Wilson‘, Polster-Phlox mit violettblauen Blüten April bis Mai
  • Pulmonaria angustifolia ‚Azurea‘, Schmalblättriges Lungenkraut mit himmelblauen Blüten von März bis Mai
  • Veronica austriaca teucrium ‚Königsblau‘, Büschel-Ehrenpreis mit königsblauen Blüten Mai bis Juni

Strahlendes Orange

  • Alstroemeria aurea ‚Orange King‘, Inkalilie mit orangegelber Blüte Juli bis August
  • Echinacea-Hybride ‚Big Sky Sunset‘, Sonnenhut mit kräftig oranger Blüte Juli–Oktober
  • Geum coccineum ‚Borisii‘, diese Rote Nelkenwurz blüht Mai bis Juni orangerot
  • Kniphofia ‚Candy Apple‘, Fackellilie mit leuchtend orangen Blüten Juli bis September
  • Trollius chinensis ‚Golden Queen‘, Trollblume mit gelboranger Blüte Juni bis Juli
Sommerstauden
Tipp:

Jede Zuchtsorte gehört zu einer Staudenart, und diese Staudenart hat gewöhnlich noch weitere Zuchtsorten zu bieten. Manchmal unglaublich viele in den unterschiedlichsten Tönungen einiger Blütenfarben oder in vielen unterschiedlichen Farben. Bei den weiteren Zuchtsorten einer Art sollten Sie sich vor allem dann umsehen, wenn Sie Ihren Garten mit einer Art Ton-in-Ton-Malerei überziehen wollen. Wenn es richtig schön bunt werden soll, brauchen Sie Zuchtsorten mit verschiedenen  Blütenfarben oder verschiedene Staudenarten. Falls Ihnen die Auswahl nicht reicht: Zwiebelblumen gehören auch zu den Stauden.

Die Winterhärte der Sommerstauden

Ob eine Staude den Winter in Ihrem Garten übersteht, richtet sich nach Herkunft und Aufzucht.

Folgende Möglichkeiten gibt es:

1. Die einheimische Staude macht in der Regel keine Probleme bei der Überwinterung (und auch sonst nicht). Bei ihr geht es nicht um Winterhärte, dieser Begriff trifft Aussagen darüber, wie eine in fremdes Klima importierte Pflanze mit dem Winter in diesem fremden Klima klarkommt. Sondern um Frosthärte, die Fähigkeit der Pflanze, mit den in ihrer Heimat vorkommenden Minustemperaturen umzugehen.

Auch Pflanzen, die im gleichen Klima beheimatet sind, zeigen diesbezüglich potentiell folgenschwere Unterschiede: Frostempfindliche Einheimische können an frostgeneigten Standorten Probleme bereiten. Einheimische Stauden gehören aber zu den robusten, frostunempfindlichen Vertretern der heimischen Flora und werden Sie nur in seltenen Ausnahmen enttäuschen.

2. Eine Pflanze wurde aus einer fremden Heimat importiert, deren Klima dem unseren fast gleicht. Dann sind Anlagen zum Umgang mit winterlicher Kälte vorhanden, die durch Zucht ausgebaut werden können. Wenn die Pflanze schon vor einiger Zeit importiert wurde, gibt es sehr wahrscheinlich bereits mehrere Zuchtsorten, die mit deutscher Winterkälte keine Probleme haben.

3. Von Pflanzen aus heißen Gegenden, die z. B. auf einem Berg auch einmal etwas Kälte kennenlernen (oder gar von Tropenpflanzen), werden „winterharte“ Zuchtsorten angeboten. Mitunter gelingt es, durch eine lange Zeit der Zuchtauswahl die Winterhärte etwas zu verbessern, dann wird beim Kauf solcher Zuchtsorten auf dieses besondere Merkmal hingewiesen. Mitunter werden offensichtlich nicht bei uns beheimatete Pflanzen ohne weitere Angaben als winterhart angepriesen. Dann lohnt die Frage, in welchem Teil der Welt diese Pflanze winterhart ist.

Angaben zu Winterhärte, Herkunft und Aufzucht sollten beim Kauf zu erfragen bzw. auf einem Etikett zur Verfügung gestellt werden. Die Winterhärte wird international in USDA-Winterhärtezonen angegeben, Deutschland hat die Winterhärtezonen 6 bis 8, die Winterhärtezone Ihres Heimatortes erfahren Sie in der örtlichen Gärtnerei (und wenn es diese nicht mehr gibt, wahrscheinlich auf ihren Umweltamt).

Tipp:

Die Begriffe „Frosthärte“ und „Winterhärte“ werden häufig synonym verwendet und gehen außerdem insofern ineinander über, dass eine in ihrer Heimat frostempfindliche Pflanze in der Fremde wahrscheinlich nicht zum Anführer in Sachen Winterhärte mutiert. Der ganze Bereich Winterhärte/Frosthärte ist also ein wenig kompliziert. Sie können sich Probleme mit bei Kälte schwächelnden Pflanzen egal welchen Ursprungs ein für alle Mal vom Hals schaffen, wenn Sie folgenden Rat konsequent befolgen: Kaufen Sie in einer Gärtnerei in Ihrer Nähe, die die Pflanzen vor Ort aufzieht. Was ein paar Kilometer entfernt von Ihnen gezogen und vorschriftsgemäß durch Abhärtung auf ein Überleben in winterliche Kälte vorbereitet wurde, müsste in Ihrem Garten schon auf ein äußerst ungünstiges Mikroklima stoßen, um mit der Kälte Probleme zu bekommen (was dann aber sicher im Rahmen der Beratung zum Standort thematisiert wird).

Gartengestaltung mit Stauden von A-Z

Wenn ein Gärtner die Stauden erst einmal für sich entdeckt hat, füllt sich der Garten erfahrungsgemäß im Laufe der Zeit mit immer mehr Stauden. Wenn Sie jeden mit Stauden gestalteten Bereich nach einem durchdachten Pflanzplan anlegen, haben Sie irgendwann einen über die gesamte Saison vielgestaltig blühenden Garten, der leichter zu pflegen ist als jede andere denkbare Bepflanzung.

Darauf kommt es bei der Anlage blühender Staudenflächen an:

1. Zuerst Leitpflanzen auswählen

Sommerstauden

Leitpflanzen oder Gerüstpflanzen nennt der Gärtner die hohen Stauden mit ausdrucksstarker Blüte, die die Wirkung des Beets dominieren. Diese Prachtstauden sollen sofort ins Auge fallen, sie bekommen deshalb den besten Platz im Beet. Nicht in allzu großer Anzahl, das schwächt die Wirkung der Leitpflanzen eher als sie zu erhöhen. Als Gerüstpflanzen werden z. B. gerne Stauden folgender Gattungen/Arten eingesetzt:

  • Astilben, Prachtspieren
  • Cimicifuga, Silberkerzen
  • Delphinium, Rittersporn
  • Echinacea, Sonnenhut
  • Eremurus, Steppenkerzen
  • Lilium, Lilien
  • Paeonia, Pfingstrosen
  • Papaver orientale, Türkischer Mohn
  • Phlox, Flammenblumen

2. Begleitpflanzen zuordnen

Nachdem Sie entschieden haben, wer die Stars im Beet sind, gilt es zu entscheiden, ob die Stars harmonisch oder kontrastreich hofiert werden sollen. Je nachdem werden die Begleitpflanzen ausgewählt, die sich mäßig auffällig, aber maximal pflegeleicht um die Leitpflanzen gruppieren und die Grundfläche des Beets festlegen.

Sommerstauden

Sie sollten unauffälliger als die Leitpflanzen sein und eine etwas geringere Wuchshöhe haben, hier einige Beispiele aus der großen Auswahl:

  • Aquilegia, Akelein
  • Aster, Astern
  • Bergenia, Bergenien
  • Coreopsis, Mädchenaugen
  • Dianthus, Nelken
  • Dicentra, Tränendes Herz
  • Echinacea, Sonnenhut
  • Hemerocallis-Hybriden, Taglilien
  • Pelargonium, Geranien

3. Lückenfüller – für individuelle Ausstrahlung

Leit- und Begleitpflanzen zusammen ergeben ein vorschriftsmäßiges blühendes Staudenbeet – das ein bisschen so wirkt wie das Beet am Parkeingang, vor dem Schlösschen, im erhöhten Pflanzstreifen in der Fußgängerzone, weil auch diese Beete regelgerecht und vorschriftsmäßig angelegt wurden.

Dem privaten Hausgarten steht es besser, wenn noch ein wenig individuelle Ausstrahlung dazukommt. Wo noch Platz ist, wird aufgefüllt, mit einer der folgenden Stauden:

  • Breitwachsende, blühende Flächendecker wie z. B. Buschwindröschen, Astern, Kriechender Günsel, Zwerg-Schafgarben
  • Blühende Blattschmuck-Stauden wie diverse Heucheras, Hostas oder der Silberblatt-Salbei
  • Stauden mit Mehrwert, Königs-Lilien und Prachtscharten schmücken Vasen im Wohnraum, Rosenblüten und Salbei schmecken, auch als Tee
  • Sommerstauden mit verschwenderischer Blütenfülle, als solche sind z. B. Goldruten, Lupinen, Pfingstrosen, Phlox und Stockrosen bekannt
  • Ziergräser und Co. wie Cortaderia (Pampasgras), Miscanthus (Chinaschilf) für den lebendigen Hintergrund
Tipp:

Je mehr Wert Sie auf Individualität legen, desto mehr sollten Sie darauf achten, mit den Lückenfüller einige „Brüche“ ins Design einzuarbeiten: plötzliche Überraschungen, nicht ganz passende Farben, ein wenig wild wachsende Unordnung, unharmonische Höhensprünge. Wenn Sie ganz viel Wert auf Individualität legen, orientieren Sie sich überhaupt nicht an der Regel Leitpflanzen/Begleitpflanzen, sondern planen von vornherein eine ganz eigene Gestaltung, z. B. mit einheitlichen Flächen in unterschiedlichen Höhen oder einem Bild aus bunten Stauden der gleichen Art.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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