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Götterbaum, Ailanthus altissima – Steckbrief & Pflege im Garten

Götterbaum (Ailanthus altissima)

Der Götterbaum ist nicht nur der am schnellsten wachsende Laubbaum in Europa, sondern besticht auch noch durch eine dichte hohe Krone mit dekorativen gefiederten Blättern und roten büschelartigen Früchten. Er gedeiht auf allen Böden und stellt an seinen Standort nur geringe Ansprüche. Der aus China und Ostasien stammende Laubbaum ist in allen Teilen giftig. An günstigen Standorten werden Keimlinge bereits im ersten Jahr bis zu einem Meter hoch. Im Alter vermindert sich das Wachstum jedoch merklich. Götterbäume werden zwischen 25 bis 30 Meter hoch und 100 bis 150 Jahre alt.

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Steckbrief

  • gehört zur Familie der Bittereschengewächse, zur Gattung Ailanthus und zur Art Altissima
  • Herkunft in Asien
  • nach 10 Jahren ist der Baum 5 Meter hoch, nach 20 Jahren erreicht er eine Höhe von 22 Metern
  • die Endhöhe liegt bei rund 30 Metern
  • Zuwachs pro Jahr 25 cm bis 50 cm
  • die Lebenserwartung liegt bei 100 bis 150 Jahren
  • seine Rinde ist graubraun mit Rautenmuster
  • behaarte grüne Zweige, im Alter rotbraune Zweige ohne Haare
  • zweigeschlechtlich
  • gefiederte Blätter mit bis zu 25 Blattpaaren
  • intensiv riechende männliche Blüten ab Juli ziehen Insekten an
  • nussartige Samenstände
  • sommergrün
  • laubabwerfend
  • Wurzeln bilden Ausläufer
  • giftig
  • Solitärgewächs und Schattenspender

Standort & Boden

Der wärmeliebende Götterbaum zieht einen sonnigen Standort vor. Aufgrund seiner Ausbreitung sollte auf genügend Abstand zu Straßen und dem Nachbarn geachtet werden. Der schnell wachsende Baum kommt mit jedem Boden zurecht. Je nährstoffreicher der Boden ist, umso kräftiger ist der Wuchs. Doch auch auf kargen und nährstoffarmen Böden kann der Götterbaum bis zu 20 Meter hoch werden. Der Zierbaum ist bestens für die Stadt geeignet. Luftverschmutzung und Abgase von Industrie und Verkehr machen ihm nicht aus. Er ist resistent gegenüber Streusalz, Herbiziden und Trockenheit.

Kaufkriterien

Da der Götterbaum schnell wächst, kommen für den Kauf auch kleine Bäumchen in Betracht. Sie gewöhnen sich besser und schneller an ihren neuen Standort als ältere Bäume. Schutzbandagen rund um den Stamm sollten vor einem Kauf entfernt werden, um eine unverletzte Rinde sicher zu stellen. Das ideale Wurzelsystem des jungen Baumes breitet sich strahlenförmig aus. Die Wurzeln sollten sich nicht ringeln.

Pflanzen

Der Götterbaum kann im Prinzip das gesamte Jahr über gepflanzt werden. Damit die jungen Austriebe aber nicht erfrieren, sollte der Zierbaum nicht im späten Herbst, wenn bereits Fröste drohen, gepflanzt werden. Vor der Pflanzung wird der Baum kräftig gewässert. Dazu wird der Wurzelballen komplett in einen Behälter mit Wasser getaucht und so lange darin belassen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So wird’s gemacht:

  • Pflanzloch in der doppelten Größe des Wurzelballens ausheben
  • Drainage aus Kies oder Tonscherben in das Pflanzloch geben
  • Aushub mit Hornspänen oder Gartenkompost mischen
  • eine Schicht des gemischten Aushubes über der Drainage aufbringen
  • Götterbaum ins Pflanzloch setzen und Pflanzloch mit dem restlichen Aushub auffüllen
  • drei Stützpfähle rund um den Setzling positionieren und den Baum mit breiten Bändern anbinden
  • Boden festtreten, gegebenenfalls Erde auffüllen
  • eine Schicht Rindenmulch zum Schutz vor Austrocknung verteilen
  • Baum kräftig angießen
Tipp:

Die Stützpfähle können im dritten Jahr entfernt werden.

Um die Ausbreitung des Götterbaums, die auch über Wurzeltriebe erfolgt einzudämmen, kann eine Sperre im Pflanzloch angebracht werden. Professionelle Wurzelsperren bestehen aus einem wasserundurchlässigem und frostresistentem Geotextil, das der enormen Schubkraft der Wurzeln standhält. Es wird wie ein Ring um den Setzling gelegt und mittels Klicksystem verschlossen. Achtung: Den Ring nicht zu eng im den Setzling legen!

Pflege

Die Pflegemaßnahmen für den Götterbaum sind nicht sehr intensiv. In den ersten beiden Jahren sollte der Baum regelmäßig gegossen werden. In der Anwachsphase ist eine intensive Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Dazu wird der Stamm mit einem Schutz aus Bambusmatten umwickelt. Durch das immense Wachstum muss die Anbindung an den Stützpfählen von Zeit zu Zeit kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden. In den ersten Jahren ist ein Winterschutz notwendig. Ein erwachsener Götterbaum verträgt starken Frost bis rund -20 °C.

Tipp:

Die Rinde des Götterbaumes kann durch zu starke Sonneneinstrahlung aufplatzen und ist dann ein Eingangstor für Schädlinge und Krankheiten.

Krankheiten

Der giftige Götterbaum besitzt viele Bitterstoffe und wird daher von Pflanzenschädlingen weitestgehend gemieden. Einzig der Ailanthus-Spinner hat sich auf die Blätter des Baumes als Nahrungsquelle spezialisiert. In zu dichten Beständen tritt aufgrund der fehlenden Luftzirkulation häufig Grauschimmelfäule auf. Dann sterben die junge Triebe und nicht verholzte Teile des Baumes ab. Der Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln zur Grauschimmelfäule ist in privaten Gärten verboten.

Schneiden

  • nach innen wachsende Zweie entfernen
  • totes Holz abschneiden
  • überkreuzende Zweige entfernen
  • beim Einkürzen der Triebe direkt über einer Knospe schneiden
Tipp:

Keine Stummel stehen lassen und nicht in den Astring schneiden! Beim Schneiden sollten Sie wegen der Giftigkeit unbedingt Schutzbrille und Handschuhe tragen.

Vermehren

Der Götterbaum kann durch Triebe und Samen vermehrt werden. Für eine Vermehrung über Triebe wird ein junger Trieb mit drei bis vier Blattpaaren abgeschnitten. Er wird in Anzuchterde oder in einem Glas Wasser bewurzelt. Die Ausbildung von Wurzeln erfolgt innerhalb kürzester Zeit. Dann kann der Götterbaum bereits an seinem zukünftigen Standort eingepflanzt werden. Eine Vermehrung durch Samen kann im Herbst erfolgen, wenn die Samen an den Fruchtständen ausreifen. Der Samen wird in ein Gefäß mit Anzuchterde gepflanzt. Der junge Trieb wird frostfrei überwintert und im Frühjahr in Freie gepflanzt.

Tipp:

Aufgrund seiner Wuchsgeschwindigkeit ist eine Vermehrung des Götterbaumes einfach.

Vor dem Kauf bedenken

Der Götterbaum steht bereits auf der „Schwarzen Liste“, da er sich an vielen Orten unkontrolliert durch die Samen, die der Wind viele hundert Meter weit trägt, ausbreitet. Er verdrängt einheimische Pflanzen und beherbergt ein neues Allergiepotenzial.

Häufig gestellte Fragen

Wie kam der Götterbaum zu seinem Namen?

Der Götterbaum erhielt aufgrund seines schnellen aufstrebenden Wachstums einen Namen. In manchen Gegenden wird der Baum auch „Himmelsbaum“ genannt. Im nördlichen China heißt der Götterbaum auch „Frühlingsbaum“, da er nach dem Winter austreibt.

Welche Kronenform ist für den Baum typisch?

Diese kann durch einen gezielten Schnitt individuell beeinflusst werden. Wild wachsende Götterbäume sind breitkronig und oft zweistämmig.

Warum wird oft von der Pflanzung eines Götterbaumes abgeraten?

Er vermehrt sich im Garten sehr rasch, sät sich selbst aus und treibt Schösslinge. Innerhalb eines Jahres kann die Anzahl der Schösslinge bei älteren Bäumen bei 30 Stück liegen, die rasch bis zu zwei Meter hoch werden.

Wissenswertes zum Götterbaum in Kürze

  • Ein Götterbaum ist ein sehr schnell wachsender und schöner Baum, er wird jedoch inzwischen zu den invasiven Pflanzen gezählt.
  • Die heimische Arten verdrängen und dadurch das ökologische Gleichgewicht stören.
  • Außerdem verursacht er gesundheitliche Probleme für Menschen und sollte daher besser nicht in den eigenen Garten gepflanzt werden.

Herkunft und Ausbreitung

  • Der Götterbaum (Ailanthus altissima) stammt aus China und Vietnam und breitete sich von dort in die ganze Welt aus.
  • Am besten gedeiht er in warmen Ländern, aber auch in städtischen Gebieten.
  • Er benötigt so gut wie keine Pflege, wächst äußerst schnell und kann an einem guten Standort bis zu 30 Meter hoch werden.
  • Von Juni bis Juli erscheinen an diesem Baum gelbe Blüten, die in langen Rispen stehen und einen eher unangenehmen Geruch haben.
  • Der Götterbaum breitet sich durch Wurzelsprosse aus, die sich an den Wurzeln nahe der Oberfläche bilden.
  • Sie können in vielen Metern Entfernung vom Baum entstehen.
  • Parallel dazu erfolgt die Vermehrung durch Samen.

Bekämpfung des Götterbaums

  • Der Götterbaum ist zwar an sich ein schöner Baum, wird jedoch von vielen Experten als invasive Pflanze angesehen.
  • Er breitet sich durch unterirdische Wurzelausläufer wie auch durch Samen stark aus und lässt sich nur schwer wieder entfernen.
  • In manchen europäischen Ländern werden aus diesem Grund wild wachsende Bäume dieser Art entfernt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • In Österreich und der Schweiz steht der Götterbaum bereits auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten und wird systematisch bekämpft.
  • Außerdem sind die Samen giftig, die Rinde und das Holz können bei der Berührung allergische Reaktionen verursachen.
  • Empfindliche Personen reagieren auch auf die Pollen allergisch. Daher ist zu überlegen, besser einen anderen Baum in den Garten zu pflanzen.
Tipp:

Die Fällung eines bereits vorhandenen Götterbaumes sollte dagegen am besten einem Fachbetrieb überlassen werden. Denn besonders beim Fällen kommt es häufig zu gesundheitlichen Problemen, sodass Schutzkleidung unbedingt zu empfehlen ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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