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Pappel, Schwarz-Pappel, Populus nigra – Steckbrief und Pflege

Schwarz-Pappel (Populus nigra)
Quelle: Christian Fischer, PopulusNigra4b, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Ursprünglich kommt die Schwarz-Pappel aus Asien bzw. ist auch in Nordafrika häufig anzutreffen. Das Weidengewächs ist sehr robust in Bezug auf Temperaturen und verträgt auch problemlos nach mehreren Jahren tiefe Temperaturen. Schwarz-Pappeln werden im Garten gerne als Solitärbaum gepflanzt, da sie, wie auch andere Weidengewächse sehr schnell wachsen und dadurch rasch zu einem imposanten Baum werden, der Schatten spendet.

Die ursprüngliche Wildform der Schwarz-Pappeln steht in Deutschland auf der Liste der bedrohten Arten, da zahlreiche Hybriden sie verdrängen und der Lebensraum zunehmend weniger wird. Hinzu kommt, dass das Holz der Pappeln als beliebtes Schnitzholz gilt, was dem Bestand zusätzlich schadete. Mit dem eigenen Schwarz-Pappelbaum hat man nicht nur einen schönen Baum im Garten, man kann gleichzeitig aktiv zum Erhalt der Art beitragen.

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Steckbrief

  • Deutscher Name: Schwarz-Pappel
  • Wissenschaftlicher Name: Populus nigra
  • Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
  • Gattung: Pappeln (Populus)
  • Blütezeit: April
  • Blütenfarbe: rötlich
  • Blattfarbe: im Sommer grün; im Herbst gelb
  • Wuchshöhe: bis zu 60 Meter
  • Fruchtart: Kapselfrüchte
  • Frosthärte: bis -24°C

Standort

Je sonniger der Standort ist, desto besser kann sich die Pappel entwickeln. Um sich gut entwickeln zu können, benötigt der Baum neben viel Sonne auch ausreichend Wärme, weshalb sich auch ein südseitiger Standort anbietet. Bei der Standortwahl sollte jedoch nicht nur darauf geachtet werden, dass der Baum genug Sonne bekommt, sondern auch, dass etwa das Haus nicht den halben Tag im Schatten liegt, denn immerhin kann die Schwarz-Pappel eine Höhe von bis zu 60 Metern erreichen. Bei guten Bedingungen wächst die Pappel alleine pro Jahr bereits einen Meter.

Tipp:

Die Schwarz-Pappel bietet sich im Garten als Solitärbaum an und kann durchaus auch im Zentrum etwa einer Rasenfläche stehen.

Boden

Neben einem sonnigen Standort sollte der Boden für die Schwarz-Pappel stets feucht gehalten werden. In der freien Natur siedelt sich der Baum gerne in der Nähe von Flüssen oder Bächen an, jedoch wurden aufgrund von Flussregulierungen ihre Lebensräume knapp.

  • Im Garten sollte daher besonders in den ersten Lebensjahren darauf geachtet werden, den Baum feucht zu halten.
  • Der Boden für die Pappel muss reich an Nährstoffen und besonders durchlässig sein.
  • Beim Pflanzen der Pappel sollte das Substrat entsprechend mit Kies und Sand aufgelockert werden.

Wichtig dabei ist, dass hier langfristig geplant wird und bereits ein tieferes Pflanzloch ausgehoben und mit Kies bzw. Sand aufgelockert wird. Der Kies bzw. Sand wird mit normalem Gartenkompost gemischt, der den ersten Nährstoffbedarf der Pflanze deckt.

Tipp:

Damit der Wurzelballen in den ersten Jahren vor Wühlmäusen verschont bleibt, kann er in ein Drahtgeflecht eingebunden werden.

Gießen und Düngen

Viel Wasser ist für die Schwarz-Pappel überlebensnotwendig. Fall möglich sollte die Pappel daher im Garten auch neben einem Gewässer wie einem Naturteich gepflanzt werden. Besonders in den ersten Jahren können längere Trockenperioden schaden, weshalb regelmäßig gegossen werden muss. Außerdem sollte auch in den ersten Jahren regelmäßig mit einem biologischen Dünger der Nährstoffbedarf des Baumes gedeckt werden. Hat sich die Schwarz-Pappel im Boden gut verwurzelt, ist es ausreichend sie regelmäßig mit Kompost rund um den Stamm zu versorgen. Außerdem kann das herabfallende Laub ebenfalls direkt unter dem Baum kompostieren und somit gleich wieder als Nährstofflieferant verwendet werden. Haben sich junge Pappeln zu einem schönen Baum entwickelt sind sie meist auch nicht mehr anfällig für längere Trockenperioden, dies hemmt meist lediglich das Wachstum in diesem Jahr.

Rückschnitt

Leider werden beim Rückschnitt der Pappeln oft zahlreiche Fehler gemacht, was nicht nur dem Baum viel Kraft kostet, es führt auch zu deformierten und unschönen Wuchsformen. Dies liegt jedoch auch meist an der falschen Standortwahl, denn viele rechnen nicht damit, dass der Baum tatsächlich so schnell wächst. Außerdem breiten sich auch seine Wurzeln, wenn sie auf der Suche nach Wasser sind, stark aus, weshalb generell keine Weidengewächse in unmittelbarer Nähe von Häusern oder Wegen gepflanzt werden sollten. Beim Rückschnitt sollten auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Soll der Baum eher im oberen Bereich eine schöne Krone bilden und der Stamm unten frei bleiben, müssen in den ersten Jahren die unteren Äste regelmäßig geschnitten werden.
  • Sollen die Äste bereits vom Boden weg den Baum säumen, fördert ein regelmäßiges Einkürzen der Äste einen dichten Wuchs.
  • Geschnitten werden die Schwarz-Pappeln vorzugsweise, wenn sie nicht im „Saft“ steht und es frostfrei ist. Ideal ist ein Rückschnitt im Herbst, spätestens im zeitigen Frühjahr sollte jedoch ein Rückschnitt erfolgen.

Überwintern

Für viele Tiere sind die Knospen und die Rinde im Winter ein willkommenes Futter, weshalb man die Schwarz-Pappel in den ersten Jahren vor Wildverbiss schützen sollte.

  • Den Stamm mit einem alten Jute-Sack gut einwickeln und den Sack festbinden. Dadurch ist zumindest der Stamm geschützt und angeknabberte Zweige machen weniger Probleme.
  • Den Winterschutz im zeitigen Frühjahr wieder entfernen.
  • Ein Winterschutz ist nach den ersten zwei bis drei Jahren nicht mehr erforderlich, wenn der Baum bereits eine Größe erreicht hat, in der er für Tiere nicht mehr interessant ist.

Schädlinge und Krankheiten

Gleich mehrere Krankheiten bzw. Schädlinge können der Schwarz-Pappel gefährlich werden. Allerdings muss man nicht gleich Maßnahmen ergreifen, wenn sich die ersten Anzeichen zeigen, oft kann der Baum das Problem selbst regulieren. Erst bei einem starken Befall sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

  • Pilzbefall: Bei diesem Pilz handelt es sich nicht um den typischen Baumpilz, der für die Pappel keine Gefahr darstellt, sondern um Nectria galligena, der auch gerne als „Baumkrebs“ bezeichnet wird. Befallene Äste und Zweige sollten umgehend entfernt und verbrannt werden, da sich dieser Pilz rasch ausbreiten kann.
  • Pappelrost: Der Pappelrost zeigt sich durch gelbe Blätter bereits im Sommer. An sich ist dies kein Problem, das zu einem raschen Handeln zwingt, da lediglich das Wachstum in diesem Jahr gehemmt wird.
  • Nekrose: Die Nekrose führt zu dunklen Stellen auf den Blättern, die zwar optisch unschön aussehen, jedoch ebenfalls keine Gefahr darstellen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man die Schwarz-Pappel in einem Naturgarten pflanzen?

Ja. Die Schwarz-Pappel ist ein perfekter Baum in einem Naturgarten. Er bietet gleich für mehrere heimische Nachtschwärmer einen Lebensraum, darunter auch der sogenannte Pappelschwärmer, der sich einzig in der Nähe dieses Baumes ansiedelt und ihn als Lebensgrundlage benötigt.

Was kann man tun, wenn die Schwarz-Pappel zu groß wird?

Die Pflanzung einer Schwarz-Pappel sollte gut geplant werden, denn man kann sie nicht mehr so einfach loswerden. Selbst nach einem Abschneiden direkt über dem Boden können aus den Resten immer wieder neue Pappeltriebe wachsen, weshalb ein Baum restlos mit den Wurzeln entfernt werden muss bzw. Schösslinge laufend ausgegraben werden müssen.

Pappelarten

In Deutschland ist die Pappel in der Gestalt der Schwarz-Pappel (Populus nigra), der Zitter-Pappel (Populus tremula) und der Silber-Pappel (Populus alba) vertreten. Die Silberpappel und die Zitterpappel haben sich in der Natur gekreuzt und die Graupappel (Populus canescens) hervorgebracht.

  • Die Schwarz-Pappel bestimmte früher das Bild der Flussufer an den großen europäischen Flüssen wie Elbe, Donau, Rhein und Weichsel, Loire, Rhône und Po. Einzelne Exemplare der mächtigen Bäume, die durch krummen Wuchs und bizarre Borkenstruktur auffallen, können an den europäischen Flussauen noch bewundert werden. Diese Schwarz-Pappeln werden bis zu 30 Meter hoch, entwickeln einen Stammumfang von über 7 Meter und werden bis zu 300 Jahre alt. In Deutschland steht der Baum des Jahres 2006 bundesweit auf der Roten Liste, was unter anderem damit zu tun hat, dass ihr natürlicher Lebensraum (Biotope in Flussauen) zunehmend seltener wird.
  • Die Zitterpappel kennen wir auch unter dem Namen Espe, sie ist an Waldrändern, auf Brachflächen und in lichten Wäldern zu finden. Ihre Spezialität ist die Beköstigung seltener Schmetterlinge: Gerade auf strauchförmigen Jungpflanzen am Wegesrand leben gerne die Raupen der am stärksten gefährdeten Tagfalter, auf das Abholzen solcher Sträucher sollte deshalb unbedingt verzichtet werden. An der Zitterpappel entwickeln sich die Raupen von etwa 35 Schmetterlingsarten.
  • Auch die Silberpappel oder Weißpappel wuchs ursprünglich an Flussauen, wurde aber viel als Zierbaum angepflanzt und verwilderte dann aus diesen Pflanzungen heraus. Auch sie versorgt Schmetterlingsraupen, die Raupe des gefährdeten Silberpappel-Kahneulchens sogar exklusiv.
  • Die Grau-Pappel hat sich als sehr windfest erwiesen. Diese Tatsache und die Vermehrung durch Wurzelsprosse machen sie zum idealen Gehölz, um in Küstengebieten die Dünen zu befestigen. Auch in Alleen und Parks wird die Graupappel gerne eingesetzt.

Pappelholz

Das Holz der gefährdeten Schwarz-Pappel wird wirtschaftlich nicht genutzt, Vorkommen aus Restbeständen oder von aus Sicherheitsgründen gefällten Bäumen sind das vielleicht beliebteste Schnitzholz, vor allem bei Skulpturenschnitzern. Hybriden der Schwarzpappel werden seit dem 17. Jahrhundert zur Holzgewinnung gepflanzt. Die von den Alleenpflanzungen bekannte Pyramidenpappel mit dem aufrechtem Wuchs ist eine Zuchtform der Schwarzpappel.

Die Zitterpappel ist ein häufiger Forstbaum, ihr Holz wird viel genutzt, für alle Produkte, die leicht sein sollen (Sperrholz, Tischtennisschläger und mehr). Außerdem wird sie zu Papier verarbeitet und steht als Biomasse der Energieproduktion zur Verfügung. Die Silberpappel und die Graupappel werden ähnlich genutzt.

Pappel-Wirkstoffe als Heilmittel

  • Salben aus Schwarzpappelknospen wurden und werden als schmerzstillender Balsam verwendet. Auch die Zitterpappel enthält Salicylsäureverbindungen, die schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend wirken. Hierfür verwendet man die Rinde, die Blätter und die Triebspitzen.
  • Vorsicht Allergiker – wie alle Weidengewächse habe auch Pappeln ein erhebliches allergenes Potenzial.
  • Die Pappel hat übrigens keine Zapfen, auch wenn ein Erzeugnis einer bekannten Kristall verarbeitenden Firma im Internet häufig als Pappel Zapfen bezeichnet wird.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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