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Infos und Pflege-Tipps zum Anbau der Tabakpflanze

Wer Tabakpflanzen im eigenen Garten anbauen möchte, muss dabei einiges beachten. Vom richtigen Standort bis zur Beschaffenheit des Bodens – vor allem am Anfang ist Tabak nicht gerade anspruchslos. Die folgenden Infos und Pflege-Tipps zum Anbau der Tabakpflanze können dabei helfen, die Kultur erfolgreich zu gestalten.

Tabakpflanzen sind recht empfindliche Gewächse, die Fehler in der Pflege nur schwer verzeihen und damit selbst für erfahrene Hobbygärtner eine Herausforderung sind. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Maßnahmen kann der Anbau dennoch von einem reichen Ertrag gekrönt sein – ein grüner Daumen ist dafür gar nicht von Nöten, wenn die folgenden Tipps beachtet werden. Wer Tabakpflanzen anbauen möchte sollte sich dennoch darüber im Klaren sein, dass hiermit einiger Aufwand verbunden ist.

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Standort

Viel Sonne, Wasser und Wärme ist nötig, damit die Tabakpflanzen gedeihen können. Wind und Kälte vertragen die Gewächse hingegen nicht. Für den Anbau ist daher ein sonniger Platz von Nöten, der rundum gegen Wind geschützt ist. Ist ein solcher Standort für den Anbau des Tabaks im Garten nicht vorhanden, ist die Kultur der Pflanzen dennoch möglich. Allerdings sollte der Pflanzplatz dann in ein Gewächshaus oder das Haus verlegt werden. Auch ein Hochbeet oder ein abgedecktes Beet mit beständiger Bodenwärme sind mögliche Alternativen.

Bei der Kultur im Freiland ist es zudem in jedem Fall empfehlenswert, die Anbaufläche mit einer vor Wind schützenden Abgrenzung zu versehen. Geeignet sind dicht wachsende Pflanzen, Bretter oder Vlies.

Substrat

Tabakpflanzen benötigen einen lockeren Boden, der gut durchlässig und schnell erwärmbar ist. Optimal sind sandige Substrate. Zur Verdichtung neigende, lehmige Erde eignet sich hingegen nicht.
Ist ein solcher Boden im Garten nicht vorhanden, sollte ein entsprechendes Substrat gemischt werden.

Idealerweise wird frische Gartenerde mit so viel Sand gemischt, dass eine lockere, krümelige Struktur entsteht. Zusätzlich zur Beschaffenheit sind auch die enthaltenen Stoffe von enormer Bedeutung für den Erfolg des Anbaus. Tabakpflanzen reagieren empfindlich auf Chlor, benötigen jedoch hohe Gehalte an Kalk und Kali. Um die erforderliche Zusammensetzung sicherzustellen, sollte die Erde zunächst bei einem Bodentest  überprüft werden. Das Chlor lässt sich durch eine vorherige Bepflanzung mit Getreide, Rüben oder Mais reduzieren. Denn diese Pflanzen entziehen dem Substrat den unerwünschten Stoff. Spezieller Tabakdünger oder Mittel, die reich an Kali und Kalk sind, können bei der anschließenden Vorbereitung des Bodens zum Einsatz kommen.

Aussaat und Vorzucht

Als wärmeliebende und frostempfindliche Pflanze ist die Aussaat des Tabaks ins Freiland erst sehr spät im Jahr möglich. Bereits ein abrupter Temperatursturz reicht aus, um den gesamten Anbau zu gefährden. Deutlich sinnvoller ist es daher, die Samen im Haus oder Gewächshaus vorzukeimen und sie im Anschluss in ein Beet zu pflanzen.

Hierzu wird wie folgt vorgegangen:

  1. Etwa im März werden wahlweise ein flaches und großes Pflanzgefäß oder mehrere Töpfe mit steriler Anzuchterde gefüllt.
  2. Das Substrat wird schwemmend durchfeuchtet, sollte jedoch nicht tropfnass sein.
  3. Sie Samen werden mit einem Abstand von jeweils circa zwei Fingerbreit in das Substrat gedrückt, jedoch nicht mit Erde bedeckt. Als Lichtkeimer benötigen die Samen viel Helligkeit.
  4. Die Gefäße werden an einen hellen und warmen Standort verbracht. Günstig ist ein Platz über der Heizung oder ein anderer Pflanzplatz, denn die Tabakpflanzen benötigen eine Keimtemperatur von 24 bis 30°C.
  5. Im Anschluss wird das Substrat durchgängig feuchtgehalten. Am besten lässt sich das in einem Zimmergewächshaus erreichen. Auch eine Abdeckung aus Glas oder transparenter Folie eignet sich jedoch.
  6. Haben die jungen Tabakpflanzen eine Höhe von mindestens acht Zentimetern erreicht und herrschen im Freien ähnliche Temperaturen wie drinnen, darf die Abdeckung entfernt werden. Das Substrat ist jedoch weiterhin feucht zu halten.

Der Anbau des Tabaks im Freien kann beginnen, wenn die Temperaturen hier um die 24°C betragen und auch nicht mehr mit Spätfrost zu rechnen ist.

Das Beet vorbereiten

Bevor der Anbau der Tabakpflanzen im Freiland beginnen kann, muss das Beet entsprechend vorbereitet werden. Hierzu gehört es, den passenden und wie bereits oben beschriebenen Standort zu finden. Im Anschluss ist das Substrat, sofern es nicht bereits den Ansprüchen des Tabaks entspricht, anzumischen und gegebenenfalls zu düngen.

Sind diese Schritte durchgeführt, ist das Beet tiefgründig aufzulockern. Bei ohnehin lockerem Boden reicht es in der Regel, die Oberfläche aufzuharken. Günstiger ist es allerdings, das Beet umzugraben.
Ist der Untergrund entsprechend aufgelockert, werden Reihen in einem Abstand von jeweils einem halben Meter gezogen und das Beet schwemmend gegossen.

Auspflanzen

Sind die Tabakpflanzen groß genug und die Außentemperaturen betragen mindestens 24°C, sollte ein warmer und sonniger Tag abgewartet werden. Auch der Boden muss sich dann schon erwärmt haben. Ratsam ist es also, das Auspflanzen auf den Sommer zu verlegen und die Setzlinge auch dann erst in das Beet zu pflanzen, wenn die Temperaturen seit einigen Tagen gleichbleibend hoch sind.

Im Anschluss wird wie folgt vorgegangen:

  1. Das Beet wird, sofern es nicht bereits gut durchfeuchtet ist, durchnässend gegossen.
  2. Die Pflanzen werden einzeln und je nach Sorte mit einem Abstand 30 bis 50 Zentimetern in doppelte Reihen gepflanzt. Dabei werden kleinblättrige Zuchtformen in engere Abstände gesetzt, als ihre großblättrigen Verwandten.
  3. Zum Pflanzen werden mit einem Pflanzholz etwa 5 bis acht Zentimeter tiefe Löcher vorbereitet. Die jungen Tabaktriebe werden so eingesetzt, dass außer der Wurzeln auch ein bis zwei Zentimeter des grünen Triebs unter der Erde liegen. Dieses Vorgehen dient der Stabilität und verhindert ein Umfallen oder Abbrechen.
  4. Im Anschluss wird die Erde rund um die Pflanzen leicht angeklopft.

Damit die jungen Tabakpflanzen gut anwachsen können, benötigen sie vor allem innerhalb der ersten Wochen einen guten Windschutz und ausreichend Wasser.

Tipp:

Das Auspflanzen der Tabaksetzlinge kann und sollte erst im Sommer stattfinden. Ausnahmen sind Regionen, in denen es bereits sehr zeitig durchgehend warm ist.

Gießen

Da Tabakpflanzen Kalk nicht nur problemlos vertragen, sondern ihn sogar zum Gedeihen benötigen, gestaltet sich das Gießen sehr einfach. Zwar kann Regen- oder Teichwasser genutzt werden, hartes Leitungswasser ist jedoch die bessere Wahl. Daher ist es auch ohne Einschränkung möglich, Tabak auf dem Balkon oder der Terrasse zu ziehen. Selbst im Haus können die Gewächse kultiviert werden.

Wichtig ist in jedem Fall jedoch, dass der Boden durchgehend feucht – allerdings nicht nass – gehalten wird. Das Substrat darf und sollte zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen. Ein vollkommenes oder auch nur weitreichendes oberflächliches Austrocknen führt schnell zum Eingehen der Tabakpflanzen. Gerade in der heißen und regenlosen Hochsommerphase muss darauf also besonders geachtet werden.

Düngen

Wie bereits erwähnt, benötigt der Tabakanbau eine ausreichende Versorgung mit Kalk und Kali. Es empfiehlt sich daher, vier bis acht Wochen nach dem Auspflanzen Spezialdünger für Tabakpflanzen auszubringen. Dieser wird wahlweise direkt in das Gießwasser gemischt oder aber rundum die Gewächse verteilt, leicht eingeharkt und durch schwemmendes Gießen gleichmäßig verteilt.

Bei guter Bodenqualität ist das allerdings nicht zwingend nötig.

Anbaupflege

Neben dem Gießen und Düngen benötigen Tabakpflanzen auch einen lockeren und unkrautfreien Boden. Um diesen zu erreichen und zu erhalten, sollte das Beet aller zwei Wochen oberflächlich durchgehackt werden. Diese Maßnahme wird zwischen den Reihen und Pflanzen durchgeführt, jedoch so, dass lediglich ein bis zwei Zentimeter tief in das Substrat eingedrungen wird. Anderenfalls könnten die Wurzeln Schaden nehmen.
Zudem ist es für einen reichen Ertrag sinnvoll, die Blüte zu verhindern oder zumindest zeitnah zu entfernen. Sobald sich Knospen oder offene Blüten zeigen, sollten diese abgeschnitten werden. Werden sie an der Tabakpflanze belassen, muss diese viel Energie für deren Reife aufwenden. Diese Kraft fehlt wiederum für das Wachstum der Blätter.

Ernte

Geerntet werden die Blätter der Tabakpflanze im Spätsommer oder Herbst, wenn sie sich einfach vom Stamm ablösen lassen. Ist hierzu etwas mehr Kraft von Nöten, sind die Pflanzen noch nicht zur Ernte bereit. Geerntete Tabakblätter werden mit der unteren Blattseite nach oben luftig abgelegt und getrocknet.

Fazit

Der Anbau von Tabakpflanzen gehört nicht zu den leichtesten Aufgaben, kann mit dem richtigen Wissen aber durchaus erfolgreich bis zur Ernte fortgeführt werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass für die Kultur ausreichend Zeit zur Verfügung steht, denn selbst wenige Tage Trockenheit können den Gewächsen zum Verhängnis werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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