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Zimtrose, Mai-Rose, Rosa majalis – Pflege und Schneiden

Wildpflanzen sind alles andere als langweilig, wie die im Frühling blühende Zimtrose eindrucksvoll durch ihre rosa- bis lilafarbene Blütenpracht zeigt. Die Wildrosen-Art gedeiht jedoch nicht nur in Hochwäldern, sondern hat längst auch schon heimische Gärten erobert. Dabei nimmt es die robuste und sommergrüne Pflanze mit den Ansprüchen in Bezug auf Standort und Pflege nicht so genau. Auch von Hobbygärtner, welche nicht den berühmten „grünen Daumen“ besitzen, lässt sich die Zimtrose problemlos anpflanzen.

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Standort und Substrat

Die leicht nach Zimt duftenden Rosengewächse lassen sich auch in heimischen Gärten kultivieren, den richtigen Standort für sie zu finden ist einfach. Mit direktem Sonnenlicht kommt Rosa majalis zurecht, sofern es sich nur um wenige Sonnenstunden täglich handelt. In der freien Natur gedeihen Zimtrosen überwiegend in lichten Laubwäldern. Doch auch an Uferrändern und Feldrändern ist die Mai-Rose hin und wieder anzutreffen. Selbst mit dunklen Schattenplätzen hat die Pflanze kein Problem, allerdings leidet die Wuchshöhe häufig darunter. Die Gewächse können eine Höhe zwischen 50 und 250 Zentimetern erreichen, abhängig vom jeweiligen Standort. An die Beschaffenheit des Bodens werden ebenfalls keine großen Ansprüche gestellt. Nährstoffreich und tiefgründig sollte es sein, damit sich die üppige Blütenpracht der Mai-Rosen optimal entfalten kann. Staunässe spielt für die heimische Wildpflanze keine Rolle, weswegen das Gewächs auch in einem lehmreichen, feuchten Substrat kultiviert werden kann.

Gießen und Düngen

Zimtrosen sind überaus tolerant und widerstandsfähig. Selbst kurzweilige Überschwemmung, wie sie häufig nach starken Regenfällen und einem verdichteten Erdreich auftritt, übersteht Rosa majalis unbeschadet. Um das Wachstum der Wildrose zu fördern, sollten Sie im Sommer regelmäßig gießen und dafür sorgen, dass der Wurzelballen der Pflanzen nicht austrocknet. Ob Sie die Gewächse mit Regenwasser oder kalkhaltigem Leitungswasser versorgen, spielt keine Rolle. Nährstoffe sind das Lebenselixier der Mai-Rose. Eine Zufuhr künstlicher Produkte in Form von Flüssig- oder Langzeitdünger ist allerdings nicht notwendig. Mulchen Sie im zeitigen Frühjahr und im Spätsommer den Boden und mischen Sie größere Mengen von Kompost unter das Erdreich. Das reicht aus, um die Zierpflanze während der Hauptvegetationszeit mit Nährstoffen zu versorgen und sie gesund und stark durch die kalten Wintermonate zu bringen.

Pflanzen

Wie alle Rosengewächse sind auch Rosa majalis Tiefwurzler. Dementsprechend sollten Sie auch den Pflanzort richtig vorbereiten. Zimtrosen können Sie vom März bis etwa Anfang August pflanzen. Zu einem späteren Zeitpunkt gesetzt können sich die Pflanzen eventuell nicht mehr ausreichend auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und erfrieren. Gönnen Sie den Gewächsen vor der Aktion ein ergiebiges Bad im Wassereimer. So können sich die Wurzeln noch einmal ordentlich mit Wasser vollsaugen.

  • Das Pflanzloch muss die doppelte Breite und Tiefe besitzen als der Wurzelballen.
  • Sandige Böden mit Lehm aufwerten.
  • Eine Handvoll Kompost auf den Boden des Lochs verstreuen.
  • Erdaushub mit Humus vermischen.
  • Rosen senkrecht einsetzen.
  • Hohlräume mit Substrat auffüllen.
  • Vorsichtig festklopfen, keinesfalls verdichten.
  • Erdreich ordentlich einschlämmen.

Erleichtern Sie sich mit einem Gießrand die Pflege der heimischen Wildpflanze. Dabei wird aus Substrat rings um den Rosenstamm ein sanft abfallender Kegel mit einer flachen Spitze angelegt. Dieser sorgt dafür, dass Regen- und Gießwasser schneller an die Wurzeln der Rose gelangen kann. Dafür muss der Gießrand aber frei von Unkraut gehalten werden. Die sommergrünen Wildstauden eignen sich zur Randbepflanzung von Hügelbeeten ebenso wie zur Befestigung von Hangbeeten und -Flächen. Wenn Sie mehrere Zimtrosen nebeneinander kultivieren möchten, so sollten Sie einen Mindestabstand zwischen 30 und 40 Zentimeter zwischen den einzelnen Gewächsen einhalten. So können die Pflanzen nicht um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Zeitgleich erleichtern Sie sich damit auch selbst die Pflege der Rosen.

Vermehren

Die tolerante Wildpflanze lässt sich ohne größeren Aufwand auch im eigenen Garten kultivieren. Der Nachteil dabei: Fühlt sich die Wildrose bei Ihnen wohl, vermehrt sie sich häufig unkontrolliert durch Ausläufer. Eine Wurzelsperre oder das kontinuierliche Entfernen unliebsamer Jungpflanzen dämmt diese massive Verbreitung ein. Um Rosa majalis selbst zu vermehren, können Sie auf Samen, Ausläufer und Absenker zurückgreifen.

Samen

Die Früchte der Zimtrose sind äußerst reich an Vitamin C und werden von vielen Menschen zu einem aromatischen Tee verarbeitet. Die Vermehrung durch Hagebutten ist relativ einfach, wenn auch langwierig. Die Aussaat erfolgt im Herbst oder Frühjahr. Um die Keimhemmung der Samen zu brechen, müssen sie zuerst eine Kälteperiode im Freiland oder Kühlschrank über sich ergehen lassen.

  • Reife Hagebutten absammeln.
  • Flaches Anzuchtgefäß mit magerem Substrat vorbereiten.
  • Hagebutten mit einem Messer oder einer Schere zerteilen.
  • Das Saatgut auslösen und leicht mit Erde bedecken.
  • Behutsam angießen und feucht halten.

Pikieren Sie die Keimlinge rechtzeitig, noch bevor die feinen Wurzeln der einzelnen Gewächse zusammenwachsen. Im April bzw. Mai können Sie die jungen Zimtrosen an ihren endgültigen Standort im Zierbeet umsetzen. Auch hier sollten Sie die Pflanzen allerdings erst langsam an das direkte Sonnenlicht gewöhnen.

Ausläufer

Machen Sie sich den starken Vermehrungsdrang der Wildrosen zunutze und vermehren Sie die Pflanzen dadurch. Erschwert wird diese Methode, dass die ausgegrabenen Jungpflanzen häufig nach kurzer Zeit absterben. Das Problem liegt im unzureichend ausgebildeten Wurzelwerk des Ausläufers. Denn anders, als es bei älteren Rosen üblich ist, besitzen die Jungpflanzen noch kein Wurzelgeflecht. Die Hauptwurzel, welche Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann, verläuft waagrecht zur Mutterpflanze hin. Graben Sie behutsam zur älteren Staude hin und lösen Sie die etwa fingerdicke Wurzel des Ausläufers aus dem Erdreich heraus. Diese wird am neuen Standort möglichst tief eingegraben. Diese Art der vegetativen Vermehrung wird vorzugsweise im Frühjahr vorgenommen, sodass sich die Jungpflanze am neuen Standort ausreichen akklimatisieren kann.

Absenker

Für diese Methode benötigen Sie einen langen, flexiblen Trieb. Dieser wird U-förmig zum Boden hinab gebogen. An der Stelle, welche Kontakt zum Substrat hat, wird der Stängel leicht angeritzt. Bedecken Sie den Absenker dort etwa 4 Zentimeter mit Erde und beschweren Sie ihn bei Bedarf. Die Wurzelbildung kann durchaus mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Sobald sich neue Blätter am Absenker zeigen, können Sie den Trieb von der Mutterpflanze abschneiden. Diese Vermehrung können Sie ganzjährig vornehmen, wenn auch die Bildung der Wurzeln in den kalten Wintermonaten mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Schneiden

Ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt ist bei dem mit Stacheln besetzten Gartengesellen alles andere als einfach. Die schmerzhaften Kontakte mit den Pflanzen müssen Sie jedoch keineswegs jährlich über sich ergehen lassen. Schneiden Sie die wuchsfreudigen Mai-Rosen etwa alle 3 bis 4 Jahre radikal zurück. Diese Maßnahme wird vorzugsweise im zeitigen Frühjahr oder Spätsommer vorgenommen. Um sich vor den Dornen zu schützen, sollten Sie langärmlige Kleidung und dicke Handschuhe tragen.

Tipp:

Zimtrosen sind im Winter ein ideales Versteck und eine ergiebige Nahrungsquelle für eine Vielzahl heimischer Tier- und Vogelarten. Kürzen Sie deswegen das Gewächs erst im Frühjahr ein.

Abgestorbene oder mit Schädlingen befallene Triebe sollten allerdings dennoch so gut wie möglich entfernt werden. Ein Trick, damit die Stacheln der Wildrose nicht Fakir mit Ihnen spielen: Greifen Sie den Trieb möglichst weit vorne mit den Fingerspitzen und ziehen Sie ihn lang. An dieser Stelle sind die Dornen noch nicht so starr und spitze wie an den hinteren, älteren Pflanzenteilen. So gelingt es Ihnen auch, den Trieb leichter von dem Gewächs abzutrennen.

Überwintern

Für die sommergrünen Pflanzen müssen keine besonderen Vorkehrungen für die kalte Jahreszeit getroffen werden. Eine dickere Schicht aus Rindenmulch oder Reisig schadet dennoch nicht. Denn das langsam zersetzende Material wärmt nicht nur den Boden, sondern wertet das Substrat gleichzeitig mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen auf.

Fazit

Rosa majalis ist eine ideale Pflanze für Gärtner, welche über wenig Zeit und Muße verfügen, um Zucht-Rosen zu kultivieren. Das auch wild vorkommende Rosengewächs ist recht anspruchslos und deswegen für jeden Standort geeignet. Besonders die gefüllten Blüten von Rosa majalis „Plena“ sind häufig in heimischen Garten- und Parkanlagen anzutreffen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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