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Frangipani, Plumeria-Pflanzen – Pflege und Sorten-Tipps

Mit riesigen Blüten, seidig-glänzendem, sukkulentem Laub und verführerischem Duft inszenieren sich tropische Frangipani mit royaler Opulenz. In Anbetracht der facettenreichen Sortenvielfalt lösen die atemberaubenden Plumeria-Pflanzen so manche Sammelleidenschaft unter begeisterten Hobbygärtnern aus. Wenngleich sich der laubabwerfende Tempelbaum in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet anspruchslos gibt, erfordert die Kultivierung in den hiesigen Regionen ein wenig Erfahrung. Die folgende Anleitung zur Pflege zeigt alle essenziellen Aspekte auf. Stöbern Sie gleich einmal in den Sorten-Tipps, um hier ihre neuen Favoriten für Balkon und Fensterbank zu entdecken.

Video-Tipp

Pflege

Es ist zweifellos eine Herausforderung, tropische Frangipani im europäischen Klima zu kultivieren. In seiner asiatischen Heimat gedeiht das Ziergehölz dank seiner Fähigkeit zur Wasserspeicherung zwar ganz ohne Pflege entlang des Weges; in den hiesigen Regionen haben engagierte Hobbygärtner gleichwohl so manche Hürde zu nehmen. Wenn es gelingt, aus allen Aspekten der Pflege ein vorbildliches Gesamtpaket zu schnüren, kann der Plan gelingen. Daher werden die zentralen Faktoren im Folgenden genau beleuchtet:

Standort

Ein Temperaturminimum von 10 Grad Celsius deutet bereits an, dass der Tempelbaum einzig für die Kübelkultur infrage kommt. In großen Wohnräumen oder beheizten Wintergärten sind die Rahmenbedingungen gegeben, dass die Blütenschönheit ihr ganzes Potenzial entfaltet. An diesen Standorten herrschen perfekte Bedingungen:

  • Vollsonnige bis sonnige Lage
  • Am halbschattigen Standort bleibt die Blüte weit hinter den Erwartungen
  • Warm, geschützt vor Wind und Regen
  • In Räumen am Süd- oder Südwestfenster

Von Mai bis August/September verweilen Frangipani mit Freude auf dem sonnendurchfluteten Balkon oder der sommerlichen Terrasse, um jeden Sonnenstrahl zu ergattern. Mit jeder Sonnenminute potenziert sich die Aussicht auf eine prächtige Blüte.

Tipp:

Wenn eine Plumeria-Pflanze – statt der vorgesehenen roten oder rosafarbenen Blüten – beharrlich in Weiß blüht, fehlt es ihr an Licht. Umplatziert in die pralle Sonne, verwandeln sich die weißen Blüten innerhalb kurzer Zeit in die entsprechende Farbe.

Substrat

Eine der tragenden Säulen in der erfolgreichen Kultivierung von Wachsblumen ist die Zusammensetzung des Substrats. Wer hier aus falsch verstandener Sparsamkeit zur handelsüblichen Blumenerde greift, wird den Unmut der tropischen Schönheit zu spüren bekommen. Eine Blüte wird sich in diesem Fall kaum entwickeln. Nach jedem Gießen verstärkt sich die Verdichtung des Substrats aufgrund des hohen Torfanteils. So kommt es zwangsläufig zu unerwünschter Staunässe, eine Katastrophe für jeden Sukkulenten. Die optimale Erdmischung ist so beschaffen:

  • 2 Teil Kakteen- oder Einheitserde, 1,5 Teile Perlite, 0,5 Teile Kiesel und 2 Teile Kokoshum
  • Alternativ eine fertige Spezial-Substrat-Mischung aus dem Fachhandel

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Pflanzerde locker und luftig strukturiert ist, kommt ein weiterer Zuschlagstoff hinzu. Biologisches Katzenstreu basiert auf Lavagranulat, einer in der Pflanzenpflege häufig verwendeten Beigabe zu Anzucht- und Kulturerde. Hiervon mischen Sie unter je 5 Kilogramm Frangipani-Erde eine Handvoll. Breiten Sie ergänzend unter dem Substrat im Kübel über dem Wasserablauf noch eine Lage Kieselsteine als Drainage aus, hat Staunässe keine Chance.

Hinweis:

Die Plumeria ist ein Hundsgiftgewächs und in allen Teilen giftig.

Gießen

Damit ein Tempelbaum blüht, spielt die artgerechte Versorgung mit Wasser eine fundamentale Rolle. Als Faustregel gilt: Im Zweifel die geringere Dosis. So handhaben Sie diesen Teil der Pflege richtig:

  • Den Wurzelballen konstant feucht halten
  • An heißen Sommertagen bei Bedarf zwei Mal gießen des Morgens und Abends
  • Grundsätzlich erst nach einer Daumenprobe wässern
  • Fühlt sich das Substrat noch feucht an, wird nicht gegossen

Das Gießwasser wird vorzugsweise unmittelbar an den Wurzelbereich gegeben, wobei möglichst keine Tropfen an die Blätter spritzen. Unter direkter Sonneneinstrahlung verwandeln sich Wassertropfen in kleine Brenngläser, die dem Gewebe des Laubs erheblichen Schaden zufügen können.

Tipp:

Ein paar Gramm reine Holzkohleasche als Ergänzung zum Substrat, beugt einer Infektion mit Pilzsporen vor.

Düngen

Die sachgemäße Nährstoffversorgung ist eng verknüpft mit dem Alter einer Frangipani. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Von Mai bis September düngen mit einem Spezialdünger für Plumeria mit NPK 10+52+10
  • Jungpflanzen ab einem Alter von 2 Monaten alle 14 Tage düngen mit 0,5 Gramm je Liter Gießwasser
  • Adulte Frangipani alle 14 Tage düngen mit einer Konzentration von 2 Gramm je Liter Gießwasser

Der ungewöhnlich hohe Anteil an Phosphat fördert die Blüten- und Wurzelbildung und ist einzig im Fachhandel erhältlich. Wo handelsüblicher Dünger für Blütengehölze verwendet mit, gedeiht der Tempelbaum zwar ebenfalls, gleichwohl ohne die überbordende Blütenfülle. Hat eine Plumeria-Pflanze ab einem Alter von mehr als 3 Jahren das erste Mal geblüht, erhöht sich somit der Phosphat-Anteil, um die Blühwilligkeit zu erhalten.

Überwintern

Plumeria-Pflanzen versinken in einen tiefen Winterschlaf mit vollkommener Vegetationsruhe. Daher wechseln die Frangipani pünktlich zu Allerheiligen in ein kühles Winterquartier mit Temperaturen von 10-12 Grad Celsius. Es gilt eine einzige Verhaltensmaßregel für diese Phase: Von Anfang November bis Mitte April nicht gießen und nicht düngen

Wer sich daran nicht hält, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der nächsten Saison keine Blüten zu sehen bekommen. Selbst wenn die sukkulenten Blätter erheblich schrumpeln, weil der darin befindliche Wasservorrat zur Neige geht, darf nicht gegossen werden. Zeigt sich im April ein erster, zarter Austrieb, gießen Sie den Tempelbaum zunächst ein bis zwei Mal pro Woche und steigern anschließend die Gießmenge.

Sorten-Tipps

Innerhalb der Gattung Frangipani versammeln sich Arten und Sorten mit individuellen Attributen. Hierzu zählt beispielsweise, dass längst nicht jede Plumeria nach einem fest zementierten Muster blüht. Bei Jungpflanzen lässt sich ebenfalls nicht prognostizieren, ab welchem Alter sie zum ersten Mal blühen. Aus Samen gezogene Exemplare zeigen frühestens nach 4-5 Jahren die ersten Blüten, während aus Stecklingen vermehrte Tempelbäume bereits im dritten Lebensjahr blühen können.  

Zwei Blütenwunder

  • Plumeria Rubra ‚Dulcemia‘ und Plumeria Rubra ‚Divine‘ – Diese beiden Sorten wetteifern miteinander um die größten Blüten und eine ausdauernde Blühfreudigkeit.
  • ‚Dulcemia‘ punktet mit 6-9 Zentimeter großen Blüten, die sich von rosa in dunkelrot färben. Bis zu 20 Blüten gedeihen dabei an einer einzigen Dolde. Diesen Rekord bricht ‚Divine‘ bei guter Pflege, denn hier bilden sich bis zu 25 Blüten in einem bezaubernden Magenta.

Schöne Hybriden

  • Plumeria rubra ‚Hearts desire‘ – In Bezug auf die Blühwilligkeit, folgt diese Züchtung unmittelbar den beiden Blütenwundern. Ihren weiß-rosafarbenen Blüten mit orange gefärbtem Zentrum entströmt ein blumiger Duft.
  • Plumeria rubra ‚Jackie‘ – Mit ihren intensiven Pfirsichduft kündigt sich das Ziergehölz schon von weitem an. In den bis zu 10 Zentimeter großen Blüten sind die verschiedensten Farbtöne zu entdecken, vom Creme über zart Orange bis tief Rosa.
  • Plumeria rubra ‚Inca Gold‘ – Mit einer Wuchshöhe von 50 bis 55 Zentimetern, bietet sich diese Sorte für kleinere Wohnräume an. Die leuchtend goldgelben Blüten erinnern in ihrem Bouquet an ein süßliches Parfum. In Relation zum kompakten Habitus, kommen die 7 Zentimeter großen Blüten hier besonders eindrucksvoll zur Geltung.
  • Plumeria rubra ‚Mini White‘ – Strahlend weiße Blüten mit gelbem Auge über glänzend grünem Laub; diese Attribute alleine qualifizieren ‚Mini White‘ bereits zu einer der schönsten kleinwüchsigen Sorten. Darüber hinaus punktet die Züchtung mit einer besonders üppigen Verzweigung.
  • Plumeria rubra ‚Siam Red‘ – Hier begegnen Sie einem Klassiker unter den thailändischen Frangipani, ausgestattet mit 9 Zentimeter großen Blüten in sattem Rot. Bei guter Pflege erreicht das Ziergehölz eine Höhe von 120 bis 150 Zentimetern, um alle Blicke auf sich zu ziehen.
  • Plumeria obtusa ‚Singapore White‘ – Die Blütenblätter schimmern wie Porzellan über dem sukkulenten Laub. Die Sorte besticht nicht nur als Blütenschönheit, sondern zugleich als Duftwunder. Während diese Frangipani in freier Natur eine Höhe von 3 Metern und mehr erreicht, gedeiht sie im Kübel bis 150 Zentimeter.

Fazit

Die Begegnung mit üppig blühenden Frangipani ist für jeden Hobbygärtner eine Offenbarung. Resultiert aus diesem Erlebnis der Wunsch nach einer eigenhändigen Kultivierung im Haus und auf der Terrasse, sind einige fundamentale Aspekte zu beherzigen. Die erfolgsgekrönte Pflege basiert auf gleich mehreren tragenden Säulen. Ein luftig-lockeres Substrat zählt dazu sowie eine konstante Wasser- und Nährstoffversorgung. Der Einfluss einer kühlen Überwinterung ohne Gießen und Düngen darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Wer sich dann noch dank dieser Sorten-Tipps für die vitalsten Züchtungen entscheidet, wird die tropischen Blütenschönheiten nicht mehr missen wollen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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