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Pflegeleichte Palmenarten für Zuhause – Zimmerpflanzen

Kentiapalme

Im Volksmund werden Palmen oft als die „Fürsten des Pflanzenreichs“ bezeichnet. Ohne Zweifel sind sie das auch, egal, ob sie kleinwüchsig wie die Bergpalme sind, fächerartige Blätter wie die Schirmpalme besitzen oder gefiedertes Laub wie die Butiapalme aufweisen. Palmen können sogar in Stadtwohnungen gehalten werden, wo Sie die Atmosphäre auffrischen und die Ausstrahlung des Interieurs spürbar unterstreichen. Neben einem ganztägig hellen Standort benötigen viele Palmen auch eine gute Luftfeuchtigkeit. Wir stellen Ihnen einige pflegeleichte Palmen für die Zimmerhaltung vor.

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Bergpalme (Chamaedorea elegans)

Die Bergpalme ist eine weit verbreitete Zimmerpflanze, die sich den Wohnraumbedingungen perfekt anpasst und sogar im Zimmer blühen kann. Sie bleibt im Vergleich zu den anderen Palmen recht klein, auch wenn sie in ihrer Heimat in den Bergwäldern Zentralamerikas als Unterholzpflanze bis zu 5 m hoch wachsen kann. Die Gattung der Bergpalmen umfasst ca. 120 Unterarten.

Pflanzengestalt

  • rohrartiger, glatter Stamm
  • meist gefiederte Blätter
  • rispig oder einfach verzweigte, gelbe Blüten
  • Blüten sehen den Blüten der Mimosen ähnlich
  • Blüten sitzen unter oder zwischen den Blättern

Substrat

Bergpalmen möchten in durchlässigen Substraten stehen, die sogar leicht alkalisch sein können. Ebenso toleriert diese Palmenart einen leicht sauren Boden.

Tipp:

Die Bergpalme gedeiht und blüht am besten in Hydrokultur. Jedoch sollte die Umstellung erfolgen, wenn die Pflanze noch jung ist. Später können ihre empfindlichen Wurzeln verletzt werden.

Standort

Da Bergpalmen keine volle Sonne mögen, nehmen sie sogar mit dem schattigsten Platz in der Wohnung vorlieb, auch wenn ihnen ein heller Standort mit einer Lichteinstrahlung von 700 Lux besser gefallen würde. Im Herbst und Winter sollten die Nachttemperaturen am Standort nicht unter 12 °C sinken. Lufttrockenheit schadet ihr nicht. Jedoch wirkt sich ein stark beheizter Raum im Winter nachteilig auf die Bergpalme aus. Im Sommer darf sie ruhig ein schattiges Plätzchen im Freien erhalten.

Gießen und Düngen

  • im Sommer reichlich gießen
  • im Winter Topfballen ganz leicht feucht halten
  • wöchentlich Flüssigdünger in mäßiger Konzentration
  • Düngezeit März bis Juli

Vermehrung

  • durch Samen bei hoher Bodenwärme zwischen 24 und 26 °C

Butiapalme (Butia capitata)

Ursprünglich stammt die Butiapalme vom südamerikanischen Kontinent. Diese Fiederpalmenart wird dort bis zu 5 m hoch. Umgangssprachlich wird sie auch Geleepalme genannt, da aus ihren Beeren köstlicher Gelee zubereitet werden kann.

Pflanzengestalt

  • dicht gefiederte, hübsch gebogene Wedel
  • am Grund eines Wedelstiels sitzen Dornen
  • Reste abgestorbener Palmenwedel bleiben am Pflanzengrund sichtbar

Substrat

Die Butiapalme mag lehmhaltige Blumenerde und muss nur alle vier Jahre umgetopft werden.

Standort

Ein ganzjährig heller, kühler Standort ist für die Butia capitata am besten geeignet. Im Winter sollten die Raumtemperatur höchstens 10 °C betragen. Ideal sind zum Beispiel ein wenig genutztes Gästezimmer oder ein Kaltwintergarten.

Gießen und Düngen

  • mag Feuchtigkeit im Wurzelbereich
  • vermeiden Sie jedoch Staunässe
  • im Sommer alle 4 Wochen düngen
  • mit Flüssigdünger

Vermehrung

  • durch Aussaat
  • Keimzeit bis zu einem halben Jahr

Kentiapalme (Howea)

Die Kentiapalme, auch häufig Howea genannt, ist eine bekannte, pflegeleichte und recht langsam wachsende Palme, die von den Lord-Howe-Inseln stammt. Dort kann sie eine Höhe von 17 m erreichen. Vor 100 Jahren war sie eine ausgesprochene Modepalme. Jedoch hat sie von ihrer Beliebtheit bis heute nichts einbüßen müssen. Sie ist eine sehr begehrte Zimmerpflanze. Es gibt zwei Unterarten: Howea forsteriana (max. Höhe 15 m) und Howea belmoreana (max. Höhe 8 bis 10 m).

Pflanzengestalt

  • breit ausladend wachsend, vor allem Howea belmoreana
  • elegante, leicht überhängende, gefiederte Wedel

Substrat

Beide Arten der Kentia mögen durchlässiges Substrat, das ruhig leicht sauer sein darf. Hydrokultur ist aber nicht erwünscht.

Standort

Die Kentiapalme hat wenige Ansprüche an Luftfeuchtigkeit und Licht. Sie sollte etwas abseits vom Fenster stehen, da sie keine volle Sonneneinstrahlung verträgt.

Gießen und Düngen

  • im Sommer ausreichend gießen
  • im Winter weniger
  • Düngen mit Volldünger auf feuchtem Boden
  • März bis Juli

Vermehrung

  • gedeiht durch Aussaat aus frischen Samen
  • Keimung benötigt manchmal bis zu 9 Monate

Kokospalme (Cocos nucifera)

Die Kokospalme ist an allen Meeresküsten der Tropen zu Hause und ist die am weitesten verbreitete Nutzpflanze. Fast alle ihre Pflanzenteile können verarbeitet werden. Im Alter von 100 Jahren kann diese Fiederpalme in ihrer Heimat bis zu 30 m hoch wachsen.

Pflanzengestalt

  • schlanker, brauner Stamm
  • Stamm endet in einem Schopf mit 20 bis 30 Fiedern
  • Fiedern können bis zu 6 m lang werden
  • rispenförmige Blütenstände
  • Blütenstände entspringen aus den Blattachseln

Substrat

Die Kokospalme wünscht durchlässiges Substrat. Sie können zum Beispiel Gartenerde nutzen und diese etwas mit Sand mischen.

Standort

Die Kokospalme liebt Wärme, wünscht jedoch keine pralle Sonne. Ein ganzjährig heller Platz bei Sommertemperaturen um die 20 °C ist ideal. Im Winter sollte die Temperatur 15 bis 18 °C betragen. Sie mag wie die anderen Palmen eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Gießen und Düngen

  • im Sommer wird reichlich gewässert
  • gedüngt wird im Sommer alle 14 Tage mit Volldünger
  • im Winter weniger gießen und nicht düngen

Vermehrung

  • durch Aussaat
  • nur eine Hälfte der Kokosnuss wird verwendet
  • quer in den Topf legen und feucht und warm halten
  • Keimzeit 4 bis 6 Monate

Kokospälmchen (Microcoelum weddelianum)

Das Kokospälmchen wurde früher fälschlicherweise der Gattung Cocos zugeordnet. Die zierliche Fiederpalme stammt aus den Tropen Brasiliens, wird nur bis zu 1,5 m hoch und der Stamm erreicht nur eine Dicke von 3 cm.

Pflanzengestalt

  • bis zu 1 m lange Wedel
  • in Paaren an der Mittelrippe sitzende Fiederblätter
  • blauweiße Farbe an der Unterseite der Fiedern
  • Blütenstände bringen orangerote Früchte hervor

Substrat

Auch das Kokospälmchen mag durchlässiges Substrat.

Standort

Nicht in die pralle Sonne, aber stets das gesamte Jahr über hell aufstellen. Umgebungstemperaturen von 18 °C sind ideal.

Gießen und Düngen

  • Substrat stets feucht halten
  • im Sommer alle 3 Wochen Volldünger verabreichen

Vermehrung

  • durch Aussaat
  • Keimzeit 2 Monate

Schirmpalme (Livistona)

Die Livistona ist eine schöne Fächerpalme. Es werden 24 Arten unterschieden, die aus Malaysia, Südostasien, Neuguinea und Australien stammen. 3 Arten sind aber nur als Zimmerpflanze geeignet: Livistona australis, Livistona chinensis und Livistona rotundifolia.

Pflanzengestalt

  • mit Dornen besetzte Stiele
  • L. australis und L. rotundifolia: runde Fächer
  • l. chinensis: elliptische Fächer

Substrat

Das Substrat sollte gut durchlässig sein. L. rotundifolia mag sandhaltigen Boden.

Standort

Die Schirmpalme mag einen hellen Platz bei mäßigen Temperaturen. Im Winter reichen Temperaturen zwischen 14 und 18 °C aus.

Gießen und Düngen

  • regelmäßig gießen
  • steht die Palme wärmer, mehr gießen
  • im Winter das Gießen einschränken
  • Düngen im Sommer alle 14 Tage

Vermehrung

  • durch Aussaat
  • Keimzeit bis zu 4 Monate

Hohe Luftfeuchtigkeit

Palmen mögen im Allgemeinen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher können Sie die Palmwedel regelmäßig mit weichem Wasser besprühen oder mit einem feuchten Tuch sanft abwischen. Damit  vermeiden Sie gleichzeitig einen Befall mit Schädlingen, vor allem in den Wintermonaten, wenn die Raumluft durch das Heizen trockenerer wird. Sind Ihre Palmen nicht zu groß, so können diese auch hin und wieder zusammen mit anderen Zimmerpflanzen in der Badewanne abgeduscht werden.

Tipp:

Kann den Palmen einmal keine ausreichende Luftfeuchtigkeit geboten werden, so kann die fehlende Feuchtigkeit durch einen mit Wasser gefüllten Übertopf ausgeglichen werden. Jedoch sollte die Palme nicht ständig im Wasser stehen!

Staunässe

Palmen mögen zwar eine hohe Luftfeuchtigkeit und benötigen im Sommer viel Wasser. Staunässe vertragen sie dennoch nicht, da ihre Wurzeln dann sehr schnell abfaulen können!

Krankheiten und Schädlinge

Bei zu trockener Raumluft können sich Spinnmilben, rote Spinnen oder Wollläuse auf den Wedeln ansiedeln. Die Palmen werden dann auch sehr schnell unansehnlich und ihre Wedelspitzen gelblich oder braun. Durch eine ausreichende Luftfeuchtigkeit von 40 %, die von fast allen Palmen gewünscht wird, beugen Sie jedoch einem Schädlingsbefall vor. Haben Sie doch einmal Schädlinge entdeckt, so sollten Sie auf biologische Mittel zurückgreifen und nicht mit aggressiven, chemischen Mitteln vorgehen.

Fazit

Alle beschriebenen Palmenarten sind im Grunde ohne großen Aufwand zu pflegen, wenn Sie ihnen mit wenigen Ausnahmen wie die Bergpalme einen hellen Platz bieten. Pralle Sonneneinstrahlung mögen  Palmen nicht. Wenn Sie die Palmen regelmäßig gießen und düngen, werden Sie an diesen hübschen Geschöpfen sehr lange Ihre Freude haben. Wenn Sie keinen flüssigen Palmendünger mögen oder Ihnen die regelmäßige Düngung zu aufwendig ist, können Sie zum Sommerbeginn Langzeitdünger verwenden. Die älteren Wedel der Palmen sterben regelmäßig ab.  Deshalb können sie diese Wedel ohne Gewissensbisse abschneiden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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