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Buntnessel, Coleus blumei: 21 Tipps für die rote Brennnessel

Die Buntnessel, auch rote Brennnessel genannt, begeistert mit ihren einfärbigen bis kunterbunten Blättern. Je nach Sorte können Sie rot, gelb, grün, violett oder braun gezeichnet sein.

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Steckbrief

  • botanische Namen: Coleus blumei, Solenostemon scutellarioides, Plectranthus scutellarioides
  • Synonyme: Solenostemon scutellarioides, Plectranthus scutellarioides
  • Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Wuchs: aufrecht, buschig
  • Wuchshöhe: 30 bis 60 Zentimeter
  • Wuchsbreite: 15 bis 40 Zentimeter
  • Blatt: einfärbig bis bunt, in den verschiedensten Farben und Zeichnungen
  • Blattform: eiförmig, zugespitzt, gesägt
  • Blüte: unscheinbare, lippenförmige Rispen von Juni bis Juli
  • Verwendung: Blattschmuckpflanze

Standort

Grundsätzlich verträgt die Buntnessel, auch Buntblatt genannt, sonnige bis schattige Standorte. Steht die Nessel jedoch (zu) dunkel, verlieren die Blätter ihre leuchtende Färbung und vergrünen. Daher sollten Sie für Coleus blumei einen

  • sonnigen bis
  • absonnigen

Standort wählen. Da die Blätter bei starker Sonneneinstrahlung zu Mittag leicht verbrennen, sollten Sie die rote Brennessel an sonnigen Plätzen schattieren.

Temperatur

Buntnesseln reagieren auf Kälte äußerst empfindlich. Die untere Temperaturgrenze liegt zwischen 12 und 14 Grad Celsius. Fallen die Temperaturen darunter, wirft das Buntblatt seine Blätter ab und geht ein. Die Idealtemperatur für die Nessel liegt ganzjährig bei 18 Grad Celsius. Deswegen wird sie in der Regel als Zimmerpflanze gehalten. Den Sommer darf die Blattschmuckpflanze jedoch im Freien auf Balkon oder Terrasse verbringen. Die Freiluftsaison beginnt, wenn die Temperaturen konstant über plus 15 Grad Celsius bleiben und endet, wenn sie sich bei 15 Grad Celsius einpendeln.

Buntnessel - Coleus blumei - Solenostemon scutellarioides - Plectranthus scutellarioides

Nichtsdestotrotz ist das Auspflanzen im Garten möglich. Aufgrund seiner Kälteempfindlichkeit wird das Buntblatt ausgepflanzt nur einjährig kultiviert, was übrigens auch für Balkonkästen gilt. Damit Sie im kommenden Jahr nicht auf die Blattschmuckpflanzen verzichten müssen, sollten Sie die Nessel bereits im Sommer vermehren.

Substrat

Für ein buschiges und kompaktes Wachstum braucht die Buntnessel ein Substrat, dass sie gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Unabhängig davon, ob Sie das Buntblatt im Topf oder ausgepflanzt kultivieren, sollte die Erde folgende Eigenschaften besitzen:

  • humos
  • nährstoffreich
  • gut wasserspeichernd
  • gut durchlässig
  • pH-Wert: neutral bis schwach sauer

Buntnessel im Topf

Für die Kübel- / Topfkultur sollten Sie die rote Brennnessel nach dem Kauf in ein größeres Pflanzgefäß setzen, damit sich das Buntblatt gut entwickeln kann. Das Umtopfen ist das ganze Jahr über möglich. Ideal ist jedoch, wenn Sie die Maßnahme im Frühjahr durchführen. Damit sich Ihre Buntnessel gut entwickelt, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Pflanzgefäß mit Abzugslöchern auswählen
  • Drainageschicht aus Tonscherben und/oder Kies am Boden anlegen
  • eine Schicht Substrat (normale Pflanzenerde auf Kompostbasis) darüber geben
  • Buntblatt einsetzen
  • Setztiefe: wie beim Kauf
  • dem Substrat vor dem Auffüllen etwas Sand oder Splitt untermischen
  • gut angießen

Buntnessel im Garten / Balkonkasten

Vorgezogene Buntnesseln sollten Sie frühestens Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Beet oder den Balkonkasten pflanzen. Da die Pflanzen äußerst empfindlich auf Kälte reagieren, sollten Sie die Temperatur in Ihrer Region berücksichtigen.

Buntnessel - Coleus blumei - Solenostemon scutellarioides - Plectranthus scutellarioides

Gehen Sie wie folgt vor:

  • Pflanzloch in der doppelten Ballengröße ausheben
  • Pflanztiefe: wie beim Kauf
  • Pflanzabstand: 20 bis 30 Zentimeter (halbe maximale Wuchshöhe)
  • Drainageschicht am Boden des Pflanzlochs anlegen (einige Zentimeter Sand oder Splitt)
  • eine Schicht Erde darüber geben
  • Buntnesseln einsetzen
  • mit Erde und etwas Kompost auffüllen
  • leicht andrücken
  • gut mit Wasser einschlämmen

Pflanznachbarn

Buntnesseln kommen als Solitär genauso wie in Gruppen zur Geltung. Wie bunt sie die Pflanzengruppe gestalten, hängt von ihrem Geschmack ab. Bei Solisten sieht es hübsch aus, wenn Sie den Übertopf farblich auf die Blätter abstimmen. Für die Kombination mit anderen Pflanzen eignen sich beispielsweise:

  • Fleißige Lieschen
  • Fuchsien
  • Begonien
  • immergrüne Gräser, Farne, Efeu

Gießen

Im Sommer braucht Coleus blumei viel Wasser. Mit Trockenheit kommt die rote Brennnessel nicht zurecht. Trotzdem sollten Sie es nicht zu gut meinen, denn Staunässe vertragen die Blattschmuckpflanzen auch nicht. Gießen Sie Ihre Buntnesseln

  • regelmäßig und mit
  • mit kalkfreiem Wasser.

Überschüssiges Gießwasser sollten Sie nach ein paar Minuten aus dem Untersetzer entfernen. Zudem können Sie die Blätter abends auffrischen, indem Sie sie mit kalkfreiem Wasser besprühen.

Hinweis:

Leiden Buntnesseln auch nur für kurze Zeit unter Trockenheit, werfen sie ihre Blätter ab.

Düngen

Zusätzliche Nährstoffe sind Topfpflanzen während der Wachstumszeit willkommen, wenn Sie nicht frisch umgetopft worden sind. Dabei reicht ein herkömmlicher Flüssigdünger für Grünpflanzen oder Blühpflanzen vollkommen aus. Idealerweise düngen Sie von April bis August

  • eine Zimmerpflanze alle zwei Wochen
  • Buntnesseln auf dem Balkon wöchentlich
Tipp:

Bei einem Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen sollten Sie dem Buntblatt nur die halbe Dosis verabreichen.

Im Garten oder Balkonkasten ausgepflanzte Pflanzen brauchen keine zusätzlichen Nährstoffe, wenn Sie beim Auspflanzen Kompost oder Hornspäne unter die Erde gemischt haben.

Schneiden

Für ein buschiges Wachstum sorgen Sie, wenn Sie junge Buntnesseln von Anfang an stutzen. Bei älteren Pflanzen sollten Sie

  • ältere und kahle Triebe regelmäßig auslichten und
  • sie nach Bedarf stärker zurückschneiden (knapp über einem Blattpaar).
Tipp:

Mit einem regelmäßigen Ausbrechen der Triebspitzen regen Sie das Buntblatt zu einem buschigen Wachstum an.

Blüten

Da bei dieser Nessel die Blätter der eigentliche Star sind, verzichten viele Hobbygärtner auf die unscheinbaren Blüten. Sie werden bereits im Knospenstadium abgeknipst, damit ihre Entwicklung dem Buntblatt keine unnötige Energie kostet, die zulasten der Blattfärbung gehen kann.

Überwintern & Umtopfen

Haben die Buntnesseln den Sommer im Freien verbracht, überwintern sie

  • hell
  • bei einer Temperatur zwischen 15 und 20 Grad Celsius

Ganzjährige Zimmerpflanzen können an ihrem gewohnten Standort verbleiben. Für alle Pflanzen gilt, dass sie im Winter weniger Wasser brauchen.

Junge Buntnesseln sollten Sie alle zwei Monate umtopfen. Erwachsene Pflanzen kommen in ein neues Gefäß, sobald der alte Topf durchwurzelt ist.

Vermehren

Die rote Brennnessel kann mit Stecklingen oder Samen vermehrt werden.

Buntnessel - Coleus blumei - Solenostemon scutellarioides - Plectranthus scutellarioides

Samen

Die Vermehrung der eigenen Buntnesseln mit Samen ist nicht empfehlenswert. Zum einen dürfen die Blütenknospen nicht abgeknipst werden, zum anderen müssen die Pflanzen den Sommer im Freien verbringen, damit eine Befruchtung stattfinden kann. Hinzukommt, dass nicht kalkulierbar ist, welche Farben die Blätter der neuen Nesseln haben. Außerdem ist diese Art der Vermehrung eine recht langwierige Angelegenheit.

Stecklinge

Die Vermehrung mit Stecklingen ist einfach. Der ideale Zeitpunkt ist im Sommer oder im Herbst. Bei der Auswahl der Triebe richten Sie sich am besten nach folgenden Kriterien:

  • gesund, kräftig
  • ohne Blütenknospe
  • nicht zu frisch, sondern etwas robuster
  • mindestens zwei bis der Blattpaare mit besonders charakteristischer Färbung / Zeichnung
  • Länge zum Stecken: etwa zehn Zentimeter

Zum Bewurzeln kommen die Kopfstecklinge entweder in ein Glas mit Wasser oder direkt in das Substrat. Für beide Methoden gilt: Findet die Vermehrung im Sommer statt, dürfen die Jungpflanzen die verbleibende Zeit im Freien verbringen. Bei der Herbstvermehrung stellen Sie die Pflänzchen auf eine helle Fensterbank. Für sie beginnt die Freiluftsaison erst im nächsten Jahr.

Methode Wasserglas

  • geeignetes Glas mit lauwarmem Wasser füllen
  • unteres Blattpaar des Stecklings entfernen
  • Blätter dürfen nicht mit dem Wasser in Berührung kommen (Fäulnisgefahr)
  • an einen hellen Platz (ohne direkte Sonne) stellen
  • Wasser alle paar Tage wechseln

Nach ein bis maximal zwei Wochen sollte der Steckling Wurzeln gebildet haben. Haben diese eine Länge von etwa fünf Zentimetern erreicht, können Sie ihn in einen Topf mit Einheitserde, die mit etwas Sand vermischt ist, setzen.

Methode Substrat

  • kleinen Topf mit Einheits- oder Anzuchterde vorbereiten
  • Steckling zwei bis drei Zentimeter tief in das feuchte Substrat stecken
  • unteres Blattpaar ggf. entfernen
  • an einen hellen Platz ohne direkte Sonne stellen
  • Substrat leicht feucht halten
Tipp:

Ob die Vermehrung erfolgreich war, erkennen Sie daran, dass der Steckling neue Blätter bildet.

Schädlinge & Giftigkeit

Bei trockener und warmer Luft kommt es gelegentlich zu einem Befall mit Spinnmilben. Stellen Sie die typischen Gespinste an der Buntnessel fest, besprühen Sie das Buntblatt mit Wasser und/oder schneiden stark befallene Triebe ab.

Die Buntnessel ist schwach giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Die Giftigkeit für Hunde und Katzen wird unterschiedlich diskutiert. Für kleine Nager und Ziervögel kann die rote Brennnessel tödlich sein.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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