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Rosenblätter rollen sich ein – Rosenblattrollwespe bekämpfen

Wenn sich im Sommer und Herbst die Rosenblätter einrollen, dann liegt dies meist an den Eiern der Rosenblattrollwespe, die von den Weibchen auf die Blattunterseite  gelegt werden. Um diese und die späteren Larven zu schützen, sticht das Insekt in die Nähe der Mittelrippe in die Blätter ein, damit diese sich zusammenrollen. Die Rosenblattrollwespe selbst ist ein unscheinbarer Schädling mit einer Größe von gerade mal vier Millimetern, dunkel und schmal, jedoch mit einem großen Kopf. Doch der Schaden an den Rosenblättern durch Eier und Larven ist deutlich zu sehen.

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Ursachen

Im Frühling zwischen April und Juni schlüpfen die Insekten aus ihren Verpuppungen in der Erde rund um die Rosenstöcke. Dann werden die weiblichen Rosenblattrollwespen aktiv und legen ihre Eier an den Rosenblättern ab. Hierbei handelt es sich meist um zwei bis drei Eier, die auf die Unterseite des Blattes gelegt werden. Damit sich die Larven in den Eiern geschützt entwickeln können, sticht die Wespe die Blätter an den Mittelrippen ein. Dadurch entstehen Schädigungen, die leider auch nicht zu übersehen sind:

  • durch den Einstich rollen sich dies Blätter zusammen
  • Larven schlüpfen und fressen die erste Schicht der Blätter
  • auch die Blätter, bei denen keine Larven aus den abgelegten Eiern geschlüpft sind, erholen sich nicht mehr und bleiben zusammengerollt
Tipp:

Wer solche Schädigungen an seinen Rosenstöcken wahrnimmt, muss allerdings keine Sorge haben, dass die Pflanzen insgesamt irreparabel geschädigt werden, denn diese beziehen sich nur auf die betroffenen Blätter. Das schadet war dem Anblick der Rose, nicht aber ihrem Leben.

Erste Maßnahmen

Stellt der Hobbygärtner an seinen Rosen ein Einrollen der Blätter fest, sollte sofort gehandelt werden. Zwar werden die befallenen Rosen nicht so weit geschädigt, dass sie von diesem Befall eingehen würden, doch da sich das Problem eines Befalls durch die Rosenblattrollwespe nicht von allein lösen wird, sollte hier sofort gehandelt werden. Denn bleiben befallene Blätter am Rosenstock, können die Larven weiter fressen und sich entwickeln. Vor dem Winter fallen sie dann auf den Boden rund um die Rosen, verbleiben dort, graben sich in die Erde ein und verpuppen sich. Im Frühjahr können auf diese Weise viele neue Rosenblattrollwespen schlüpfen und die Rosen erneut befallen. Daher sollte immer wie folgt vorgegangen werden:

  • ab April oder – je nach Wetterlage früher – die Rosen beobachten und sofort reagieren
  • alle befallenen Blätter abschneiden
  • die befallenen Stellen direkt am Stock schneiden
  • hierzu immer eine scharfe und desinfizierte Schere nutzen
  • keine eingerollten Blätter an der Rose lassen
  • besser ein Blatt zu viel als zu wenig abschneiden
  • den Verschnitt insgesamt in den Hausmüll geben und auf diese Weise entsorgen
Tipp:

Die abgeschnittenen, befallenen Blätter der Rosen nicht auf den Kompost geben, denn die Larven, die mit den Blättern entfernt wurden, ernähren sich weiter von den Blättern und fallen irgendwann ab, verkriechen sich über den Winter im Kompost und schlüpfen dann im Frühjahr als neue Rosenblattrollwespen.

Vorbeugen

Ist bekannt, dass sich in der Nachbarschaft oder auch an den eigenen Rosen bereits ein Befall erkennen lässt, dann hilft vor allem eine Vorbeugung, um der Rosenblattrollwespe im nächsten Jahr keine Gelegenheit mehr zu geben, zu schlüpfen und sich zu vermehren. Die Larven lassen sich im Herbst von den Blättern fallen um sich rund um die Rosen in der Erde zu verkriechen. Dort verpuppen sie sich, um im nächsten Jahr als fertige Wespe wieder zu schlüpfen. Hiergegen gibt es vorbeugende und geeignete Maßnahmen, so dass dies gar nicht erst passieren kann:

  • Rosen regelmäßig düngen, da eine starke Pflanze mehr Widerstandsfähigkeit hat
  • so kann sie, auch wenn sie einmal befallen war, schnell wieder neue Blätter bilden
  • auch die ausreichende Bewässerung ist hier wichtig
  • es muss darauf geachtet werden, gesunde und kräftige Pflanzen heranzuziehen, die einem etwaigen Befall durch die Rosenblattrollwespe trotzen können
  • wurde im Frühjahr/Sommer eine Rose befallen, muss im darauffolgenden Winter bereits gehandelt werden
  • eventuell den Boden rund um die Pflanzen weitläufig entfernen
  • die alte Erde nicht im Garten entsorgen
  • die Erde etwa im Wald ausschütten, in dem die Larven keinen natürlichen Lebensraum mehr haben
  • neue Erde rund um die Pflanzen aufbringen
  • auf diese Weise können abgefallene und verpuppte Larven entsorgt werden
  • auf den neuen Boden Kalk aufbringen, diese Maßnahme kann mehrmals im Jahr durchgeführt werden
  • auf Stickstoffdüngung unbedingt verzichten
Tipp:

Wer für seinen Garten Rosenarten wählt, die glatte und glänzende sowie gekräuselte Blätter besitzen, hat weniger mit einem Befall von Rosenblattrollwespen zu kämpfen. Denn diese Rosenarten werden weniger häufig befallen.

Natürliche Feinde nutzen

Igel

Wie jeder Schädling hat auch die Rosenblattrollwespe natürliche Fressfeinde, die im eigenen Garten mit ein wenig Hilfe auch angesiedelt werden können und so die Rosen auf natürliche Art schützen. Hierzu gehören alle Arten der heimischen Vogelarten, darunter an erster Stelle die Blaumeise, sowie Raupenfliegen, Spinnen, Schlupfwespen, Lauf- und Weichkäfer, Spitzmäuse und Igel. Der beste Weg, dass sich diese Tiere im Garten ansiedeln ist, diesen so naturnah wie möglich zu gestalten, damit sich die Fressfeinde auch wohl fühlen und nicht wieder abwandern:

  • Laubabfälle als Unterschlupf für kleine Tiere und Igel in einer Ecke aufhäufen und liegen lassen
  • Insektenhotels für die Schlupfwespen in der Nähe der Rosen zur Verfügung stellen
  • Igel, Mäuse und Co. fühlen sich auch in Ecken mit  aufgestapelten Ästen wohl
  • kleine Steinmauern hübsch im Garten arrangiert dienen als Unterschlupf für viele Insekten und kleine Mitbewohner
  • Vögel ab den wärmeren Tagen im Frühling nicht mehr zufüttern
  • ansonsten gehen sie nicht auf Insektenfang
  • im naturnahen Garten auf Insektizide und Pestizide verzichten
  • hiervon sind dann unter Umständen eher die natürlichen Feinde als die Rosenblattrollwespen selbst von betroffen

Bekämpfung durch Pestizide

Natürlich ist auch die Anwendung von Pestiziden möglich. Leider ist dies wenig naturnah und sollte nur bei größtem Befall durch die Schädlinge durchgeführt werden. Auch erreichen diese beim Einsprühen der Blätter die hier eingerollten und gut geschützten Larven meist gar nicht und diese überleben trotzdem. Wer jedoch nicht auf die Verwendung von Pestiziden verzichten möchte sollte daher wie folgt vorgehen:

  • bereits im späten Winter die Erde rund um die Rosen einsprühen
  • auf diese Weise können unter Umständen hierdurch bereits in der Erde befindliche Larven vernichtet werden
  • im Frühjahr die Unterseiten der Blätter einsprühen, bevor sie sich eingerollt haben
  • so können eventuell gerade abgelegte Eier vernichtet werden
  • erwachsene Rosenblattrollwespen im Frühjahr mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln aus dem Handel bekämpfen
  • im Fachhandel beraten lassen, welche Mittel zugelassen sind und eingesetzt werden können
Tipp:

Da die Anwendung von Pestiziden jedoch meist nicht sehr erfolgversprechend ist,  kann hierauf, auch im Hinblick auf die Natur und deren Schädigung durch das Spritzen von Gift, eigentlich verzichtet werden.

Fazit

Wer viele Rosen in seinem Garten kultiviert, sollte sich einen naturnahen Garten schaffen und somit möglichen Schädlingen, wie der Rosenblattrollwespe natürliche Fressfeinde gegenüberstellen. Denn dies ist immer noch die sinnvollste Maßnahme gegen diese lästigen Schädlinge, die das schöne Bild der Rosen zerstören. Aber auch vorbeugende Maßnahmen und sanfte Mittel zur Bekämpfung helfen, dass die Rosen zumindest im nächsten Jahr wieder mit einem schönen Bild erfreuen. Denn auch wenn die Rosenblattrollwespe die Blätter der Rosen schädigt, der Rosenstamm bleibt hiervon weitgehend unberührt und in der nächsten Saison blühen die ansehnlichen Rosen nach guter Pflege wieder in allen ihren Farben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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