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Apfelsägewespe – Schadbild und Bekämpfung

Apfelbaum

Die Apfelsägewespe gehört zu der Familie der Echten Blattwespen und ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der ausschließlich Apfelbäume befällt und an diesen erhebliche Schäden anrichten kann. Die Larven des Schädlings schlüpfen im Inneren der Äpfel und hinterlassen dabei spiralförmige Minier-Gänge an den Früchten. Befallene Äpfel sind normalerweise nicht mehr zu genießen und werden vom Baum abgestoßen. Idealerweise wird ein Befall vorbeugend erkannt, sodass die Larven nicht all zuviel Schaden anrichten können, ansonsten gibt es einige praktische Hilfsmittel, um diese zu bekämpfen.

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Erscheinungsbild

Die Apfelsägewespe kann als ausgewachsenes Insekt mehrere Millimeter lang werden und bildet einen kompakten Körperbau aus. Die obere Seite des Körpers weist eine schwarze Färbung auf, im Gegensatz dazu leuchten der Brustbereich und die Beine in einem orangenen Farbton auf. Die Larve der Apfelsägewespe wächst im jungen Apfel auf und haben zuerst einen schwarzen Kopf, der sich mit dem Alter bräunlich verfärbt. Aufgrund der geringen Größe wird dem Parasiten anfänglich keine große Beachtung geschenkt, dieser Faktor ändert sich allerdings drastisch, wenn ein Befall mit den Larven der Apfelsägewespe die Apfelernte stark dezimiert. Die folgenden Aspekte sind beim Erscheinungsbild zu beachten:

  • Länge der Apfelsägewespe beträgt bis zu 7 mm, mit 4 transparenten Flügeln
  • Der Körper glänzt schillernd im Sonnenlicht
  • Zwischen Brust und Hinterleib fehlt die typische Wespentaille
  • Larven messen zwischen 9-11 mm, bilden an die 7 Bauchbeine aus

Verbreitung

Die Larven des Schädlings sind häufig in den hiesigen Gärten anzutreffen und können beträchtlichen Schaden an den Früchten der Apfelbäume hinterlassen. Die Apfelsägewespe verbringt den Winter als ausgewachsene Larve in einem Kokon im Erdboden und verpuppt sich anschließend im Frühjahr, passend zu der Zeit der Apfelblüte. Im Sommer verlassen die Larven die zuletzt befallenen Äpfel und begeben sich für die Überwinterung in den Erdboden. In den Jahren mit einem starken Blütenbesatz hat das Auftreten der Apfelsägewespe durchaus nützliche Auswirkungen, denn die Larven der Insekten ermöglichen eine natürliche Ausdünnung direkt am Apfelbaum. Jedoch kann der Schädling bei sehr schwacher Blüte und einem starken Befall extrem hohe Ernteverluste herbeiführen, manchmal sogar ganze Ernten vernichten. Die folgenden Kriterien sind für die Verbreitung entscheidend:

  • Verpuppung dauert ca. 17-20 Tage, erfolgt im März
  • Verfügt über einen sägeförmigen Legebohrer für die Eiablage, bohrt damit einen Schlitz
  • Legt etwa 20 Eier einzeln ab, direkt in die Fruchtanlage der Apfelblüte
  • Larven schlüpfen nach ca. 2 Wochen
  • Entwicklung der Larven dauert etwa 3-4 Wochen
  • Höhlen die Äpfel im Inneren aus, gehen im Anschluss auf benachbarte Früchte über
  • Larve kann während ihrer Entwicklungsstadien bis zu fünf Äpfel zerstören
  • Im Juli-August verlassen die Raupen die Äpfel
  • Überwintern in ca. 5-10 cm Tiefe im Boden

Schadbild

Die Eiablage lässt sich bereits früh am austretenden Zellsaft erkennen, deshalb sollten die Apfelbäume ab Beginn der Blüte dauerhaft unter Beobachtung stehen. Die frisch geschlüpften Larven minieren in der Anfangszeit direkt unter der Oberhaut der Frucht und höhlen diese dann nach und nach ganz aus. An bereits länger befallenen Äpfeln lassen sich Ein- und Ausbohrlöcher erkennen, welche über einen Durchmesser von 2-3 Millimetern aufweisen, aus diesen tropft der Kot der Larven heraus. In der Regel fallen die betroffenen Früchte vorzeitig vom Baum ab, es kann aber auch vorkommen, dass diese am Baum verbleiben. Beim Schadbild ist auf folgende Hinweise zu achten:

  • Gefahr für Befall ist von den Witterungsverhältnissen, der Standortlage, dem Blütenansatz, dem Befallsdruck und der Apfelsorte abhängig
  • Schlitz für die Eiablage verfärbt sich braun und ist deutlich zu erkennen
  • Hinterlassen spiralartigen und verkorkten Minier-Gang an jungen Früchten
  • Erster Fraßgang wird direkt unter der Schale angelegt und verfärbt sich violett
  • Austritt von jauchigem und dunklem Kot
  • Larven fressen sich normalerweise bis zum Kerngehäuse vor
  • Reife Äpfel weisen aufgrund der Fraßgänge braune Verkorkungen auf

Bekämpfung

Apfelernte

Zur Bekämpfung der Apfelsägewespe gibt es im Fachhandel diverse chemische Mittel im Angebot, welche oft auch andere und dazu noch sehr nützliche Insekten vernichten. Allerdings sollten diese im Hinblick auf das spätere Verzehren der Früchte besser nicht zum Einsatz kommen, um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden. Ein leistungsfähiges Gegenmittel sind die sogenannten Quassiextrakte, ein Extrakt aus Quassiaholz, welches sich im ökologischen Obstbau für die Regulierung der Apfelsägewespe bewährt hat. Bei diesem Präparat ist die Qualität des Extraktes und der richtige Zeitpunkt der Anwendung extrem wichtig, ansonsten wird die Wirkungsweise enorm verringert:

  • Junge Äpfel im Hinblick auf Einstichstellen durch die Eiablage kontrollieren
  • Staubfäden entfernen und das am Blütenboden abgelegte Ei entnehmen und vernichten
  • Quassiextrakt kurz vor dem Eischlupf bei abgehender Blüte anbringen
  • Den gesamten Apfelbaum gründlich mit dem Extrakt benetzen
Tipp:

Unter Umständen reicht eine Behandlung mit dem Quassiextrakt nicht aus und es müssen weitere 2-3 Folgebehandlungen erfolgen, um den Befall mit der Apfelsägewespe komplett zu unterbinden.

Vorbeugung

Um einem Befall mit der Apfelsägewespe vorzubeugen, haben sich bestimmte Vorgehensweisen bewährt. Speziell wenn es bereits im Vorjahr zu einem Befall gekommen ist, sollte nun vorbeugend gehandelt werden. Besonders geeignet sind Weißfallen, welche vor dem Aufstellen geleimt werden und fliegende Schädlinge einfangen. Die Weißtafeln simulieren die Blüten der Apfelbäume und verlocken die Apfelsägewespen zum Anflug. Etwa eine Woche nach dem Ende der Blüte sind die Weißfallen wieder zu entfernen, damit nicht unnötig andere und für den Garten nützliche Insekten eingefangen werden. Wenn sich mit dieser Methode keine Apfelsägewespen während der Blütezeit fangen lassen, dann kommt es in der Regel in diesem Jahr zu keinem Befall durch den Schädling. Die folgenden Maßnahmen haben sich bei der Vorbeugung bewährt:

  • Regelmäßige Kontrolle der Bäume durchführen
  • Ca. eine Woche vor dem Aufblühen der Äpfel Fallen aufstellen
  • Weißfallen im Baum im äußeren Kronenbereich aufhängen und der Sonne zuwenden
  • Ideal ist eine Aufstellhöhe von ca. 1,5-2 m
  • Befallene Äpfel zwischen Mail und Juni abschütteln und außer Reichweite vernichten
Tipp:

Die Gefahr der Schadensschwelle lässt sich durch die Anzahl der gefangenen Sägewespen auf der Weißtafel errechnen. Wenn bis zur Blüte weniger als 20 bis 30 Exemplare gefangen werden, dann ist die Gefahr relativ gering.

Fazit

Generell führt ein Befall mit der Apfelsägewespe zu einer starken Minderung der Ernte, da sich dessen Larven in ihrem Entwicklungsstadium durch mehrere Früchte durchfressen können. Diese sind im Anschluss nicht mehr zu genießen und sollten bei einem Befall direkt entsorgt werden, idealerweise weit weg vom Baum, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Für einen ersten Überblick über die mögliche Gefahr eines Befalls eignen sich besonders geleimte Weißfallen, die vor und während der Blütezeit aufgestellt werden. Wenn es bereits im vorherigen Jahr zu einem Befall gekommen ist, sind schnell durchgeführte Gegenmaßnahmen unentbehrlich. Für die sofortige und nachhaltige Bekämpfung haben sich Quassiextrakte bewährt. Diese ökologischen verträglichen Mittel werden aus dem Quassiaholz gewonnen und sind eine sinnvolle Alternative zu chemischen Bekämpfungsmitteln, welche die menschliche Gesundheit schädigen können. Eine regelmäßig durchgeführte Kontrolle der Apfelbäume ist von großer Wichtigkeit, damit genügend Zeit für die Bekämpfung zur Verfügung steht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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